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Am Brunnen vor dem Tore - Einweihung des Grazienbrunnens
08-14-2024, 03:00 PM,
Beitrag #13
RE: Am Brunnen vor dem Tore - Einweihung des Grazienbrunnens
Ich war mit unserem Hausverwalter Nefertem unterwegs. Den neuen Brunnen wollte ich gerne sehen; die Kunstfertigkeit von Owen-dem Schmied  brachte doch so etwas wie Flair in unser Städtchen. Deshalb hatte ich ihm auch den Auftrag erteilt, alle neun Musen für das neue Theater zu gießen. Das das jetzt nicht die Krönung meiner Ehe werden würde, dafür konnte der Kelte nichts.
Man hätte ein Spiel daraus machen können, wenn es nicht für mich traurig gewesen wäre: Was kam wohl eher zu einem Ende? Sabinas Ehe oder die Bauarbeiten?

Um keinen Anlass für Gerede oder noch schlimmer: Mitleid zu geben, hatte ich mich dem Anlass entsprechend aufgebretzelt und schenkte der Welt ein Lächeln. Mein Haar war zu Locken gedreht, hochgesteckt und mit Goldstaub gepudert (denn ICH hatte blondes Haar) und meine Haarnadeln waren ebenfalls golden. Dazu trug ich Schmuck aus Alexandria: Ein Collier aus Gold und  Lapislazuli und passende Ohrringe. Nur mein Glücksarmband mit dem Isisknoten hatte ich nicht gegen das entsprechende ausgetauscht. Ich war ein wenig  geschminkt (und wieder kam mir die Gunst meines Geburtssternes zur Hilfe, denn ich hatte von Natur aus helle Haut) und Anaxarete hatte mir die Wangenknochen mit rötlicher Erde betont. Da Sommer war, trug ich auch meine Gewänder aus Aegyptus: Ein Himation aus safrangelber Seite, darunter einen dünnen Chiton in Himmelblau und einen goldenen Gürtel, den ich aber wie es die Natur so wollte, unter der Brust schloss und dazu feine, ebenfalls gelb gefärbte geschlossene Schuhe, die an den Knöcheln mit einer halbmondförmigen Agraffe gehalten wurden.

(08-08-2024, 04:12 PM)Furia Serena schrieb: Ich begleitete meinen Gatten zur Einweihung des gestifteten Brunnens und dem festlichen Anlass entsprechend hatte ich mich in ein tiefblaues Ensemble aus feinstem, leichten Leinen mit leuchtend weißen Federn an Taille und Saum aufgestickt gehüllt. Meine Haaren waren schön zurechtgemacht und mit goldenen Haarspangen und einem Kamm aus Elfenbein hochgesteckt. Als Schmuck hatte ich eine Kette und ein Armband mit schöne n leuchtend blauen Lapis Lazuli Steinen verziert angelegt. Ich warf mich nur selten so sehr in Schale, da ich eher eine Verfechterin davon war, dass man Reichtum nicht so zur Schau stellen musste, aber heute war ein besonderer Anlass. 

Es waren viele prominente Gäste von Iscalis geladen, das gemeine Volk sowie Saturninus' Klienten und die Menschen waren in Scharen erschienen. Nicht nur die bezahlten Bäcker und Köche hatten viel geleistet für die Ausrichtung des Festes sondern auch die familia der Furier. Tag und Nacht hatten die Sklaven dabei geholfen Tische, Bänke und dergleichen aufzustellen und den Platz um den Brunnen zu schmücken. Die Gabentische bogen sich unter den vielen Speisen, die für das Volk hergerichtet waren.

Serena und Saturninus sah ich auch sofort. Sie standen im Mittelpunkt der Szene und hatten Saturnina und Carus dabei. 
Serena trug auch Lapislazulisteine als Schmuck. Das nahm meinem Auftritt ein wenig die Originalität, doch meine waren größer als ihre. Und sie war meine Cousine und Freundin, da war ich auch nicht so. 
Serenas dröger Sati tat so, als sei er der erste Mann auf der Welt, der einen Sohn gezeugt hatte. Aber dafür konnte widerrum Carus nichts, der war niedlich. 


