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[Kiki]

Ah, er guckte! Gut so. Ich lächelte ihn zufrieden und unschuldig zugleich an und ließ mich von ihm durch die Auslage führen. Die Stoffe fand ich nicht so schlecht, sie sahen teuer aus, aber jetzt im Winter waren sie vielleicht wirklich nicht das richtige, und ich war keine Näherin, die ihr Zeug selber zusammennähte. Ich konnte das rudimentäre Mindestmaß, aber die Sachen, die wirklich gut aussahen, die waren von einer professionellen Näherin für mich genäht. Also nützte mir Stoff erstmal wenig, da hatte er wohl recht. Und ich war sehr froh, dass er das Geschirr auch links liegen ließ. Wer brauchte schon noch mehr Teller?

Dann aber hielt er an einem filigranen Glas an, dessen Vorzüge er ausgiebig lobte, ehe er es mir präsentierte. Ich zog leicht fragend die Augenbrauen hoch, als er es mir so zeigte. Das war mal was anderes. Die meisten Kerle zeigten mir entweder Stoffe, oder Schmuck – viel Schmuck – oder wenn sie ausgefallen sein wollten, eine besondere Seife oder sowas. Aber Glas war neu.
“Und du hast keine Angst, dass ich es dir zerbrechen könnte?“ neckte ich ihn leicht und nahm es ganz vorsichtig in die Hand, nicht ohne seine dabei zufällig zu streifen. Ja, vermutlich war er jetzt nicht in dem Einkommenssegment, das ernsthaft in Betracht kam für irgendwas, aber ich hatte so lange nicht mehr flirten können, ich musste aufpassen, dass ich nicht alles verlernte. Also konnte ich auch ein wenig üben.
Ich hielt also das Glas in den Fingern und drehte etwas im schummerigen Winterlicht. “Hm, ich weiß nicht so recht“, meinte ich grübelnd. “Für das einfache Abendessen ist das viel zu schade, und so viele Gästeempfänge, wo ich damit angeben könnte, habe ich nicht.“ Ich seufzte leicht und gab das Glas zurück. “Überhaupt ist es gerade recht langweilig in Iscalis“, meinte ich theatralisch und merkte erst, nachdem ich es gesagt hatte, dass ich das wirklich ernst meinte. Mir war langweilig. Oh verdammt.
“Furius Saturninus meinte, ich soll mir ruhig zwischendurch etwas gönnen, er bezahlt es. Und da er gerade sehr wenig Zeit für mich hat, habe ich vor, das heute ausgiebig zu nutzen.“ Sollte dieser Salvius Falco es ruhig für Frustshopping halten. War es ja auch.
“Hast du vielleicht auch Parfum?“ fragte ich also, weil ich das sowohl brauchen konnte, als auch etwas mehr Geld ausgeben.

[Marcus Salvius Falco]

Die zarte Berührung ihrer Finger nahm Falco natürlich war und auch er musste schmunzelt, sie zog alle Register. Lange hatte er eine so attraktive und erotische Frau nicht mehr gesehen und es machte ihm Spass sich mit ihr zu messen.
Falco war sich bewusst das sie nur mit ihm spielen wollte und als sie auch noch Saturninus erwähne, auch in welchem Verhältnis sie zu seinem Freund stand.
Er nahm ihr das filigrane Glas wieder ab und stellte er in das Regal zurück. „Du hast Recht, sowas ist eher etwas zum Angeben, wenn man es dann nötig hat und in deinem Fall trieft das ganz sicher nicht zu.
Er deutete in Richtung seines Kontors und lies sie an sich vorbeigehen, nicht ohne ihr die Hand kurz auf den hinteren Rücken zu legen. Nur eine zarte Berührung, kaum einem Wimpernschlag lang.
„Duftseifen und ein paar Wässerchen habe ich sicher aber das wirklich gute und somit auch teure ist gut verwahrt in meinem Kontor. Wenn es dich nicht stört das wir da allein sind, dann geh bitte vor.“
Er würde seinem Freund Saturninus nicht in die Parade grätschen, aber ein bisschen necken war sicher nicht verboten.
Falco kannte sich aus mit käuflicher Liebe und als junger Mann hatte er sogar eine Zeitlang eine Favoritin gehabt, doch war es eher etwas, was er zur reinen Lustbefriedigung tat.
Doch Kiki war irgendwie anders. Nicht nur das fast aus jeder Pore pure Erotik tropfte, sondern sie schien auch noch mehr zu Besitzen. Wäre sie nicht das was sie war, sondern eine freie ehrbare Frau, müsste man sich vor ihr in Acht nehmen. Falco war sich sicher, dass sie wusste was sie wollte und es dann auch bekam.

[Kiki]

Seine Schmeichelei gefiel mir, auch wenn ich sowas oft bekam. Aber Komplimente konnte man quasi nicht genug bekommen. Außerdem sagte es mir, dass ich noch im Rennen war, auch wenn Furius Saturninus erst einmal meine Exklusivität hatte. Aber ein bisschen Konkurrenz belebte ja bekanntlich das Geschäft.

Er meinte also, dass er seine guten Sachen in seinem Kontor hätte, wo wir aber allein wären. Ich kicherte leicht und legte den Kopf schief. “Ohne Anstandsdame? Na, ob ich das wagen kann?“ neckte ich und ging dann voraus, woraufhin er mir kurz seine Hand auf den Hintern legte. Ich schaute mit einem Tzk und einem Grinsen zu ihm, denn meine Regel war grade ganz klar: Angucken, ja, anfassen, nein. Aber solange es nur so flüchtige Berührungen waren, war das noch im Rahmen und kein Grund, Messer zu zücken.
Oh, das meinte ich wörtlich. Ich hatte immer ein Messer bei mir, wenn ich ausging. Gut versteckt an einer privaten Stelle. Hatte ich in Rom auch mehr als einmal gebraucht. Nicht, dass ich eine Ehre hätte, die es zu verteidigen galt, und nicht, dass ich mich damit immer verteidigt hätte. Wenn es aussichtslos war, dann überlebte ich lieber. Aber in den Fällen, wo ich die Chance hatte, damit davonzukommen? Klar doch. Aber ich nahm nicht an, dass ich das heute brauchen würde.

