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Wagenrennen - zu Ehren des Statthalters
12-08-2023, 12:56 PM,
Beitrag #51
RE: Wagenrennen und Circusspiele - zu Ehren des Statthalters
(12-06-2023, 08:36 AM)Ceridwen schrieb: Mein Plan schien aufzugehen. Innerhalb von Sekunden herrschte ein komplettes Durcheinander. Selbst der Statthalter rief nach einem Medicus für mich. Und der Furier erst! Ach, wie schön, dass die Römer so abergläubisch waren, wenn es darum ging, dass der Tod in ihrer unmittelbaren Nähe lauerte!
Eilig kamen ein paar Sklaven herbei, die mir einen Becher mit Wasser brachten. Dankend ließ ich es mir einflößen. Dann drang auch schon Niamhs Stimme an mich heran. Den Göttern sei Dank hatte sie endlich begriffen, was die Stunde geschlagen hatte! Für die Römer mimte sie die fürsorgliche Nichte, die sich um ihre alte Tante kümmerte. Doch für mich war es das Zeichen, dann wir jetzt bereit waren, um zu gehen. Ich schlug die Augen wieder auf, als wäre nichts gewesen. "Oh, mein Kind! Du hast deine alte Tante gerettet! Mir geht es wieder gut!" verkündete ich den aufgebrachten Römern. "Aber ich denke, wir sollten jetzt gehen!" Immer noch Niamhs Hand halten erhob ich mich. "Verehrter Statthalter Petilius Rufus, es war mir ein Vergnügen! Verehrter Furius Saturninus, ich bedanke mich für die Einladung und bedauere sehr die Unannehmlichkeiten!" Ich nickte den beiden noch kurz zu und wollte mit Niamh dann diesen Ort so schnell, wie möglich verlassen.
(12-06-2023, 02:14 PM)Lucius Petilius Rufus schrieb: Lucius Petilius Rufus war verwirrt.
Er hatte angenommen, dass die Loge, in der er sich befand, besser gesichert und nicht für Publikumsverkehr geöffnet war. Dementsprechend unentspannt reagierten auch seine Wachen und sicherten jetzt nachhaltiger sämtliche Zutrittsmöglichkeiten zu ihm.
Und natürlich endete der Arbeitstag eines Statthalters nie, denn auch, wenn Rufus gerade in Gedanken gänzlich wo anders war, wurde ihm natürlich ein weiterer Mann ans Herz gelegt für eine Empfehlung zum Ritterstand, wie es aussah. “Dein Fahrer liegt gerade gut in Führung, Salvius Falco“, antwortete Rufus also erst einmal auf die Vorstellung.
“Wenn Iscalis weiterhin so zuvorkommend ist“, sagte er und blickte dabei leicht in Niamhs Richtung, “… wird das sicherlich positiv in meinen Bericht an den Kaiser mit einfließen.“ Oder einfacher ausgedrückt, er fand die Geste des Furiers mit dem Mädchen sehr ansprechend, und wenn sie hielt, was er sich so von ihr versprach, war er durchaus positiv gestimmt, im Gegenzug ebenfalls einen gefallen zu erweisen.
....

Lucius Petilius Rufus war noch verwirrter.

Denn scheinbar sollte es gar nicht so weit kommen, mit dem jungen Mädchen allein zu sein und in entsprechend bessere Laune versetzt zu werden. Erst hatte die ältere Frau einen Anfall, dann erholte sie sich aber wieder, sobald ihre Nichte an ihrer Seite war. Und sofort redete sie von Abschied.
Rufus blickte sehr fragend zu Furius Saturninus, was dieses Possenspiel gerade zu bedeuten hatte. Wenn das ein Scherz war, dann einer, den er nicht besonders amüsant fand.
“Bleibt doch noch bis zum Ende, wenn es dir soweit wieder besser geht. Nivis wollte so gerne die Pferde und die Ställe besuchen“, meinte er zwar mit freundlicher und milder Stimme, aber nicht ganz so nachgiebigem Blick. Wusste die Alte nicht, weshalb das Mädchen eingeladen worden war, oder hatte sie es sich anders überlegt und wollte sie nun nicht mehr hergeben? Nun, Rufus war niemand, der Frauen zwang. Nicht, wenn es so viele gab, die willig und freudig einen Gefallen von ihm wollten. Aber amüsiert darüber, erst ein Angebot zu erhalten, und dann kurz vor der Erfüllung desselben enttäuscht zu werden, war er auch nicht.


Eben hatte Petilius Rufus noch sehr freundlich mit Salvius Falco gesprochen. Dessen Ernennung zum Ritter des Reiches war fällig, und Saturninus freute sich, dem Freund, mit dem er die Wettleidenschaft teilte, hier beizustehen.

Der Princeps Officii zuckte die Schultern:
"Hier auf dem Land sind wir alle etwas....", er versuchte das richtige Wort zu wählen. Barbarisch war zu hart: "...rustikal", erklärte er:
"Alles im normalen Bereich, edler Petilius Rufus"

Der Statthalter, obgleich er seine stoische Miene beibehielt, musste durch das gelinde Chaos sicherlich leicht verwirrt sein. Er ließ durch seine Wachen die Loge endgültig schließen. 

Zu allem Überfluss kehrte nun Saturninus Privatsekretär Scaevus völig außer Atem zurück. Er hatte den griechischen Medicus ausrufen lassen, doch der hatte sich nicht bei ihm gemeldet. Er überzeugte erst die Wachen, dass er ein furischer Sklave war, dann sank er gleich auf die Knie. Er kannte es, wenn Saturninus eventuell schlechter Laune war.
"Dominus, Medicus Pytheas ist nicht auf dem Marsfeld!", stieß er hervor.
"Dann laufe zur Casa Octavia oder zum Thorianum! Irgendwo wird der Grieche schon sein!", meinte Saturninus. Scaevus konnte wirklich mitdenken, war das zu viel verlangt?

Doch da erholte sich Ceridwen wieder und sah auch schon deutlich besser aus. Niamh kniete bei ihr und hielt ihre Hand. Die Dorfälteste aber wollte gehen. Was fiel der ein? Weshalb wollte die jetzt gehen? Die Frauen, die er eingeladen, wobei die Jüngere das Wohlgefallen des Legatus Augusti erweckt hatte, drohten wahrhaftig zu entschwinden. 

