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[Dienstraum] Der Fall Verctissa
12-10-2023, 05:18 PM,
Beitrag #11
RE: [Dienstraum] Der Fall Verctissa
Ich hatte das Gefühl, dass es Verctissa immer noch vor Angst schüttelte, wenn sie an den Mörder ihres Sohnes dachte. Natürlich hatte sie ihn nicht gekannt und er war ihr auch niemals zuvcor begegnet. Doch das, was sie sagte, übersetzte ich wortwörtlich. "Sie sagt, er trug ein Schwertgehänge auf der linken Seite , das aus Plättchen von Gold gemacht war und er hatte ein Schwert, das kleiner als die keltischen Schwerte war." Verctissa hatte die Größe mit ihren Händen angedeutet, was der ungefähren Größe eines Gladius entsprach. Nun ja, das machte den Täter noch lange nicht zu einem Römer, denn genausogut konnte ein Kelte mit einem gestohlenen Gladius den Jungen gretötet haben. 
Doch dann machte sie noch eine weitere Bemekung und lieferte damit ein eindeutiges Indiz! Der Mörder hatte an seinem Kinn eine Stelle mit Hornhaut, die durch das Scheuern eines römischen Soldaten helms enttanden war. Auch das übersetzte ich noch Wort für Wort. 
"Sie sagt, am Kinn hatte er eine kleine Stelle. Es sei keine Narbe gewesen, sondern eher Hornhaut. Das kommt von den Soldatenhelmen, sagt sie und sie habe das schon bei unseren Soldaten gesehen." Zugegeben, das 'unsere Soldaten' war mir etwas schwer gefallen. Aber das über spielte ich gekonnt.
"Ein römisches Schwert in seiner rechten Hand!
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Als "Lucius Tarutius Corvus"
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Falke
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12-11-2023, 01:28 PM,
Beitrag #12
RE: [Dienstraum] Der Fall Verctissa
Lucius Petilius Rufus grübelte.

Die Indizien waren gegeben, und wäre eine hochangesehene Römerin vor ihm gewesen und der Tote der Erbe eines wichtigen Politikers, die Sache hier würde ganz anders ausgehen. Aber Tatsache war, dass die Frau den Täter nicht kannte, ihr Sohn ein kranker Peregrinus war, der vermutlich den kommenden Winter nicht überlebt hätte und sich wahrscheinlich niemand so wirklich darum scherte, während Tribun Ovidius, der die Tat aller Wahrscheinlichkeit nach begangen hatte, römischer Ritter war, Verwandte in Rom hatte und einiges an Vermögen besitzen musste. Natürlich hätte Rufus jetzt auch eigenmächtig das Gesetz aufs Schärfste auslegen und den Mann anklagen können, aber der würde das ganz sicher nach Rom eskalieren, zur Not vor den Kaiser direkt, und kein römisches Gericht würde ihn ernsthaft verurteilen. Vielleicht ein Jahr Exil, was seine Karriere bremsen würde, ehe er begnadigt würde, mehr nicht. Nur dass Rufus’ eigene Karriere dann auch kritisch beäugt werden würde.

Oder anders ausgedrückt: Gerechtigkeit war eine Frage des persönlichen Einflusses, und Verctissa hatte keinen.
“Nun, das trifft auf sehr viele Männer zu. Allein in Britannia fünfzehntausend Soldaten, dazu die Veteranen, die Deserteure… Ich musste erst vor ein paar Wochen über zwei Deserteure ein Urteil fällen.“ Rufus atmete einmal tief durch. Aber ohne wirkliche Zeugen wäre der Fall der Frau so oder so verloren. Sie konnte sich eigentlich schon glücklich schätzen, dass sie es überhaupt bis zum Legatus Augusti geschafft hatte.
“Rom versteht den Schmerz einer Mutter, aber ohne römische Zeugen, die den Mann eindeutig benennen können, sind mir die Hände gebunden. Ich kann nicht alle Männer der Legionen und alle Veteranen unter Verdacht stellen und hierzu befragen.“
Was von Anfang an auch dem jungen Anwalt und dem Princeps Officii klar gewesen sein musste. Aber der Mutter wahrscheinlich nicht, weshalb Rufus auch geplant hatte, den Schlag abzumildern.
“Soweit mir bekannt ist, ist es bei den Kelten üblich, in einem solchen Fall ein Blutgeld zu bezahlen. Ich kann weder deinen Sohn wieder lebendig machen, Verctissa, noch kann ich ohne stichhaltige Beweise einen Mörder suchen oder gar verurteilen. Was aber in meiner Macht steht, ist, im Namen Roms dir für deinen Verlust zu kondolieren und dir einhundert Denare – Silberstücke – zur Linderung deines Schmerzes zu bezahlen.“
Rufus schaute kurz zu Petilinius Pertax, da dies sein Stichwort war, und der Sekretär des Legatus Augusti zauberte einen ledernen Beutel hinter sich hervor, den er der Mutter als Angebot anreichte.
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12-13-2023, 02:20 PM,
Beitrag #13
RE: [Dienstraum] Der Fall Verctissa
Petilius Rufus löste die Causa Verctissa sowie diplomatisch als auch menschlich. Saturninus verstand das gut, denn auch das römische Recht war auf Ausgleich ausgerichtet. Man musste einen Übeltäter nicht immer mit bloßen Händen zerreißen, nur um Rache zu üben. Wenn Ovidius allerdings so weitermachte, dann würde es für die Zivilverwaltung richtig teuer. Die Summe war so hoch, dass die Frau sich mindestens einen guten jungen Sklaven kaufen konnte, der ihr wenigstens die Arbeitskraft des Sohnes ersetzte.

