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[Thorianum B] B IV Didia Corona
03-16-2023, 11:39 AM,
Beitrag #11
RE: [Thorianum B] B IV Didia Corona
Er zog sich wieder von ihr zurück dabei wollte sie sich so gerne in seine Arme stürzen, etwas weinen und danach war alles wieder gut und schön.
Corona war kein kleines Mädchen mehr das sich in Träume verlor, nichts war schön und gut sondern dunkel und böse.
„Ich will ganz sicher nichts von dem Iulia und auch von keinem anderen der Männer. Ich bin eine ehrbare Witwe und sonst garnichts. Ich verspreche dir das ich dir alles sagen werde, ich will doch selbst wissen wer vielleicht Interesse an uns hat und wer sich vielleicht nur ein gutes Geschäft mit mir erhofft. Auf der Suche nach Freundinnen bin ich ja, was denkst du den was ich in der Therme so treibe aber die Frauen sind entweder kaum der Schulbank entkommen oder schon scheintot.“ Seufzte sie und zog ihre Beine auf die Liege und schmiegte ihre Arme darum.
„Vielleicht trifft man ja ein paar der verheirateten Frauen auf der Feier und es die ein oder andere darunter die auch im Alter zu mir passt, wobei die dann bestimmt auch mit Kindern beschäftigt ist.“ Beim letzten Teil merkte man ihr an das sie doch mehr darunter litt nie Mutter geworden zu sein als sie zugab.
Corona wusste genau was man von ihr erwartet hatte und sie hätte das auch so gerne erfüllt. Vielleicht wäre einiges besser geworden wenn sie Kinder bekommen hätte aber die Göttin hatte sie nie erhört.
Seit sie in dieser Wohnung waren, war ihr das jeden Tag deutlich vor Augen und Ohren gekommen. 
Die Kinder der Nachbarschaft spielten auf der Straße und lachten und sangen am laufenden Band. Corona hatte schon stunden lang am Fenster gestanden und dem Treiben zugesehen. 
Dabei war ihr ein junges Mädchen von vielleicht 14 oder 14 Jahren aufgefallen.
„Sag mal, weisst du wer so in der Nachbarschaft eigentlich wohnt und arbeitet?“ fragte sie ihn jetzt mal
[Bild: 3_15_08_22_9_37_19.png]
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03-16-2023, 01:15 PM,
Beitrag #12
RE: [Thorianum B] B IV Didia Corona
Ich verstand ja durchaus ihre Not und die Einsamkeit, die sie erlebte. Entgegen der allgemeinen Annahme war ich ja doch kein gefühlloser Klotz, der sich nicht in andere hineinversetzen konnte. Ich verstand, dass dieses Leben hier ganz anders war als alles, was sie gewohnt war. Dass sie eigentlich in Rom sein könnte, ein Fest nach dem anderen besuchen, von Männern und Frauen gleichermaßen umringt, einfach nur, weil sie eine Flavia war. Theatervorstellungen, Spiele, Lachen, das Treffen mit wichtigen Persönlichkeiten, fremdländischen Königen, die Geschenke brachten. Natürlich verstand ich, dass sie das alles vermisste. Auch wenn es nie mein Leben gewesen war und ich das alles eher vom Rand aus betrachtet und eher die Schattenseiten des Ganzen mitbekommen hatte: Die Intrigen, die kleinen Sticheleien, die Komplotte. Die Morde. Nein, ich weigerte mich, meine Gedanken diesen Pfad hinuntergehen zu lassen. Nicht jetzt. Nicht hier.
Fakt war, dass der Preis für dieses Leben eben ihr Leben gewesen wäre. Ihr Mann hätte sie weiterhin gequält und eines Tages hätte sie entweder selbst ihr Leben beendet, oder ihr Mann hätte einen weiteren Unfall inszeniert. Und das durfte ich nicht zulassen. Ich hatte geschworen, sie zu beschützen und am Leben zu halten. Und das war vielleicht das erste durch und durch Gute, was ich in meinem Leben getan hatte. Und es war das einzige, das die Geister in Schach hielt.  Vielleicht war es egoistisch, sie retten zu wollen, eben genau deswegen. Nichts desto trotz war es eben so, und ich war sehr gewillt, diesen Schwur zu halten.

