"Das war ganz billig.... das andere war noch teurer!" - Druckversion +- Forum (https://adlerchronik.de) +-- Forum: Die Chroniken (https://adlerchronik.de/forumdisplay.php?fid=1) +--- Forum: Provinz Britannia (https://adlerchronik.de/forumdisplay.php?fid=8) +---- Forum: Iscalis (https://adlerchronik.de/forumdisplay.php?fid=9) +----- Forum: Markt (https://adlerchronik.de/forumdisplay.php?fid=53) +----- Thema: "Das war ganz billig.... das andere war noch teurer!" (/showthread.php?tid=756) |
"Das war ganz billig.... das andere war noch teurer!" - Cassia - 08-15-2024 >>> Wie es ihr Herr versprochen hatte, durfte Cassia am darauffolgenden Tag mit einer Mitsklavin auf den Markt der keltischen Provinz. Batrachis mit den Froschaugen war die Sklavin, die die junge Sklavin begleitete. Denn Cassia hatte diese Sklavin gerne, immerhin war sie es gewesen, die das junge Ding an ihren ersten Tagen in alles eingeweiht hatte. Apollinaris überreichte der jungen Cassia dann schließlich einen Lederbeutel, in dem sich einige Münzen befanden. Mit diesen Münzen musste sie sorgsam umgehen und durfte sich zu keinerlei Fehlkäufen hinreißen lassen, mahnte der Hausverwalter. “Keine Sorge. Ich weiß ganz genau was ich einkaufen darf und was nicht.“ Schmunzelte die junge Sklavin und zwinkerte Apollinaris zu, während sie nach Batrachis Hand griff und die Sklavin mit den Froschaugen regelrecht hinter sich herzog. Vor dem Sklaveneingang der furischen Villa atmete Cassia erst einmal tief durch. Ab hier würde Batrachis übernehmen müssen, denn Cassia kannte sich in den Straßen noch kaum aus. Lediglich der Weg zum und vom Sklavenmarkt war ihr geläufig. Doch sonst? Würde sie sich wohl heillos verirren. Wollte der Furier deswegen dass sie die Villa nicht verließ? “Wir müssen uns aber beeilen Batrachis. Ich möchte die kleine Domina nicht zu lange alleine lassen. Sonst wird die kleine Domina böse mit mir.“ Erklärte Cassia an Batrachis gewandt, wohin gegen Batrachis mit einem milden Lächeln auf ihren Lippen reagierte und schließlich nach den Fingern der jungen Sklavin griff. Hand in Hand gingen beide Sklavinnen nun die Gasse entlang, bis sie den Marktplatz der Stadt Iscalis erreicht hatten. Die beiden Sklavinnen waren an ihren taubenblauen Tuniken als Eigentum der furischen Gens bereits von Weitem zu erkennen. Den Beutel mit den Münzen trug Cassia sicher verwahrt unter ihrer Tunika und sicher an ihren Körper gepresst. Beutelschneider gab es nämlich überall und auf dem Markt sei es besonders schlimm, dies hatte Cassia mitgehört. Auf dem Marktplatz ließ Cassia ihren neugierigen Blick sogleich in sämtliche Ecken gleiten. Oh. Was es hier wohl alles zu kaufen gab? So viele verschiedene Gerüche und Düfte die an die Nase der jungen Sklavin drangen. Und natürlich auch die Ausdünstungen der verschiedenen Tiere und des Sklavenmarktes. “Können wir bitte nicht über den Sklavenmarkt gehen? Ich.. möchte das nicht.