(08-16-2024, 10:39 AM)Tiberius Furius Saturninus schrieb:
(08-15-2024, 07:40 PM)Marcus Sabinius Merula schrieb: . Daher beschloss ich, auch meinerseits ein Schwätzchen zu halten, bevor der offizielle Teil der Einweihung begann. Ich sah mich noch einmal um und steuerte dann direkt auf Furius Saturninus zu, dessen neugeborener Sohn der Ausrichter des Festes war und dem Iscalis den neuen Brunnen zu verdanken hatte. "Salve, edler Furius Saturninus! Ein Hoch auf deinen großmütigen Sohn, der seinem Vater in nichts nachsteht!" rief ich erfreut. Insgeheim überlegte ich mir schon, welche großartigen Dinge ich tun könnte, wenn Prisca mir einen Sohn gebar. Den Brunnen selbst hatte ich mir bislang nur beiläufig angeschaut. Er sah ja ganz nett aus. Dass er ausgerechnet von einem einheimischen Schmied stammen sollte, der in seiner Aufmachung eher einem Barbaren glich, konnte ich kaum glauben.
Der Excenturio wurde von zwei seiner Sklaven links und rechts begleitet, die ihn stützten, falls er müde wurde. Sabinius Merula hatte seine Gesundheit in der Schlacht für das Imperium geopfert, war also ein Kriegsheld. Das Rom seine Veteranen nicht in Stich ließ, war ein wichtiges Signal für die kämpfende Truppe.
Saturninus fühlte das innere Bedürfnis, stramm zu stehen. Das lag an Merula. Er hatte das Militärische nie ablegen können, obwohl man sagte, dass er, seit er wieder laufen konnte, sogar ab und an
lächelte.
Seine Frau Prisca - eine Kreuzung aus Giraffe und Jüngling, nannte Saturninus sie im Stillen, war eine Freundin von Serena, und soweit er es einschätzen konnte, brav und gutherzig.
"Ich danke dir für deine Worte, werter Sabinius Merula", erwiderte Saturninus:
" Auch ich wünsche dir Söhne, die den Ruhm der Gens Sabinia und des Imperiums weitertragen"
Die
Giraffenfrau war schwanger, soweit Saturninus das im Sinn hatte ( Sein Sekretär Scaevus würde ihn über die geglückte Geburt informieren, so dass er Merula ein Geschenk schicken konnte)
Furius Saturninus war an diesem Tag guter Dinge. Er dankte mir für meine Glückwünsche zur Geburt seines Sohnes. Auch wenn der Brunnen offiziell ein Geschenk eben jenes Sohnes an die Stadt war, würde man den Brunnen doch auch stets mit ihm in Verbindung bringen. Als jenen, der ihn anfertigen ließ und dafür auch bezahlt hatte. Es war nicht so, dass ich dem Patrizier diesen Ruhm nicht gönnte. Schließlich war er sehr bemüht, die Stadt voranzubringen, auf dass sie erblühen mochte. Er war eben durch und durch Politiker. Im Gegensatz zu mir. Ich tat mir mit dem Gedanken immer noch schwer und wahrscheinlich würde ich auch nie im Leben einen guten Politiker abgeben.
Da fiel mir ein, hatten wir dem Furius eigentlich ein Geschenk zur Geburt seines Sohnes gesandt? Einen Moment versuchte ich mich zu entsinnen. Aber ich gab es schließlich auf. Ganz sicher hatte sich Prisca darum gekümmert. Apropos meine Frau, wo war sie eigentlich? Ich schaute mich kurz nach ihr um und fand sie schließlich bei Claudia Sabina. Sie unterhielt sich noch immer mit ihrer Freundin. Was Frauen nur immer so viel zu besprechen hatten?
Da Furius Saturninus inzwischen mit seiner Ansprache begonnen und dabei den keltischen Schmied hervorgehoben hatte, war für mich der Zeitpunkt gekommen, mich wieder zurückzuziehen. Ich forderte einen meiner Sklaven auf, für meine Frau und mich etwas zu trinken zu besorgen. Mit zwei gefüllten Bechern – einer mit verdünntem Wein für mich und einer mit verdünntem Birnensaft für Prisca – bahnte ich mir meinen Weg zu meiner Frau.
"Da bist du ja, mein Liebes! Ich habe dir etwas mitgebracht." rief ich erfreut, als ich zu ihr stieß und reichte ihr den Becher, der für sie bestimmt war. Dann nickte ich ihrer Freundin zu.
"Salve, edle Claudia Sabina!" Ich schaute mich um, ob ich ihren Gemahl, den Tribun Iulius, auch entdeckte. Aber von ihm war weit und breit keine Spur zu sehen. Sie war doch in ihrem Zustand sicher nicht alleine hier. Nein, das glaubte ich nicht. Der Tribun würde das gewiss nie zulassen!
"Wie schön, dich wiederzusehen! Ist denn dein Gemahl, der edle Tribun Iulius, auch zugegen?" fragte ich sie. Ich hatte ihn schon lange nicht mehr gesehen und freute mich schon, mit ihm ein paar Worte zu wechseln.