Und deshalb schwieg ich auch wieder, wie so oft, auch wenn ich merkte, dass sie trauerte. Vielleicht hätte ich sie unter anderen Umständen in den Arm genommen, ihr tröstende Worte gesagt und versprochen, dass alles gut werden würde. So etwas, was normale Menschen eben taten. Aber ich war nicht normal. Ich war so unwürdig, wie ich nur sein konnte, und sie hatte klar gemacht, dass sie diese Grenze nicht überschreiten wollte. Und im Gegensatz zu ihrem Ehemann respektierte ich diese Grenze und würde sie nie ohne Einladung überschreiten. So schwer es mir manchmal auch fiel.

Als sie sich nach der Nachbarschaft erkundete, spannte ich mich kurz unmerklich an. Verdammt, jetzt fiel mir wieder auf, was ich im Trubel des Umzugs und der Ereignisse rundherum vergessen hatte. Irgendwas war mir aufgefallen an der Anschlagtafel, aber es war untergegangen. Ich war zu abgelenkt, und das könnte tödlich sein. Ich sollte mir weniger Gedanken um Didia Corona als solches machen und viel weniger Gedanken um ihr Liebesleben, und mich mehr auf meine Aufgabe konzentrieren.
“Ich habe noch nicht alle Nachbarn überprüft. Ich weiß von einem Thermopolium, von dem ich auch unser Essen habe. Dazu gibt es noch einen Stand, der scharfe Würste verkauft und von zwei Mädchen betrieben wird. Die sind soweit unauffällig. Eine Wäscherei, und ein Medicus. Mit letzterem hatte ich ein kurzes Gespräch, er hat mir den Vermieter empfohlen und schien ganz kompetent. Genauere Überprüfungen muss ich allerdings noch anstellen.“
[Bild: 3_15_08_22_9_36_30.png]
Wird für einen Freigelassenen von Didia Corona gehalten
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03-18-2023, 02:55 PM,
Beitrag #13
RE: [Thorianum B] B IV Didia Corona
Sie nickte nur und trank von ihrem Wein. „Einen Medicus in der Nachbarschaft zu haben ist immer gut. Ich weiss ich kann mich auf dich verlassen aber jetzt geh ich schlafen. Serafina, du kannst noch hier belieben, wenn du willst ich komm allein zurecht.“
Sie stand auf und ging in ihr Schlafzimmer, Serafina würde später nachkommen, da war sie sich ganz sicher.

