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Der Raubüberfall
03-04-2024, 03:48 PM,
Beitrag #21
RE: Der Raubüberfall
(03-03-2024, 09:41 PM)Calum schrieb: Calum nickte abwesend, als der Furier weitersprach.
„Unterschätz die Bedrohung nur nicht. Eure Legionen sind groß und einschüchternd, aber hier sind die Wälder. Und je kleiner die hier operierenden Verbände, desto schwerer werden die lauten und stampfenden Legionäre es haben.“
Verwundert nahm er die Brosche des Geretteten entgegen, in der noch sein Pfeil steckte. Er hatte sich im Metall festgebohrt, so leicht bekam man ihn wohl nicht raus.
„Ähm. Danke“, sagte er etwas ungeschickt, als jemand völlig anderes seine Aufmerksamkeit forderte.

(03-04-2024, 02:58 PM)Louarn schrieb: “Wir müssen reden. Ich muss dir etwas sagen, aber… nicht hier.“ Ich nickte leicht in Richtung des Römers, der so aussah, als könne er sich zwischen Abwarten und Weglaufen nicht so ganz entscheiden. Ich schaute kurz nochmal, dann erkannte ich ihn. “Ich kenne dich, von Lughnasadh. Satanus!“ Ich grinste schief zu Calum. “Er hat kurz versucht, beim Iomaint mitzuspielen.“, erklärte ich kurz grinsend Calum. Da er wusste, wie der Sport gespielt wurde und wie, nunja, körperlich das ganze gerne wurde, konnte er sich sicher denken, wie das für den Römer ausgegangen war.

Ich schnalzte kurz nach meinem Pferd, das sich natürlich erstmal mit den anderen beschnuppert hatte und sah mich um. “Was ist hier eigentlich passiert?“ fragte ich, als würde mir erst jetzt auffallen, dass hier ein toter Römer lag.

"Wir haben aus unseren Niederlagen wie der des Varus dazu gelernt. Und wir haben Hilfstruppen, die sich darauf verstehen, auch in dunklen Wäldern zu kämpfen", erwiderte Saturninus - tatsächlich lenkte ihn die Plauderei mit Calum von seinen jetzt einsetzenden Schmerzen ab.
"Meist Germanen" Auch die Insel Mona war mit Hilfe von germanischen Auxiliareinheiten erstürmt worden.

Aber wie gesagt, dann kam der Rothaarige, der sich wie irre freute, Calum Atreus zu sehen. Er war jedoch offenbar ungefährlich und hatte nicht die Absicht, dem Furius etwas zu Leide zu tun. Saturninus lächelte nun freundlich, als der Mann ihn in seiner eigenen Sprache ansprach und meinte, sie beide würden sich kennen. Er nannte ihn Satanus:

" Saturninus war mein Name. Das bedeutet, dem Gott Saturn zugehörig. He, ich habe dir das schon mal erklärt? Befinde ich mich denn in einem dieser Träume, von denen man glaubt, sie schon einmal erlebt zu haben?  War dein Name nicht Luanus  und du hast mir den Schläger bei diesem Spiel während des Festes eures Gottes Mercurius Augustus in Cheddar überlassen?....",

Saturninus nickte, als ihm das wieder einfiel. Er hatte Blessuren davon getragen, doch wenn er mehr Zeit gehabt hätte, sich mit den Regeln vertraut zu machen....das Spiel hatte Spaß gemacht. Er erinnerte sich nicht mehr an den Namen, aber man spielte es mit Schläger und einem Ball in zwei Mannschaften und ohne Tunika, soweit war er aber nicht gegangen, um mitzuspielen:

"Dein Freund hier, den wiederzusehen du dich so freust, hat mir gerade das Leben gerettet. Da war eine Räuberbande, und es stand sechs gegen zwei, und dann sechs gegen einen. Ich wäre nicht lebendig davon gekommen, so bin ich ihm zu großem Dank verpflichtet. Mein Sklave Urbicus wurde während des Angriffs leider getötet", Saturninus wies auf den Toten:

