(08-13-2024, 03:01 PM)Frowin schrieb: Frowin kam zurück in die Gegenwart. So ein Blödsinn, dachte er, dass da ein hübsches Mädchen neben ihm stand und er sich um andere Dinge Gedanken machte. Er lächelte.
"Wirklich?", wollte er wissen und roch an dem Wasser. Tatsächlich. Da ließ sein Herr sich aber einiges kosten. Doch was war er, wenn nicht pompös?
"Herrje, dann werden heute Abend aber einige Leute gute Laune haben", scherzte er. "Dann gibt's entweder Schlägereien oder eine Orgie in den Straßen."
Er schöpfte etwas von dem Wein und ließ ihn seine Kehle herunterrinnen.
"Willst du auch?", fragte er verschmitzt und setzte sich auf den Brunnenrand. "Du sprichst übrigens schon richtig gut Latein. Gefällt es dir in der Villa noch?"
Ich war erleichtert, als Frowin plötzlich lächelte und auf meine Bemerkung über den Wein einging. Seine anfängliche Abwesenheit hatte mich nervös gemacht, doch nun schien er aufgetaut zu sein. Vielleicht war es tatsächlich der Wein oder einfach nur der Moment.
Dann lachte ich leise, als er von Schlägereien und Orgien in den Straßen sprach, auch wenn ich mir insgeheim unsicher war, wie ernst er das meinte.
"Ja, das wird sicher ein Fest werden," antwortete ich mit einem schiefen Lächeln und beobachtete, wie er den Wein kostete. Seine Leichtigkeit war ansteckend, und für den Augenblick fühlte ich mich nicht mehr fehl am Platz.
Als er mich fragte, ob ich auch etwas trinken wolle, zögerte ich kurz, aber sein verschmitztes Lächeln ließ meine Zweifel vergessen.
"Warum nicht?" sagte ich schließlich, und griff nach dem Becher, den er mir reichte. Der Wein war kühl und überraschend angenehm. Ich ließ ihn langsam über meine Zunge gleiten und nahm einen weiteren kleinen Schluck. Dann setzte ich mich neben ihn auf den Brunnenrand und ließ meinen Blick über die Festbesucher schweifen, während er mir ein unerwartetes Kompliment machte.
"Danke," sagte ich leise.
"Ich gebe mir Mühe. Es ist… nicht immer einfach, aber ich lerne viel. Claudia Sabina ist eine gute Lehrerin" Ich spürte, wie sich meine Unsicherheit wieder meldete, als er fragte, ob es mir noch in der Villa gefalle.
"Ja, es gefällt mir dort immer noch," begann ich zögernd.
"Aber…" Ich hielt kurz inne und sah kurz in die Richtung, in der Furius Saturninus stand.
"Ich werde schon bald die Villa verlassen."