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Am Brunnen vor dem Tore - Einweihung des Grazienbrunnens
09-04-2024, 08:44 PM,
Beitrag #40
RE: Am Brunnen vor dem Tore - Einweihung des Grazienbrunnens
(09-02-2024, 06:02 PM)Claudia Sabina schrieb:
"Kleine Hündchen mag ich auch lieber als Ferkel, wenn ich es recht überlege", sagte ich. Bezüglich eines Ehemanns erzählte mir Prisca, dass auch ihr verstorbener Bruder am liebsten bei seiner Legion gewesen war " mit ihr verheiratet " sagte sie. Ich wusste nicht, ob sie das nur sagte, weil sie taktvoll war, aber ich ergriff den Strohhalm, den sie mir hinhielt und nickte eifrig:
" Die römischen Männer sind im Herzen alle immer noch Söhne des Mars", sagte ich. Am liebsten hätte ich jedoch Prisca offen gesagt, dass ich mich von Cato scheiden lassen wollte. Aber abgesehen davon, dass dies hier nicht der richtige Platz für ein tiefergehendes Gespräch war, würde meine Absicht eine würdige Matrona wie Prisca vermutlich schockieren. Sie hatte es auch nicht immer einfach mit Merula gehabt. Die vielen Schmerzen hatten ihn eine Zeitlang regelrecht missmutig und menschenscheu werden lassen. Aber sie hatte durchgehalten, und nun schienen sie gut zusammen zu leben. Ich dagegen wollte nicht mehr durchhalten:
"Ich erzähle dir gerne alles über Londinium, wenn ich wiederkomme. Und deine Briefe nehme ich natürlich mit und werde sie persönlich jedem einzelnen  Adressaten zustellen, das ist Ehrensache, liebe Prisca. Bring mir deine ganze Post vorbei, wann  immer du magst oder ich schicke dir den iulischen Hausverwalter, sie abzuholen"
Ich beschloss, die Antwort meiner Freundin als eine Art Glücksspiel zu sehen. Würde Prisca zu mir kommen, würde ich sie in meine Pläne einweihen. Würde sie sagen, dass ich ihr Nefertem schicken sollte, dann würde ich das als Omen nehmen, vorläufig zu schweigen wie ein Grab.

Entweder wollte Sabina nicht mehr sagen, oder es gab nicht mehr zu sagen. So oder so würde Prisca aber nicht nachbohren Wenn Sabina etwas erzählen wollte, würde sie schon selbst damit herausrücken.
“Ich werde einen Sklaven damit vorbeischicken, sobald ich sie fertig geschrieben habe. Ich beeil mich damit“, versprach sie. Dann strich sie einmal über ihren Bauch und sah noch einmal zu Serena mit ihrer Familie und ihrem Mann, der dort in der Nähe stand, und streichelte einmal über ihren Bauch. “Ich würde mich freuen, wenn du mir alles über Londinium erzählst, wenn du zurück bist. Ich hoffe… ich hoffe, ich kann dann Besuch empfangen.“ Sabina würde mehrere Wochen wohl weg sein, und bis dahin wäre das Kind auf die eine oder andere Weise geboren. Und Prisca wäre entweder Mutter, oder sie musste mit einer Totgeburt zurechtkommen, oder sie selbst wäre tot. Ihre Mutter war bei der Geburt ihres jüngeren Bruders gestorben, als Prisca noch klein war. Sie wusste also aus erster Hand um die Gefahren. Und natürlich hatte sie deshalb auch Angst, wenngleich auch niemand darüber sprach, um diese Dinge nicht heraufzubeschwören.

Sie atmete ein weiteres Mal durch und zwang sich wieder zu einem kleinen Lächeln. “Ich bin froh, dass ich heute hergekommen bin, sonst hätte ich dich am Ende noch ganz verpasst.“
[Bild: 3_15_08_22_9_37_19.png]
Vormund (Tutor): Aulus Carisius Primus (NSC)
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RE: Am Brunnen vor dem Tore - Einweihung des Grazienbrunnens - von Accia Prisca - 09-04-2024, 08:44 PM

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