[Bild: serafina-K.jpg]
Serafina wollte schon aufspringen aber als ihre Herrin ihr sagte das sie allein zurechtkam war ihr das ganz recht. Sie musste mit Bo reden, so konnte das nicht weiter gehen.
Immer wieder gab es ihr einen kleinen Stich, wenn sie sie sah wie er die Herrin ansah und diese merkte nichts.
„Schlag dir das aus dem Kopf und kümmer dich lieber um ihre Sicherheit. Dein Wischiwaschei hilft da auch nicht weiter. Was bist du denn, ein Mann oder eine Maus. Ich weis das du normalerweise ganz anders bist aber bei ihr benimmst du dich wie ein Erdmännchen, schaust wachsam aus dem Loch aber dann wenn es mal darum geht was zu sagen ziehst du den Kopf ein. Du wirst sie nicht ändern und sie wird weiter so tun, als ob nichts an sie rankommt. Du benimmst dich wie ein verliebter Gockel, beisst alle weg aber plusterst dich auf als ob du der größte und beste bist. Du wirst nie an sie ran reichen, deine Aufgabe ist sie zu beschützen und nicht zu umschmeicheln. Es ist doch egal ob sie dich hasst, Hauptsache sie ist in Sicherheit und das wird sie dann auch einsehen.“
Fauchte sie ihn aufgebracht an und ihre tiefschwarzen Augen schossen Dolche auf ihn.
Serafina war zwar „nur“ eine Sklavin, aber sie war schon fast ihr ganzes Leben bei ihrer Herrin und für sie war nur eins wichtig, ihr passierte nichts und niemand tat ihr mehr weh. Jeder der das noch einmal versuchen würde, würde das Bedauern.
Sie wusste das Bo keine Maus war, ganz im Gegenteil er war ein echter Mann. Er hatte ihr beigebracht sich und ihre Herrin zu beschützen und damals hatte er sich gar nicht geschaut auch mal hart zu sein, vor allem bei ihr aber auch bei der Herrin doch im laufe der Zeit hatte sich das geändert, immer mehr hatte er versucht es ihr recht zu machen und Corona hatte begonnen ihm auf der Nase rumzutanzen. Na ja vielleicht nicht wirklich aber Serafina wäre es lieber gewesen Bo hätte etwas härter durchgegriffen auch mit dem Risiko das die Herrin dann ihn hassen würde, vielleicht würde er ja dann seine Gefühle auch in den Griff bekommen.
„Sie wird dich schon nicht vor die Tür setzen, sie braucht dich viel zu sehr. Warum lässt du sich nicht nach einem neuen Mann umsehen, vielleicht würde das auch alle Probleme erledigen, wenn sie wieder verheiratet wäre. Dann würde niemand auf die Idee kommen das sie noch verheiratet ist und auf der Flucht.“
Kam es nun schon etwas beschwichtigend von ihr, dann  könnte er sich nach einer anderen Frau umsehen. Die Herrin hatte versprochen sie freizulassen wenn alles vorbei sei und dann könnte sie auch heiraten. Vielleicht sogar Ihn.
[Bild: 3_15_08_22_9_37_19.png]
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03-18-2023, 03:51 PM,
Beitrag #14
RE: [Thorianum B] B IV Didia Corona
Ich schaute ihr kurz nach, als sie ins Bett ging und wollte mich dann schon  wieder meinen Gedanken widmen, als auf einmal Serafina wie eine kratzbürstige Katze vor mich stand und mich anfauchte. Was zum Orcus?Verliebter Gockel? Ich benahm mich wie ein… ich wusste nicht einmal, was ein Erdmännchen war, aber sicher nichts nettes, und wahrscheinlich war es klein, süß und flauschig, wenn man den Rest ihrer Worte bedachte.
“Wo umschmeichle ich sie denn? Weil ich angeboten habe, mit ihr zu schlafen?“ Ja, vielleicht brauchte ich mal so einen Einlauf, um wieder einen klaren Kopf zu kriegen, denn mal ehrlich, der Vorschlag war nicht unbedingt mein bester gewesen und natürlich hatte sie den auch abgelehnt. Aber es war eben ein Versuch gewesen, sie aus ihrer Melancholie herauszubekommen und davon abzuhalten, bei ihrer Suche nach menschlicher Nähe einige sehr dumme Entscheidungen zu treffen. Wie beispielsweise den Iulier näher an sich heranzulassen, als das unbedingt sein musste. Trotzdem war ich nicht grade amüsiert davon, von Serafina angegiftet zu werden, und dementsprechend harsch war auch mein Tonfall im ersten Moment der Antwort.
Im zweiten Moment dämmerte mir der Grund, und ich sah sie an. “Du bist eifersüchtig.“ Es war keine Frage, und auch keine Anschuldigung. Mein Tonfall war ruhig, als hätte ich festgestellt, dass der Himmel blau war. Aber ja, Serafina war eifersüchtig. Natürlich wusste ich, dass sie Interesse an mir hatte, und ja, vielleicht wäre es auch cleverer von mir, dem nachzugehen, damit ich nicht länger abgelenkt war. Und ich erwägte es tatsächlich einen Moment länger, als gut für mich war. Aber ich war nicht clever.