"Ich wäre euch auch sehr dankbar, wenn ihr mich zumindest nach Cheddar begleiten könntet. Es ist mir vergangen, alleine durch eure Wälder zu reiten. In Cheddar lebt eine Klientin von mir und ich kann nach meinen Sklaven schicken lassen, damit sie mich abholen. Sie heißt Furiana Deirdre, ihr wisst vielleicht, wo ihr Haus ist" Saturninus hielt einen Besuch bei Pytheas Medicus nicht für notwendig, beziehungsweise er konnte ihn immer noch in seine Villa rufen lassen. Er schaute Calum an:
"Sie ist die Mutter meines Jungen, des kleinen Tiberius Aidan", sprach er leise, und es war ihm anzumerken, dass er auf dieses Kind stolz war. Er hätte den Kleinen gerne viel öfter besucht als er es tat.
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Honoratior von Iscalis
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03-05-2024, 11:06 PM,
Beitrag #22
RE: Der Raubüberfall
Calum lachte, als sich Louarn seiner vergewisserte. Diese Art der brüderlichen Nähe hatte er vermisst. Der Große musste sich sehr gesorgt haben. Er konnte sich bildhaft vorstellen, wie Lou Siedlung um Siedlung und sämtliche Wälder dazwischen absuchte nach ihm. Er quittierte Louarns Ankündigung von Neuigkeiten mit einem unauffälligen Nicken, um die Aufmerksamkeit des Römers nicht allzu sehr auf diesen Satz zu lenken - das war der Spion in ihm -, bevor er sich umdrehte und die Szenerie musterte. Er beobachtete wie Louarn und der Furius - sie kannten sich ja anscheinend, aha? - einander vorstellten und der Römer anschließend erklärte, was hier geschehen war.
"Es war eine Ansammlung entkommener Sklaven", erzänzte er. "Scheinbar wurde die Mine gesprengt. Weißt du was davon?"
Da dies ursprünglich Dunduvans Plan gewesen war, vermutete er mal, dass all dies genau seinem Plan entsprach.
"Furiana Deirdre?", fragte Calum, der sich an den Namen nicht erinnerte. "Tut mir leid, der Name ist mir nicht bekannt. Aber keine Sorge, deinen Jungen wirst du wiedersehen. Auch wenn ich denke, dass sich der Medicus deine Wunde vorher ansehen sollte."
Besorgt musterte er die verbundene Schnittwunde. Er hatte sie zwar versorgt, doch wusste er nicht, ob das ausreichte. Sie hatte nicht gefährlich gewirkt.
"Bist du sicher, dass du nicht lieber zurück nach Iscalis willst? Ich stelle es dir natürlich frei."
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Falke
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03-06-2024, 04:25 PM,
Beitrag #23
RE: Der Raubüberfall
“Hab ich doch gesagt“, meinte ich nur schulterzuckend, als der Römer zu einer sehr langen Erklärung zu seinem Namen ansetzte, die er mir vielleicht schon mal gegeben hatte. Aber ich bezweifelte, dass sie dieses Mal größeren Erfolg als das letzte Mal haben würde. Vor allen Dingen nicht bei den Dingen, die er mit meinem Namen anstellte.

Allerdings war er mir auch nicht wichtig, Calum aber schon. Und der hatte gerade wohl aus einem mir unerfindlichen Grund unsere Landsleute davon abgehalten, den Römer hier zu massakrieren. Es war nicht so, dass ich Gewalt unbedingt befürwortete, aber eigentlich war Römer massakrieren ja genau unsere Aufgabe, Römer retten nicht.
Dass Calum mich hier vor dem Römer in seiner Sprache auch noch fragte, ob ich was von dem Minenunglück wusste, machte die ganze Sache noch abstruser. Was sollte ich denn da ernsthaft antworten? Ja, hier, das war ich? Wo ist mein Kreuz? “Die Leute in Iscalis sagen, es war ein Bergrutsch“, antwortete ich also mit einem fragenden Blick an Calum. Ich würde ja gerne mit ihm reden, aber nicht vor einem Römer.

