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Das Gemach von Ti. Furius Sat. (Cubiculum)
03-28-2023, 11:24 PM,
Beitrag #41
RE: Das Gemach von Ti. Furius Sat. (Cubiculum)
Saturninus schaute Gerwina in die Augen und erzählte, dass Sylvana war baden und essen, so kümmerte er sich um Eigentum seiner Cousine. Gerwina nickte kühn und musterte Furius einen Moment lang schweigend.

"Nein, danke, ich bleibe lieber stehen, ich bin hier nicht zu Besuch, ich kam, um die Sklavin abzuholen, weil du es selbst vorgeschlagen hast." Dann hat er wieder angefangen über Gabinia und ihre Familie herzuziehen und sie mit seinen dummen Fragen zu belästigen. Gerwina ließ sein langweiliges Geplapper über sich ergehen ohne mit der Wimper zu zucken. Sie würde sich von diesem hochmutigen Patrizier, niemals provozieren lassen.

"Eine Frau geht nicht unbewaffnet in die Höhle des Löwen, auch wenn sie in Frieden kommt...", sagte sie mit einem süffisanten Lächeln, "Also, wenn du es dir mit Sylvana anders überlegt hast, und mich nur in deine Höhle locken wolltest, dann werde ich jetzt gehen, deine unverschämten Beleidigungen habe ich satt." Saturnunus sagte ja, dass Sylvana versorgt wurde, also nicht mehr in Ketten lag, so war es nicht notwendig, auf sie länger zu warten und dazwischen, sich weiterhin von dem arroganten Löwen herabwürdigen zu lassen und dazu noch seine unverschämten Blicke zu ertragen.

"Du kannst sie dann morgen zu mir bringen lassen, wenn du nicht bereit bist, mir gleich die Sklavin zu übergeben, die Entscheidung überlasse ich dir", Gerwina war von seinen Blicken angewidert und wollte nur noch weg.
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Vormund (Pater Familias): Aulus Gabinius Secundus [Sonnmar] (NSC)
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03-29-2023, 11:39 AM,
Beitrag #42
RE: Das Gemach von Ti. Furius Sat. (Cubiculum)
"Setz dich hin, du stehst hier rum, als glaubst Du, ich wolle dich vergiften und das beleidigt MICH unter meinem eigenen Dach", knurrte Saturninus Clara an. Er konnte mit dieser, er nannte sie bei sich: germanischer Direktheit, nichts anfangen. Wäre sie schlau gewesen, hätte sie bei ihm um Gnade für ihnen Bruder gebeten. Sie hätte versucht, ihm die Leiden und Strapazen einer Flucht für die zarte Stella auszumalen, um sein Herz zu erweichen. Aber man konnte nicht erwarten, dass eine halbbarbarische Plebejerin solch einen Umgang beherrschte; stur war sie wie eine Ziege. 
So anziehend konnte keine Frau sein, dass er sich diese Anmaßung gefallen ließ. Saturninus hatte es satt: "Ich kann nichts dafür, dass Sylvana so lange weg bleibt. Doch glaube nicht, dass ich sie dir morgen bringen werde, ich unterhalte keinen Lieferdienst für aufsässige Sklaven. Nimm sie heute mit ode lass es sein!"
er griff nach einer Lektüre, es war "Über den Staat" von Cicero: " Wenn du etwas zur Erfrischung willst, sag es", sprach er, ohne sie anzusehen: "Wenn nicht, bleib da stehen" 
Draußen hörte man aber schon Schritte, und dann kam Sylvana in Begleitung von Apollinaris zurück. Ihr Haar war noch feucht, und sie trug eine neue, knielange blaue Tunika. Unter ihrem Arm hatte sie einen geflochtenen Korb mit ihren Habseligkeiten; jeder Furiersklave hatte unter seinem Bett eine kleine Truhe für seine persönlichen Dinge. 
Saturninus hob den Kopf. Er hatte sich ohnehin nicht auf das Buch konzentrieren können:
"Hat sie etwas gegessen?", fragte er den Hausverwalter, und Apollinaris bejahte.
