RE: Der Empfang des Gnaeus Vergilius Capito
Sie waren mindestens einen gebildeten Sklaven wert. Nun, das stimmte. Narcissus hatte eine nette Geste für Saturninus vollbringen wollen, doch wenn der das ganze nüchtern betrachten wollte, dann behielt er die Dinger eben. Er besaß sie schon ewig, weitaus länger als er Cato überhaupt kannte...
Zufrieden sah er zu, wie Saturninus sich an den Dämpfen ergötzte, die ihre Wirkung nicht verfehlten. Er sah aus als würde er bald mit der Stimme des Pluto sprechen.
Narcissus setzte sich dazu und zuckte mit den Schultern. Woher Saturninus es wusste, war gar nicht so wirklich wichtig. Er würde es ihm sowieso gleich feixend erzählen. Er vermutete Kiki.
"Stimmt, sie ist leider fort und ich werde sie sehr vermissen", sagte Narcissus. "Doch sie hat mir ihre Anteile am Haus und am Geschäft hinterlassen, sodass ich mir keine Sorgen machen muss. Glaubst du denn, dass ich Schutz benötige? Gar wegen der wütenden Keltensklaven, die in den Wäldern umherstreifen? Oder denkst du, Iulius Cato will mir ernsthaft an den Kragen?"
Er lächelte und erwiderte Saturninus' Blick geheimnisvoll.
"Ob ich was mit ihm habe... Du weißt doch, die Geheimnisse von Kunden verrät man nicht. Das gilt für dich, aber auch für alle anderen." Doch Narcissus hatte beschlossen, dass es Zeit war, Saturninus einen Silberstreif am Horizont zu zeigen, bevor er sich noch verzehrte: "Aber wenn es dir hilft, sage ich dir so viel: Derzeit ist da nirgends eine ernste Konkurrenz für dich."
Derzeit. Man durfte die Kerle nicht zu sehr verwöhnen, sonst gaben sie sich keine Mühe mehr.
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