(08-16-2024, 06:55 PM)Frowin schrieb: Der römische Aufzug stand Niamh, auch wenn Frowin ihre Aufmachung mit dem offenen Haar im Gedächtnis geblieben war. Sie wirkte ein wenig verloren zwischen all den Menschen - und dank ihres Haars ebenso auffällig wie er selbst. Sie ließ sich nicht anmerken, dass sie sich zuletzt unter merkwürdigen Umständen getrennt hatten, was ihn allerdings freute. Vielleicht konnte man ja neu anfangen.
"Oh, sehr gern!", sagte er, beugte sich dann heran und sagte: "Unter uns gesagt, ich finde, das ist ein wenig viel Aufhebens für einen Brunnen, aber meinem Dominus bedeutet es viel und ich bin im Grunde nur hier, damit die Leute was zu reden haben."
Er zuckte lächelnd mit den Schultern und deutete nach vorn, in Richtung des Meisterstücks.
"Wollen wir?"
Ich nickte Frowin grinsend zu. Im Grunde dachte ich genau wie er, aber es gab auch immer noch vieles, was die Römer taten und was ich nicht verstand, insbesondere das, was Furius Saturnus tat. Auch ich hatte den Sinn hinter seinen Handlungen noch nicht vollständig erfasst. Vielleicht liebte er es einfach, zu feiern und den Menschen in seiner Umgebung Gutes zu tun.
Der junge Wagenlenker bot an, mit mir den Brunnen anzuschauen. "Gerne!", antwortete ich und folgte ihm. Die drei metallenen Frauen, die den Brunnen zierten, sahen wirklich bemerkenswert aus. Wären sie nicht aus Metall, hätte man glauben können, sie seien lebendig! Jede von ihnen hatte ihre ganz eigene Gesichtszüge. Vorsichtig ließ ich meine Finger über eine der Statuen gleiten, als wollte ich mich noch einmal davon überzeugen, dass sie wirklich aus kaltem Metall waren. "Sie sind so schön!", sagte ich staunend zu Frowin. Ich fragte mich, wem sie nachempfunden waren und welche Bedeutung sie hatten. Vielleicht konnte Frowin mir etwas darüber erzählen. Ansonsten konnte ich später auch Saturnus fragen. "Wer sind diese drei Grazien?", fragte ich Frowin leise mit gedämpfter Stimme, da der offizielle Teil der Einweihung nun unmittelbar bevorstand.
Kurz darauf begann Furius seine Rede und hielt dabei die Hand des Schmiedes von Cheddar empor. Er, ein keltischer Schmied, war derjenige, der die Statuen geschaffen hatte. Die Leute begannen zu applaudieren, manche riefen auch etwas, um ihre Dankbarkeit auszudrücken, denn rund um die Einweihung des Brunnens gab es heute auch kostenlose Speisen und Getränke für alle. Als dann Wasser aus dem Brunnen zu sprudeln begann und die Leute ihre Becher füllten, trat auch ich näher, schöpfte etwas Wasser in meine Hand und führte es an meinen Mund. Zu meiner Überraschung war es kein Wasser, sondern Wein.