“Und wen soll sie deiner Meinung nach heiraten? Den Töpfer? Den Schmied? Sie wäre mit nichts unter ihrem Stand zufrieden, und genau das ist gefährlich. Denn ihr Mann wird dann Karriere machen. Wird Kontakt zum Kaiserhof deshalb haben. Wird Gäste aus Rom empfangen. Und irgend jemand wird sie erkennen, nur dass sie dann nicht weiter fliehen kann.“ Ich hasste es, wenn ich so viel reden und erklären musste. Seit zwei Jahren beschützte ich alle beide. Ich hatte Serafina in langen Stunden beigebracht, wieder sich selbst zu vertrauen, als sie sich nur hatte verkriechen wollen. Und trotzdem zweifelten beide und fragten nach meinen Gründen, anstatt mir einfach zu vertrauen. Vielleicht musste ich wirklich auf den Putz hauen und beide hier einsperren, wenn es anders nicht ging. Denn ja, lieber hasste sie mich und war am Leben, als tot, weil ich zu weich war.

“Morgen früh, du und ich, Training direkt nach Sonnenaufgang.“ Das war mal wieder überfällig und ich war jetzt in der passenden Stimmung dafür, und nach Sonnenaufgang würden wir hier niemandem großartig auffallen, da die Baustelle genug Krach machte, um unseren Krach zu schlucken, es aber noch früh genug war, dass abseits davon niemand unterwegs war.
[Bild: 3_15_08_22_9_36_30.png]
Wird für einen Freigelassenen von Didia Corona gehalten
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04-24-2023, 09:05 PM,
Beitrag #15
RE: [Thorianum B] B IV Didia Corona
Eine Einladung zur Hochzeit

[Bild: Coraxkl.jpg]
      
Beatus, der junge Laufbursche der Casa Sabinia lief auch bis ins Neubaugebiet, um hier eine Einladung abzugeben:








Werte Didia Corona, 

M. Sabinius Merula und Accia Prisca

laden Dich hiermit
zu ihrer Hochzeitsfeier ein.

Die Feierlichkeit wird am 26. April
zur neunten Stunde im Hof des Thorianum A
stattfinden.

Wir freuen uns sehr über Dein Kommen!






[Bild: 3_15_08_22_9_36_30.png]