"Das halte ich für einen schlechten Einfall, werte Ceridwen", sprach Saturninus: "In deinem Zustand schaffst du unmöglich den weiten Weg nach Cheddar und schon gar nicht zu Fuß! Außerdem holt Scaevus gerade den Medicus! Ohne dass er zumindest deinen Puls gefühlt hat, kann ich dich guten Gewissens nicht aufbrechen lassen"
Seine dunklen Augen ruhten wohlgefällig auf Niamh:
"Und das Fräulein Nichte hat sich doch so auf die Pferde gefreut!"

Er tat so, als sei sein Mantel, den er der alten Keltin geliehen hatte, am Herunterrutschen und zischte ihr zu:
"Überlege dir gut, ob du deinen Patron vor dem Statthalter, der so außerordentlich freundlich ist,  brüskieren willst! Schutz, der gewährt wird, kann auch wieder entzogen werden!"
Damit deutete er an, dass er Cheddar auch wieder aus seinem Patronat entlassen konnte. Undankbarkeit wäre ein Grund. Außerdem hatten die Klienten ihm gegenüber operae, Dienstpflichten. Die forderte er jetzt ein. Denn wenn er nicht mehr seine Hand über Cheddar hielte, könnte die Vexillation T.O.D. jederzeit zurückkehren. Aufgelöst war sie nicht worden, nur mit anderen Aufgaben beschäftigt.

Saturninus kam nicht mehr dazu, das Wagenrennen zu genießen, was ihn ärgerte, denn ihm lag wirklich etwas an diesem Sport. Eigentlich blieb ihm nicht einmal Muse, sich zu ärgern.
[Bild: 3_18_08_22_2_20_05.png]
[Bild: 3_15_08_22_9_31_55.png]

Honoratior von Iscalis
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12-09-2023, 09:08 AM,
Beitrag #52
RE: Wagenrennen und Circusspiele - zu Ehren des Statthalters
Eigentlich war es höchste Zeit, von hier fortzukommen, als Niamh zu mir gekommen war und die besorgte Nichte mimte. Aber dann schien sie plötzlich zu erstarren. Ich verstand nicht, weshalb. Aber das spielte jetzt auch keine Rolle mehr! Wir mussten weg! Doch dieser winzig kleine Moment verschaffte unseren Gegnern den Vorteil, der meinen Plan komplett zunichtemachen sollte. Dar Moment der Überraschung war dahin, als sich dem Legatus Augusti die Möglichkeit bot, zu insistieren, dass wir noch blieben. Dabei schlug er uns mit unseren eigenen Waffen.
Sofort bekam er Unterstützung von Furius Saturninus, diesem Speichellecker! Er schlug in die gleiche Kerbe und bestand darauf, dass sein Medicus nach mir sehen sollte. "Oh, das ist sehr freundlich, doch wir müssen nicht zu Fuß gehen. Ein Wagen wartet unten auf uns", entgegnete ich schnell. doch gegen das Argument was Niamh betraf, konnte ich nichts entgegensetzen. Schließlich kam er näher an mich heran, als er scheinbar seinen Mantel zurechtzupfen wollte, den er mir übergelegt hatte. Diesen Moment nutzte er, um mich weiter unter Druck zu setzen, indem er damit drohte, seinen Schutz von Cheddar nehmen zu wollen. Nun ja, gewiss nutzte der Furier sein Patronat über Cheddar, um damit ungemein anzugeben und sich selbst zu beweihräuchern. Doch der Fairness halber musste man schon sagen, dass Frieden und ein gewisser Wohlstand in Cheddar eingezogen war, seit der seine schützende Hand über das Dorf gelegt hatte. Den Leuten das zu nehmen, wegen persönlicher Unzulänglichkeiten, wäre verwerflich gewesen.

"Nun, wenn ihr uns so freundlich darum bittet, werden wir selbstverständlich noch etwas bleiben, " entgegnete ich etwas lauter, so dass es auch Petilius hören konnte und machte gute Miene zum bösen Spiel.
Schließlich strich ich Niamh mütterlich übers Haar. "Wir können leider nicht gehen! Wir müssen hier bleiben! Du kannst dich wieder setzen", sagte ich ihr entschuldigend in unserer Sprache. Von nun an war sie auf sich allein gestellt. Wenn sie später mit dem Statthalter ging, war es an ihr, sich ihn vom Leib zu halten.
[Bild: 3_15_08_22_9_39_13.png]
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12-09-2023, 12:04 PM,
Beitrag #53
RE: Wagenrennen und Circusspiele - zu Ehren des Statthalters
Niamh wunderte sich, dass sich die Alte nicht erhob und endlich kam. Jetzt in dieser ganzen Aufregung wäre doch der beste Zeitpunkt gewesen, um zu verschwinden! Jetzt erst recht, da sie Erwans Freund wiedererkannt hatte. Aber davon wusste Ceridwen natürlich nicht. Sie hatte ihr erzählt, unter welchen Umständen sie ihre Heimat verlassen musste und wie sie in dieses Land gekommen war. Auch was Erwan ihr angetan hatte, nachdem sie nicht seinem Willen gefolgt war.
Also, was bei allen Bánánach hinderte sie daran, nun aufzusehen und endlich zu gehen?
Ceridwen richtete das Wort an Furus Saturus und Petilius... oder war sein Name nicht Petelus gewesen? Niamh hatte nicht die geringste Ahnung, was sie den Männern gesagt hatte. Doch die Römer schienen darauf etwas zu entgegnen. Furus Saturus kam ihr sogar näher und sprach mit ihr in einem weitaus schärferen Ton, als er es gerade noch getan hatte. Offenbar wollte er uns daran hindern, zu gehen. Dass er dafür auch die passenden Argumente hatte, konnte die junge Hibernierin nicht wissen.
Einige Herzschläge später, sprach Ceridwen erneut zu den Römern und Niamh ahnte bereits, dass ihr Fluchtplan geschewitert war. Bestätigt wurde dies durch die Worte der Alten, die sie dann an sie richtete. Niamh, nickte, ließ ihre Hand los und kehrte zu ihrem Platz zurück. Das Lächeln war aus ihrem Gesicht gewichen, denn nun musste sie mit dem Schlimmsten rechnen.
[Bild: 1_29_07_23_5_35_37.png]
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12-09-2023, 12:11 PM,
Beitrag #54
RE: Wagenrennen und Circusspiele - zu Ehren des Statthalters
(12-06-2023, 02:14 PM)Lucius Petilius Rufus schrieb: Und natürlich endete der Arbeitstag eines Statthalters nie, denn auch, wenn Rufus gerade in Gedanken gänzlich wo anders war, wurde ihm natürlich ein weiterer Mann ans Herz gelegt für eine Empfehlung zum Ritterstand, wie es aussah. “Dein Fahrer liegt gerade gut in Führung, Salvius Falco“, antwortete Rufus also erst einmal auf die Vorstellung.
“Wenn Iscalis weiterhin so zuvorkommend ist“, sagte er und blickte dabei leicht in Niamhs Richtung, “… wird das sicherlich positiv in meinen Bericht an den Kaiser mit einfließen.“ Oder einfacher ausgedrückt, er fand die Geste des Furiers mit dem Mädchen sehr ansprechend, und wenn sie hielt, was er sich so von ihr versprach, war er durchaus positiv gestimmt, im Gegenzug ebenfalls einen gefallen zu erweisen.