Dann sagte Satanus, er wolle lieber zu Deirdre. Natürlich kannte ich sie, ich hatte mit Niamh immerhin fast drei Monate zusammen in Cheddar gelebt und groß war der Ort wirklich nicht. Ich kannte da alle und jeden. Allerdings kannte ich die noch aus einem anderen Grund. War das nicht die Frau, die Ciaran mehr oder weniger regelmäßig so beglückt hatte, dass die ganze Nachbarschaft was davon gehabt hatte? Und die von ihm schwanger war? Wahrscheinlich verriet mein Gesicht meine Verwirrung, aber mein Mund schaffte es dieses eine Mal, die Klappe zu halten.
“Ich weiß nicht, ob sie dich so gut verpflegen kann. Ihr zweites Kind müsste ja jetzt auch auf der Welt sein. Flavianus Pü kann dich ganz sicher besser verarzten“, stimmte ich Calum also zu, zumal der Heiler sicher absolut erleichtert wäre, Calum zu sehen. Und vielleicht ein kleines bisschen, zu wissen, dass mich kein hungriger Bär gefressen hatte. Aber mehr wegen Calum.

Da Calum sich anschickte, den Toten bewegen zu wollen, kam ich ihm schonmal zuvor und hob den Kerl vom Boden auf und legte ihn über das freie Pferd. “Ist es in Ordnung für dich, mit der Leiche zu reiten, oder soll ich das lieber, dann nimmst du meinen Braunen?“ fragte ich Calum sicherheitshalber. Ich wollte dringend mit ihm über alles reden, und irgendwie hatte ich Angst, dass er doch wieder abhauen würde und wollte da irgendwie die Gefahr so gering wie möglich halten.
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Falke
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03-07-2024, 06:29 PM,
Beitrag #24
RE: Der Raubüberfall
"Damit dass es ein Bergrutsch war, haben die Leute in Iscalis ganz Recht. Bitte glaubt nicht den ganzen dummen Gerüchten, die böswillige Menschen in die Welt gesetzt haben", erwiderte Saturninus:
" Ihr scheint... die Unreinheit der Toten nicht zu fürchten?", sie unterhielten sich recht zwanglos darüber, wer die Leiche von Urbicus denn auf sein Pferd nehmen würde.

Das Deirdre jetzt noch ein Kind geboren hatte...vielleicht war es ja von ihm, Saturninus? Oder ein einheimischer Rotschopf? Vielleicht sogar der große Kelte? War er verlegen? Der Furier grinste in sich hinein, die sexuelle Freizügigkeit seiner Freigelassenen hatte ihm an anderen Tagen viel Spaß gemacht. Niemand brauchte einen Besitzanspruch seinerseits fürchten. Deirdre war seine Klientin, die ab und zu mit ihm schlief. Aber heute wollte er eh nicht, die Wunde schmerzte nämlich. Louanus hatte jedoch Recht damit, dass Furiana Deirdre keine medizinischen Kenntnisse hatte:

"Dann begleitet mich bitte bis zur Dorfältesten Ceridwen", ja, die Alte kannte sich mit Kräutern aus, sie konnte ihn bestimmt verarzten:
"Von Cheddar aus würde ich gerne einen Boten zu meinem Villicus Furianus Gadrianus auf mein Landgut senden, der sich dann um die Einäscherung meines Sklaven kümmert. Und ich muss mich selbst entsühnen, da ich ihn berührt habe"
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Honoratior von Iscalis
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03-08-2024, 10:11 PM,
Beitrag #25
RE: Der Raubüberfall
Calum glaubte, eine Spur des Unverständnisses bei Louarn wahrzunehmen, der natürlich wochenlang nichts von ihm gehört hatte und nun in einem Schlachtfeld mit ihm wiedervereint wurde, an der Seite eines lebendigen Römers und mehrerer toter Landsleute.
„Ich reite schon mit dem Toten. Das ist kein Problem“, sagte er, nahm aber mit Resignation zur Kenntnis, dass der unbelehrbare Furier lieber ins Dorf wollte. Nun gut, er hatte nicht Unrecht. Ceridwen konnte ihm vermutlich auch helfen, doch dass er diese kannte, hatte Calum nicht gewusst. An diesen gewandt, schmunzelte er humorlos.
„An den Toten ist nichts Unreines. Sie sind ungefährlicher als die meisten Lebenden und oftmals auch bessere Gesellschaft.“ Götter, diese Römer in ihrer Unkenntnis. Wie konnte ein Volk, das so abergläubisch war, die halbe bekannte Welt erobert haben!?
„Ent- Entsühnen?“, fragte Calum verwirrt. „Ent-Sühnen?“ Das hatte er ja noch nie gehört. War nicht Sühne schon die Befreiung von Sünden oder sowas? War das nun das Gegenteil? „Wie auch immer. Wir bringen dich zu Ceridwen. In Cheddar kann sicher jemand zu deinem Landgut reiten. Ehrlich gesagt will ich einfach nur noch heim…“
Sein Blick glitt hinüber zu Louarn, der ihn vielleicht lesen konnte. Nichts wollte er mehr, als zu Pytheas zurück, doch wollte der ihn überhaupt noch sehen?
Während sie die Leiche auf das Pferd wuchteten, wechselte er die Sprache und sagte leise zu seinem Bruder:
„Ich erkläre dir gleich alles. Ich wurde aufgehalten und konnte nicht zurück. Lass uns erst den Römer absetzen und dann reiten wir heim.“ Er wandte den Kopf wieder hinüber zum versehrten Furier. „Bist du soweit? Cheddar liegt diesen Weg dort runter.“
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Falke
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03-09-2024, 03:24 PM,
Beitrag #26
RE: Der Raubüberfall
Calum wollte mit dem Toten reiten. Ich schaute noch einen Moment lang, dann nickte ich und half ihm beim Aufsteigen, während der Römer sich fragte, ob wir nicht Angst vor dem Toten haben würden. Mein verständnisloser Blick konnte wohl meine Ansicht dazu nicht verhehlen, während Calum ihm antwortete, dass wir natürlich keine Angst vor Toten hatten. Was sollte der Kerl auch machen? Seine Waffe ziehen und uns erstechen? Nun, DAS wäre in der Tat gruselig. Ich hätte allerdings noch nie gehört, dass sowas mal passiert wäre.

“Die spinnen, die Römer“ murmelte ich nur halblaut in unserer Sprache, während ich mich aufs Pferd schwang. Ich fragte mich wirklich, wie sie es geschafft hatten, so harte Krieger wie die der Legion auf der einen Seite hervorzubringen, und so weiche Männer wie Satanus auf der anderen. Es war mir einfach unbegreiflich. Und ich wünschte, es wären mehr Männer wie Satanus, dann hätten die Kelten einfach vor Urzeiten schon die Küste mit Leichen gespickt und die ganze römische Invasion hätte nie stattgefunden.
Dass der Mann zu Ceridwen wollte, schmeckte mir aber nicht. Ich schnaubte, als ich ihren Namen hörte. “Die Frau ist eine Hexe, und jedes zweite Wort aus ihrem Mund ist eine glatte Lüge. Wenn du meinen Rat willst, Römer, solltest du ihr nicht vertrauen, meinte ich nur und lenkte meinen Braunen neben Calum. Der meinte, dass er nur noch heim wollte.
Ich nickte ihm mit einem kleinen Lächeln zu. “Bringen wir dich zu Flavianus Pü. Er wird froh sein, dass du da bist. Auch er hat mich gebeten, dich zu suchen. Sobald wir den Römer abgesetzt haben, muss ich dir aber auch noch etwas erzählen“, meinte ich nur, wartete auf ein Zeichen des Verstehens und ließ meinen Braunen dann losgehen.
Ich setzte mich an die Spitze unseres Zuges, immer wieder sicherheitshalber zurückblickend. Falls wir noch einmal angegriffen werden würden, würde es so mich wohl als ersten treffen, und Calum wäre hinter mir geschützt. Der Römer war mir ehrlicherweise ziemlich egal.
Zum Glück aber war es nicht weit bis Cheddar.
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Falke
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03-10-2024, 09:33 PM,
Beitrag #27
RE: Der Raubüberfall
Der Rothaarige, der damals das Schläger- Spiel erklärt hatte, warf Saturninus einen wie er empfand zweifelnden Blick zu, während Calum sich bereit erklärte, mit dem Toten zu reiten.
"An den Toten ist nichts Unreines. Sie sind ungefährlicher als die meisten Lebenden und oftmals auch bessere Gesellschaft.“, erklärte sein Retter.
"Oh, ich glaube auch nicht, dass sie gefährlich sind. Doch sie machen mich kultisch unrein", versuchte Saturninus das seltsame Zwielicht zu erklären, in dem sein Volk die Verstorbenen sah. Es ehrte sie - und es hielt sie sich möglichst vom Hals, weil es sie genauso fürchtete. Genauso wie die römische Totenwelt ein grausiger und trostloser Ort war, waren auch die Toten grausige Geschöpfe:
"Ich danke euch jedenfalls sehr, dass ihr mich nach Cheddar begleitet", der Furius glaubte unter einem Schwall keltischer Worte den Namen Flavianus zu vernehmen, war sich jedoch nicht sicher und interessierte sich nicht sehr für den griechischen Freigelassenen. 