“ Wollte Cassia von Batrachis wissen und erhielt lediglich ein mitfühlendes nicken zur Antwort. Während die Sklavin mit den Froschaugen genau zu wissen schien, wo Cassia die Datteln und diese bunten Bälle für ihre Jonglage kaufen musste. Wobei eher der Stand mit den Datteln, dies wusste Batrachis. Für diese merkwürdigen Bälle würden sie sich durchfragen müssen. RE: "Das war ganz billig.... das andere war noch teurer!" - Nicander - 08-19-2024 >>>Trübsinnig schlich ich über den Markt. Das Tanzen und Deklamieren war mir gründlich vergangen. Die Welt war kein Theaterstück, nicht mit Tand und bunten Bändern geschmückt. Sie war hart und grausam, und die Poesie war nur eine trügerische Maske über ihrem grinsenden Totenschädel. Nichts machte mir mehr Freude. Nur Domina Orestilla nahm ich aus von meinem Zorn. Sie hatte gewiss nichts dafür können, dass man ihr ihre Spielkameradin entrissen hatte. Für sie wollte ich einige Datteln besorgen.Seitdem ich Cassia verloren hatte, war wenige Tage vergangen. Ich fühlte mich schuldig. Hätte ich nicht diesen Einfall gehabt, als "Scheinsklave" bequem im Haus eines Römers zu überwintern, hätte ich Cassia ja noch bei mir. So hatte sie unsere Herrschaft einfach wegverkauft. Ich wusste nicht, an wen, der Maiordomus hatte es mir nicht gesagt. Und aus diesem Grund konnte ich aber auch nicht aus der Casa Norbana abhauen, wie es der ursprüngliche Plan vorgesehen hatte. Denn dann würde ich Cassia nie wieder finden. Und sie auch mich nicht. Das Haus der Norbanni war wie der Faden der Ariadne für uns beide. Leise sang ich vor mich hin: " Ach was war so kurz die Zeit, das Schöne muss vergehn. Missvergnügt sehe ich nicht Veilchen, die am Wege blühn. Fröhlich war ich in der Welt, Wollte Tanzen, Lust und Scherz, und ein wenig Taschengeld. Ohne meine Cassia Taumel ich umher; Und mein einsam einsam Herz kennt keine Freuden mehr" RE: "Das war ganz billig.... das andere war noch teurer!" - Cassia - 08-19-2024 Auf ihre Aussage hin, dass sie nicht über den Sklavenmarkt gehen wollte, nickte Batrachis und zog Cassia dann einfach weiter. Am Sklavenmarkt vorbei, dies ging nämlich auch. Schließlich wusste Batrachis, dass Cassia auf eben jenem Sklavenmarkt von ihrem gemeinsamen Dominus gekauft wurde. Und offensichtlich wollte sich Cassia ungern daran zurück erinnen. Was auch der Wahrheit entsprach, außerdem stank es auf dem Sklavenmarkt nach den Ausdünstungen der armen Sklaven die dort zum Verkauf angeboten wurden. Als Batrachis erklärte, dass sie wusste wo es frische Datteln zu kaufen gab, erhellte sich das Gesicht der jungen Syrerin. “Oh Batrachis. Dann müssen wir uns gar nicht durchfragen. Sondern du kannst uns direkt zu dem Stand bringen.“ Freute sich das Mädchen, während Batrachis schnurstracks voranging und einen der Stände genau im Visier hatte. Jener Stand vertrieb nicht nur frische Datteln, sondern auch allerlei anderes Obst aus aller Herren Länder. So dass Cassia mit großen Augen die unterschiedlichen Früchte betrachtete. Dann jedoch fiel ihr Augenmerk auf hübsch aussehende Datteln und ein strahlen huschte über ihr Gesicht. Vielleicht konnte sie mit dem Dominus noch einmal ein solches Spiel spielen, oder aber sie konnte ihn dazu bringen, dass er Nicander von den Norbannii freikaufte. Oh, wie würde sie sich darüber freuen. Artig reihte sich Cassia in die kleine Schlange vor dem Verkaufsstand des Obsthändlers ein und wartete artig, bis sie an der Reihe war. Den Beutel mit den Münzen, den sie von Apollinaris erhalten hatte, umklammerte Cassia unbewusst etwas fester. Hier inmitten der Menschen waren die Beutelschneider besonders gewieft und Cassia wollte nicht erklären müssen, dass die wertvollen Münzen verloren gegangen sind. Schon war sie an der Reihe und erhielt für ihre Münzen eine kleine Tüte mit köstlichen Datteln. Freude strahlend blickte sie zu Batrachis empor, die etwas abseits stand und auf Cassia wartete. “Und jetzt .. meine Jonglage.