Eisu ap Comux errrötete ein wenig, als er die sanfte Stimme, die schon die ganze Zeit in seinem Gedächtnis war, an sein Ohr klang. Aber Gabinia Clara war die unverheiratete Schwester seines neuen Freundes. Er wollte sie keinesfalls in Verlegenheit bringen:
"Entschuldige bitte, dass ich hier in deine Bibliothek einfach eingedrungen bin. Ich werde sofort gehen oder warten, bis du deine Dienerinnen hergerufen hast, edle Herrin Clara", sprach er. Ein wenig lächelte er.
Er kannte die römische Sitte gut: Nur die Matrona, die verheiratete Dame, war frei, die Junfgrau wurde streng bewacht. Ihr gegenüber standen die ganz alten Bräuche der Kelten, die mittlerweile aber auch schon die Vorstellungen der Römer angenommen hatten.
Eisu Ap Comux trat aber tatsächlich vor die Tür. So sehr achtete er das Haus, in dem er Gast war.
Während er wartete, dass Gabinia Clara ihre Frauen rief, beantwortete er ihre Frage:
"Ich wollte gerne etwas über dein Volk und seine Götter nachlesen, edle Clara, die Chatten. Denn ich selbst bin noch nie aus Britannien weggewesen und weiß nichts über die einzelnen Völker Germaniens. Ich weiß, dass viele von ihnen für Rom kämpfen, andere jedoch wollen sich nicht unterwerfen. Und ich weiß, dass ein römischer Ritter germanischen Blutes namens Arminus zu den Zeiten des ersten göttlichen Augustus drei ganze Legionen besiegt hat. Und du, konntest du denn nicht schlafen?", wieder lächelte er so freundlich.