Dann aber sagte Louanus oder Louarnus, Saturninus konnte sich ausländische Namen schlecht merken, etwas sehr Merkwürdiges über die Dorfälteste Ceridwen:
“Die Frau ist eine Hexe, und jedes zweite Wort aus ihrem Mund ist eine glatte Lüge. Wenn du meinen Rat willst, Römer, solltest du ihr nicht vertrauen"

Saturninus wurde nachdenklich. Sein Gemüt konnte jäh zwischen Vertrauenseligkeit und Misstrauen schwanken. Verrat fürchtete er:

"Ceridwen ist meine Klientin, was bedeutet, dass ich ihr Schutz und sie mir Treue schuldet. Meinst du denn, dass sie mich hintergeht?"

Saturninus trieb sein Pferd an. Seine Schulter schmerzte nun, und er zog seinen Mantel um sich, um nicht mit den Zähnen zu klappen. Dennoch schaute er die Kelten aufmerksam an, als wolle er wissen, was hinter ihren Stirnen vor sich ging....
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Honoratior von Iscalis
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03-11-2024, 12:23 AM,
Beitrag #28
RE: Der Raubüberfall
Calum freute sich auf Phyteas. Gleichzeitig fürchtete er sich davor, denn er hatte sicher einiges zu erklären. Und dann wollte ihm Lou ja noch eine Neuigkeit mitteilen. Das klang nicht besonders gut und er hatte den Verdacht, dass es mit dem Mineneinsturz zu tun hatte.
Auf die Bemerkung zur Hexe zuckte Calum mit den Schultern.
"Was er meint ist, dass Ceridwen eine Frau mit vielen Ideen ist. Man muss vorsichtig sein bei ihr. Das ist alles. Bilde dir nicht ein, dass du der Klügere bist, wenn du mit ihr redest und begegne ihr mit Respekt. Noch besser ist, man hält sich von ihr fern.
... Nun, das hört man jedenfalls. Ich persönlich halte es, wie es mir empfohlen wurde und suche ihre Gesellschaft nicht. Doch es ist nicht so, als könnten wir dich von etwas abhalten."
Er wollte derlei Diskussionen ungern mit dem Patrizier führen. Ein paar der Argumente des Furiers hatten logisch geklungen - und das Argument 'Sklaverei ist böse' konnte man speziell als Kelte wohl kaum führen, ohne ausgelacht zu werden. Doch war er voller Trugschlüsse. Voller einfach scheinender Lösungen, Versprechungen... Es war, wie er gesagt hatte: Trotz allem Schlechten sah Calum etwas Gutes in den Römern. Oder eher: Weniger in den Römern als in den Bewohnern von Iscalis. Einigen von ihnen.
Er musste sich überlegen, wie er alldem begegnete. Und wie er sich gegen Dunduvan wehrte, der ihn davon abbringen wollen würde. Die Römer zu vertreiben, sie auszurotten, kam für ihn nicht in Frage. Es war nicht die Lösung. Doch je mehr er darüber nachdachte, desto mehr kam er zu einem Schluss, vor dem er sich ebenso fürchtete wie vor Dunduvans Methoden.
Nicht nur Männer wie Ovidius mussten sterben. Wenn Iscalis Frieden haben wollte, für Kelten und Römer, dann mussten auch Männer wie Dunduvan und Ciaran verschwinden...
Er verscheuchte den Gedanken wieder. Dieser Geistesblitz suchte ihn immer mal wieder für wenige Sekunden heim. Doch wie konnte man den eigenen Brüdern das Schlimmste wünschen?