Honoratior von Iscalis
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11-11-2023, 01:55 PM,
Beitrag #16
RE: [Thorianum B] B IV Didia Corona- Etwas bahnt sich an
Seit Monaten war sie nun hier eingesperrt, nicht wirklich aber für sie fühle es sich so an. Bo hatte ihr nahegelegt sich bedeckt zu halten und was die letzten Ereignisse betraft, hatte sich das auch als richtig erwiesen.
Doch langsam fiel ihr die Decke auf den Kopf, wären sie in einer großen Villa dann hätte sie zumindest den Garten gehabt aber in diesen engen Räumen wurde sie fast schon verrückt.
Corona fühlte sich krank, ihr Kopf dröhnte und ihre Haut fühlte sich an als ob Sand über sie scheuerte. Am liebsten würde sie mit dem Kopf an die Wand rennen um den Schmerz zu betäuben doch dazu war sie viel zu müde. Schlafen konnte sie aber auch nicht und selbst der Wein schmeckte nur nach Essig.
Sie musste raus, an die Luft, etwas sehen und riechen doch Bo und auch Serafina ließen sie nicht. Ein paarmal war sie früh morgens mit Sarafina in den Termen gewesen aber nur zum baden, nicht zum Ball spielen oder mit Freundinnen treffen.
Seit der Hochzeit von Serena hatte sie keine ihrer Freundinnen mehr gesehen, was die sich nur dachten?
Es war ja nicht so das sie tot war, sie hatte schon mitbekommen was sonst noch in der Stadt passierte. Sabina hatte geheiratet, es gab Unruhen in den Straßen, Anschläge und Brände und alles das hatte sie in ihrem golden Käfig gehalten.
Doch jetzt war Schluss, wenn sie nicht bald hier rauskommt wird sie …Corona pfefferte ihren Becker an die Wand und der Wein spritze nur so um sich. Ein bizarres Muster bildete sich auf der Wand, Tropfen liefen herunter, trafen sich und überkreuzten sich, am Boden sammelte sich eine Pfütze und gleich war der Straßenkater da um sie aufzulecken. Das machte er nicht das erste mal, denn schon öfters hatte sie ihren Becher so gelehrt, was auch das Muster auf der Wand bezeugte.
Erschöpft sank sie in die Kissen zurück, Ihre Augen brannten und der Kopf schien zu zerbersten, die Haut brannte obwohl sie zitterte.
Sie bekam nicht mehr mit ob jemand in den Raum kam den es wurde dunkel vor ihren Augen.
[Bild: 3_15_08_22_9_37_19.png]
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11-11-2023, 05:30 PM,
Beitrag #17
RE: [Thorianum B] B IV Didia Corona
Ein halbes Jahr lang hatte sie tatsächlich auf mich gehört. Keine Feiern, keine öffentlichen Auftritte, und vor allem – und das war mir das weitaus wichtigste – keine weiteren Annäherungsversuche an Männer mit Verbindungen nach Rom. Natürlich war sie deshalb unleidlich, aber das war mir lieber, als wenn sie tot wäre. Ihre Launen hielt ich aus. Das war nicht das Problem.

Ich hatte die letzten Monate also ruhiger verbracht. Der Medicus in der Nähe hatte den Namen Flavianus, was mir etwas Sorge bereitete, aber scheinbar war er einer aus einer ganzen Horde von Freigelassenen und außerdem selbst in Probleme verwickelt. Er war überfallen worden vor ein paar Monaten, ohne dass die Prätorianer hier deshalb eingerückt wären, weshalb ich annahm, dass er unwichtig war. Wahrscheinlich kannte er seinen Namensgeber gar nicht oder stammte nur von jemandem ab, der von jemandem abstammte, der… Es gab viele Flavier, ebenso wie Iulier und Claudier, mal mit der Kennzeichnung als Freigelassene im Namen, mal ohne. Kein Grund zu Paranoia.
Ich hatte mit Serafina viel trainiert, um mich fit zu halten, auch wenn ich das Gefühl hatte, dass meine Form nachließ, und mich auch sonst versucht, in Form zu halten. Und ich hatte nicht noch einmal versucht, Didia Corona näher zu kommen. Heute wusste ich gar nicht mehr, was ich mir damals dabei gedacht hatte, mich ihr als Liebhaber anzubieten, was sie selbstverständlich abgelehnt hatte. In ihren Augen war ich wohl genauso wenig ein Mann wie ein Sklave oder ein Stuhl. Aber ich hatte wohl diese Ablehnung gebraucht, ebenso wie den Einlauf der eifersüchtigen Serafina, um den Kopf wieder freizubekommen. Damit solche Gedanken nicht weiterhin aufkamen, hatte ich auch Gegenmaßnahmen ergriffen. Wann immer Didia Corona mit Serafina in den Thermen war, um sich zu pflegen, nutzte ich die Zeit, eine der dort ansässigen Huren zu besuchen und meine Bedürfnisse zu befriedigen. Es hatte nichts romantisches oder verträumtes an sich, und außer auf Sauberkeit stellte ich keine allzu großen Ansprüche an sie. Es war mehr eine sachliche Transaktion, um meine Gedanken klar zu halten. Und bislang half es, dass ich nicht noch einmal zu Didia Corona schaute wie ein Erdmännchen, was auch immer das für ein Tier sein mochte.