“ Jubelte das junge Mädchen mit strahlenden Augen und schob sich im selben Moment eine der Datteln in den Mund. Auch Batrachis reichte sie die Tüte, doch die Sklavin mit den Froschaugen schüttelte mit einem milden Lächeln ihren Kopf. Dann gingen die beiden Sklavinnen schweigend weiter. Wobei Cassia aufmerksam von links nach rechts blickte und dann.. wie erstarrt stehen blieb. Konnte das sein? Ja, dort vorne ..stand Nicander. Ihr Nicander. “Batrachis, dort vorne ist Nicander.“ Wisperte die junge Sklavin aufgeregt und zeigte mit ihrem Finger auf genau die Stelle an der sie Nicander entdeckt hatte. Doch da ging ihr Dominus auch schon weiter und Cassia zerrte Batrachis einfach hinter sich her. “N i c a n d e r!“ Rief Cassia seinen Namen, als sie sich in Rufweite zu ihm befand und hoffte, dass er seinen Kopf anheben würde, um nach ihr Ausschau zu halten. Oh wie schmal er geworden war. Ihr armer Nicander. Da musste sie ihn gleich mit den gekauften Datteln füttern. RE: "Das war ganz billig.... das andere war noch teurer!" - Nicander - 08-23-2024 "Cassia!" Besaß ich die Macht der alten Sänger, das Besungene vor den Augen der Zuhörer erstehen zu lassen? Nein, ich besaß sie nicht. Da war Cassia leibhaftig, und sie sah nicht anders aus als an dem Tag, an dem sie uns verlassen musste. Sie trug nur eine neue rauchblaue Tunika. Ich freute mich so, dass mir die Tränen in die Augen traten. Ich schämte mich ihrer nicht. Ich war nur ein Schauspieler, kein Römer, und ich durfte so viele Gefühle, wie ich nur wollte, offen zeigen. Ich lief auf meine frühere Sklavin zu, umarmte sie, hob sie hoch und wirbelte sie im Kreis. Cassia hatte ein Mädchen mit einem netten Gesicht und herausquellenden grünen Augen dabei. Sie war genauso gekleidet wie meine liebe kleine Feuerkünstlerin. Sie sah jedoch jetzt erschrocken drein. "Ich bin nur Nicander. Cassia und ich kennen uns von früher", beruhigte ich das Mädchen und schaute mich etwas gehetzt um. Auch wenn ich alleine auf den Markt durfte, trödeln mochte meine Herrschaft nicht leiden: "Cassia, meine liebe kleine Zimtschnecke, wie sehr freue ich mich!", ich redete Unsinn, aber ich war außer mir vor Glück. Ich stellte Cassia auf ihre Füße: "Rasch, erzähle mir bitte: Wie ist es dir ergangen?", sagte ich und hielt sie fest bei ihren Händen. RE: "Das war ganz billig.... das andere war noch teurer!" - Cassia - 08-23-2024 Nicander hatte sie entdeckt und erkannt. Bei ihrem Namen, der über seine Lippen entwich, spürte Cassia wie sich ihr Herz vor Sehnsucht schmerzhaft zusammen zog und sich Tränen in ihren Augenwinkeln sammelten. Oh wie hatte sie ihn vermisst. So war es nicht verwunderlich, dass Cassia aus großen Augen zu dem Schauspieler empor blickte und im ersten Moment gar nicht wirklich wusste was sie sagen sollte. Was ging Nicander wohl in diesem Moment durch den Kopf? Cassia sah gut genähert aus und trug eine hübsche rauchblaue