Falco neigte leicht den Kopf, sah den Statthalter aber offen und direkt an. Ihm entging auch nicht dessen Blick zu Erwas Ziehtochter, Nivis genau so war ihr Name gewesen.
„Ich sehe, ihr habt schon die Bekanntschaft der Ziehtochter einer meiner, leider vor kurzem tragisch ums Leben gekommenen, Geschäftspartner gemacht. Ich bin erfreut sie so gesund und ohne Schaden hier zu sehen.“

(12-06-2023, 08:36 AM)Ceridwen schrieb: Mein Plan schien aufzugehen. Innerhalb von Sekunden herrschte ein komplettes Durcheinander. Selbst der Statthalter rief nach einem Medicus für mich. Und der Furier erst! Ach, wie schön, dass die Römer so abergläubisch waren, wenn es darum ging, dass der Tod in ihrer unmittelbaren Nähe lauerte!
Eilig kamen ein paar Sklaven herbei, die mir einen Becher mit Wasser brachten. Dankend ließ ich es mir einflößen. Dann drang auch schon Niamhs Stimme an mich heran. Den Göttern sei Dank hatte sie endlich begriffen, was die Stunde geschlagen hatte! Für die Römer mimte sie die fürsorgliche Nichte, die sich um ihre alte Tante kümmerte. Doch für mich war es das Zeichen, dann wir jetzt bereit waren, um zu gehen. Ich schlug die Augen wieder auf, als wäre nichts gewesen. "Oh, mein Kind! Du hast deine alte Tante gerettet! Mir geht es wieder gut!" verkündete ich den aufgebrachten Römern. "Aber ich denke, wir sollten jetzt gehen!" Immer noch Niamhs Hand halten erhob ich mich. "Verehrter Statthalter Petilius Rufus, es war mir ein Vergnügen! Verehrter Furius Saturninus, ich bedanke mich für die Einladung und bedauere sehr die Unannehmlichkeiten!" Ich nickte den beiden noch kurz zu und wollte mit Niamh dann diesen Ort so schnell, wie möglich verlassen.

Bevor Niamh noch antworten konnte brauch auch schon Chaos aus. Die alte Frau hatte wohl einen Schwächeanfall und Niamh stürze zu ihr. Was hatte das ganze zu bedeuten? Hier lief doch irgendetwas ab?

(12-08-2023, 12:56 PM)Tiberius Furius Saturninus schrieb: Eben hatte Petilius Rufus noch sehr freundlich mit Salvius Falco gesprochen. Dessen Ernennung zum Ritter des Reiches war fällig, und Saturninus freute sich, dem Freund, mit dem er die Wettleidenschaft teilte, hier beizustehen.

Der Princeps Officii zuckte die Schultern:
"Hier auf dem Land sind wir alle etwas....", er versuchte das richtige Wort zu wählen. Barbarisch war zu hart: "...rustikal", erklärte er:
"Alles im normalen Bereich, edler Petilius Rufus"

Der Statthalter, obgleich er seine stoische Miene beibehielt, musste durch das gelinde Chaos sicherlich leicht verwirrt sein. Er ließ durch seine Wachen die Loge endgültig schließen.

Zu allem Überfluss kehrte nun Saturninus Privatsekretär Scaevus völig außer Atem zurück. Er hatte den griechischen Medicus ausrufen lassen, doch der hatte sich nicht bei ihm gemeldet. Er überzeugte erst die Wachen, dass er ein furischer Sklave war, dann sank er gleich auf die Knie. Er kannte es, wenn Saturninus eventuell schlechter Laune war.
"Dominus, Medicus Pytheas ist nicht auf dem Marsfeld!", stieß er hervor.
"Dann laufe zur Casa Octavia oder zum Thorianum! Irgendwo wird der Grieche schon sein!", meinte Saturninus. Scaevus konnte wirklich mitdenken, war das zu viel verlangt?

Doch da erholte sich Ceridwen wieder und sah auch schon deutlich besser aus. Niamh kniete bei ihr und hielt ihre Hand. Die Dorfälteste aber wollte gehen. Was fiel der ein? Weshalb wollte die jetzt gehen? Die Frauen, die er eingeladen, wobei die Jüngere das Wohlgefallen des Legatus Augusti erweckt hatte, drohten wahrhaftig zu entschwinden.

"Das halte ich für einen schlechten Einfall, werte Ceridwen", sprach Saturninus: "In deinem Zustand schaffst du unmöglich den weiten Weg nach Cheddar und schon gar nicht zu Fuß! Außerdem holt Scaevus gerade den Medicus! Ohne dass er zumindest deinen Puls gefühlt hat, kann ich dich guten Gewissens nicht aufbrechen lassen"
Seine dunklen Augen ruhten wohlgefällig auf Niamh:
"Und das Fräulein Nichte hat sich doch so auf die Pferde gefreut!"

Falko dachte er hatte sich verhört , Nichte? Wessen Nichte? Hatte Erwa nicht erzählt er habe das Mädchen von einer Reise aus Hibernia mitgebracht?
„Nivis, richtig?“ sprach er sie an als sie wieder zu ihrem Platz zurück kam „ ich freue mich das dir bei der Explosion nichts passiert ist und ich traure mit dir um deinem Ziehvater. Er war mir ein sehr guter Freund, wusstest du das er mit mir über deine Zukunft geredet hat?“
[Bild: 3_15_08_22_9_36_30.png]

Honoratior von Iscalis
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12-09-2023, 03:26 PM,
Beitrag #55
RE: Wagenrennen und Circusspiele - zu Ehren des Statthalters
Lucius Petilius Rufus grübelte.

