RE: Cassia wird verkauft
Der Griff in ihren Locken war noch immer äußerst fest, so dass Cassia tatsächlich für einen kurzen Augenblick ihren Atem anhielt. Nur um diesen im nächsten Moment langsam zwischen ihren Lippen entweichen zu lassen, um eine Antwort auf die ihr gestellte Frage zu geben. Und natürlich wollte der Furier wissen, wer denn besagter Nicander war. Mit einem Lächeln auf ihren Lippen hob Cassia ihren Blick vorsichtig an, nachdem sie spürte wie sich seine Finger aus ihren Locken lösten. Und dennoch wagte sie es nicht den Römer direkt anzublicken.
“Ich bin Nicander in Antiochia begegnet Herr. Er hat mich mit Nüssen jonglieren sehen und hat mich meinen Eltern abgekauft. Seitdem bin ich an seiner Seite.“
Das Lächeln welches nun auf Cassias Lippen erschien hatte etwas verletzliches an sich.
“Nicander dient als Sklave dem norbanischen Haushalt Herr.“
Fügte das Mädchen mit ihrer leisen Stimme hinzu. Bevor sie dann endgültig verstummte. Ohnehin war Cassia keine die ihre Zunge nicht im Zaum halten konnte. Lieber schwieg sie und beobachtete, als dass sie ständig vor sich hin plapperte. Dann war es die ernste Stimme des römischen Mannes die erneut an ihr Gehör drang, so dass sich Cassia voll und ganz auf den Furier konzentrierte. Er suchte also eine Spielgefährtin und Unterhalterin für seine Tochter. Das hübsche Mädchen mit den nachtschwarzen Locken in den Armen der Amme.
Unwillkürlich spürte sie nun, dass sie hier an einem Scheideweg stand und das ihre Antwort ihr weiteres Leben beeinflussen würde. So schluckte das Mädchen vernehmlich und krauste leicht ihre Stirn. Ihre Antwort wollte gut überlegt sein. Garantiert nicht vorschnell hinaus geplappert. Dann jedoch glitt Cassias Blick mit einem warmen Lächeln in Richtung der kleinen Furierin.
“Ja. Ja, das möchte ich Herr. Ich werde meiner kleinen Domina gut dienen und ihr eine treue und folgsame Spielgefährtin sein. Ebenso werde ich versuchen deiner Tochter eine angenehme und lustige Unterhalterin zu sein. Ich werde deine Tochter mit meinem Leben beschützen.“
Gewagte letzte Worte für eine Sklavin, die Cassia an Tiberius Furius Saturninus gewandt aussprach, als sie ihren Blick langsam vom Gesicht der kleinen Saturnina löste. Oh ja. Sie hatte bereits jetzt das Mädchen lieb gewonnen und würde alles dafür tun, dass die kleine Furierin zufrieden sein würde.
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