(08-13-2024, 03:56 PM)Accia Prisca schrieb: Die Zeit war vergangen und mit ihr war die Schwangerschaft vorangeschritten. Prisca, die noch nie groß darin war, sich in Gesellschaft zu präsentieren, war auch während dieser Zeit eher zurückhaltend mit öffentlichen Auftritten, so dass ihre Schwangerschaft nicht allzu große Wellen geschlagen hatte.
Miriam hatte es auch bald nach ihrer Entdeckung dann Priscas Mann erzählt, der sich natürlich sehr gefreut hatte, aber ansonsten gab es wenig über die letzten Wochen von Priscas Leben so wirklich zu berichten. Inzwischen war ihr Bauch nicht mehr zu übersehen, auch wenn Prisca nach wie vor aufgrund ihrer Körpergröße eher dünn wirkte für eine schwangere. Aber die Hebammen meinten, das liege alles nur daran, dass ihr Kind eben so viel mehr Platz in der Länge hatte und daher weniger in die Breite gehen musste. Trotzdem fühlte sich Prisca wie eine Kugel und zunehmend unruhiger.
Die Geburt war nun nicht mehr allzu weit entfernt, und Prisca hoffte nur, dass sie den Vorgang überleben würde. Für den Fall, dass dem nicht so wäre, wollte sie aber ihre Freundinnen gerne noch einmal sehen, und sie war sich recht sicher, dass diese am heutigen Tage bei der Einweihung eines neuen Brunnens vor der Provinzialverwaltung sein würden. Zumindest Serena musste dort sein, denn ihr Mann stiftete den Brunnen, und Prisca hoffte einfach auch, dass es für Sabina nicht zu früh am Tag war.

Sie ließ sich von Miriam und zwei Sklaven des Hauses begleiten. Ihr Mann hatte immer viel zu tun und war nicht sicher, ob er kommen konnte, aber Prisca wollte es nicht verpassen. Trotzdem war sie wohl etwas zu spät, denn der Brunnen war bereits enthüllt und die Menge jubelte, aber wohl mehr wegen dem kostenlosen Essen als wegen des Brunnens. Dabei war der Brunnen wirklich hübsch mit den drei Grazien, die den Wasserstrahl bereiteten.
“Suchen wir dir erstmal einen schattigen Sitzplatz“ insistierte Miriam, die sich Sorgen um Prisca machte. Aber die schaute gequält und versuchte, ihre Freundinnen zu entdecken. Wenigstens ein Vorteil, den ihre Körpergröße bot, war, über die meisten Leute drüber schauen zu können, wenn sie sich richtig aufrichtete. “Kannst du Serena oder Sabina irgendwo sehen?“ fragte sie also stattdessen und sah sich weiter um.

Um die Furier stand so viel Volk, dass ich mich hätte durchdrängeln oder Nefertem befehlen müssen, mir einen Weg zu bahnen. Das wollte ich noch nicht. Aber Prisca sah ich - dass sie die Frauen überragte, war von Vorteil. 


"Dorthin", befahl ich Nefertem und deutete in die Richtung. 
"Prisca!", ich winkte ihr zu und hoffte darauf, dass sich ihr liebes Gesicht aufhellen würde, wenn sie mich erkannte. Sie hatte sich ein Schattenplätzchen gesucht und wirkte wenig schwanger. Dabei war ich mir sicher, dass sie weiter war als ich. Doch was für eine schlanke Taille hatte sie noch, beneidenswert. Ich fühlte mich sofort wie eine Zuckermelone auf zwei Beinen.
[Bild: 3_15_08_22_9_35_15.png]
Vormund (Tutor):  Manius Claudius Menecrates
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RE: Am Brunnen vor dem Tore - Einweihung des Grazienbrunnens - von Claudia Sabina - 08-14-2024, 03:00 PM

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