(04-03-2024, 03:39 PM)Claudia Sabina schrieb: Ein König wurde angekündigt. Ich ging auch, ihn zu sehen. Aber dann bekam ich mit, dass er kein wirklicher König war sondern ein keltischer Adliger von den Dobunni. Er sah dennoch mit seinem goldenen Halsring eindrucksvoll aus.
Er brachte den Gabiniern zwei Pferde mit. Oh, da ging ich nicht nahe hin. Ich gestehe, dass ich vor allem, was größer war als ein Hund, großen Respekt hatte. Diese Pferde hatten riesige Köpfe, lange Mähnen, sie schnaubten und stampften
Das Fräulein, das bei den Furiern wohnte - sie war ein wenig älter als ich, trug aber, wie ich bemerkte, noch Mädchenkleidung und keine Stola - ging ganz nahe hin und stellte sich sogar neben den Hausherren. Ob sie die Ungetüme streicheln würde?
Sie erzählte, dass sie reiten konnte. Ach ja, Barbarinnen konnten reiten, das wusste ich bereits von Bonni:
"Du kletterst auf die da drauf?", fragte ich und deutete auf den Hengst:
"Hast du keine Angst, dass er dich abwerfen könnte? - ich heiße übrigens Claudia Sabina und du? Und wo liegt dieses Äää- she?"*
Neugierig schaute ich sie an. Ich hatte schon früher eine waschechte Keltin in meinem Alter kennen lernen wollen. Ich wollte nämlich die Sprache lernen. Und ich sagte jetzt auch etwas auf Britonnisch und deutete nochmals auf den Hengst:
" Margh qwylls"
Ich hoffte sehr, dass das " wildes Pferd " hieß.
Sim off: * Eire
Eine römische Dame, die in etwa mein Alter hatte und auch den angekündigten König sehen wollte, sprach mich plötzlich an, denn sie hatte mein Gesprach mit Gabinus gefolgt. Sie schien sehr überrascht zu sein, als ich gesagt hatte, ich könne reiten. Natürlich konnte ich reiten! In Eíre konnte jeder reiten, der zwei gesunde Beine hatte und die Zügel halten konnte. "Ja!" antwortete ich mit einer Selbstverständlichkeit.
"Ich klettern auf Pferd." Offenbar hatte sie Bedenken, das könne gefährlich sein.
"Nein, ich kein Angst. Ich sprechen mit Pferd, dann nicht wild." Sie hatte sich darin versucht, die Sprache der Einheimischen zu sprechen. Zumindest hatte ich verstehen können, was sie meinte. Aber da die hiesige Sprache auch nicht meine Muttersprache war, wollte ich sie nicht korrigieren. Sie verriet mir auch ihren Namen und wollte dann meinen wissen.
"NNiamh Ní Conchobar mein Name ist. Aber du sagen einfach Niamh." Die Römer hatten so ihre Problemchen mit fremden Namen. Besonders Furius Saturnus tat sich sehr schwer dabei.
"Du sprechen Sprache von hier?" fragte ich sie, denn sie war wohl die einzige Römerin, die mir begegnet war, die sich die Mühe machte und die Sprache der Einheimischen sprechen zu wollen.
(04-07-2024, 04:41 PM)Publius Gabinius Secundus schrieb: "Die neuen Pferde müssen sich erst eingewöhnen, bevor ich da einen Reiter aufsteigen lassen, werte Niamh", sagte ich zu der jungen Frau, doch ich sagte Rango Bescheid, er solle Kubbo holen. Der rundliche Wallach war so lammfromm, er würde die junge Frau gewiss nicht abwerfen, selbst wenn ihre Reitkünste nicht so gut waren wie sie sagte:
"Doch das ist Kubbo, das bedeutet in meiner Muttersprache "Dicker" ", sagte ich:
"Wenn du gerne magst, darfst du ihn hier auf dem Gelände reiten"
Kubbo war nicht allzu groß und hatte dafür einen etwas großen Kopf und eine borstige Mähne, aber er hatte liebe, gute Pferdeaugen. Ihm hätte ich jeden anvertraut. Nun kam er mit seinem weichen Maul und prustete Niamh ein wenig an, bestimmt suchte er bereits nach Leckerbissen.
Gabinus schien es aber zu heikel zu sein, wenn ich eines der neuen Pferde besteigen würde. Natürlich mussten sie zuerst eingewöhnt werden. Statt ihrer bot er mir aber einen gutmütig dreinblickenden Wallach an, den er Kubbo nannte. Er erklärte mir, das würde 'Dicker' bedeuten, denn das traf auf das Pferd auch zu. Es war etwas rundlich. Aber das störte mich nicht Gabinus erlaubte mir, auf ihm zu reiten. Daraufhin begann ich zu strahlen, als wäre ein sehnlicher Wunsch in Erfüllung gegangen.
"Wirklich? Ich darf reiten? Oh ja, gerne!" Ich konnte mein Glück kaum fassen und lächelte über beide Ohren. Kubbo begab sich dann auch sofort auf Tuchfühlung und prustete mich an, so dass ich herzhaft lachen musste. Leider hatte ich nichts für ihn, was ich ihm hätte geben können. Aber ich streichelte ihn am Hals und redete mit ihm in meiner Sprache. Es waren beruhigende Worte. Dann nahm ich die Zügel und kletterte auf Kubbos Rücken. Es war ein gutes Gefühl, wieder auf dem Rücken eines Pferdes zu sitzen. Ich ließ Kubbo erst einmal im Schritt gehen, damit wir uns aneinander gewöhnen konnten.