Ich ging also mit gekonntem, leichten Hüftschwung in die angewiesene Richtung und blickte dabei hin und wieder zurück zu Salvius Falco. “Und hast du gar keine Angst, allein mit mir zu sein? Was wohl die Leute dann denken?“ neckte ich ihn weiter.

[Marcus Salvius Falco]

Das kurze Aufbegehren, als er sie leicht berührte, nam er zur Kenntnis. Es war sogar gut in seinen Augen das sie es tat, den es zeigte ihm das sie nicht eine der einfachen Sorte war, die nahm was sich gerade so anbot.
„Was werden die Leute schon denken.“ lachte er „erstens sind es meine Leute die hier auf dem Hof und im Lager sind und zweitens wovor soll ich schon Angst haben. Ich gehe davon aus das du keine Medusa bist und ich versteinere beim ersten echten Blick von dir.“
Er schmunzelte jetzt als er den ansehnlichen Po vor sich so ansah und nahm wahr das etwas an ihm doch fast schon zu Stein wurde…oder zumindest so hart wie.
„Also Saturninus ist dein Gönner, er war schon öfters ein guter Kunde bei mir. Ich bin sicher auf diesmal werden wir das passende für dich finden.“
Sie waren nun in seinem Kontor angekommen und Falco stellte ein paar Flacon auf einen kleinen Tisch neben dem Schrank in dem er die besonders guten und teuren Sachen aufbewahrte.
Er öffnete einen , er war hellblau aus klarem Bergkristall geschliffen, und schnupperte daran.
„Veilchen und Rose, vielleicht etwas zu süss aber riech selber.“ Er reichte ihr das geöffnete Gefäß.

[Kiki]

Er flirtete ein bisschen weiter, und das tat durchaus gut. Ich meine, es war nicht so, als ob niemand mehr mit mir flirten würde, aber es war durchaus weniger, seit ich dem vertrag zugestimmt hatte. Man konnte einen Mann eben nur eine begrenzte Zeit lang abweisen, ehe er sich zurückzog und sich eine andere Leidenschaft suchte.
Ich sah also lockend einmal über die Schulter und bemerkte durchaus, dass sein Gang weniger gelassen und geschmeidig war als zuvor, was ich dem Versuch zuschrieb, gewisse anatomische Besonderheiten nicht allzu öffentlich zu präsentieren. Gut. Ich hatte also durchaus noch Wirkung auf Männer.
Er fragte kurz nach Saturninus und stellte mir dann ein Parfüm vor. Veilchen und Rose. Ich musste nicht wirklich daran riechen, um zu wissen, dass es zu süß sein würde, aber ich tat ihm den Gefallen und schnupperte. Und ja, es war mir zu süß. “Hmm, ich mag gerne etwas erdigere Töne. Patschuli aus Indien, vielleicht?“

[Marcus Salvius Falco]

Es war Falco schon klar gewesen das dieser Duft viel zu süß für so eine erotische Frau war doch er war der Meinung das immer der Kunde, wenn er den wusste was er wollte und bei Kiki war er sicher das sie es wusste, das sagen hatte.
„Ich hab hier etwas ganz besonderes, allein der Flacon allein ist schon so sinnlich und dann noch der Inhalt. Es ist wie bei einer schönen Frau. Die Schale ist wunderschön aber wenn nicht auch das innere stimmt, nutzt die ganze Schönheit nicht sondern stinkt zum Himmel. Dies passt zu dir als ob es extra für dich gemacht ist.“
Er nahm wieder ein kleines Gefäß aus der Auslage und reichte es ihr. Der Flacon war besonders zart und hatte die Form einer sinnliches Frau, der Verschluss war elegant geschwungen und legte sich sich wie wallendes Haar um den Hals des Fläschchen.
Jetzt war er gespannt auf ihre Reaktion, wenn ihr das nicht gefallen würde dann hatte er wohl verloren.

[Kiki]

Nachdem das erste Parfüm eher was für unschuldige Kinder gewesen war, fischte der Salvier jetzt nach einem dekadenten Flakon, der aussah wie eine nackte Frau. Ich fragte mich, wie viele Geliebte diese Stadt denn beherbergte, denn einer braven, römischen Matrone konnte er so einen Flakon sicher nicht andrehen, und der brave, römische Ehemann würde es ihr auch nicht als Geschenk kaufen. Ich stellte mir gerade Furius Saturninus vor, wie er diesen Flakon seiner Frau überreichte, und konnte den darauf folgenden Ohnmachtsanfall bildlich vor mir sehen. Ich grinste leicht und spielte mit meinen Fingern etwas aufreizend mit der Anatomie der gläsernen Frau, ehe ich den Stöpsel öffnete und mir den Duft zufächelte. Nun, das war eindeutig eher etwas für mich.
Ich nahm vorsichtig den Stöpsel und tupfte ihn mir links und rechts hinter mein Ohr an diese warme Stelle, wo der Puls entlangführte. “Nun, was sagst du?“ fragte ich ihn und drehte meinen Kopf so, dass er meinen Hals ausgiebig bewundern konnte, wenn er, sofern er sich traute, an mir schnuppern wollte.