Dass hier in der Stadt die Dinge weit weniger geregelt zugingen als in Rom oder in einem gut geführten Militärlager, gut. Aber dieses Durcheinander hier war doch tendenziell eher besorgniserregend und weniger erquicklich. Er sah zu, wie Niamh sich wieder zu ihm setzte, aber dabei angespannt wirkte. Vermutlich war Furius Saturninus nicht gerade nett gewesen, als er den Frauen etwas zugezischt hatte. Und dann sprach dieser eventuell angehende Ritter ihn auch noch auf das Mädchen an, was Rufus erst recht fragend blicken ließ.
Wollte der Mann eigene Ansprüche an das junge Ding geltend machen? Wenn ja, war er gerade an der Grenze zwischen Mut und Dummheit angelangt. Üblicherweise machte man demjenigen, der über die eigene Beförderung entschied, besser nichts streitig. “Nun, heute soll ein fröhlicher Tag sein, und keiner, an dem wir uns mit solch trüben Gedanken befassen“, entschied Rufus der Sache Einhalt zu gebieten, was immer es auch war.
Ein fragender Blick traf kurz den Furier, da Rufus das ganze zunehmend weniger amüsant fand, wie sich die Gäste des Patriziers hier in seiner Gegenwart gebärdeten. Ob der Mann wusste, dass er ihm ein Mädchen vorgestellt hatte, auf das ein anderer hier direkt vor seiner Nase Ansprüche geltend machen wollte? Nein, Rufus fand das ganz und gar nicht amüsant.

Er konzentrierte sich auf die Rennbahn unter ihm, wo die letzte Runde angefangen hatte. Dank des ganzen Durcheinanders hatte er den Großteil des Rennens verpasst, was ihn zusätzlich ärgerte. Er mochte Pferderennen an und für sich und hatte nun fast nichts davon mitbekommen. Aber wenigstens das Finale wollte er jetzt wirklich ungestört mitbekommen, weshalb er der ganzen störenden Ablenkung jetzt auch mit einem Handzeichen Einhalt gebot.

Das Publikum hatte von dem wachsenden Ärger des Statthalters wenig mitbekommen und jubelte und grölte lauthals, als die Wagen die letzte Runde bestritten. Bis zum Ende war noch offen, wer das Rennen letztendlich gewinnen würde, und dementsprechend euphorisch war die Stimmung, als schließlich der rote Rennwagen mit dem blonden Wagenlenker als erstes wieder an der Loge des Statthalters und damit der Ziellinie vorbeirauschte.
Rufus lachte leicht und spendete höflichen Beifall, ehe er sich erhob. “Ich werde nun den Sieger ehren und ihm Börse und Kranz überreichen. Danach würde es mich sehr freuen, Nivis zu den Ställen zu begleiten und ihr die Pferde zu zeigen.“ Ein kurzer Blick streifte Salvius Falco, um klar zu machen, dass er ein Nichterscheinen des Mädchens auf seine Ansprüche zurückführen würde.
Dann blieb sein Blick auf Furius Saturninus hängen. “Sofern deine Klienten“, und damit meinte er sowohl Salvius Falco als auch die beiden Keltinnen, “nicht weitere… Einwände haben, würde ich dir die Durchführung der angesetzten Hinrichtungen anvertrauen. Ich denke, zu den angekündigten Gladiatoren ist die Besichtigung der Ställe abgeschlossen.“

Eine Antwort wartete Rufus nicht wirklich ab. Er war der Statthalter Roms, kein Bittsteller, der von irgendjemandem erst das Einverständnis einholen musste. Weshalb er die kurze Treppe hinunter in Richtung des Arenasandes auch ohne weitere Antwort abzuwarten betrat, um zur Siegerehrung zu schreiten.
[Bild: 3_18_08_22_4_38_08.png]
[Bild: 15_30_07_23_1_08_46.png]
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12-09-2023, 06:10 PM,
Beitrag #56
RE: Wagenrennen und Circusspiele - zu Ehren des Statthalters
(12-09-2023, 12:11 PM)Marcus Salvius Falco schrieb: Falco dachte er hatte sich verhört , Nichte? Wessen Nichte? Hatte Erwan nicht erzählt er habe das Mädchen von einer Reise aus Hibernia mitgebracht?
„Nivis, richtig?“ sprach er sie an als sie wieder zu ihrem Platz zurück kam „ ich freue mich das dir bei der Explosion nichts passiert ist und ich traure mit dir um deinem Ziehvater. Er war mir ein sehr guter Freund, wusstest du das er mit mir über deine Zukunft geredet hat?“

(12-09-2023, 03:26 PM)Lucius Petilius Rufus schrieb: Lucius Petilius Rufus grübelte.

Dass hier in der Stadt die Dinge weit weniger geregelt zugingen als in Rom oder in einem gut geführten Militärlager, gut. Aber dieses Durcheinander hier war doch tendenziell eher besorgniserregend und weniger erquicklich. Er sah zu, wie Niamh sich wieder zu ihm setzte, aber dabei angespannt wirkte. Vermutlich war Furius Saturninus nicht gerade nett gewesen, als er den Frauen etwas zugezischt hatte. Und dann sprach dieser eventuell angehende Ritter ihn auch noch auf das Mädchen an, was Rufus erst recht fragend blicken ließ.
Wollte der Mann eigene Ansprüche an das junge Ding geltend machen? Wenn ja, war er gerade an der Grenze zwischen Mut und Dummheit angelangt. Üblicherweise machte man demjenigen, der über die eigene Beförderung entschied, besser nichts streitig. “Nun, heute soll ein fröhlicher Tag sein, und keiner, an dem wir uns mit solch trüben Gedanken befassen“, entschied Rufus der Sache Einhalt zu gebieten, was immer es auch war.
Ein fragender Blick traf kurz den Furier, da Rufus das ganze zunehmend weniger amüsant fand, wie sich die Gäste des Patriziers hier in seiner Gegenwart gebärdeten. Ob der Mann wusste, dass er ihm ein Mädchen vorgestellt hatte, auf das ein anderer hier direkt vor seiner Nase Ansprüche geltend machen wollte? Nein, Rufus fand das ganz und gar nicht amüsant.

Er konzentrierte sich auf die Rennbahn unter ihm, wo die letzte Runde angefangen hatte. Dank des ganzen Durcheinanders hatte er den Großteil des Rennens verpasst, was ihn zusätzlich ärgerte. Er mochte Pferderennen an und für sich und hatte nun fast nichts davon mitbekommen. Aber wenigstens das Finale wollte er jetzt wirklich ungestört mitbekommen, weshalb er der ganzen störenden Ablenkung jetzt auch mit einem Handzeichen Einhalt gebot.