Saturninus nickte wohlwollend. Wenn die Frau klug war, nahm sie das Geld, verbeugte sich nochmals und machte, dass sie Boden gewann. Sie bekam viel mehr für das Leben eines armen Peregrinus, als das, was sie von ihm selbst in der  Position des Petilius Rufus bekommen hätte.



[Bild: Keltin-ida-sormuse-portree-nikolai-triik-ekmj.jpg]

Verctissa verstand die Worte nicht, aber Pertax Geste verstand sie. Sie nahm den Beutel und schaute hinein. Für eine Frau, die kaum je Silbergeld in ihren Händen gehalten hatte, war es ein nahezu überwältigender Anblick. Doch sie nahm den Beutel noch nicht an sich, sondern legte ihn in Pertax Hand zurück. Dann wandte sich an Tarutius Corvus:
" Bitte übersetze mir das Urteil des Herrschers", bat sie ihn.
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Honoratior von Iscalis
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12-17-2023, 08:43 AM,
Beitrag #14
RE: [Dienstraum] Der Fall Verctissa
Ich hatte große Bedenken, dass Petilius  dieser arme Frau in irgendeiner Weise entgegenkommen würde. Denn alles, was ich zur Person des Mörders anbrachte, ließ er nicht gelten. Als letztes 'Beweisstück', was ich noch vorbringen konnte, war die Wachstafel, die mir der Medicus überreicht hatte. Darauf hatte er eine Liste mit den wenigen Namen der Soldaten aufgelistet, die ihn zum fraglichen Zeitpunkt in seinen Praxisräumen aufgesucht hatten. Darunter befand sich auch der Name des Tribuns. "Ehrenwerter Legatus Augusti, wir können die Zahl der in Frage kommenden Männer auf vier beschränken. Ich habe hier eine Liste des Medicus Flavianus Pytheas, aus der hervorgeht, welche Soldaten ihn in den letzten drei Monaten konsultiert haben." Ich nahm die Tabula und hielt sie sichtbar nach oben.
  Servius Albius Maior
  Quintus Flavius Icotascus
  Titus Ovidius Decula
 Lar Manilius Camillus
 

Doch der Statthalter schien seine Meinung in diesem Fall bereits gebildet zu haben. Da es keine römischen Zeugen gab, würde dieser Mord wohl ungesühnt bleiben. Das war ja mal wieder typisch! Und das nannten die Römer dann Gerechtigkeit! Ich schämte mich, Verctissa nun erklären zu müssen, dass sie hier wohl nichts zu erwarten hatte. Doch dann besann sich Petilius offenbar und brachte das Blutgeld mit ins Spiel. Das würde zwar ihren Sohn nicht mehr lebendig machen, aber konnte ihre Not ein wenig abmildern. Als ich dann die Summe hörte, die sie erwarten konnte, musste ich selbst etwas schlucken. Einhundert Denare! Das war mehr, als ich mir erwartet hätte! Auch der Princeps officii nickte einmütig.  
Ich übersetzte den Spruch des Statthalters und fragte Verctissa dann, ob sie das Blutgeld annehmen wollte. "Es ist in der Tat eine großzügige Summe. Jedoch wisse, der Mörder wird unbehelligt davon kommen!" erklärte ich ihr noch. Doch die Tage des Tribun Ovidius waren gezählt!
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Als "Lucius Tarutius Corvus"
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Falke
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12-17-2023, 05:14 PM,
Beitrag #15
RE: [Dienstraum] Der Fall Verctissa
[Bild: Keltin-ida-sormuse-portree-nikolai-triik-ekmj.jpg]

"Sage dem Herrscher bitte Folgendes, Tarutius Corvus...", sagte Verctissa.... 

