(04-14-2024, 05:15 PM)Publius Gabinius Secundus schrieb: Sobald ich konnte, nahm ich Fenia zur Seite:
"Du sagst, dass du das junge Mädchen, welches mit Saturninus gekommen ist, schon früher in der Gegend gesehen hast? Stellas Cousin sagte mir jedoch, dass sie aus Hibernia stammt und eine vertriebene Häuptlingstochter ist. Was ist nun richtig?", ich runzelte die Stirn:
"Die Frage ist, wie viel Saturninus weiß. Ist Niamh vielleicht eine Hochstaplerin, die es auf Gold und Silber in der Villa Furia abgesehen hat?", das wäre nur ein Irrtum des Furius gewesen, und auch hier hätte ich ihn gewarnt. Doch meine Sorge ging tiefer:
"Oder könnte sie...irgendwie gefährlich sein?" Keltinnen waren noch mehr als Germaninnen, die meist nur in höchster Not in eine Schlacht eingriffen, Kriegerinnen. Und vielleicht auch Attentäterinnen.
Fenia war gerade damit beschäftigt, die Tische zu säubern, denn das Fest war schon zu Ende, als Sonnwin sie zur Seite nahm und nach der Keltin fragte, die mit Furius kam. Anscheinend hat Stella ihm schon etwas erzählt, was Fenia ihr auf dem Hof kurz darüber mitteilte. Fenia schaute sich um, fast alle Gäste haben den Garten bereits verlassen, um rechtzeitig nach Hause zu kommen und es war niemand mehr in der Nähe, so konnte sie offen reden.
"Nun ja, woher sie nach Cheddar kam, weiß ich nicht, Herr Gabinius. Ich gehe oft ins Dorf einkaufen und sah sie dort, sie war auf einmal da und wohnte eine Weile bei der Gwrach, der Dorfhexe."
Die Piktin machte eine Pause und fuhr dann fort,
"Ja, und dann als Lughnasadh gefeiert wurde, kam ich auch nach Cheddar. Es war natürlich ein buntes Treiben im Dorf und dann erblickte ich auch diese Keltin. Sie stand mit einem großen rothaarigen Kerl zusammen und es schien mir so, als ob sie sich schon lange kannten, sie unterhielten sich kurz und waren dann weg."
Fenia dachte kurz nach,
"Unsere Kira, die bei uns arbeitet, aber im Dorf wohnt, erzählte mir dann, dass die beide in einer Hütte zusammenlebten und eines Tages war die Keltin verschwunden und jetzt taucht sie an Furius Saturninus Seite wieder auf, .... schon etwas seltsam das alles, würde ich sagen." Die alte Keltin zuckte mit den Schultern,
"Ich denke aber, sie ist nicht gefährlich und keine Diebin, ... obwohl nach ihrem Verschwinden ein Pferd vermisst wurde", dabei sah sie ihren Herrn Gabinius vielsagend an.