Das Publikum hatte von dem wachsenden Ärger des Statthalters wenig mitbekommen und jubelte und grölte lauthals, als die Wagen die letzte Runde bestritten. Bis zum Ende war noch offen, wer das Rennen letztendlich gewinnen würde, und dementsprechend euphorisch war die Stimmung, als schließlich der rote Rennwagen mit dem blonden Wagenlenker als erstes wieder an der Loge des Statthalters und damit der Ziellinie vorbeirauschte.
Rufus lachte leicht und spendete höflichen Beifall, ehe er sich erhob. “Ich werde nun den Sieger ehren und ihm Börse und Kranz überreichen. Danach würde es mich sehr freuen, Nivis zu den Ställen zu begleiten und ihr die Pferde zu zeigen.“ Ein kurzer Blick streifte Salvius Falco, um klar zu machen, dass er ein Nichterscheinen des Mädchens auf seine Ansprüche zurückführen würde.
Dann blieb sein Blick auf Furius Saturninus hängen. “Sofern deine Klienten“, und damit meinte er sowohl Salvius Falco als auch die beiden Keltinnen, “nicht weitere… Einwände haben, würde ich dir die Durchführung der angesetzten Hinrichtungen anvertrauen. Ich denke, zu den angekündigten Gladiatoren ist die Besichtigung der Ställe abgeschlossen.“

Eine Antwort wartete Rufus nicht wirklich ab. Er war der Statthalter Roms, kein Bittsteller, der von irgendjemandem erst das Einverständnis einholen musste. Weshalb er die kurze Treppe hinunter in Richtung des Arenasandes auch ohne weitere Antwort abzuwarten betrat, um zur Siegerehrung zu schreiten.

Auch Saturninus war in höchstem Maße verwirrt, aber er fing sich gleich wieder. Das er die Bewohner von Iscalis als ein wenig rustikal bezeichnet hatte, war wohl die Untertreibung des Jahres gewesen. Sie würden selbst den Olymp ins Chaos stürzen, wenn man sie denn ließe.
Er fasste Falco ins Auge und schüttelte vehement den Kopf:
"Du verwechselst Nivis bestimmt mit einer anderen....Nivis, werter Salvius Falco!", sprach er laut und vernehmlich:
"Die sehen ja alle gleich aus! Rothaarig und hellhäutig und äh attraktiv!"
Dabei ratterte Saturninus Gehirn. In Wirklichkeit glaubte er nämlich ganz und gar nicht, dass Salvius Falco etwas an den Augen hatte. 
Was aber bei den drei Furien hatte Ceridwens Nichte mit Erwan zu schaffen? Die Causa Erwan war ein ungelöster Kriminalfall. Deshalb hatte er, Saturninus, einen Brandbrief nach Londinium geschrieben. Etwas stimmte hier ganz und gar nicht. Das Beste war, dem Statthalter nachzuahmen und weiterhin so zu tun, als sei alles in Ordnung. Sollte der Niamh ruhig die Pferdchen zeigen!

"Meine Klienten sind völlig.... durcheinander über so viel Ehre", behauptete er, doch immer wieder wanderten seine Augen nun zu Niamh zurück. Wer war die junge Frau wirklich? War sie tatsächlich der Explosion entkommen? War sie etwa eine  entlaufene Sklavin, und Ceridwen hatte schlicht gelogen, als sie sie als ihre Nichte vorstellte? Der Furius würde es heraus bekommen, aber dennoch war es ein schwerer Schlag für sein Ego, wenn ihn die Frauen so dreist an der Nase herumgeführt hatten.

Zu allem Überfluss verloren die Blauen. Oscar, Falcos Wagenlenker, mit seinem roten Gespann gewann das Rennen. 
Als ob das nicht genug Ungemach wäre, ärgerte sich Saturninus auch etwas über den Legaten Augusti. Dieser wollte erst zu den Gladiatoren zurück sein. Saturninus hatte sich so viel Mühe mit der Vorbereitung des lebensechten Theaterstücks gegeben. Nun würde der Ehengast womöglich gar nicht anwesend sein.
"So sei es, edler Petilius Rufus", erwiderte er mit einem sanften Ausdruck von Resignation in seiner Stimme.
Vielleicht sollte er sich doch auf sein Landgut zurück ziehen und anfangen, Schafe zu züchten. Für die kleine Furia Saturnina wäre Landluft bestimmt gesund.....
Saturninus beschloss, erst einmal mit den "normalen" Hinrichtungen anzufangen, und die der Brandstifter etwas herauszuzögern. Allzu lange aber auch nicht, sonst moserte das Volk.
[Bild: 3_18_08_22_2_20_05.png]
[Bild: 3_15_08_22_9_31_55.png]

Honoratior von Iscalis
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12-09-2023, 06:21 PM,
Beitrag #57
RE: Wagenrennen und Circusspiele - zu Ehren des Statthalters
Kaum hatte Niamh wieder ihren Platz eingenommen, als sie dieser Mann ansprach, der Erwan gekannt hatte, an. Als ob Furus Saturus zischende Worte nicht gereicht hätten! Natürlich hatte sie kein Wort von dem verstanden, was die beiden gesagt hatten. Was die Sache noch um ein Vielfaches schlimmer für sie machte. Hoffentlich würde ihr Cerdiwen helfen, wenn es darum ging, dass man ihr die Schuld an Erwans Tod geben wollte oder sie doch noch in Sklaverei verkaufen wollte. Sie war kurz davor loszuheulen, denn Niamh rechnete mit dem Schlimmsten!
Das Rennen ging unter lauten Jubelrufen zu Ende. Das rote Gespann hatte gewonnen. Aber Niamh wagte keinen Mucks mehr von sich zu geben. Ebenso wenig wagte sie noch einmal nach den drei Männern umzuschauen. Stur Blickte sie auf einen Punkt unten auf der Rennbahn und wünschte sich, sich, niemals hierhergekommen zu sein.