Heute war wieder ein sehr unleidlicher Tag. Ich hörte den Becher gegen die Wand knallen und drehte mich auf meinem Posten im Vorzimmer leicht um. Kurz lauschte ich, ob Serafina sich der Sache annehmen würde, aber es blieb leise.
Ich verließ also meinen Wachposten und betrat das Zimmer, das Didia Corona für sich beansprucht hatte. An der Wand lief Wein herunter und diese furchtbare Katze aus der Nachbaschaft schlich schon wieder herum, um sich daran zu besaufen. Ich Tzzztk-te sie beiseite und bückte mich nach dem Becher, um ihn wieder auf den Tisch zu stellen. Dann suchte ich ein Tuch, um die Sauerei wegzuwischen. Eigentlich hatte ich nicht vor, mit Didia Corona darüber zu reden. Sie würde ohnehin nur lamentieren, dass ihr langweilig wäre, und wer war ich, sie wirklich tadeln zu können für schlechtes Benehmen? Ich räumte normalerweise einfach schweigend auf und ging zurück, und hatte es auch heute so vor. Üblicherweise bedachte sie mich dabei durchaus mit einigem an Katzenjammer, besonders, wenn sie zu viel getrunken hatte.
Aber heute war sie erstaunlich still. So still, dass ich doch einmal in ihre Richtung sah, ob alles in Ordnung war. Sie lag aber ganz still da und rührte sich nicht. “Domina?“ fragte ich misstrauisch und rechnete ehrlicherweise mit einem weiteren, fliegenden Becher. Aber sie rührte sich immer noch nicht. Also legte ich den Lappen beiseite und kam zu ihr herüber.
“Scheiße“, entfuhr es mir, als ich sah, wie verschwitzt ihre Haut war und wie ihre Augenlider flatterten. Ich kam zu ihr und nahm sie in den Arm, fühlte ihre Stirn. Sie war warm. “Fuck“, entfuhr es mir auf Griechisch und ich schüttelte sie ganz sachte. “Aufwachen, Corona. Wach auf!“ Kein wirkliches Zeichen, dass sie mich hörte.
“SERAFINA!“ brüllte ich durchs Haus. Ich konnte sie so nicht allein lassen, und wir brauchten ganz sicher einen Heiler. “Maesa?“, sagte ich nochmal sanfter, während ich auf Serafina wartete, die ihren Hintern gefälligst hierher schwingen sollte, und zwar pronto!
[Bild: 3_15_08_22_9_36_30.png]
Wird für einen Freigelassenen von Didia Corona gehalten
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11-12-2023, 02:22 PM,
Beitrag #18
RE: [Thorianum B] B IV Didia Corona
[Bild: serafina-K.jpg]
Serafina
Es ging jetzt seit Wochen so, nein seit Monaten. Sosehr sie ihn auch verstand es musste was geschehen, so konnte es nicht weiter gehen. Serafina schleuderte den Teller in das Abwaschwasser das es nur so spritze. Auch sie war angespannt und nervös, so als ob sie ahnen würde das bald etwas passieren würde, nur nicht was.
In den letzten Monaten hatte sie mit Bo oft trainiert, war ein paarmal mit der Herrin in der Taverne gewesen während Bo…nein darüber wollte sie jetzt nicht wirklich nachdenken. Sie schrubbte den Teller im heißen Wasser als ob sie ihn durchscheuern wollte als ein Schrei durch die Wohnung hallte.
Noch nie hatte sie so viel Panik in einem Schrei gehört und dazu kam das der Schrei von Bo kam. Den brachte nie etwas aus der Ruhe, geschwiege den in Panik.
Wie vom Blitz getroffen rannte sie in die Räume ihrer Herrin, Bo kniete an ihrem Lager, die Arme schützend um sie gelegt. Etwas rotes hatte das Kleid der Herrin befleckt, ihr Gesicht war blass und doch auch gerötet, was für eine seltsame Kombination.
Serafina spürte wie ihr Herz ein paarmal auszusetzen schien, ihr die Brust eng wurde und sie ebenfalls neben Bo kniete. Doch dann sah sie wie die Augenlieder der Herrin flatterten, sich ihre Brust hob und senkte, wenn auch nur schwach aber dafür schnell.
„Was ist mir Ihr, ist sie verletzte? Was hast du mit Ihr gemacht? War er hier, hat er uns gefunden?“
Fast schon selber panisch stammelte sie vor sich hin, dann sprang sie auf.