Tunika; die Farben der furischen Sklaventuniken. Das nun auch Nicander Tränen in die Augen stiegen, blieb dem wachsamen Auge Cassias nicht verborgen und so schluchzte die junge Syrerin erstickt auf und schmiegte sich sogleich in Nicanders Arme, nachdem dieser auf sie zugerannt kam. Dann jedoch wurde Cassia durch die Luft gewirbelt und ein freudiges jauchzen entkam ihren Lippen. Einmal wurde Cassia im Kreis gewirbelt, dann auch schon auf die Füße gestellt. Jedoch wich sie ihrem früheren Dominus keine Sekunde von der Seite. Nein, wenn sie ihm schon einmal begegnete, dann wollte sie diese Zeit auch zu nutzen wissen. “Nicander. Ich.. ich freue mich auch. So unendlich freue ich mich. Ich habe jede Nacht an dich gedacht, wenn ich in meinem Bett in der Sklavenkammer gelegen habe. Ich habe dich so vermisst.“ Schluchzte die Sklavin nun und verbarg ihr Gesicht an dem Schauspieler, während die Tränen nur so über ihre Wangen liefen. Den etwas gehetzten Blick ihres Nicanders bemerkte die aufmerksame Cassia und runzelte fragend ihre Stirn. “Musst du.. schon wieder gehen? Ist Domina Norbana Orestilla lieb zu dir?“ Stellte Cassia die naheliegendste Frage und streichelte Nicander sanft über den Handrücken. Oh, sie würde ihn am liebsten gar nicht mehr loslassen. Aber hatte der Furier nicht gesagt, wenn sie sich benahm, dann würde er mal sehen... “Ich wurde von einem Patrizier gekauft. Dominus Furius Saturninus heißt der Mann. Er hat eine süße kleine Tochter und einen neugeborenen Sohn. Ich bin Ioculātrīx für seine Tochter, Domina Furia Saturnina. Sie ist ein so süßes Kind. Der Dominus dagegen ist ein strenger Mann. Aber ich glaube er muss so sein ..als Patrizier?“ Überlegte Cassia mit einer angestrengten Falte zwischen ihren Augenbrauen, während sie sich erneut in Nicanders Arme kuschelte. RE: "Das war ganz billig.... das andere war noch teurer!" - Nicander - 08-29-2024 "Die Norbanni behandeln mich als gewöhnlichen Haussklaven. Ich habe mich eingewöhnt. Aber es quält mich sehr, von dir getrennt zu sein. Ach, mein schöner Plan ist so nach hinten losgegangen. Nun sind wir beide wirklich Sklaven!", klagte ich über unser Geschick: "Kannst du mir verzeihen, meine arme Cassia?" Ich entnahm Cassias Worten, dass sie es nicht allzu schlecht getroffen hatte. Eine Patriziertochter zu unterhalten, konnte zu einer engen Freundschaft mit dieser führen. "Du bist eine Haussklavin in einer Vertrauensstellung geworden, liebe Cassia", sagte ich beinahe respektvoll. Denn solch eine Stellung hatte ich keineswegs. auch wenn ich ab und an alleine Einkäufe auf dem Markt machen durfte: "Aber wenn dieser Patrizier ...gemein wird oder dich schlägt, dann bringe ich ihn um!", den letzten Satz hatte ich nur geflüstert. Ich wollte ungern wegen aufrührerischer Reden gekreuzigt werden. Doch ich meinte es ernst. Man hörte so viel Klatsch über reiche Römer. Sie frönten ausgefallenen Lastern wie ihre Sklaven an Muränen zu verfüttern... ach große Göttin Allat..., und jederzeit mussten ihnen ihre Diener egal mit was zur Verfügung stehen: "Hat dieser Furius etwa Muränen?", fragte ich: "Das sind große, schwarze Fische mit fiesen Gesichtern" RE: "Das war ganz billig.... das andere war noch teurer!" - Cassia - 08-29-2024 Mit großen, leuchtenden