Dann erhob sich Petelus oder Petilius oder wie immer sein Name war. Er sagte ein paar Worte, in denen ganz untrüglich auch Nivis vorgekommen war. Niamh glaubte fast, ihr Herz wollte stehen bleiben. Doch als der Statthalter dann die Loge verließ schöpfte sie wieder Hoffnung. Kurze Zeit konnte sie ihn unten in der Arena wiedersehen, wie er dem Sieger einen Kranz und eine Börse überreichte. Langsam löste sich ihre Anspannung, denn sie glaubte nun, sich umsonst so viele Gedanken gemacht zu haben. Sie lächelte sogar wieder ein wenig. Doch das verging ihr ganz schnell, als zwei der Wachen sie mitnehmen wollten. Hilfesuchend sah sie zu Ceridwen und dann sogar zu Furus Saturus. Aber der schaute sie nur mit einem seltsamen Blick an. Also ging sie mit den beiden Soldaten mit, die sie dann nach unten zu den Stallungen brachten.
[Bild: 1_29_07_23_5_35_37.png]
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12-09-2023, 11:40 PM,
Beitrag #58
RE: Wagenrennen und Circusspiele - zu Ehren des Statthalters
(12-09-2023, 12:11 PM)Marcus Salvius Falco schrieb: Falco neigte leicht den Kopf, sah den Statthalter aber offen und direkt an. Ihm entging auch nicht dessen Blick zu Erwas Ziehtochter, Nivis genau so war ihr Name gewesen.
„Ich sehe, ihr habt schon die Bekanntschaft der Ziehtochter einer meiner, leider vor kurzem tragisch ums Leben gekommenen, Geschäftspartner gemacht. Ich bin erfreut sie so gesund und ohne Schaden hier zu sehen.“



Bevor Niamh noch antworten konnte brauch auch schon Chaos aus. Die alte Frau hatte wohl einen Schwächeanfall und Niamh stürze zu ihr. Was hatte das ganze zu bedeuten? Hier lief doch irgendetwas ab?


Falko dachte er hatte sich verhört , Nichte? Wessen Nichte? Hatte Erwa nicht erzählt er habe das Mädchen von einer Reise aus Hibernia mitgebracht?
„Nivis, richtig?“ sprach er sie an als sie wieder zu ihrem Platz zurück kam „ ich freue mich das dir bei der Explosion nichts passiert ist und ich traure mit dir um deinem Ziehvater. Er war mir ein sehr guter Freund, wusstest du das er mit mir über deine Zukunft geredet hat?“

(12-09-2023, 06:10 PM)Tiberius Furius Saturninus schrieb: Auch Saturninus war in höchstem Maße verwirrt, aber er fing sich gleich wieder. Das er die Bewohner von Iscalis als ein wenig rustikal bezeichnet hatte, war wohl die Untertreibung des Jahres gewesen. Sie würden selbst den Olymp ins Chaos stürzen, wenn man sie denn ließe.
Er fasste Falco ins Auge und schüttelte vehement den Kopf:
"Du verwechselst Nivis bestimmt mit einer anderen....Nivis, werter Salvius Falco!", sprach er laut und vernehmlich:
"Die sehen ja alle gleich aus! Rothaarig und hellhäutig und äh attraktiv!"
Dabei ratterte Saturninus Gehirn. In Wirklichkeit glaubte er nämlich ganz und gar nicht, dass Salvius Falco etwas an den Augen hatte. 
Was aber bei den drei Furien hatte Ceridwens Nichte mit Erwan zu schaffen? Die Causa Erwan war ein ungelöster Kriminalfall. Deshalb hatte er, Saturninus, einen Brandbrief nach Londinium geschrieben. Etwas stimmte hier ganz und gar nicht. Das Beste war, dem Statthalter nachzuahmen und weiterhin so zu tun, als sei alles in Ordnung. Sollte der Niamh ruhig die Pferdchen zeigen!

"Meine Klienten sind völlig.... durcheinander über so viel Ehre", behauptete er, doch immer wieder wanderten seine Augen nun zu Niamh zurück. Wer war die junge Frau wirklich? War sie tatsächlich der Explosion entkommen? War sie etwa eine  entlaufene Sklavin, und Ceridwen hatte schlicht gelogen, als sie sie als ihre Nichte vorstellte? Der Furius würde es heraus bekommen, aber dennoch war es ein schwerer Schlag für sein Ego, wenn ihn die Frauen so dreist an der Nase herumgeführt hatten.

Zu allem Überfluss verloren die Blauen. Oscar, Falcos Wagenlenker, mit seinem roten Gespann gewann das Rennen. 
Als ob das nicht genug Ungemach wäre, ärgerte sich Saturninus auch etwas über den Legaten Augusti. Dieser wollte erst zu den Gladiatoren zurück sein. Saturninus hatte sich so viel Mühe mit der Vorbereitung des lebensechten Theaterstücks gegeben. Nun würde der Ehengast womöglich gar nicht anwesend sein.
"So sei es, edler Petilius Rufus", erwiderte er mit einem sanften Ausdruck von Resignation in seiner Stimme.
Vielleicht sollte er sich doch auf sein Landgut zurück ziehen und anfangen, Schafe zu züchten. Für die kleine Furia Saturnina wäre Landluft bestimmt gesund.....
Saturninus beschloss, erst einmal mit den "normalen" Hinrichtungen anzufangen, und die der Brandstifter etwas herauszuzögern. Allzu lange aber auch nicht, sonst moserte das Volk.


Nachdem mein Plan gescheitert war, entschied ich, mich diskret zurückzuhalten. Doch als dieser Mann, den Furius als Marcus Salvius Falco vorstellte, plötzlich behauptete, er kenne Niamh, da sie die Ziehtochter seines tragisch verstorbenen Geschäftsfreundes sei, schrillten alle Alarmglocken in meinem Kopf. Salvius Falco musste den gallischen Tuchhändler Erwan meinen. Glücklicherweise schien der Statthalter nicht näher darauf eingehen zu wollen, vielleicht weil er die genauen Umstände nicht kannte. Aber der Furier kannte sie sehr wohl! Obwohl er von einer Verwechslung sprach, sagten seine Blicke, die er Niamh und mir zuwarf, etwas ganz anderes! Ich musste handeln, etwas sagen! Oder vielleicht besser doch schweigen? Ich war hin- und hergerissen und nachdem der Statthalter und kurz darauf auch Niamh die Loge verlassen hatten, wagte ich doch die Flucht nach vorne!

