RE: Westturm - Abendsonnengemach - Stella & Sonnwin
"Du wirst nie wieder alleine sein, meine Fridila, solange ich lebe", sagte ich ruhig: " Wenn unsere Kinder älter sind, sollten wir einmal in die Marschen zurückkehren. Vielleicht für einen Monat, bevor die Erntezeit beginnt. Durs nehmen wir mit, und wir setzen unser Haus instand. Ich kann die Kinder fischen und jagen lernen, und du , Frau Abendstern, du wirst sie Mut lehren", Stella legte meine Hand auf ihren Bauch. Ich spürte eine Bewegung, und ich lachte: " Mir ist alles recht, ein Brüderchen oder ein Schwesterchen für Quiwon"
Als Stella mir sagte, dass Claudia Sabina sie eingeladen hatte, dachte ich, dass es die junge Frau mit ihrem stolzen Cato bestimmt nicht leicht hatte und sich über den Besuch freuen würde. Militärtribun Iulius Cato hatte keinen guten Ruf, wobei die Claudia dafür aber nichts konnte:
"Einen Nachmittag in weiblicher Gesellschaft kann nicht schaden. Aber bitte fahre nicht mit mir auf dem Wagen. Das rumpelt und pumpelt doch zu sehr. Eine Sänfte ist viel angemessener - wobei mir einfällt: Wir müssen erst eine beschaffen. Was gefällt dir denn besser, eine Liegesänfte oder ein Tragesessel? Und mit Vorhängen so wie Furia Serena und Claudia Sabina sie an ihren Sänften besitzen?"
Meine Frau sollte nicht weniger haben als die beiden stolzen Adligen, denn auch sie war eine römische Patrizierin:
"Es sollte etwas auf die Vorhänge gestickt werden, um sie von den Sänften der anderen Familien zu unterscheiden", wir Gabinier hatten kein Wappen oder ein Symbol. Aber da vertraute ich auf Stellas Kunstverstand:
"Das nächste Mal bringe ich aus der Stadt Stoff mit. Welche Farbe soll er haben?"
Denn ja, wir machten auf dem Gut fast alles selbst. Stella, Sylvana, Kira und vielleicht auch Clara würden also Vorhänge nähen, auch wenn wir uns keine Seide leisten konnten sondern nur einen hübschen Leinenstoff. Wolle hätten wir selbst gehabt zum Verspinnen, doch Wolle schien mir für den Sommer zu schwer und zu warm.
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