"Gut, Sylvana, ich übergebe dich Gabinia Clara, da ich annehme, dass das Stellas Wunsch ist. Diene ihr besser, als Du mir gedient hast", sprach Saturninus:
"Apollinaris, geleite den Besuch an die Haustür" Seine Stimme klang kalt. Er schaute Clara auch nicht mehr an. Vergessen war die Anziehung, die er in ihrer heiteren Gesellschaft auf dem Apfelfest gespürt hatte. Wie schön und unbeschwert war dieses Fest gewesen. Nun waren sie also wirklich Feinde. Nur das Böse, das war nicht vergessen, aber wenn Saturninus es unterließ, so war das nicht um Claras Willen.
Sondern deswegen: Auch Rache würde ihm die letzte Furierin nicht zurückbringen. 
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Honoratior von Iscalis
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03-30-2023, 07:14 PM,
Beitrag #43
RE: Das Gemach von Ti. Furius Sat. (Cubiculum)
"Ich wollte dich nicht beleidigen, Sturninus, ich stehe lieber, weil mir mein Pelz beim Sitzen stört, ist zu dick ...", Gerwina hat sich etwas beruhigt, als Saturninus sagte, dass Sylvana sich anscheinend verspätet hat. "Nun gut, ich warte dann, habe aber keinen Durst, danke...", der Löwe hat sich auch etwas entspannt und las seine Lektüre, solange Gerwina auf Sylvana wartete, das war ihr auch lieber so, als wieder einen verbalen Schlagabtausch anzufangen.

Und da kam schon die Sklavin mit einem Korb, sie sah etwas müde aus, aber ansonsten gesund und ordentlich angezogen. Saturninus sagte noch Sylvana, sie geht jetzt mit Gabinia fort, da er denkt, dass wäre Stellas Wunsch und Gerwina nahm dann ihre Hand in ihre.

"Saturninus, ich danke dir, für deine diese großzügige Geste...", sie schaute ihn noch mal an, bevor die gingen und fügte hinzu, "Vielleicht sehen wir uns alle auf dem Apfelfest im Oktober wieder", dabei lächelte sie in sich hinein und die beiden Frauen folgten Apollinaris, der sie aus der Hölle des Löwen nach draußen geleitete…
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Vormund (Pater Familias): Aulus Gabinius Secundus [Sonnmar] (NSC)
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04-01-2023, 10:46 AM,
Beitrag #44
RE: Das Gemach von Ti. Furius Sat. (Cubiculum)
Saturninus schaute Clara etwas verwirrt hinterher. Erst hatte er gedacht, dass sie ihn hassen würde und nun sprach sie ganz sanft vom Wiedersehen auf dem herbstlichen Apfelfest.
Er konnte es nur so erklären, dass sie ihren Willen bekommen hatte. Weiber, dachte er verärgert, aber dann: Was wäre das Leben ohne sie? Vermutlich ruhig. Vermutlich langweilig.
Beinahe hätte er aufgelacht.
Auf alle Fälle ließ er die Gabinier überwachen. Keine Maus kam auf ihrem Gutshof herein oder heraus, ohne dass es seine Leute bemerkten.
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Honoratior von Iscalis
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10-03-2023, 04:22 PM,
Beitrag #45
RE: Das Gemach von Ti. Furius Sat. (Cubiculum) - Frowin
>>> Saturninus lag auf seiner Kline, und er ließ sich von Scaevus die neusten Verwaltungsvorschriften vorlesen. Das war eine trockene Lektüre, und er konzentrierte sich, konnte aber nicht verhindern, dass ihm die Augen zufielen. Er hätte sich lieber mit spannenderen Themen beschäftigt. Wagenrennen zum Beispiel.
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Honoratior von Iscalis
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10-03-2023, 05:08 PM,
Beitrag #46
RE: Das Gemach von Ti. Furius Sat. (Cubiculum)
Und "Wagenrennen" gehorchte diesem Wunsch, wenn auch eher stellvertretend in Gestalt von Frowin, der in eben diesem Augenblick den Raum betrat und respektvoll räusperte. Er trug eine saubere Tunika und nach einem ausgiebigen Bad roch er hoffentlich nicht mehr nach Pferd.
