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Hochzeit von M. Iulius Cato und Claudia Sabina
11-10-2023, 09:33 PM,
Beitrag #41
RE: Hochzeit von M. Iulius Cato und Claudia Sabina
Warum dachten immer alle, dass ich tötete, weil ich es musste? Wer könnte mich zwingen? Ich musste überhaupt gar nichts, genauso wenig brauchte ich unbedingt einen Grund dafür. Ich verstand die Menschen einfach nicht, die in sowas unbedingt Regeln sehen wollten. Dieses Mysterium würde mir wohl verschlossen bleiben. Ich akzeptierte einfach, dass die sogenannten normalen Menschen das so sagten.
“Ich hab dich auch nicht gefragt, ob er schuldig ist“, sagte ich trotzdem, um das nochmal klar zu stellen. Da ich hier aber schienbar wirklich niemanden töten durfte, entschied ich mich, mir die Zeit zu vertreiben. Der tote tribun war aus meinem Blickfeld verschwunden und ich hatte nicht gesehen, wohin. Verdammt, Ceridwen hatte mich mit ihrer Krallenattacke abgelenkt. Schade, es hätte witzig werden können, den Mann zu studieren. Der Rest der Römer war eher langweilig. Der Bräutigam sprach mit dem Hinkebein, die Braut…. Hm… nein, wäre zu auffällig, mit ihr etwas Spaß zu haben. Auch wenn es lustig wäre, und noch lustiger, dem Bräutigam den ersten Stich zu stehlen, sofern der noch nicht gestohlen worden war. Aber ich wollte keine Aufmerksamkeit auf mich ziehen.

“Wie lange geht das hier?“ fragte ich also Ceridwen, um abzuschätzen, ob ich mir vielleicht noch einen anderen Zeitvertreib suchen musste, oder einfach hier warten konnte, da es ohnehin bald vorüber wäre.
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Falke
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11-11-2023, 03:27 PM,
Beitrag #42
RE: Hochzeit von M. Iulius Cato und Claudia Sabina
Der erfreute Musiker nahm einen der Becher entgegen, der ihm gereicht wurde. Da hatte ja einer Manieren!
„Oh je, wenn sogar jemand wie ich diese Zusammenkunft für dich aufwerten kann, musst du dich ja wirklich langweilen“, sagte er mit einem verständnisvollen Lachen und gesellte sich an die Seite des Mannes, der sich als Ritter Ovidius vorstellte. Erneut ein Lachen.
„Ein Sklave? Nein, das bin ich nicht. Ich bin nur ein einfacher Pleb, der seinen Platz in der Welt sucht. Und in der Zwischenzeit will ich dabei so viel Spaß haben wie möglich. Du darfst mich Narcissus nennen.“
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11-15-2023, 03:56 PM,
Beitrag #43
RE: Hochzeit von M. Iulius Cato und Claudia Sabina
"Narcissus, wie passend", bemerkte ich: "Ich hoffe, dass du dich nicht nur in dein eigenes Spiegelbild verliebst, so sehr ich das nachvollziehen könnte", ich trank aus meinem Becher und sah den Jungen unter gesenkten Augenwimpern vielsagend an:
"Ich hätte dich jetzt gefragt, was ein so netter Bursche an einem Platz wie diesem macht, aber du hast meine Frage schon beantwortet. Du suchst also deinen Platz im Leben. Ich glaube, den suchen wir alle. Und außerdem möchtest du Spaß haben", 
ich ließ den Becher sinken:
"Leider ist mein Vergnügen nicht immer das Vergnügen anderer. Es kann also sein, dass ich Spaß habe und du nicht", ich lächelte immer noch freundlich:
"Würde dich das stören, Narcissus? Oder hast du einen Preis, der dich darüber hinwegsehen ließe?"
Ich schaute mich um. Seit ich auf dieser Feier war, hatte ich das Gefühl, dass mich jemand beobachtete. Ich musste mich ablenken. Natürlich würde ich in der Villa Claudia nichts tun, was die Claudier gegen mich aufbringen könnte. Doch vielleicht könnte ich den Jungen dazu bekommen, mich zu begleiten. Er war zu schön. Ich war fast so wie er gewesen. Aber der verdammte Kelte, der sich beim Medicus eingemischt hatte, hatte mich entstellt. Jetzt blieb mir nur noch die Schönheit anderer.
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11-20-2023, 07:07 PM,
Beitrag #44
RE: Hochzeit von M. Iulius Cato und Claudia Sabina
Narcissus nippte an dem Becher und hörte aufmerksam zu, was der Tribun mit der Narbe zu sagen hatte. Aufmerksam deshalb, weil Ovidius unter vielen schönen Worten einen düsteren Unterton nicht ganz verbarg. Wohl mit Absicht, vermutete Narcissus, um geheimnisvoll und bedrohlich zu wirken.
"Nun, Spaß haben am besten immer beide, nicht?", sagte der junge Hetär heiter, ohne seine inneren Vorgänge offenzulegen. "Und ein Preis findet sich natürlich immer, edler Tribun, sonst wäre ich nicht, wer ich bin, nicht wahr?
Aber dies ist die Hochzeit deines werten Kollegen, auf der ich doch unbedingt zu spielen gedenke. Es wäre unhöflich, meine Kameraden ohne meine Harfe allzu lang zurückzulassen. Das siehst du ja sicher genauso?"
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