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[Tiberius Furius Saturninus]

Saturninus schaute genauer hin und erkannte in der Apfelwerferin die Keltin, die auch schon dabei gewesen war, als es Streit zwischen den beiden Kelten Erin und Wicho gegeben hatte. Sie schien ganz auf Krawall gebürstet zu sein. Dennoch amüsierte es ihn, denn das Mädel war noch ein halbes Kind und bestimmt keine Königin Boudicca. Außerdem war sie...nun irgendwie niedlich mit dem herausfordernden Blick. Mallius Mango genoss wirklich nicht viel Sympathien.
Trotzdem: Den Anfängen musste man wehren. Zumal würde, wenn bei Übergriffen gegen Römer nicht durchgegriffen würde, das auch den anwesenden Sklaven (und vielleicht auch seinem eigenen Neuerwerb) ein schlechtes Beispiel geben:
Er deutete auf Bonnie: "Die kleine Kröte dort hat einen faulen Apfel als Wurfgeschoss benutzt", sagte er und konnte nicht verhindern, dass um seine Lippen ein Lächeln zuckte.

[Bonni]

Natürlich verschwand Bonni in windeseile, als der Fingerzeig des Römers auf sie deutete. Er war auch der gewesen, der forderte, wicho solle bestraft werden. Sie schwor ihm bittere Rache.
Als ob sie sich von der dusseligen Stadtwache erwischen ließ. Aber die Sklavin würde sie weiter im Auge behalten. Wo der Römer wohnte und auch wo er arbeitete hatte sie längst herausgefunden. Sie vermutete der hatte ein wichtiges Amt inne, somit war es noch wichtiger, sich mit der Sklavin gut zu stellen.

[Sklavenhändler]

"Ja, ich mal wieder", erwiderte der Sklavenhändler dem Soldaten von der Stadtwache: "Ein ergebener Bürger Roms, der immer pünktlich seine Steuern bezahlt.", 

er wies auf die hurtig davoneilende Bonnie:
"Nun entkommt sie auch noch ! Auf ihr nach! Das ist nicht nur einfach eine kleine Kröte, wie der Patrizier hier sagt, das ist eine wirkliche Terroristin! Heute wirft so was Äpfel, Morgen kommt sie mit Katapultgeschossen!"

er zeigte anklagend auf den roten Fleck hinter seinem Ohr. Das gab bestimmt eine Beule. 

Seine eigenen Sklaven, die auf ihren Rücken viele Narben von Peitschenhieben trugen, da Mallius Mango sie beim kleinsten Anlass hart bestrafte, warfen sich bezeichnende Blicke zu.

Mittlerweile widmete sich Mango wieder dem Geschäftlichen beziehungsweise seinem Schreiber, der sich sofort sein Grinsen aus dem Gesicht wischte, als sein Herr ihn ansah:
"Schreib auf! Eine junge gesunde Keltin am heutigen Tag verkauft für achthundert Sesterzen an den edlen Furius Saturninus. Das Geld holen wir uns später"

[Legionär]

„Nun bist du aber albern, woher soll sie das nehmen, vom Bedienen des Ungeheuers will ich gar nicht erst reden.“ Seine Antwort troff vor Spott, als er dann noch über seine angeblich entstehende Beule zu jammern begann, biss er sich auf die Unterlippe, um nicht loszuprusten. Er machte jedoch eine Kehrtwende und deutete für ein paar Schritte einen Trab lauf an. Er wusste es war sinnlos der Keltin zu folgen, so ging er zu seiner Gruppe zurück und stattete dem Patroullienführer Meldung.

[Tiberius Furius Saturninus]

Saturninus hatte über den Spott des Soldaten lachen müssen, nun wandte er sich wieder Deirdre zu:
"Wirst du ohne Schwierigkeiten mit mir kommen oder muss ich dich fesseln lassen?", fragte er recht unverblümt:
"Dieses apfelwerfende Keltenmädel ist wohl eine Freundin von Dir. ich hoffe, du bist nicht so temperamentvoll wie sie", er begriff wohl dass die junge Frau nicht viel verstand, aber er ging davon aus, dass sie um so schneller lernen würde, je mehr man mit ihr sprach.
Zuhause in der Villa Furia konnten die beiden Köchinnen Seang und Sabi gut Latein. Sie waren Britannierinnen. Sie würden zunächst übersetzen und dem jungen Mädchen hoffentlich auch etwas beibringen.
Er deutete auf sich: "Herr oder Dominus: Tiberius Furius Saturninus", er deutete auf Deirdre:
"Brigantia. Auf diesen Namen wirst du zukünftig hören"

[Furiana Deirdre]

Ich verstand nur wenig von dem, was der römische Schnösel da faselte. Er fragte mich wohl ob ich mitkommen würde, also nickte ich nur. Dieser Platz war viel zu belebt und ein wenig entfernt standen Soldaten, also war Flucht oder Widerstand ohnehin ausgeschlossen. Auf den Satz mit dem Mädchen ging ich gar nicht ein, da ich sie auch nicht kannte und die Hälfte des Satzes ohnehin keinen Sinn für mich ergab. 

Also schaute ich den Mann nur erwartungsvoll an, damit er mir den Weg zu seinem Haus zeigte oder wo auch immer er wohnte. Je schneller wir dort waren, desto schneller konnte ich meine nächsten Schritte planen. Dann titulierte er mich als Brigantia, statt mich nach meinem Namen zu fragen. Sollte ich ihn auch nur Römer nennen nach seinem Stamm? Die Römer hatten merkwürdige Sitten...das musste ich später korrigieren. "Wir...gehen jetzt?" fragte ich nur in gebrochenem Latein, ohne auf diese ganze Namenssache einzugehen.

[Tiberius Furius Saturninus]

"Dominus Tiberius", wiederholte Saturninus. Sklaven waren zuweilen die einzigen, die die römischen Vornamen benutzten. Vermutlich weil sie außerhalb der menschlichen Hierarchie standen. Sprechende Werkzeuge hatte Aristoteles sie genannt:
"Komm mit mir, ja" Er hatte den Sklavenhändler schon vergessen. Um dessen Auszahlung würde sich der Hausverwalter Apollinaris kümmern.
Als er Deirdre sprechen hörte, wurde ihm klar, dass er sie nicht wegen ihrer Fähigkeiten als Dienerin gekauft hatte. Aber warum dann? Er beschloss darüber mit niemandem zu diskutieren. Er hatte die Keltin gekauft und fertig.
Er zog ihr den Titulus über den Kopf und drückte ihn einem der Diener von Mallius Mango in die Hand. Dann griff er nach Deirdres Handgelenk, nicht fest, nur um sie ein wenig zu leiten.
So führte er seinen Neuerwerb zur Villa Furia