Der Sommer
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Es war ein herrliches Wetter, warme Sonne, kein Wind und blauer Himmel. Die Blumen, eine wahre Pracht haben sich voll entfaltet und verbreiteten einen betörenden Duft. Unter dem alten Apfelbaum stand ein Gartentisch und eine Bank. Die Apfelzweige mit ihren Blättern erzeugten einen schönen, grünen Baldachin und spendeten den wohltuenden Schatten. Vor dem Baum war noch genug Platz, um den Ball zu spielen. Durs und Spiros erwarteten uns schon und der Kater Primus sprang sofort auf die Bank und schnurrte zufrieden. Durs hat einen Ball gebastelt und da ging das Spiel schon los. Quiwon sprang begeistert herum, versuchte den Ball zu schnappen und lief dann hin und her. Da kamen noch ein Paar Kinder von unseren keltischen Hofarbeitern dazu und sie alle spielten auch mit. Sylvana setzte sich neben mich und wir beobachteten mit Interesse das bunte Treiben.
Nach einer Weile kam unsere germanische Köchin Irma und brachte ein Tablett mit Erfrischungen, das sie auf den Tisch stellte.
Durs verbreitete eine Decke auf dem Grasboden und alle "Spieler" ließen sich da nieder. Auch Quiwon, er wollte unbedingt mit großen Jungs zusammensitzen. Ich lächelte ihn an und nickte. Dann bekam jedes Kind einen Becher Apfelsaft und ein Stück Honigkuchen. Der Knecht Durs bekam ein extra sehr großes Stück Kuchen und lächelte Irma verstohlen an. Ich trank nur Apfelsaft und Sylvana auch. Nachdem alle gegessen und getrunken hatten, bat ich Spiros uns das Sommer-Gedicht aufzusagen, das er vor kurzem auswendig gelernt hat.
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"Der Sommer, der Sommer,
Der schenkt uns Freuden viel:
Wir jagen dann und springen
Nach bunten Schmetterlingen
Und spielen manches Spiel.
Der Sommer, der Sommer,
Der schenkt uns manchen Fund:
Erdbeeren wir uns suchen
Im Schatten hoher Buchen
Und laben Herz und Mund."
Alle applaudierten und Spiros verbeugte sich vor seinem Publikum mit einem breiten Grinsen im Gesicht.
"Es war sehr schön, Spiros, nun ich möchte vorschlagen, dass ihr alle jetzt ins Wäldchen geht, um die Walderdbeeren und Preiselbeeren zu sammeln, aber nicht roh essen, dann kann Irma einen leckeren Beerenkuchen backen".
Quiwon wollte auch mit, aber es war zu viel für ihn heute und er sollte sich ausruhen. Ich küsste ihn zärtlich und Sylvana trug das Kind ins Haus.
Ich war auch auf einmal sehr müde und wollte noch in die Küche gehen, um mich mit Fenia zu unterhalten, als ein starker Schmerz, wie ein Blitz durch meinen Körper ging und ich spürte, wie ich nass wurde...
"Friudel!!!"
*Eigenes Bild
**A.H.Hoffmann von Fallersleben