„Ich hol den Medikus, egal was du sagst.“

Ohne auf eine Antwort abzuwarten rannte sie aus der Wohnung und die Treppe hinunter. Der Medikus was doch irgendwo im Nachbarhaus, oder? Wo jetzt rechts oder links? >>>
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11-12-2023, 03:50 PM,
Beitrag #19
RE: [Thorianum B] B IV Didia Corona
Was zum Orcus? Serafina kam rein und beschuldigte mich, irgendwas getan zu haben? In all den Jahren, die ich jetzt bei ihnen beiden war, hätte ich wohl weitaus bessere Gelegenheiten gehabt las sowas hier. “Sie ist krank und hat Fieber“, antwortete ich einfach nur, ohne meine Gedanken in meine Worte einfließen zu lassen. Ich wollte sie ihr auch gerade schon in den Arm drücken, dass sie auf sie aufpassen möge, während ich einen Heiler suchen wollte, als sie auch schon losrannte und noch im Gehen verkündete, einen Medicus suchen zu wollen. “Warte!“ wollte ich sie noch zurückhalten und die Plätze tauschen, aber keine Chance. Fuck.

Und dann saß ich jetzt da, mit ihr im Arm. Ich setzte uns beide besser auf die Liege, damit sie mir nicht noch herunterrutschte, und hielt sie im Arm. Ich sollte sie eigentlich ablegen und schon einmal Wasser holen. Heiler wollten immer frisches Wasser. Vielleicht auch das Fenster öffnen und frische Luft hereinlassen. Aber Corona zitterte und, scheiße, ich hatte gerade Sorge, dass sie wirklich sterben könnte, während ich draußen beim Brunnen wäre. Dann wäre sie ganz allein, und…
Ich schloss die Augen und atmete einmal tief durch. Ich wusste, die Bilder vergangener Zeiten lauerten auf eine Gelegenheit, herauszukommen. Tote Augen, die mich anstarrten, dieser stille Vorwurf auf ewig dort eingebrannt, der Unglauben über das, was geschah. Was ich ihnen antat. Ich hatte so viele in diesem letzten Moment im Arm gehalten…
“Maesa? Maesa, bitte wach auf“, flüsterte ich ihr sanft zu, aber sie rührte sich nicht wirklich. Immer wieder flatterten ihre Augen oder zuckten ihre Hände, aber sonst war da wenig. Ich strich ihr eine verschwitzte Haarsträhne vorsichtig aus der Stirn. Ich glaube, ich war ihr seit Jahren nicht mehr gewesen. Nein, so nah war ich ihr eigentlich noch nie gewesen. Vom Fieber waren ihre Wangen und ihre Lippen bestechend rot. Und ihr Körper war so zerbrechlich im Vergleich zu meinem. Verdammt, ich hatte ja schon Angst, mit meinen schwieligen Händen ihre Haut zu verletzen, einfach, indem ich sie hielt.
Ich strich ihr nochmal vorsichtig am Rand ihres Gesichtes entlang und schluckte. Sie durfte nicht sterben. Ich hatte ein Versprechen zu erfüllen, von dem sie nicht einmal etwas wusste. Wenn sie jetzt starb, ohne dass ich ihr gesagt hatte, dass ihr Vater sie um Verzeihung bat, dann… Ich wusste nicht, was dann wäre. Es durfte nicht sein.
“Maesa? Bitte, wach auf.“ Verdammt, wie lange brauchte Serafina mit diesem verdammten Heiler? So schwer konnte das doch nicht sein, jemanden zu finden, der Fieber behandeln konnte. “Bitte, ich muss dir so viel noch sagen.“ Sie wirkte nicht so, als wolle sie mir den gefallen tun. Ich atmete tief durch. Ich hasste es, zu sprechen, aber mir fiel nichts ein, mit was ich ihren Geist sonst dazu hätte zwingen können, zu verweilen.
“Unser Aufeinandertreffen damals in Alexandria war kein Zufall. Ich hatte dich schon einige Tage beobachtet, aber ich wusste nicht, wie ich auf dich zutreten sollte. Als ich gesehen habe, wie diese Männer dich angriffen, da war es wie ein Ausweg des Schicksals, wie ich das bewerkstelligen konnte, ohne es erklären zu müssen.“
Ich wiegte sie ein wenig und hoffte, dass sie hier bleiben würde, bis Serafina auftauchte. “Ich wusste, dass du dort warst und wer du warst. Womit ich aber nicht gerechnet hatte… womit ich nicht gerechnet hatte, war deine Anmut. Ich weiß, dass ich so etwas nicht sagen darf, es steht mir nicht zu. Und ich erwarte auch gar nichts, auch wenn Serafina sagt, dass ich dich anschaue wie ein Erdmännchen, was auch immer das ist. Aber es stimmt. Ich habe noch keine Frau gesehen, die so viel Anmut und Würde besitzt. Und ich habe geschworen, dich zu beschützen. Also bitte, lass mich dich beschützen. Ergib dich nicht einem Feind, den ich nicht bekämpfen kann.“

