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Arbeitszimmer des LAPP
05-28-2024, 07:52 PM,
Beitrag #6
RE: Arbeitszimmer des LAPP
Lucius Petilius Rufus arbeitete.

Der aufkommende Sommer in Britannia hob seine Laune ungemein, denn dieser erwies sich als geradezu überraschend angenehm, wenn man nicht herumreiste oder sich mit den Problemen der kleinstädtischen Magistrate zu beschäftigen hatte. Wobei eben besagte kleinstädtische Magistrate das natürlich anders sahen und ihn nach wie vor mit Zuschriften bombardierten. Inzwischen lief aber sein Beamtenapparat derartig eingespielt, dass seine Untergebenen in den Schreibstuben wussten, mit was sie ihn behelligen mussten und wo sie gleich selbständig eine möglichst nichtssagende Antwort verfassen konnten – oder die Sache einfach ignorierten.

Ein paar Dinge allerdings bedurften dann doch seiner persönlichen Anordnung, so unter anderem ein Hilferuf über marodierende Horden im Süden, wieder bei einem Bergwerk. “Entsendet die Hälfte der Truppen der Legio II in das Gebiet, um alle Aufständischen niederzuschlagen. Ich verfüge das Urteil der Kreuzigung für jeden Sklaven, der sich dem Aufstand angeschlossen hat. Alle anderen sollen erst einmal in Ketten gelegt und nach Londinium verbracht werden, zur Verurteilung in die Arena. Sofern es vernünftig vertretbar ist, versteht sich.“ Das betraf nur diejenigen teile, die sich ergeben wollten, der Rest würde wohl im Gefecht niedergemäht werden. Während der Schlacht war so etwas schließlich kein Mord.

“Und schreibt dem derzeitigen Pächter, dass seine Pacht hiermit gekündigt wird. Ich kann nichts mit Männern anfangen, die eine Mine nicht anständig absichern können. Unser geliebter Kaiser will einen reibungslosen Strom an Erzen und sich genauso wenig wie ich mit diesem Blödsinn befassen. Haben wir jemanden, der die nötige Härte zur Führung einer Mine aufweist und übernehmen könnte?“

Petilinius Pertax überlegte. “Ich geh die Liste möglicher Nachfolger durch. Ein oder zwei kämen mir da schon in den Sinn“, meinte der Freigelassene und Vorsteher der ganzen Provinzverwaltung nach dem LAPP. Rufus vertraute dem Mann uneingeschränkt, sie hatten sehr viele Jahre gemeinsam in der Politik hinter sich und Pertax war ihm immer eine Stütze gewesen, ohne einen einzigen Fehltritt oder Anlass, das in ihn gesetzte Vertrauen in Zweifel zu ziehen.
“Wo wir gerade dabei sind, dieser Medicus aus Iscalis hat mich gebeten, einen Brief an den Kaiser weiterzuleiten. Er bittet um Vergebung, kein Heilmittel für die Bleikrankheit gefunden zu haben und möchte sich vor Vespasian selbst verantworten.“
Rufus lächelte ein wenig amüsiert. “Ich glaube nicht, dass der Kaiser es lesen wird, aber ja, sende es ruhig mit den anderen Berichten mit. Und natürlich die Geschenke, die wir ausgesucht hatten. Das Schiff hat ja noch nicht abgelegt.“
Jetzt im aufkommenden Sommer war wieder Schifffahrt möglich, und auch wenn die Säulen des Atlas eine ekelhafte Meerenge waren und die Reise ohne Landüberquerung in Gallia ewig dauerte. Allerdings waren Ochsenkarren, um schwere Statuen zu transportieren, auch nicht schneller.
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Arbeitszimmer des LAPP - von Lucius Petilius Rufus - 08-09-2023, 04:17 PM
RE: Arbeitszimmer des LAPP - von Lucius Petilius Rufus - 05-28-2024, 07:52 PM

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