Mein Anwalt hatte gesagt, dass mein Exmann mir meine Mitgift innerhalb von drei Jahren auszahlen musste. War "innerhalb von drei Jahren" das Gleiche wie "in drei Jahren"? Ich glaubte nicht und dennoch würde ich da nichts unternehmen. Denn was mir Nefertem sagte, war noch viel wichtiger. Ich durfte Iulius erst einmal behalten, und es würde auch nicht befohlen werden, ihn auszusetzen. Und ich bekam Nefertem geschenkt, damit er auf das Kind achtete.
Natürlich hatte mich mein Exmann ab heute immer in der Hand, glasklar stand es vor meinen Augen, denn Iulius gehörte ihm. Dennoch fiel mir ein Stein vom Herzen (das mit dem Tod überhörte ich, sondern hörte nur das, was ich hören wollte)
Jetzt konnte ich beruhigt nach Londinium fahren.
" ich danke Dir dafür, dass du mir diese Nachricht überbringst. Ich bin sehr froh. Aber: Du gehörst jetzt mir, Nefertem? Das habe ich richtig verstanden?", das war ein großes, ja fürstliches Geschenk.
Ich räusperte mich:
"Dann hole deine Sachen und komme wieder her. Ich mache dich zum vorläufigen Hausverwalter der Villa Claudia, da du diese Stellung schon gewohnt bist, bis der Hausherr wieder zurückkommt. Du kannst solange Linos früheres Zimmer benutzen"
Ich lächelte ein wenig:
"Hoffentlich ist es dort geputzt und aufgeräumt", sagte ich, aber dennoch war es nicht wie zuvor. Nefertem hatte sich als Freund erwiesen, jetzt aber war er mein Eigentum. Was Freundschaftsdienst gewesen, verwandelte sich wieder in Sklavendienst.