RE: Eichenhain östlich von Cheddar
Ich war einen Moment unsicher gewesen, wie romantisch er meine Worte erwidern würde. Er hätte ja auch nur an meinem Körper und den Freuden von ein paar gemeinsamen Nächsten interessiert sein können. Viele Männer und auch Frauen waren manchmal nur an ein wenig gemeinsamen Spaß interessiert und bis dato hatte mich das auch nicht gestört. Doch es war dieser Moment, als er meine romantischen Worte erwiderte, dass ich das erste Mal diese besitzergreifende Art der Liebe empfand. Saturninus war wirklich keine Liebe gewesen - nur der Rausch der Emotionen und das Erforschen des ersten Liebesspiels. Das hier war etwas ganz Anderes und wesentlich Mächtigeres.
Hungrig erwiderte ich seinen leidenschaftlichen Kuss und presste mich so fest an ihn, als ob ich mit ihm durch schiere Willenskraft verschmelzen wollte. Ich wollte diesen Mann einfach mit Haut und Haaren an mir und in mir spüren. Er sollte für immer mir gehören und ich ihm. Ich wünschte mir so sehr in diesem Moment, dass wir zusammen wachsen würden und alles gut werden würde, während die Sterne verblassten und der Himmel von Dunkelheit zu Grau wechselte und bewölkte Schleier über uns vorüberzogen. Doch ich wusste auch, dass ich nicht für immer fortbleiben konnte und die Nacht sich langsam dem Ende zuneigte.
Erschöpft lag ich in Owains Armen und zögerte den Moment des Aufbruchs noch hinaus kurz bevor die Morgendämmerung das Land wachküsste. "Möchtest du mein Heim und meinen Herd mit mir teilen, Owain?" Die Frage war leise und ein Ja würde Konsequenzen haben. Ich würde meinen Patron sprechen müssen, wenn ich heiraten wollte und wir müssten überlegen, ob wir ein neues Haus bauten oder mein derzeitiges Haus ausbauen wollten. Aber ich wünschte mir dieses Ja so sehr, wünschte mir die vielen Details, die das gemeinsame Leben mit sich bringen würden.
|