"Nein, das war keineswegs eine Verwechslung, verehrter Furius Saturninus! Dein Freund Salvius Falco hat meine Nichte tatsächlich in Erwans Haus gesehen", sagte ich unvermittelt und sah die beiden Männer an. Nun ja, den Gallier hatte ich zuvor nie gesehen, aber jetzt wurde er in meiner Geschichte, die ich den beiden auftischte, zu einem guten Freund. Die Geschichte an sich war nicht ganz gelogen. Denn außer dass Niamh meine Nichte und ihre Mutter meine Schwester war, stimmte fast alles. Bis auf ein paar Kleinigkeiten, die alle möglichen Ungereimtheiten ausräumen sollten. "Erwans Tod hat mich tief getroffen, denn er war ein guter Freund! Ich gehe davon aus, dass ich auf eure Diskretion zählen kann", sagte ich bevor ich zu erzählen begann und atmete einmal tief durch. 
"Meine Nichte musste vor über einem Jahr aus ihrer Heimat fliehen, da sie sonst das gleiche Schicksal wie ihre gesamte Familie erlitten hätte. Niamh ist die Tochter eines hibernischen Adligen, einem engen Vertrauten des dortigen Königs. Vor einem Jahr wurde dieser König von einem seiner Gefolgsleute, einem gewissen Diarmait  gestürzt und getötet, um selbst König zu werden. Niamhs Vater weigerte sich, ihm die Treue zu schwören. Er, seine Frau, sie war meine Schwester, die Kinder und alle ihre Bediensteten wurden daraufhin getötet. Alle, außer Niamh und ihre Dienerin. Den beiden gelang die Flucht. Doch ihre Dienerin starb unterwegs. Dank der Götter traf Niamh auf Erwan, der regelmäßig meine Briefe an meine Schwester weiterleitete. Er nahm sie mit nach Britannia und brachte sie nach Iscalis. Zunächst blieb sie in seinem Haus, weil wir befürchten mussten, dass der Königsmörder seine Männer bis nach Iscalis schicken würde, um auch Niamh töten. Erwan suchte nach einem Weg, sie in Sicherheit zu bringen. Er wollte sie verheiraten. Aber Niamh wehrte sich dagegen. Schließlich kam sie zu mir und ich versteckte sie in Cheddar. Gerade noch rechtzeitig, wie sich dann herausstellen sollte, um diesen feigen Anschlag auf Erwan zu überleben. Ich nehme an, es waren die Diarmaits Männer, die diese schreckliche Tat begangen haben. Ich hoffe nur, sie sind dabei selbst ums Leben gekommen, denn seitdem haben wir nicht mehr von ihnen gehört. Dennoch müssen wir vorsichtig sein."
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12-10-2023, 02:35 PM,
Beitrag #59
RE: Wagenrennen und Circusspiele - zu Ehren des Statthalters
Ich kapierte überhaupt gar nichts mehr. Erst kippte Ceridwen um, dann stand sie wieder auf und Niamh setzte sich schon wieder neben den römischen Statthalter. Kurz darauf war auch das rennen zuende und ich konnte wieder nicht vernünftig sehen, weil überall um mich herum die Leute aufgesprungen waren und jubelten oder schimpften und wild mit den Armen ruderten. Mcih interessierte das aber alles ziemlich wenig, wer da jetzt gewonnen hatte, und ich war auch absolut nicht in Stimmung, zu feiern. Ich versuchte nur, zu verstehen, was da gerade bei Niamh passierte und was sie da beim römischen Statthalter machte.
Der wiederum stieg nach unten auf die Rennbahn und nahm dort den Sieger in Empfang. Als er ihm schließlich seinen Preis ausgehändigt hatte, verschwand er auch wieder, aber nicht zurück, wie er gekommen war, sondern irgendwo unter uns hinaus. Und auch Niamh erhob sich und verließ die Loge. Aber Ceridwen blieb.
Gut, die alte Hexe, die an all dem hier schuld war, konnte mir sowieso gestohlen bleiben, aber wo Niamh jetzt hinging, wollte ich doch wissen. Vielleicht konnte ich sie draußen abfangen und fragen, was das alles hier zu bedeuten hatte. Aber dazu musste ich sie erstmal finden. Und sie musste wirklich auch draußen irgendwo sein und nicht… ich hatte das Gefühl, dass sie eher zu dem Statthalter aufgebrochen war. Sehr ungute Bilder stiegen in mir auf.
Ich bin NICHT eifersüchtig, sagte ich mir wieder, als ich mich an einem fetten Kerl vorbeidrückte in Richtung der Treppe und versuchte, irgendwie aus dem ganzen Gewühl heraus nach draußen zu gelangen. Das alles dauerte viel zu lange.
[Bild: 1_22_10_22_8_56_52.png]
Falke
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12-12-2023, 12:48 PM,
Beitrag #60
RE: Wagenrennen - zu Ehren des Statthalters
(12-09-2023, 06:10 PM)Tiberius Furius Saturninus schrieb: Auch Saturninus war in höchstem Maße verwirrt, aber er fing sich gleich wieder. Das er die Bewohner von Iscalis als ein wenig rustikal bezeichnet hatte, war wohl die Untertreibung des Jahres gewesen. Sie würden selbst den Olymp ins Chaos stürzen, wenn man sie denn ließe.
Er fasste Falco ins Auge und schüttelte vehement den Kopf:
"Du verwechselst Nivis bestimmt mit einer anderen....Nivis, werter Salvius Falco!", sprach er laut und vernehmlich:
"Die sehen ja alle gleich aus! Rothaarig und hellhäutig und äh attraktiv!"
Dabei ratterte Saturninus Gehirn. In Wirklichkeit glaubte er nämlich ganz und gar nicht, dass Salvius Falco etwas an den Augen hatte.
Was aber bei den drei Furien hatte Ceridwens Nichte mit Erwan zu schaffen? Die Causa Erwan war ein ungelöster Kriminalfall. Deshalb hatte er, Saturninus, einen Brandbrief nach Londinium geschrieben. Etwas stimmte hier ganz und gar nicht. Das Beste war, dem Statthalter nachzuahmen und weiterhin so zu tun, als sei alles in Ordnung. Sollte der Niamh ruhig die Pferdchen zeigen!

"Meine Klienten sind völlig.... durcheinander über so viel Ehre", behauptete er, doch immer wieder wanderten seine Augen nun zu Niamh zurück. Wer war die junge Frau wirklich? War sie tatsächlich der Explosion entkommen? War sie etwa eine  entlaufene Sklavin, und Ceridwen hatte schlicht gelogen, als sie sie als ihre Nichte vorstellte? Der Furius würde es heraus bekommen, aber dennoch war es ein schwerer Schlag für sein Ego, wenn ihn die Frauen so dreist an der Nase herumgeführt hatten.