Die Tränen, das Leid, Vernicos Lächeln und seine Liebe, das Glück, ihn in ihren Armen gehalten zu haben, das alles konnte Geld einer Mutter nicht zurückgeben. Wer konnte das? Und dennoch war es mehr, als sie zu hoffen gewagt hatte:

"Ich kam, weil man mir sagte, dass der römische Herrscher auch den Geringsten seiner Untertanen anhören wird. Und es war nicht gelogen. Ich stehe hier, und er hörte mir zu.
Ich werde also sagen können, dass ihr Römer Gerechtigkeit kennt. Ich weiß nicht einmal, ob ich von unseren eigenen Fürsten so viel Gerechtigkeit erfahren hätte.
Der Mörder meines Sohnes ist einer der Krieger des Herrschers. Und da er ein Gefolgsmann ist, so bezahlt mir der Herrscher das Blutgeld.
Du kennst unsere Bräuche gut. Das Blutgeld ist mehr als angemessen. Ich nehme es an, Herrscher der Römer. Und ich danke dir. Ich wünsche dir den Segen der Brigid. Mögest du mit vielen Söhnen gesegnet werden"


Der Mut und der Einsatz des Dolmetschers Corvus, der kaum älter sein konnte als ihr Vernico es gewesen war, bewegte Verctissa sehr. Sie nickte auf seine Bemerkung hin, dass der Mörder unbehelligt bleiben würde:

"Noch ein kleines Weilchen wird der Mörder unbehelligt leben, so wie wir alle leben werden. Er wird sterben, und er wird zurückkommen. Auch Vernico wird zurückkommen. Und in unserem nächsten Leben sind wir wieder alle miteinander verbunden. Das wird so lange gehen, bis die ganze Welt im Feuer endet. 
Du hast ein gutes Herz, junger Römer. Sage einmal, lebt im fernen Rom denn auch eine Mutter, die an dich denkt und sich nach dir sehnt?"

Sie lächelte Tarutius Corvus an. In ihren Augen standen Tränen. Und dann verneigte sie sich vor Petilius Rufus und nahm das Geldsäckchen an.
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12-28-2023, 09:36 AM,
Beitrag #16
RE: [Dienstraum] Der Fall Verctissa
Als meine Übersetzungen ihren Weg in ihr Gehör fanden, konnte ich beobachten, was diese mit ihr machten. Sie war sichtlich bewegt davon. Wobei ich nicht genau wusste, ob es eine Art von Genugtuung war oder nur die Enttäuschung darüber, dass dem Mörder nichts geschehen würde. Aber Verctissa wählte ihre Worte gewissenhaft und ließ sich nicht von ihren Gefühlen mitreißen. Sie dankte dem Statthalter für die ihr zuteilwerdende Gerechtigkeit und nahm damit das reichliche Blutgeld an. Sie wünschte ihm sogar noch den Segen der Brigid, damit diese ihm viele Söhne schenken würde.
All das übersetzte ich für die beiden Römer und während ich das tat, fragte ich mich plötzlich, ob auch meine Mutter so gewesen wäre, wenn sie mich hätte lieben können und wenn sie sich nicht selbst den Tod gegeben hätte. Für einen kurzen Moment versagte mir dabei die Stimme und ich hatte Mühe, mich im Griff zu behalten.

Als sie sich dann noch einmal an mich direkt wandte und mir erklärte, weshalb es für sie in Ordnung war, dass der Mörder ihres Sohnes nicht bestraft werden würde, spürte ich es plötzlich ganz deutlich! So fühlte sich die Liebe einer Mutter an! Ein Gefühl, das mir in meiner Kindheit versagt geblieben war und aus mir das gemacht hatte, was ich heute war. Als Verctissa dann auch noch nach meiner Mutter fragte, musste ich richtig mit den Tränen kämpfen. "Meine Mutter starb bei meiner Geburt. Aber ich wünschte, sie wäre so wie du gewesen!" antwortete ich ihr, was zwar nicht den Tatsachen entsprach, aber sich für mich so angefühlt hatte, denn eigentlich war meine Mutter bei meiner Geburt schon tot gewesen.

Nun konnte ich in ihrem Gesicht ein Lächeln voller Dankbarkeit erkennen. Dann verneigte sie sich vor dem Statthalter und nahm das Geldsäckchen, bevor sie ging. Ich sah ihr noch sehr bewegt nach. Dann wandte ich mich an Petilius Rufus. "Oh edler Legatus Augusti Petilius Rufus, du hast ein weises und gerechtes Urteil gefällt. Dafür danke ich dir!"
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Als "Lucius Tarutius Corvus"
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Falke
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01-15-2024, 02:11 PM,
Beitrag #17
RE: [Dienstraum] Der Fall Verctissa
Saturninus hatte innerlich zustimmend zugehört. Petilius Rufus mochten schon die Ohren klingen, so oft war ihm Tribun Ovidius nun namentlich oder andeutungsweise begegnet. Er würde ihn gewiss im Auge behalten. Auf diese Weise nahm der Furius für die Misshandlung von Aglaia  und den Schreck, den seine Freigelassene Furiana Deirdre und vielleicht auch sein Sohn Tiberius erlitten hatten, Rache. 
Der Furier nickte Tarutius zu und machte ihm ein Zeichen, dass er noch kurz mit ihm zu sprechen wünschte, sobald der Statthalter die Sache für beendet erklärte und sie beide entlassen würde.
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Honoratior von Iscalis
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01-15-2024, 06:17 PM,
Beitrag #18
RE: [Dienstraum] Der Fall Verctissa
Lucius Petilius Rufus beendete die Sitzung.

