RE: Pferdeweiden und Ställe
"Ich verspreche, ich übe", lachte Frowin nach Louarns Vorschlag. Dessen Lächeln war schon weit ansehnlicher als die grimmige Miene und machte ihn geselliger. Frowin fand den Unbekannten nicht unsympathisch, wenngleich er ihn kaum kannte. Seine Art offener, als man es beim Abendessen hätte vermuten können und Frowin bedauerte den frühen Ausgang des Abends. Doch Reisende sollte man nicht aufhalten.
Er lauschte, als ihm Louarn davon berichtete, nach Iscalis zu gehen und nun war es an Frowin, zu schmunzeln.
"Dort lebt mein Dominus", erklärte er, "Und ich wohl bald auch, denn mein Rennstall eröffnet dort seinen Sitz. Als Fahrer werde ich wohl vor Ort leben und trainieren. Und mein Dominus ist immer ganz offen gewesen, wie ich meine Freizeit verbringe." Oder, dass er überhaupt Freizeit hatte. Das war nicht selbstverständlich, auch nicht bei "höheren" Sklaven. Es kam ganz auf den Herrn an. Sicher, offiziell waren Misshandlungen verboten, doch konnte einem Sklaven auch unter Einhaltung aller Regeln und Gesetze das Leben schwer und unangenehm gemacht werden. Er konnte wirklich dankbar sein. Er konnte innerhalb nachvollziehbarer Grenzen so ziemlich alles tun, was er wollte. Einzig die Freiheit fehlte ihm, doch so weit war er davon gar nicht weg, fand er.
"Vielleicht treffen wir uns ja doch noch einmal, wenn ich wieder zurück bin. Dann kannst du mich mal bei einem Rennen sehen. Ich gehöre der Veneta an, da wirst du mich vermutlich am ehesten antreffen. Es war mir eine Freude, dich kennenzulernen."
Frowin machte Anstalten, dem Fremden die Hand zu geben. Er wusste nicht, ob der sie annehmen wollte, doch er wollte ihm mit Wohlwollen und Freundlichkeit begegnen, wo er sich schon gezwungen sah, bei Nacht und Kälte fortzugehen.
"Sichere Reise, Louarn. Ich hoffe wirklich, dass die Nacht nicht so beschissen wird."
Er hatte es da besser. Würde er gleich zu seinem Zimmer zurückgehen, würde Nisca sicher schon einen Vorwand haben, wieso sich keine andere zu ihm gesellen konnte.
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