Augen blickte Cassia zu Nicander empor und lauschte seinen Worten. Die Norbanni behandelten ihn wie einen gewöhnlichen Haussklaven. Dies war nun einmal seine Rolle, die er zu spielen sich aufgezwungen hatte, um mit ihr im Frühjahr dieser Provinz den Rücken zu kehren. Nur, würde daraus wohl nichts werden, wie es den Anschein machte. Und dies fasste Nicander auch schon in Worte zusammen, so dass Cassia hart schluckte und ihr Gesicht an dem Älteren vergrub. “Ach mein Nicander. Bitte verzage nicht. Du darfst dich nicht aufgeben und musst brav das machen, was deine Domini von dir verlangen. Gib ihnen bitte keinen Anlass dich zu schimpfen oder noch schlimmeres.“ Wisperte die junge Sklavin mit ihrer samtweichen Stimme, wobei sie einen Schritt zurück wich und nun zu Nicander empor blickte. Auch wenn sie noch immer äußerst nahe bei dem Älteren stand und ihre Arme um seinen Bauch geschlungen hatte. “Ich würde dir alles verzeihen Nicander. Das ist Schicksal. Ich werde Manāt jeden Tag ein leises Gebet sprechen, dass sie ihre schützenden Hände über dich hält mein lieber Nicander.“ Versicherte die junge Sklavin und schwieg dann auch schon, denn Nicander erhob erneut seine Stimme, so dass sich Cassias Ohren aufmerksam spitzten. Oh wie hatte sie den singenden Klang seiner Stimme vermisst? Zu sehr. Viel zu sehr. “Ich versuche der kleinen Domina eine treue Freundin zu sein. Sie ist wirklich ein liebes Kind. Aber Vertrauensstellung? Nein. Ich.. ich bin eine Sklavin im furischen Hause, mehr nicht Nicander.“ Sprach's und griff nach der Hand des Dunkelhaarigen, um sanft über seinen Handrücken zu streicheln. Als Nicander jene bedrohlich klingenden Worte aussprach, versteifte sich Cassia unwillkürlich und schielte in Richtung der froschäugigen Batrachis. Hoffentlich hatte diese seine Worte nicht vernommen. “Bitte Nicander. Sage so etwas nicht. Mein Dominus wird mich nicht schlagen. Ich gebe ihm auch keinen Grund dazu. Auch wenn er immer so streng guckt und mir das Angst macht.“ Klagte Cassia im nächsten Moment, wobei sie erneut aus sanften Augen zu Nicander empor blickte und sich abermals in seine Arme kuschelte. “Große schwarze Fische mit fiesen Gesichtern? Nein, so etwas habe ich nicht gesehen. Aber ich glaube, so könnte mein Dominus gucken, wenn er Ungehorsam bestrafen muss.“ Ja, durchaus. RE: "Das war ganz billig.... das andere war noch teurer!" - Nicander - 09-04-2024 Trotz unserer kummervoller Lage musste ich lachen: "Du meinst, dein Dominus schaut drein wie eine Muräne? Wenn er bloß keine hat... lass ihn das besser nicht wissen", ich seufzte: "Ich muss gehen, Cassia. Doch wenn wir uns beide gut benehmen, dürfen wir vielleicht auch in Zukunft zum Markt gehen und treffen wieder aufeinander" Es wurde ungern gesehen, wenn Sklaven außerhalb ihrer eigenen Familia anbandelten. Doch ich wollte nicht anbandeln, ich wollte nur ab und zu wissen, wie es der armen Cassia erging. Ich verbeugte mich leicht in Richtung des froschäugigen Mädchens. Man konnte nie wissen, ob man ihre Komplizenschaft nicht brauchen konnte: "Habe die Ehre gehabt, schönes Fräulein. Lebe wohl Cassia, man wartet auf mich" Wieder wischte ich mir eine Träne ab. Und dann musste ich wirklich gehen. RE: "Das war ganz billig.... das andere war noch teurer!" - Cassia - 09-04-2024 Als Nicander zu lachen begann, zuckte Cassias Kopf automatisch in die Höhe und ihre Augen wurden so groß wie Unterteller. “N..Nein. Mein Dominus.. ich meine.. er guckt immer so streng. So als könnte er gar nicht lachen. Verstehst du?