Irgendwie war ich froh, dass sie so fieberte, weil sie so wahrscheinlich nichts von dem verstand, was ich sagte. Sonst hätte ich wahrscheinlich kein Wort davon herausgebracht. Erst recht nicht die letzten Worte. So aber würde sie nichts davon wissen, wenn sie hoffentlich wieder aufwachte, und es würde sein, als wäre nie etwas gewesen.
[Bild: 3_15_08_22_9_36_30.png]
Wird für einen Freigelassenen von Didia Corona gehalten
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11-12-2023, 04:44 PM,
Beitrag #20
RE: [Thorianum B] B IV Didia Corona
Nichts drang zu ihr durch, nicht gab ihr das Gefühl noch irgendwo zu sein. Dunkelheit umgab sie und wenn auch nur ein Wort zu ihr vordringen würde, wüsste sie nicht wovon er sprach, was oder wen er meinte.
Corona war ihn ihrem Fieber gefangen, der unsichtbare Feind in ihr wütete in ihr und zerstörte was er zerstören konnte, schwächte wo er nur eine Lücke fand.
Es war wie damals, als ihr Vater in diesem düsteren, kalten Land kämpfte. Als er sie einfach verlies und in der Dunkelheit zurück lies.
Sie hatte geweiht, geschrien und auch getobt doch die Amme hatte sie nur weggezogen und gedroht sie in eine Tonne mit Eis aus den Bergen zu stecken.
Eis…was würde sie jetzt dafür geben wenn sie jemand in die Tonne stecken würde, das Feuer um sie herum war so unerträglich heiß. Ihre Haut schmolz wie eine brennende Kerze im Sommer in Rom.
Rom…er war nie zurückgekommen, man sagte Ihr er sei ein Held gewesen und für Rom gestorben.
Corona warf sich hin und her, sie stöhnte und fantasierte. „Verlass mich nicht, bleib hier“ Sie schrei auf, bäumte sich auf, griff mit den Händen nach etwas was nur sie sah, dann sank sie erschöpft zurück in ihre heiß Dunkelheit.
Der Schweiß lief in Strömen an ihr herunter, ihre einfache Tunika klebte an ihrem Körper und sie zitterte, bebte und keuchte.
[Bild: 3_15_08_22_9_37_19.png]
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