RE: Peristyl
Schweigend betrachtete Oskar seinen neuen Herrn, wie dieser es sich in den weichen Kissen gemütlich machte und an seinem Küchlein knabberte, welches mit einer Glasur überzuckert war. Als ihn sein neuer Dominus dazu aufforderte es sich ebenfalls gemütlich zu machen und zuzugreifen, wirkte Oskar wahrlich verwirrt. Nein, mit so einer Einladung hätte er beim besten Willen nicht gerechnet. Er durfte mit seinem Dominus am selben Tisch speisen?
“Danke für diese Ehre Dominus.“
Dann ergriff sich auch Oskar eines dieser Gebäckteile und begann vorsichtig an diesem z knabbern. Den Zuckerguss zuerst zu entfernen, um dann vorsichtig hinein zu beißen. Mhhh, das schmeckte wahrlich vorzüglich. Wer wohl die geheimnisvolle Bäckerin war? Nachdem Oskar das süße Gebäckteil probierte, wischte er sich seine Hände an einer Serviette ab, die man auf dem Tisch niedergelegt hatte. Schließlich wollte der Germane unter keinen Umständen die teuren Möbel mit seinen dreckigen Fingern beschmutzen.
Den musternden Blick der durchaus als hübsch zu bezeichnenden Nike konnte der junge Germane deutlich auf sich spüren und so rutschte er etwas unruhig auf dem Sitzmöbel herum. Während es eben jene Leibdienerin seines Dominus nun ist, die seinen neuen Namen festlegte. Von nun an sollte er Hélios genannt werden. Sein neuer Name würde von nun an -Hélios- sein. Oskar, noch völlig benebelt von der Schönheit der Cubicularia und ihrer sanften Stimme, nickte gar automatisch auf die Festlegung seines neuen Namens. Als sein Dominus dann erklärte, dass es eben seine Cubicularia sein würde, die ihm später den Weg zu seinem Schlafbereich und den Pferden zeigen würde, spürte Oskar, oder Hélios wie er nun hieß, wie ihm innerlich der Schweiß ausbrach. So nickte der Blonde lediglich, da ihm die Zunge am Gaumen klebte und er vernehmlich schluckte. Die Cubicularia seines Herrn war wahrlich eine Augenweide. Ihre dunkle Haut und ihre hypnotisch wirkenden Augen. Zumindest hatte der junge Germane diesen Eindruck.
Dann jedoch konzentrierte sich das Gespräch wieder auf die geliebten Vierbeiner, so dass der neue Wagenlenker innerlich erleichtert wirkte. Endlich auf sicherem Terrain.
“Ich bin schon sehr gespannt auf deine Pferde Dominus. Und freue mich darauf mit ihnen zu trainieren.“
Oh ja. Der junge Wagenlenker war nun wahrlich voller Tatendrang, was man an seinem blitzenden Augen erkennen konnte. Soso. Neue Pferde aus thessalischer Zucht. Wie interessant, denn für den jungen Germanen gab es nichts interessanteres als sich über Pferde zu unterhalten.
“Von der thessalischen Zucht habe ich schon etwas gehört. Diese Pferde sollen auf den Schwingen des geflügelten Pferdes Pegasos dahin gleiten.“
Erwiederte der Blondschopf und musterte seinen Herrn mit einem interessierten funkeln in seinen Augen.
“Oh. Ich.. hm. Ich habe mich bei Marcus Salvius Falko die meiste Zeit auf seinem Landgut aufgehalten, dort wo auch die Pferde standen. Dort habe ich dann auch trainiert.“
Und eben in den Stallungen geschlafen. Doch dies hatte dem jungen Germanen noch nie etwas ausgemacht.
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