RE: "Das war ganz billig.... das andere war noch teurer!"
Nicander hatte sie entdeckt und erkannt. Bei ihrem Namen, der über seine Lippen entwich, spürte Cassia wie sich ihr Herz vor Sehnsucht schmerzhaft zusammen zog und sich Tränen in ihren Augenwinkeln sammelten. Oh wie hatte sie ihn vermisst. So war es nicht verwunderlich, dass Cassia aus großen Augen zu dem Schauspieler empor blickte und im ersten Moment gar nicht wirklich wusste was sie sagen sollte. Was ging Nicander wohl in diesem Moment durch den Kopf? Cassia sah gut genähert aus und trug eine hübsche rauchblaue Tunika; die Farben der furischen Sklaventuniken. Das nun auch Nicander Tränen in die Augen stiegen, blieb dem wachsamen Auge Cassias nicht verborgen und so schluchzte die junge Syrerin erstickt auf und schmiegte sich sogleich in Nicanders Arme, nachdem dieser auf sie zugerannt kam. Dann jedoch wurde Cassia durch die Luft gewirbelt und ein freudiges jauchzen entkam ihren Lippen. Einmal wurde Cassia im Kreis gewirbelt, dann auch schon auf die Füße gestellt. Jedoch wich sie ihrem früheren Dominus keine Sekunde von der Seite. Nein, wenn sie ihm schon einmal begegnete, dann wollte sie diese Zeit auch zu nutzen wissen.
“Nicander. Ich.. ich freue mich auch. So unendlich freue ich mich. Ich habe jede Nacht an dich gedacht, wenn ich in meinem Bett in der Sklavenkammer gelegen habe. Ich habe dich so vermisst.“
Schluchzte die Sklavin nun und verbarg ihr Gesicht an dem Schauspieler, während die Tränen nur so über ihre Wangen liefen. Den etwas gehetzten Blick ihres Nicanders bemerkte die aufmerksame Cassia und runzelte fragend ihre Stirn.
“Musst du.. schon wieder gehen? Ist Domina Norbana Orestilla lieb zu dir?“
Stellte Cassia die naheliegendste Frage und streichelte Nicander sanft über den Handrücken. Oh, sie würde ihn am liebsten gar nicht mehr loslassen. Aber hatte der Furier nicht gesagt, wenn sie sich benahm, dann würde er mal sehen...
“Ich wurde von einem Patrizier gekauft. Dominus Furius Saturninus heißt der Mann. Er hat eine süße kleine Tochter und einen neugeborenen Sohn. Ich bin Ioculātrīx für seine Tochter, Domina Furia Saturnina. Sie ist ein so süßes Kind. Der Dominus dagegen ist ein strenger Mann. Aber ich glaube er muss so sein ..als Patrizier?“
Überlegte Cassia mit einer angestrengten Falte zwischen ihren Augenbrauen, während sie sich erneut in Nicanders Arme kuschelte.
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