Nachdem ich endlich ausgesprochen hatte, was mich all die Zeit gequält hatte, spürte ich für ein paar Herzschläge lang Erleichterung. Doch mein Bruder nicht. Er wirkte wieder genauso hilflos wie auf unserer Reise. Er wusste nicht, wie er mir helfen konnte, und das nahm ich ihm nicht übel. Denn niemand konnte mir wirklich helfen. Diese Last würde ich bis ans Ende meines Lebens tragen. Nun fühlte ich mich schuldig, weil ich auch ihn mit meinen Sorgen belastet hatte.
Doch dann tat Fintan etwas Unerwartetes, das mir tatsächlich half. Er umarmte mich und flüsterte, es täte ihm leid. Meine Augen wurden feucht, und ich legte meine Arme um ihn, genoss die Wärme und den Trost, den er mir schenkte.
"Danke, Bruder, du bist ein wahrer Freund", sagte ich mit belegter Stimme und versuchte, so lange wie möglich in seiner Umarmung zu verweilen.
Schließlich löste ich mich von ihm und schenkte ihm ein gütiges Lächeln.
"Komm, lass uns jetzt schlafen. Wir sind beide müde und haben uns die Ruhe verdient. Morgen Abend, nach der Arbeit, haben wir noch genug Zeit, um neue Pläne zu schmieden." Ich schlug ihm freundschaftlich auf die Schulter und verließ den Raum, um mich schlafen zu legen.
An nächsten Morgen, als ich meine römische Kleidung anlegte, um zur Arbeit zu gehen, ließ ich Fin schlafen. Ich hatte ihm noch den letzten Rest unseres Proviants dagelassen, damit er etwas fürs Frühstück hatte. Nach der Arbeit würde ich noch etwas frisches Brot und ein paar Würste für uns mitbringen, damit wir gemeinsam zu Abend essen konnten.
Dann ging ich...
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