Die Rückkehr
Bevor wir in die Stadt ritten, hatten wir uns am Fluss notdürftig gewaschen. Ich hatte meine römische Kleidung wieder angelegt, die ich gefühlt seit Monaten nicht getragen hatte. Die Pferde brachten wir zu Alans Stall und den Weg zu meiner Wohnung gingen wir zu Fuß. Es fühlte sich irgendwie seltsam an, wieder zum Thorianum zu kommen. Eine gewisse Vorfreude kam in mir auf, als ich daran dachte, dass Nysa mich mit ihrer unterwürfigen Art gleich begrüßen würde. Doch dann fiel mir ein, dass sie ja fort war. Ich hatte Nysa vor einigen Monaten schon freigelassen und sie war schweren Herzens gegangen. Was sie wohl machte? Soweit ich wusste, hatte sie Iscalis verlassen.
"Komm rein," sagte ich zu Fintan und hielt ihm die Tür auf. Wenn er wollte, konnte er für ein paar Tage hier bei mir unterkommen. Die Wohnung war sowieso viel zu groß für mich allein. "Ist zwar nicht besonders gemütlich, aber wenigstens haben wir ein Dach über dem Kopf," sagte ich, als Fintan eintrat. Meine Einrichtung, die ich ursprünglich für Prisca angeschafft hatte, war einfach und billig gewesen. Wahrscheinlich hätte sie sich hier eh nicht wohlgefühlt. Aber das spielte nun keine Rolle mehr.
Auf dem Herweg hatte ich etwas frisches Brot, Wurst und Käse gekauft. Das würde sicher ein Festmahl werden im Vergleich zu dem, wovon wir auf der Reise gelebt hatten. Die Wochen unserer Reise waren sehr entbehrungsreich gewesen.
Ich führte ihn in Nysas Raum, der nun ganz verwaist war. Hier stand ein einfaches Bett mit einer mit Stroh gefüllten Matratze. "Hier kannst du schlafen. Ich schlafe nebenan." Die Wohnung fühlte sich so leer und kalt an, ohne Nysa.