"Salve, Dominus. Ich hoffe, ich störe dich nicht. Ich habe mich direkt mit Seasnán auf den Weg gemacht."
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10-04-2023, 04:45 PM,
Beitrag #47
RE: Das Gemach von Ti. Furius Sat. (Cubiculum)
"Schluss für Heute", sagte Saturninus zu seinem Vorleser, und schickte ihn weg: "Geh in die Küche, und sag ihnen, sie sollen uns eine Platte mit verschiedenen Speisen und Getränken richten", er schaute Frowin an und ein herzliches Lächeln breitete sich auf seinem Gesicht aus: 
"Es ist eine Freude, dich zu sehen, mein Junge. Du siehst gut aus! Trainierst du fleißig? Komm, setz dich zu mir und erzähle, was du sonst so treibst. Auch von deinen Liebschaften natürlich. Ich wette, du hast an jedem Finger eine und eine Elfte irgendwo versteckt.
Du fragst dich bestimmt, warum ich dich rufen ließ. Ich brauche dich für zwei Aufträge. Übermorgen heiratet Marcus Iulius Cato die Cousine meiner Frau. Ich werde einer seiner Trauzeugen sein ,und ich hätte dich gerne in meinem Gefolge dabei"
Auch Cato hatte einmal ein Auge auf den jungen Wagenlenker geworfen, und ihn ein wenig neidisch zu machen, schadete trotz ihrer erneuerten Freundschaft nie:
"Du wirst dich auch gewiss freuen, zu erfahren, dass zu Ehren des Legatus Augusti Petlius Rufus ein Wagenrennen statt finden wird. Da kannst du zeigen, was du draufhast. Nun ist der Circus noch im Bau, und wir werden wieder unser Provisorium auf dem Marsfeld errichten müssen. Was wir an Prunk nicht bieten können, sollten wir daher durch Können mehr als wettmachen"
Saturninus Lächeln machte einem ernsten, dunklen Blick Platz. Er war ein meist leutseliger Dominus, doch er konnte auch anders, wenn man seinen Unwillen erregte. Stellas Sklavin Sylvana  und auch andere hatten das bitter erfahren müssen. Er fasste den Jungen ins Auge:
"Ich erwarte von Dir, dass Du dieses Rennen gewinnst. Ich erwarte von dir, dass du Kopf und Kragen riskierst, um zu gewinnen. Nach einem Sieg sprechen wir über deine Freilassung. Solltest du versagen, Frowin - nein, keine Sorge, du wirst nicht verkauft. Wenn du versagst, überlasse ich dich meiner Frau als gewöhnlicher Arbeitssklave für die Renovierung ihrer Villa Rustica"
Damit wäre Frowins privilegiertes Dasein erstmal zu Ende.
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Honoratior von Iscalis
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10-04-2023, 11:03 PM,
Beitrag #48
RE: Das Gemach von Ti. Furius Sat. (Cubiculum)
Das Gespräch nahm für Frowin schnell eine unangenehme Wendung. Zunächst natürlich, weil er im Hochzeitszug für die Hochzeit dieses Widerlings Iulius Cato mit dabei sein sollte. Frowins Gesicht sprach Bände, denn er erfreute sich ganz und gar nicht an der Vorstellung, wieder in seiner Nähe sein zu müssen. Doch es waren die nächsten Worte seines Herrn, die im wirklich Angst einjagten, zum ersten Mal, seit sie sich kannten. Erst war er erfreut über die Aussicht, bei diesem wichtigen Rennen fahren zu dürfen. Doch die Konsequenzen für eine Niederlage waren doch sehr schwerwiegend. Er scheute sich nicht vor der Arbeit, doch wenn er die Tätigkeit die er liebte nicht mehr ausführen durfte... Es klang für ihn nicht wie etwas vorübergehendes.
So starrte er Saturninus auch an, ein junger Mann mit fast tellergroßen Augen vor Angst und auch Scham. Hatte ihm der Dominus seine Niederlagen nicht verziehen? Er hatte nicht zornig darüber gewirkt, doch ihm fiel keine andere Erklärung ein, womit er dessen Zorn auf sich geladen hatte.
