RE: Am Brunnen vor dem Tore - Einweihung des Grazienbrunnens
Der offizielle Teil der Brunneneinweihung war, den Göttern sei Dank, vorüber. Im Gegenteil zu Furius Saturninus hasste ich es, im Mittelpunkt zu sehen. Vor allem, wenn so viele Römer anwesend waren. Das weckte wieder finstere Erinnerungen in mir.
So begab ich mich wieder zu meiner Liebsten und reichte auch ihr einen Becher mit Wein, den ich ihr mitgebracht hatte. Die Höflichkeit gegenüber dem Furier, der ja der (inoffizielle) Stifter des Brunnens und Spender der Speisen und Getränke war gebot es, sich wenigstens einen Becher dieses gewöhnungsbedürftigen Gesöffs zu genehmigen.
"Hier, mein Sonnenschein!", sagte ich, denn von Deirdre ging ein warmes Leuchten aus, wenn die Sonnenstrahlen auf ihr schönes rotes Haar trafen. Ich blickte ihr tief in die hübschen blauen Augen und lächelte ihr zu. Dieser Tag sollte auch für uns ein besonderer Festtag werden, denn wir beide wollten heute noch vor den Furier treten und ihm verkünden, dass wir die Absicht hatten, uns zu vermählen. Ich leerte meinen Becher auf einen Zug, so dass es mich ein wenig schüttelte, als ich den Wein hinunterschluckte und wartete, bis auch meine Liebste soweit war. "Wollen wir?" fragte ich sie und bot ihr meinen rechten Arm an.
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