(08-19-2024, 03:22 PM)Claudia Sabina schrieb: "Setzen wir uns in den Schatten, das ist eine gute Idee. Nefertem, lege uns Kissen zurecht", befahl ich, denn weder die Steinbänke noch die Klappstühle sahen sehr bequem aus.
Die Sonne brannte gar ungehindert auf die Köpfe der Menschen hernieder und wer sich nicht unstellen konnte oder wollte würde wohl alsbald ein rotes Gesicht haben und heftige Kopfschmerzen. Denn mit einem Sonnenstich war wahrlich nicht zu spaßen. Ob der hiesige Medicus umgehend zur Stelle wäre, sollten die Anwesenden über solcherlei Symptome klagen? Gesehen hatte Nefertem den Medicus zumindest nicht. Aber dies musste auch nichts heißen, denn seine Aufmerksamkeit galt in erster Linie der jungen Domina und dann kam lange nichts. Mit Vehemenz bahnte Nefertem Claudia Sabina einen Weg bis zu den steinernen Bänken, welche weitläufig unter den Bäumen standen. Natürlich waren die meisten Bänke bereits von der Damenwelt besetzt. Doch Claudia Sabina ergatterte noch ein Plätzchen in direkter Nähe zu Accia Prisca, ihrer Freundin. Und als Claudia Sabina befehlende Worte sprach, reagierte Nefertem sofort und entnahm einer Korbtruhe, die man wohlweislich in der Nähe und dennoch unsichtbar aufgestellt hatte, zwei weiche Sitzkissen. Mit den Sitzkissen in den Händen kehrte Nefertem sogleich zu seiner Domina zurück und machte es ihr, sowie Accia Prisca gemütlich. Jetzt konnte sich seine Domina setzen, ohne dass sie alsbald über ein schmerzendes Hinterteil klagen würde.
Doch noch während Nefertem seinen Blick auf seiner Domina ruhen ließ, bemerkte er wie eine Sänfte, getragen von schweißüberströmten Nubiern ebenfalls auf die Wiese, direkt unter die Bäume getragen wurde. Das Wappen auf der Sänfte kannte der iulische Maiordomus. Dieses Wappen gehörte dem Ritter Aulus Plautius Montanus. Eine hübsche junge Sklavin fächelte ihrem Dominus mit einem Federfächer Luft zu und ein nicht minder hübscher blonder Sklave blickte sich aufmerksam um. Jenen Sklaven hatte Nefertem noch nicht zu Gesicht bekommen, aber vielleicht war der Ritter in Einkaufslaune gewesen und hatte seinen Bestand an dienstbaren Geistern einfach mal erweitert. Das nötige Kleingeld hatte er, so viel wusste Nefertem. Dem die Dekadenz des Plautiers durchaus zu Ohren gekommen war.
Viel interessanter für ihn war jedoch die junge Sklavin mit dem Federfächer, welche dann auch schon mit dem blonden Sklaven davon geschickt wurde. Wohl um dem Furier die Aufwartung zu machen und ihm mitzuteilen, dass der Ritter Aulus Plautius Montanus eingetroffen war. Um nicht tatenlos herumzustehen, ging Nefertem nach etwas zu trinken für seine Domina und deren Freundin suchen und wurde alsbald fündig. Eisgekühlt der Becher, so kam es Nefertem zumindest vor. So beeilte er sich beide Becher zurück in den Schatten zu seiner Domina und Accia Prisca zu treten. Wortlos und zugleich mit einem lieben Lächeln wurde den beiden Damen das eisgekühlte Getränk gereicht.