"J-Jawohl, Dominus", sagte er leise und senkte eingeschüchtert den Blick. Er sah das Ende seiner vielversprechenden Karriere, die noch gar nicht richtig begonnen hatte, bereits vor sich. Er hatte sie alle enttäuscht. Seinen Dominus, seinen alten Dominus, seine Eltern... Hätte er sich doch die letzten Male mehr angestrengt...
"A-Aber", stammelte er, "dann... dann sollte ich noch viel mehr trainieren. Bist du sicher, dass ich bei der Hochzeit..." Doch ihm war klar, dass dies der falsche Zeitpunkt war, dem Herrn zu widersprechen und schluckte nervös. "I-Ich meine... Jawohl, Dominus. Ich... Ich mache mich bereit."
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10-06-2023, 02:49 PM,
Beitrag #49
RE: Das Gemach von Ti. Furius Sat. (Cubiculum)
Ich war zu hart, dachte Saturninus bei sich, als er sah, wie der Junge ihn erschrocken anblickte. Die Aussicht von seinem geliebten Sport getrennt zu sein, malte Angst und Scham in sein Gesicht. Saturninus widerstand dem Impuls, Frowin durchs Haar zu wuscheln und ihm zu sagen, dass alles nicht so schlimm wäre. Die Zeit des Welpenschutzes war vorbei. 
Aber Saturninus hätte von Frowin nie einen Sieg gefordert, wenn er nicht ganz und gar davon überzeugt gewesen wäre, dass da großes Talent war. Fehlten noch Biss und Fortuna, jene Gabe, die die Göttin verlieh. 
Frowin konnte nicht wissen, was in Saturninus Kopf vorging, denn er verriet das mit keiner Regung.
Mittlerweile brachte Seang ein Tablett mit Pasteten und Kuchen herein. Saturninus warf seinem Sklaven unter seinen Wimpern einen langen Blick zu. Wenn Frowin seine Ermahnung wirklich ernst genommen hatte, so würde er sich jetzt beim Essen zurückhalten. Im Gegensatz zu Gladiatoren, deren Speckschicht über ihren Muskeln sie vor schwerwiegenden Verletzungen  schützten sollte, hatte ein Wagenlenker rank und schlank und dabei muskulös zu sein. Der Furier nahm sich also ein Stück Kuchen und bedeutete mit einem Kopfnicken, dass Frowin zugreifen konnte:
"Diese Antwort wollte ich hören, Frowin. Und nun erzähle mir, was du die letzte Zeit so getrieben hast" 
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Honoratior von Iscalis
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10-06-2023, 03:23 PM,
Beitrag #50
RE: Das Gemach von Ti. Furius Sat. (Cubiculum)
Am liebsten hätte sich Frowin nun verkrochen. Hier noch zu stehen und Haltung zu bewahren, wie es von ihm erwartet wurde, kostete ihn derzeit große Selbstbeherrschung. Er bekam Panik, wenn er an das Rennen dachte. Nicht nur würde er seinen Dominus blamieren, sondern auch nie wieder Rennen fahren. Ausgeschlossen, dass er gewann, dachte er.
Der Dominus jedoch schien es ernst zu meinen, denn sein Gesichtsausdruck zeigte keine Unze des sonst dort sitzenden Wohlwollens.
Es wurde eine Platte mit Speisen hereingebracht und sein Herr nickte ihm sogar zu, doch Frowin hielt sich lieber zurück. Er mochte die Leckereien, die hier serviert wurden zwar, doch kam ihm das wie der denkbar ungünstigste Zeitpunkt vor, die Güte seines Herrn auf die Probe zu stellen.
"Ich... Ich habe trainiert, Dominus", sagte er eingeschüchtert. "Ich habe den Hof nicht verlassen. Sonst hätte ich mich doch bei dir gemeldet." Er hatte tatsächlich in den letzten Wochen das Landgut seines Herrn kaum verlassen, höchstens um auszureiten. Er hatte sich auf das nächste Rennen gefreut. Jetzt hatte es mehr von einem Alptraum.
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