Alle waren zufrieden, die frau war dankbar, es gab keine weiteren Dinge zu regeln und Rom wurde als Freund betrachtet. Was wollte man mehr als Legatus Augusti pro Praetore einer Provinz?
“Ich habe bereits zwei Söhne, aber ich danke deiner Klientin dennoch für ihre Segenswünsche. Da nun alles geregelt ist, möge der Segen des höchsten und besten Iuppiter auf allen Beteiligten liegen und ich wünsche noch einen schönen Tag.“

Die Wachen öffneten wieder die Tür und geleiteten alle anwesenden nach draußen, so dass Rufus sich noch in Ruhe mit seinem Freigelassenen unterhalten konnte und dann in Ruhe und unbehelligt sich den weiteren Staatsgeschäften widmen konnte.
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01-16-2024, 10:46 PM,
Beitrag #19
RE: [Dienstraum] Der Fall Verctissa
Sicher konnte man mir meine Erleichterung auch ansehen, nachdem alles vorbei war. Der LAPP hatte ein, für Verctissas Verhältnisse, großzügiges Urteil gesprochen. Sie war damit zufrieden gewesen, auch wenn es ihren Sohn nicht mehr lebendig machen würde. 
Augenscheinlich war auch mein Dienstherr zufrieden. Er nickte mit zu und gab mir aber auch noch ein Zeichen, da er noch mit mir sprechen wollte. Als die Wachen wieder die Türen öffneten und Verctissa sich verabschiedet hatte und auch ich mich mich bei Petilius Rufus bedankt und verabschiedet hatte, verließ auch ich den Raum, wartete aber direkt vor der Tür auf Furius Saturninus, um zu erfahren, was er mit mir noch zu besprechen hatte. 
"Du wolltest mich noch sprechen, Princeps officii?"
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Als "Lucius Tarutius Corvus"
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Falke
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01-21-2024, 04:38 PM,
Beitrag #20
RE: [Dienstraum] Der Fall Verctissa
Saturninus nickte dem jungen Bürger freundlich zu: "Du hast dich gut geschlagen, Bürger Tarutius und ein wenig beneide ich dich um deine Zweisprachigkeit", sagte er, was nicht so ganz stimmte, denn warum sollte ein Römer Fremdsprachen lernen, wenn genauso gut die Provinzialen Latein - die beste aller Sprachen außer Griechisch vielleicht - lernen konnten?
" Du hast gegenüber dem Statthalter einen kompetenten Eindruck gemacht, möchte ich meinen. Auch dein Schützling Ver..na die keltische Mutter schien zufrieden zu sein mit Roms Gerechtigkeit. Es ist vermutlich mehr, als ihr eigener Häuptling ihr gegeben hätte.
Da du nun zu meinem festen Stab gehörst, möchte ich dich ein wenig ausfragen - nein, nichts Schlimmes", er lächelte beruhigend:
" Nur das, was ich als Vorgesetzter über dich wissen sollte. Hast du denn schon eine eigene Wohnung hier in Iscalis? Da bräuchte ich eine Adresse, um dich erreichen zu können. Wenn nicht, könnte dir die Verwaltung dabei behilflich sein, etwas anzumieten. Brauchst du eine Empfehlung? 
Und du bist zwar noch jung, aber hast du bereits eine Braut oder eine Verlobte? Oder gar Kinder? Mit wem lebst du zusammen?"
Das klang neugierig, beruhte jedoch nicht auf persönlicher Neugier des Princeps Officii. Es gehörte sich einfach in seiner Position, dass er etwa den Namen einer Gattin des offiziellen Dolmetschers wüsste oder die Anzahl und Geschlecht der Kinder. Man erkundigte sich höflichkeitshalber nach der Familie, nach der Gesundheit, nach den wichtigen Ereignissen im Leben.  Untergebene konnten ziemlich angepisst sein, wenn ihr Chef das nicht tat. Deshalb gab es sogar besondere Sklaven, die nomenclatores, die diese Daten im Kopf hatten. Saturninus versuchte es zumindest bei seinen Mitarbeitern aus dem eigenen Gedächtnis heraus.
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Honoratior von Iscalis
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