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[Gabinia Clara]

Es war schwer für Gerwina, Abschied von ihrem Bruder zu nehmen. Aber sie wusste, dass er mit seinem Herzen schon bei seiner Elfe war. Und sie wollte nicht egoistisch sein, sie wollte nur, dass Sonnwin glücklich ist... . Er nahm ihre Hände, nannte sie sein Schwesterherz und Gerlindatochter, was für sie bedeutete, dass sie stark sein sollte, wie ihre Mutter und bedankte sich für ihre Treue.
 
"Ja, lieber Bruder, ich weiß, dass du fort musst und hoffe, du wirst bald mit seiner Frau zurück kommen, die Frija wird Euch helfen und beschützen...",

Dann umarmte Sonnwin seine Schwester und küsste sie auf die Stirn. Sie schmiegte sich kurz an ihn und gab ihm einen Abschiedskuss  auf die Wange. Dann schaute sie zu ihm hoch, "Mach dir keine Sorgen um mich, wir kommen schon zurecht, es gibt noch viel zu tun, vor allem muss die Küche renoviert werden ...", dabei lächelte sie Sonnwin entschlossen  an,

"Und, lieber Bruder pass auf dich und deine Fridila auf...".

Als Sonnwin nun weg ging, stellte Gerwina das brennende Öl-Lämpchen auf das Fensterbrett und winkte ihm, als er sich noch mal zu ihr nach oben schaute....

Danach setzte sie sich auf ihr Bett und ließ den Tränen, die sie so lange zurückgehalten hatte, freien Lauf.

[Gabinia Clara]

Seit fast einem Jahr  war Sonnwin nun weg. Und jeden Abend, bevor sie schlafen ging, zündete seine Schwester das Öl-Lämpchen und stellte es auf das Fenster, damit ihr Bruder das Licht in ihrem Zimmer sieht, wenn er nachts nach Hause kommt.

Jetzt gab es aber Hoffnung, dass er und seine Elfe mit ihrem Kind heimkommen, das hat Furius Saturninus feierlich geschworen. Nun, waren Fenia und Patrizier unterwegs, um die Geflüchteten endlich zurück zu bringen. Gerwina wusste nicht, wie lange es dauern würde, denn Fenia hat ihr nicht gesagt, wohin die Reise geht. Und der Centurio Octavius Fronto war immer noch in der Villa in einem erbärmlichen Zustand. Was würde ihr Bruder sagen, wenn er einen fremden und verletzten Mann hier findet? ... 

Gerwina seufzte, zündete die Lampe, setzte sich mit einer Handarbeit auf den Sessel am Fenster und sang leise ein Lied:

Du weißts, dort in den Bäumen *

Schlummert ein Zauberbann,

Und nachts oft, wie in Träumen,

Fängt der Garten zu singen an.

Nachts durch die stille Runde

Wehts manchmal bis zu mir,

Da ruf ich aus Herzensgrunde,

O Bruderherz, nach dir

*Joseph von Eichendorff.

[Publius Gabinius Secundus]

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Klopf, klopf.... ich war wirklich noch vor dem Frühstück zurück. Stella und Quiwon schliefen hoffentlich noch. Aber Gerwina, die eine tüchtige Landwirtin war, war bestimmt schon wach. 
Ich klopfte also an die Zimmertür meiner Schwester und wartete auf ihr Herein.

[Gabinia Clara]

Gerwina war schon lange wach und wartete auf ihren Bruder, der früh am Morgen mit dem Centurio den Hof verlassen hat. Sie konnte das aus ihrem Fenster beobachten und sie war sehr besorgt. Sie versuchte dann noch etwas zu schlafen, aber zu viele Gedanken schwirren durch ihren Kopf.... Und dann klopfte es plötzlich an der Tür:

"Herein, bitte"...

[Publius Gabinius Secundus]

"Salve liebe Gerwina. Ich bin wieder zurück. Alles ist gut gegangen. Der Centurio hat einen ihm bekannten Kameraden am Tor getroffen", ich setzte mich und nahm mir aus der Obstschale einen kleinen Apfel:
"Ich frage mich dennoch,  was bei der Legion los ist. Ich weiß nur, dass eine Armee, die in sich zerstritten ist, nicht lange Bestand hat. Wir waren länger nicht mehr in Iscalis. Wie fändest du es, wenn wir - also du, Stella und ich zu den Veranstaltungen für den Statthalter gingen, um uns etwas umzuhören? Natürlich ohne Quiwon, der ist noch zu klein. Wir könnten ihn bei Fenia lassen"

[Gabinia Clara]

Gerwina seufzte erleichtert, als Sonnwin das Zimmer betrat und lächelte ihn warm an, "Du bist aber schnell zurück, Bruder, und es freut mich zu hören, dass alles gut gegangen ist und Octavius, ich hoffte es, sich nicht mehr in Gefahr befindet!". Sie holte tief Luft und nahm sich auch einen Apfel.

"Eigentlich weiß ich auch nicht genau, was mit den Legionen los ist, aber es muss ein Unruhestifter da sein und Octavius wusste vermutlich, wer es war und man wollte ihn loswerden".

Als Sonnwin dann seine Schwester fragte, ob sie alle zusammen zu den Veranstaltungen für den Statthalter gehen würden, aber ohne Quiwon, zuckte sie mit den Schultern und biss genüsslich in ihren Apfel. "Ja, ich würde gerne zu den Feierlichkeiten gehen, lieber Bruder, freue mich schon darauf!", dann  dachte sie einen Augenblick nach: "Hast du deine Frau auch schon gefragt?"

[Publius Gabinius Secundus]

"Mir ist das eben erst eingefallen", gestand ich: "Aber ich werde Stella gleich fragen", ich umarmte meine liebe Gerwina noch einmal und dann ging ich zu meiner Stella hinüber.

>>>>Gladiatorenspiele >>>>>

[Furia Stella]

Es sind nun bereits zwei Tage vergangen, seit mein Friudel und Fenia sich auf den Weg gemacht haben und abends ging ich meine Schwägerin besuchen und klopfte leise an ihre Tür.......

[Gabinia Clara]

Nach einem anstrengenden Tag und einem heißen Bad lag Gerwina entspannt mit einer Lektüre im Bett. Der Kater Primus schlief friedlich auf dem Kissen und schnurrte leise. Aber als es klopfte, schaute er seine Herrin an und sagte: "Miau..."
"Keine Angst, Primus, es ist bestimmt Stella", denn nur sie meldete sich so leise, dass man es kaum vernehmen könnte.

"Stella?... Komm bitte rein ..."

[Furia Stella]

Woher wusste bloß Clara, dass ich es bin ... ?  Also, kam ich rein und grüßte meine Schwägerin.  Der Kater Primus sprang sofort aus dem Bett, schlich um meine Beine und stupste mich mit seinem Kopf an. Ich lachte vergnügt und nahm ihn auf den Arm.

"Clara, was liest du da? Ich bleibe nicht lange, möchte dich nicht stören, wollte nur sagen, dass Sonnwin mir erzählt hat, wie du, als wir auf der Flucht waren, jede Nacht das Öl-Lämpchen angezündet hattest, damit er das Licht sieht, wenn er nach Hause zurückkommt. Das wusste ich nicht und es hat mich sehr gerührt, liebe Gerwina..." Ich machte eine Pause und schaute sie warm an, "Nun, bat er mich, da du etwas später kamst, dass wir das wieder tun, damit Friudel und Fenia sich nicht verirren, wenn sie nachts heim kommen..."

Ich holte tief Luft und fragte meine Schwägerin, "Wollen wir eine Öllampe heute Nacht entzünden?"