Sie ritten nach Cheddar, wo Louarn und Calum den versehrten Furier absetzten. Die Leiche des Sklaven betteten sie abseits, damit es keine Panik gab. Dumme Fragen konnte er nicht brauchen.
"Du weißt, wo Ceridwens Hütte ist?", fragte Calum den Furier. "Dann sollten wir uns verabschieden denke ich. Louarn und ich reiten vor nach Iscalis. Du kommst von hier aus selbst zurecht?"
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Falke
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03-11-2024, 01:36 PM,
Beitrag #29
RE: Der Raubüberfall
“Nein, das meint er nicht“, sagte ich deutlich vernehmlich, als Calum irgendwie meine Äußerung in ein diplomatisches Licht zu rücken versuchte. Ich wusste, dass Calum Streit und Zwietracht zutiefst verabscheute und immer versuchte, eine friedliche Lösung zu finden, und ich liebte meinen Bruder ja auch genau dafür. Und allgemein stimmte ich da mit ihm auch öfter überein, als dass ich ihm widersprach. Es schafften auch nur sehr wenige Menschen, meinen Zorn wirklich zu wecken. Aber Ceridwen hatte das nicht nur einmal geschafft, was ich vielleicht hätte vergessen können, sondern gleich zwei Mal, und das verzieh ich ihr nicht. Auch, wenn es letztendlich Niamh ermöglichte, endlich das Leben zu führen, was sie sich wünschte, und einen Mann zu finden, der ihr eine ganze Schar Kinder schenkte, war da dieser Teil in mir, der der Zeit mir ihr trotz allem nachtrauerte und den der Verlust nach wie vor schmerzte.
“Was er meint, ist, dass Ceridwen immer das tun wird, das ihr den größten Vorteil bringt. Und dass man das bei ihr nie vergessen sollte, wenn man denn unbedingt mit ihr zu tun haben muss.“
Ja, ich würde ihr die Sache mit Niamh, die ihr auch vertraut hatte, nicht verzeihen. Weder, dass sie versucht hatte, Niamh an die Römer zu verschachern, noch dass sie sie verraten hatte bei der erstbesten Gelegenheit, so dass diese hatte fliehen müssen.

