Nachdem Saturninus seiner schönen Ehefrau versichert hatte, wie glücklich er war, ging die Einweihung des Brunnens weiter:
Nach seinen angeheirateten Verwandten, Gabinius Secundus und Gabinia Clara, den Liberti Licinianus und Furiana und seinem Sohn Tiberius, den er das erste Mal in Iscalis selbst, auf dem Forum, vor aller Augen die Hand gab, dem Excenturio Merula und der Dorfältesten Ceridwen galt es, weiterhin Freunde, Bekannte, Würdenträger und Klienten zu grüßen.
(08-16-2024, 03:39 PM)Cassia schrieb: Der Junge schien sehr aufgeweckt zu sein, denn das funkeln in seinen Augen konnte Cassia deutlich erkennen und dann seine Stimme die nicht minder neugierig klang. Wieso Saturnina nicht selber lief? Dann blickte der Junge zu der jungen Sklavin empor und Cassia wusste im ersten Moment nicht wie sie sich ihm gegenüber zu verhalten hatte. Natürlich, er war noch ein Kind. Aber er war ein Freigeborener und kein Sklave. Somit gebührte auch ihm der Respekt, den sie ihrem Dominus, sowie gegenüber seiner gesamten Familie an den Tag legte.
“Die junge Domina ist noch zu klein, um selbständig zu laufen. Sie würde hier zerquetscht werden. Wie eine Ameise auf die man zufällig tritt. Und dann würde Domina Saturnina weinen und das möchte ich nicht.“
Dabei streichelte Cassia dem jungen Mädchen sanft über den Rücken und ihre schwarzen Locken, welche von hübschen Bändern verziert waren. Schweigend blieb Cassia dennoch in Aidans Umfeld stehen und lauschte seinen Worten. Er hatte also noch zwei Brüder, diese waren dann Halbgeschwister zu dem jungen Dominus und der jungen Domina. Sehr interessant. Wer wohl die Eltern der beiden hübschen Rotschöpfe waren und wer die Mutter des kleinen A i d a n? Diese Frage würde Cassia jedoch nicht laut aussprechen, auch wenn sie ihr unter den Nägeln brannte. Nicht solange ihr Dominus in Sicht- und Hörweite war.
Mehr als für den Säugling Carus interessierte sich Klein- Tiberius für das Halbschwesterchen Saturnina. Auf seine forsche Art forderte er Cassia auf, sie zu ihm zum Spielen hinunterzulassen. Dabei sah er der Sklavin offen in die Augen. Er schien gar keine Scheu vor fremden Erwachsenen zu haben, obwohl er Cheddar kaum verlassen hatte. Er redete wie ein kleiner Patrizier, fand Saturninus, und das gefiel ihm.. Am liebsten hätte er Saturnina erlaubt, unter Cassias Obhut Tiberius zu begleiten, aber er hatte mit Serena noch nicht über dieses Thema geredet und wollte sie nicht vor vollendete Tatsachen stellen.
(08-17-2024, 01:47 PM)Gabinia Clara schrieb: Furius Saturninus, den Gerwina aus verschiedenen Gründen nicht besonders mochte, begrüßte sie aber fast ritterlich und sie lächelte ihn mit einem netten Nicken an. Der Patrizier zeigte ihr mit Stolz seinen Sohn Carus, die kleine Saturnina aber, die eine Sklavin auf den Arm hielt hat er nicht erwähnt, "Ja, werter Saturninus, du hast einen prächtigen Sohn, gratuliere, aber bestimmt macht dir auch viel Freude deine liebliche, süße Tochter Saturnina"...
Täuschte sich Saturninus, oder meinte er, in Claras Worten eine Rüge zu entdecken? Warum brachte ihn die Gabinia nur manchmal so auf die Palme? Sie war nur eine Plebejerin germanischer Herkunft... die sich weigerte, zu heiraten.
Kühler als beabsichtigt erwiderte er:
"Ich hoffe sehr, dass ich meine Tochter einst einem würdigen Bürger antrauen kann. Sie wird so erzogen, dass sie weiß, wo ihr Platz sein wird. Tugend und Bescheidenheit sind die Zierden einer römischen Matrona. Vorallendingen sollte sie den Männern nicht immer widersprechen. Einem Kind ständig zu sagen, dass es lieblich und süß ist, verdirbt nur seinen Charakter. Stimmst du mir nicht zu, werte Gabinia Clara?"