Zu allem Überfluss verloren die Blauen. Oscar, Falcos Wagenlenker, mit seinem roten Gespann gewann das Rennen.
Als ob das nicht genug Ungemach wäre, ärgerte sich Saturninus auch etwas über den Legaten Augusti. Dieser wollte erst zu den Gladiatoren zurück sein. Saturninus hatte sich so viel Mühe mit der Vorbereitung des lebensechten Theaterstücks gegeben. Nun würde der Ehengast womöglich gar nicht anwesend sein.
"So sei es, edler Petilius Rufus", erwiderte er mit einem sanften Ausdruck von Resignation in seiner Stimme.
Vielleicht sollte er sich doch auf sein Landgut zurück ziehen und anfangen, Schafe zu züchten. Für die kleine Furia Saturnina wäre Landluft bestimmt gesund.....
Saturninus beschloss, erst einmal mit den "normalen" Hinrichtungen anzufangen, und die der Brandstifter etwas herauszuzögern. Allzu lange aber auch nicht, sonst moserte das Volk.

Inzwischen war das Rennen zu Ende gegangen und Falco balle die Faust zur Freude. Oskar war als erster durch Ziel gegangen. Freudig schlug er Saturninus auf die Schulter „Gilt unsere Wette noch?“

Den anfänglichen Unwillen des Stadthalters bekam er so nicht wirklich mit, hatte er doch nur nett zu Nivis sein wollen. Er selbst würde nicht mal im Traum daran denken sich das Mädchen ans Bein zu binden, vielleicht hatte Saturninus sogar recht und er verwechselte etwas.

Doch als der Stadthalter und dann auch noch Nivis die Loge verließen, begann die vermeintliche Tante zu erzählen.

(12-09-2023, 11:40 PM)Ceridwen schrieb: Nachdem mein Plan gescheitert war, entschied ich, mich diskret zurückzuhalten. Doch als dieser Mann, den Furius als Marcus Salvius Falco vorstellte, plötzlich behauptete, er kenne Niamh, da sie die Ziehtochter seines tragisch verstorbenen Geschäftsfreundes sei, schrillten alle Alarmglocken in meinem Kopf. Salvius Falco musste den gallischen Tuchhändler Erwan meinen. Glücklicherweise schien der Statthalter nicht näher darauf eingehen zu wollen, vielleicht weil er die genauen Umstände nicht kannte. Aber der Furier kannte sie sehr wohl! Obwohl er von einer Verwechslung sprach, sagten seine Blicke, die er Niamh und mir zuwarf, etwas ganz anderes! Ich musste handeln, etwas sagen! Oder vielleicht besser doch schweigen? Ich war hin- und hergerissen und nachdem der Statthalter und kurz darauf auch Niamh die Loge verlassen hatten, wagte ich doch die Flucht nach vorne!

"Nein, das war keineswegs eine Verwechslung, verehrter Furius Saturninus! Dein Freund Salvius Falco hat meine Nichte tatsächlich in Erwans Haus gesehen", sagte ich unvermittelt und sah die beiden Männer an. Nun ja, den Gallier hatte ich zuvor nie gesehen, aber jetzt wurde er in meiner Geschichte, die ich den beiden auftischte, zu einem guten Freund. Die Geschichte an sich war nicht ganz gelogen. Denn außer dass Niamh meine Nichte und ihre Mutter meine Schwester war, stimmte fast alles. Bis auf ein paar Kleinigkeiten, die alle möglichen Ungereimtheiten ausräumen sollten. "Erwans Tod hat mich tief getroffen, denn er war ein guter Freund! Ich gehe davon aus, dass ich auf eure Diskretion zählen kann", sagte ich bevor ich zu erzählen begann und atmete einmal tief durch.
"Meine Nichte musste vor über einem Jahr aus ihrer Heimat fliehen, da sie sonst das gleiche Schicksal wie ihre gesamte Familie erlitten hätte. Niamh ist die Tochter eines hibernischen Adligen, einem engen Vertrauten des dortigen Königs. Vor einem Jahr wurde dieser König von einem seiner Gefolgsleute, einem gewissen Diarmait  gestürzt und getötet, um selbst König zu werden. Niamhs Vater weigerte sich, ihm die Treue zu schwören. Er, seine Frau, sie war meine Schwester, die Kinder und alle ihre Bediensteten wurden daraufhin getötet. Alle, außer Niamh und ihre Dienerin. Den beiden gelang die Flucht. Doch ihre Dienerin starb unterwegs. Dank der Götter traf Niamh auf Erwan, der regelmäßig meine Briefe an meine Schwester weiterleitete. Er nahm sie mit nach Britannia und brachte sie nach Iscalis. Zunächst blieb sie in seinem Haus, weil wir befürchten mussten, dass der Königsmörder seine Männer bis nach Iscalis schicken würde, um auch Niamh töten. Erwan suchte nach einem Weg, sie in Sicherheit zu bringen. Er wollte sie verheiraten. Aber Niamh wehrte sich dagegen. Schließlich kam sie zu mir und ich versteckte sie in Cheddar. Gerade noch rechtzeitig, wie sich dann herausstellen sollte, um diesen feigen Anschlag auf Erwan zu überleben. Ich nehme an, es waren die Diarmaits Männer, die diese schreckliche Tat begangen haben. Ich hoffe nur, sie sind dabei selbst ums Leben gekommen, denn seitdem haben wir nicht mehr von ihnen gehört. Dennoch müssen wir vorsichtig sein."

„Es stimmt, Erwan erwähnte so etwas. Sie hatte wohl Schwierigkeiten und ja er wollte sie verheiraten, er fragte mich ob ich nicht einen guten Mann für sie kennen würde. Es war aber noch garnichts weiter besprochen, sie hätte nicht flüchten müssen. Wobei, wenn ich es jetzt im Nachhinein bedenke war es wohl ihr Glück, wer weiss ob sie das ganze überlebt hätte.“
An Saturninus gewandt fragte er „Gab es nicht ein paar Leichen, ich habe so etwas gehört in der Stadt und auch von Schmierereien? Man sollte doch hoffen das die Kerle dabei selbst in den Hades gegangen sind und nicht noch immer hinter ihr her sind. Stell dir vor einer sieht sie hier und…nein, nein ich denke gerade jetzt ist sie am sichersten Ort den man sich für ein junges Mädchen vorstellen kann.“
[Bild: 3_15_08_22_9_36_30.png]

Honoratior von Iscalis
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