Meine Laune und die Freude, Calum gefunden zu haben, litt gerade beträchtlich unter der Erwähnung dieser Frau, und ich gab meinem Pferd leicht die Fersen in die Flanken, damit es ein wenig zulegte. Der Wald war dann auch schon hinter uns und im Licht des Tages konnte man von hier aus schon Cheddar und auch Iscalis mehr als gut sehen. Ich wartete also, bis Calum und der Römer aufgeschlossen hatten. “Kommst du dann mit auf meinen Braunen? Wir können ja schlecht eine Leiche mit uns spazieren führen, die nicht zu uns gehört“ erinnerte ich Calum an seinen Mitreiter, als er sich von Satanus verabschieden wollte. Andererseits hatte cih auch keine skrupel, den Toten einfach bei Ceridwen vor die Haustür zu werfen und dann zu gehen.
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Falke
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03-12-2024, 01:28 PM,
Beitrag #30
RE: Der Raubüberfall
"Ceridwen besitzt Schneid. Sie ist mit mir nach dem Überfall auf Cheddar in die Castra geritten, um sich bei dem Tribunus Prolegato Cato zu beschweren. Das hätten nicht viele Keltinnen gewagt",erwiderte Saturninus Calum:
"Ich achte Ceridwen durchaus", dann wandte er sich an Louarn:
"Doch, Louanus, dass sie immer nur tut, was ihr den größten Vorteil bringt, ist nicht richtig. 
Schau, ihre Nichte Nivis hatte während des Wagenrennens zu seinen Ehren das Interesse des Statthalters geweckt. Und das junge Ding schien auch zugänglich. Wäre Ceridwen nun eine berechnende Kupplerin gewesen, so hätte sie doch versucht, ein möglichst großes Geschenk herauszuschlagen. Oder sonstige Vorteile für sich und das Mädchen. Der edle Petilius Rufus ist ein großzügiger Mann und weiß, was sich gehört. 
Leider hat sich diese Nivis oder Niamh wie sie in eurer Sprache heißt, ganz plötzlich verweigert. Und Ceridwen, anstatt ihr den Kopf zu waschen, ist ihrer Laune gefolgt. Zu zweit haben sie den LAPP vor den Kopf gestoßen.
Sich mit solch einem mächtigen Mann anzulegen, nenne ich entweder naiv oder dreist oder beides.
Nur weil einer meiner Sklaven mir heute hat ausrichten lassen, dass sie meine Vergebung erbittet, werde ich sie überhaupt aufsuchen. Aber ihr Verhalten nenne ich nicht - einen Vorteil suchen - im Gegenteil", und weil es mir schlechter geht, dachte Saturninus. Wieder fröstelte er.

Nun lag Cheddar mit seinen kleinen Hütten und wenigen Häusern vor ihnen. Die beiden Kelten verabschiedeten sich. Saturninus strafffte sich im Sattel: "Ich komme alleine zu Recht. Ich danke dir, Calum und auch dir, Louanus" Calum hatte die Brosche des Furius, das war wie ein Pfand für ein Versprechen, dass er etwas bei ihm gut hatte.
Dennoch kramte der Patrizier fünf Sesterze aus seinem Geldbeutel für sich , bevor er ihn mit Inhalt - etwa hundert Sesterzen - Calum gab:
"Das ist eine kleine Anerkennung für dich und deinen Freund. Bitte nimm es an, Calum Atreus.  Es ist mir viel lieber, dass ihr guten Männer dieses Geldsäckchen habt. Die Räuber hätten es mir und dazu noch mein Leben genommen. Valete bene"


Sie ließen den Toten versteckt zurück. Während Saturninus weiter ritt, wurde er erkannt und gegrüßt. Der Furier gab nicht zu, dass er verletzt war, er winkte einen jungen Mann zu sich und zwang sich zu einem fröhlichen Lächeln: 
"Wie ist dein Name?"
" Bledros ap Boduognatus, Herr"
"Ich bitte dich, Bledrus,  für diese drei Sesterze zum Villicus Furianus Gadrianus von meinem Gutshof zu gehen, er soll zur Hütte der Dorfältesten Ceridwen kommen und drei Sklaven und einen Wagen mitbringen. Hast du das verstanden?"
" Villicus - von Gutshof, ja.ja. Ceridwen! ", der Junge deutete nach Süden und schnappte das Geld:
"Ich geh"

Saturninus aber sehnte sich nur nach einem Obdach und danach, dass Gadrianus kommen, den Toten mitnehmen und  ihn nach Hause brachte. Etwas mühesam, da ihn die Schulter schmnerzte, kletterte er, als er Ceridwens Haus erreichte, von Mandan hinunter >>>
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Honoratior von Iscalis
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