RE: Cubiculum | Das Reich des Narcissus
"Nun ja, keiner verlangt, dass Frowin ständig enthaltsam lebt. Aber ein eigenes Reich, eine liebe Frau, ein heimischer Herd, das würde ihn häuslich machen. Da sind Sklaven auch nicht anders als unsereins", erklärte Saturninus, dem es so langsam wieder besser ging. Das sich Übergeben und viel Wasser trinken hatten ihre Wirkung getan. Es war auch die Wahrheit, dass Saturninus durchaus häuslich war und sich darauf freute, nach der Arbeit mit Serena zu plaudern und spazieren zu gehen. Er schlief auch gerne mit ihr. Das sich seine patrizische Gattin nicht so viel daraus machte, entsprach ihrer würdevollen Zurückhaltung:
"Und nebenher würde es mir ein Problem vom Hals schaffen. Es lebt eine junge Keltin in meinem Haus. Ich habe sie auf dem Sklavenmarkt freigekauft, sie ist nämlich die Nichte einer Klientin von mir. Die kleine Nivis, so nenne ich sie: Schnee, wegen der Farbe ihrer zarten Haut, ist ein süßer Käfer, und ich habe noch lange nicht genug von ihr. Offiziell ist sie ja meine Sklavin. Ich hatte eigentlich andere Pläne mit ihr , die sich aber zerschlugen, Petilius Rufus sei Dank", Saturninus kräuselte die Oberlippe, als er an den LAPP dachte:
"Nun ist Nivis also in meinem Haus, doch ich kann sie nicht plötzlich wie eine Sklavin behandeln, nachdem sie mein Gast war. Wenn sie sich jedoch mit einem von meiner Familia zusammen tun würde, dann würde ich sie diskret freilassen, beiden auf meinem Gut ein Häuschen einrichten und sie zusammen glücklich werden lassen", gestand der Furius freimütig:
"Es wäre sogar von meiner Seite her großmütig, denn ihre gemeinsamen Kinder folgen dem Status der Mutter, wären also Freigelassene und keine Sklaven. Sie würden nicht einmal meinen Besitz mehren, obwohl sie zweifellos entzückende Rothaarige wären. Und...", Narcissus konnte er es ja sagen, der Hetär hatte Verständnis für sexuelle Eskapaden:
"...die schneeweiße Nivis wäre nicht ganz aus der Welt. Ich könnte sie und ihren Mann auf meinem Gut besuchen, und sie wären mir sogar zu Diensten verpflichtet. Die würde ich aber selbstverständlich nicht einfordern. Ich hoffe doch, dass sie mich auch so... mögen", da schwoll dem Furius nicht nur der Kamm, wenn er an die ungeahnten Wonnen auf seinem Landgut dachte. Wie gut, dass er die Bauarbeiten für Serenas Fischteich überwachen musste....:
"Nun gut, wie kann ich Frowin glauben lassen, dass er Nivis liebt und Nivis, dass sie den Frowin?", fragte er dann Narcissus, der so geheimnisvoll meinte, man könne jemanden glauben lassen, dass er einen anderen liebte.
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