“ Wollte Cassia von dem Dunkelhaarigen wissen und atmete im nächsten Moment tief durch. Nein, sie würde nun nicht wieder anfangen zu heulen. Auch wenn sie merklich schniefte und sich mit dem Ärmel ihrer Tunika über ihre Augen wischte. Denn das seufzen Nicanders war wie ein scharfer Stich in Cassias Herz. Als würde man mit einem spitzen Messer in ihrem Herzen herumbohren. “Oh Nicander. Ich werde dich schrecklich vermissen. Ich wünschte wir könnten uns häufiger sehen. Ich werde artig und brav sein, so dass mich mein Dominus häufiger auf den Markt schickt.“ Lächelte Cassia mit einem verwackelten Lächeln zu Nicander empor. Bevor sich ihr Nicander auch schon vor Batrachis verbeugte und sich im nächsten Moment verabschiedete. “Lebe wohl ..mein treuer Nicander. Ich werde dich vermissen.“ Jene letzten Worte sprach Cassia äußerst leise, wobei man deutlich hören konnte, wie ihre Stimme zu brechen beginnt. So dass sie schließlich verstummte und Nicander nachblickte. Wann würden sie sich wohl wiedersehen? “Ich werde ganz artig sein, dann darf ich bestimmt wieder auf den Markt gehen und dann kann ich Nicander wieder treffen.“ Versicherte Cassia der froschäugigen Batrachis, welche milde lächelte. So zogen beide Sklavinnen weiter über den Markt, denn Cassia benötigte noch diese kleinen Bälle für ihre Jonglage. Ob sie diese hier jedoch finden würden, blieb fraglich. RE: "Das war ganz billig.... das andere war noch teurer!" - Bran - 09-06-2024 Furiana hatte mich gut herausgefüttert. Wenn auch viel zu tun war, an nahrhaftem Essen fehlte es nicht. Trotzdem war ich zu meinem Kummer nicht muskulös geworden, sondern nur kräftig in die Höhe geschossen. Ich war nun fünfzehn Jahre alt. An meinem Kinn sprossen feuerrote Haare. Da war ich noch unschlüssig, ob ich mir einen Bart wachsen lassen sollte. Das würden aber meine Herrinnen entscheiden. Um keine Schimpfe zu bekommen, zupfte ich sie mir die Stoppeln lieber raus. Ich hatte geschnitzte Tiere, die verkauft werden sollten, zum Markt gebracht und war gerade auf dem Rückweg. Da fiel mir ein dunkelhaariges, lockenköpfiges Mädchen auf. Sie war grazil und echt hübsch. Überhaupt fiel mir in letzter Zeit auf, ob ein Mädchen hübsch war. Sie musste nicht einmal etwas zum Essen dabei haben. Die Kleidung des Lockenkopfes war einfach, daran sah ich, dass sie auch eine Sklavin war. Neben ihr her ging außerdem Batrachis. Die gehörte zu den Furiern, und ich kannte sie, weil ihre Domina das Waisenhaus, in dem ich arbeitete, gestiftet hatte. Aber die Neue hatte ich noch nie hier gesehen. "Salve Batrachis", sagte ich zu Froschi. Als ich aber näher kam, bemerkte ich, dass die Dunkelhaarige geweint haben musste. Eine verräterische Tränenspur glänzte unter ihren Augen. "Gabs ein Problem?", ich sprach zu beiden, doch ich schaute den Lockenkopf an: "Kann ich was helfen?" ich deutete auf mich: "Du kennst mich noch nicht. Ich bin der Bran, und ich gehöre zu den Claudiern" Ich hoffte, dass sie sich mir vorstellen würde. |