10-11-2022, 07:26 PM,
|
|
RE: Tablinum | Der erste Tag in Iscalis
(10-07-2022, 06:01 PM)Lucretia Serena schrieb: "Vielleicht könnte ich ja im Frühjahr etwas Neues bekommen? Meine Garderobe ist eher für den Winter gedacht." Ich wollte auch nicht nach zu viel fragen. Wenn mein Onkel mich auch nicht mehr haben wollte, dann musste ich wohl den erstbesten Mann heiraten, der mich nehmen würde, damit ich ein Dach über dem Kopf hatte.
Ich hatte die kritische Betrachtung des weißen Zeugs aufgegeben, da es sich nicht in etwas Leckeres verwandelt hatte. "Ich glaube dem Käse fehlt noch etwas...wie Kräuter oder so." Er hatte nicht beiläufig gefragt, sondern zeigte Interesse, daher sah er auch Serena an, als sie antwortete.
"Kleidung für den Winter ist erst einmal das Wichtigste, denn die wird zeitnah gebraucht", stellte Menecrates fest, obwohl er sich bisher kaum mit dem Klima in Britannia auseinandergesetzt hatte. Um das abzuändern, fasste er einen Plan. Er wartete, bis der soeben zurückkehrende Linos seine Ausführungen beendete, nickte erfreut und schob eine Anmerkung dem soeben gefassten Gedanken voraus.
"Hühner, sehr schön! Wo genau sind sie untergebracht, oder hast du tatsächlich schon ein Landgut erwerben können, wo sie ungestört gackern und krähen können? Ich möchte auch einen Hahn!" Er sparte sich die Erklärung, dass Hähne so notwendig wie Männer in einem Frauenhaushalt seien, denn er ging davon aus, dass dies zur Allgemeinbildung eines jeden Römers gehörte.
Er steckte sich ein Stück Brot mit dem weißen Kleister in den Mund und kaute bedacht, bevor er - den Mund geleert - seine Idee äußerte.
"Linos, geh doch bei nächster Gelegenheit auf die Suche nach einem sachkundigen Einheimischen und befrage ihn nach Wetterregeln für diese Region. Wer Land bearbeitet, kennt solche Weisheiten und wir können kaum römische Gepflogenheiten in diese Gegend übertragen. Es gibt ja auch Tiere als Wetterboten. Ich wüsste jedenfalls gern, auf was für einen Winter wir uns einrichten müssen."
Langsam genug, um nicht sofort ins Auge zu fallen, aber am Ende der Bewegung deutlich genug, um nicht unsichtbar zu bleiben, zog Bran die Aufmerksamkeit des Claudiers auf sich, zumal er ein Tablet mit neuen Köstlichkeiten trug.
"Servieren bedeutet, die Esswaren in Greifnähe zu bringen", erklärte er dem Sklaven, von dem er den Blick löste und Serena ins Auge fasste.
"Ich habe mich auch schon gefragt, warum ich heute so wenig schmecke. Bran, so heißt du doch, lass dir in der Küche etwas zum Würzen geben." Die Köchin würde sicher wissen, was Geschmack brachte. Menecrates hoffte, der Sklave würde die belegte Platte nicht mitnehmen, wartete aber ab.
|
|
|