RE: Eichenhain östlich von Cheddar
Die Nacht war fast vorbei, und die kühle Morgenluft legte sich sanft auf unsere Haut. Deirdre lag erschöpft in meinen Armen, ihr Atem ruhig, ihre Wärme vertraut. Ihre Frage hallte noch in meinem Kopf nach, auch wenn ich wusste, dass sie sie leise und zaghaft gestellt hatte: Möchtest du mein Heim und meinen Herd mit mir teilen, Owain?
Ich hatte nicht sofort geantwortet. Nicht, weil ich es nicht wollte, sondern weil ich spürte, dass dieses Ja eine Tür zu einem neuen Leben öffnete, eines, das ich längst verloren geglaubt hatte. Deirdre war anders – sie war nicht nur ein Wunsch nach einem flüchtigen Glück oder ein Mittel, um die Leere in mir zu füllen. Sie war die Frau, die ich mir an meiner Seite vorstellen konnte, die Frau, die den Schmerz meiner Vergangenheit heilen konnte.
Meine Gedanken wanderten noch einmal kurz zu Aglaia. Sie hatte mich verlassen und hatte unser Kind mitgenommen. Eine Zeit lang hatte ich geglaubt, an diesem Verlust zerbrechen zu müssen. Ich hatte sogar geglaubt, dass im Plan der Götter für mich einfach kein Glück vorgesehen war. Aber Deirdre hatte mir gezeigt, dass es doch noch mehr gab. Mehr als nur den Schmerz der Vergangenheit. Sie hatte mich gelehrt, wieder zu hoffen.
Ich schaute sie an, ihre Augen geschlossen, aber ich wusste, dass sie wach war. Ihre Nähe fühlte sich wie ein Versprechen an – ein Versprechen, das ich nur zu gerne annehmen würde. Ich wollte sie bei mir haben, nicht nur für den Moment, sondern für immer.
"Ja, mein Herz" sagte ich schließlich. Meine Stimme war leise, aber bestimmt. "Ja, ich möchte mein Leben mit dir teilen." Mit diesen Worten wusste ich, dass sich vieles ändern würde. Wir müssten reden, uns Pläne schmieden, uns den Herausforderungen stellen, die kommen würden. Doch in diesem Moment zählte nur, dass wir beide dasselbe wollten: ein gemeinsames Leben. Ein Zuhause, das mehr bedeutete als nur vier Wände. Ein Ort, an dem unsere Herzen endlich zur Ruhe kommen konnten.
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