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Lughnasadh
08-12-2023, 07:42 PM,
Beitrag #21
RE: Lughnasadh
(08-10-2023, 11:39 PM)Owain schrieb: Aglaia hatte sich inzwischen die Haarnadel in ihr Haar gesteckt, in dem die bronzene Nadel einen hübschen Kontrast zu ihrem schwarzen Haar bildete. "Die Nadel steht dir sehr gut. Aber schau hier." Ich reichte ihr das Kästchen und war gespannt darauf, was sie sagen würde, wenn sie es öffnete, denn darin befanden sich der Halsreif und die Ohrringe, die ich für sie gemacht hatte. "Es ist zwar keine Halskette, dafür aber ein Torques. Und als Entschädigung dafür habe ich dir auch noch ein paar Ohrringe gemacht. Nur die Frauen von hohem Stand tragen bei uns solche Halsreife.“ erklärte ich ihr lächelnd.

Gerade eben neckte ich ihn noch, da holte er auch schon mit einem grinsen ein weiteres Kästchen hervor, und ich hüpfte wie ein Kind, das ein Geschenk bekam, auf der Stelle. Ich hatte das in meinem Leben so oft getan, weil es Männern gefiel, dass ich gar nicht gemerkt hatte, dass ich es jetzt auch tat. Nun, egal. Owain holte einen Halsreif hervor und hübsche Ohrringe. Ich gab kleine, fröhliche Geräusche von mir und ließ meine Finger über den Torques gleiten. Die kannte ich auch, aber die trugen bei uns nur Männer des Militärs als Ehrenabzeichen ums Handgelenk, nicht Damen um den Hals.. Ich nahm ihn auch gleich und versuchte, ihn anzulegen, was gar nicht so einfach war. Deshalb ließ ich mit von Owain auch helfen.
“Meine Kette aus Perlen und Gold will ich aber trotzdem noch“, neckte ich ihn fröhlich.

(08-10-2023, 11:39 PM)Owain schrieb: Während ich Aglaia beschenkte, hatte ich wenig Beachtung für die Geschäftigkeit um uns herum. So war es mir entgangen, dass der Furius, mit dem ich nach Beltane nach Cheddar geritten war, sich meinem Stand näherte. Er hatte eine junge Frau dabei, die er Gemahlin nannte. Als ich aufsah, kam er auf mich zu und nickte mir freundlich zu. Ich fragte mich, womit ich das verdient hatte. Doch ganz unumwunden stellte er mich seiner Frau als Owain, der Kunstschmied vor. 
"Salve Furius!" begrüßte ich ihn etwas zurückhaltend und beobachtete die beiden. "Ich hoffe, meine Stücke gefallen dir und deiner Frau." meinte ich dann etwas unbeholfen. Wohl daraufhin sprach er mich an und fragte mich ob ich auch Schmuck im römischen Stil herstellen könne. Im Grunde konnte ich so ziemlich alles herstellen, wenn ich wusste, wie es ausschauen sollte. Zwei große Aufträge stellte er mir in Aussicht. Bestimmt würde das eine Menge Geld einbringen, das Aglaia gut gebrauchen konnte.
"Wenn ich eine Vorlage oder eine Zeichnung habe, kann ich fast alles schmieden. Woran hattest du denn gedacht?" entgegnete ich.

(08-12-2023, 06:36 PM)Tiberius Furius Saturninus schrieb: Wie schön Aglaia in ihrem grünen Seidenkleid war. Aber sie hatte sich vorhin bei ihrem Sklaven eingehängt, als fiele ihr das Laufen schwer und bald würde sich ihr Bauch wölben. Dann wäre es mit ihrer mädchenhaften Grazie vorbei. Saturninus seufzte innerlich: Weshalb nur musste die Hetäre erleiden, was Gattinnen vorbehalten war? Hätte sie nicht Mittel und Wege besessen.... aber nun gut, auch wenn er keine physische Anziehung zu Schwangeren verspürte, so würde diese Zeit einmal zu Ende gehen. Aglaia war und blieb eine gute Freundin. Außerdem sah sie aus wie das blühende Leben. Er lächelte ihr zu, auch wenn nun Serena an seiner Seite und kein Platz an seiner Seite für eine andere war.
"Salve", sagte er und in seinen Augen war zu lesen, dass er seinen Wind aus Arkadien keinesfalls für alle Zeiten vergessen hatte. Dennoch blieb er förmlich, als befände er sich in seinem Büro in der Zivilverwaltung:
" Serena, ich stelle dir eine Freundin, die Griechin Liciniana vor. Es ist mir nicht entfallen, dass wir einmal über die Stiftung eines Rathausbrunnen gesprochen haben, werte Liciniana. Wenn dein Schmied sich darauf versteht, so stelle ich mir einen Brunnen mit drei silbernen Brunnenfiguren vor. Drei Grazien vor, die sich an den Händen fassen. Das wäre passend...", wieder schaute er Aglaia an. Die Schönste der drei Grazien. Ihr grünes Seidenkleid unterstrich die Zartheit ihrer Haut. Ihre Lippe war vollständig verheilt, und es war keine Narbe zurück geblieben:
"Scaevus versteht sich nicht nur aufs Schreiben, sondern auch aufs Zeichnen. Er könnte die Grazien für die Brunnenfiguren  entwerfen. Solch eine Stiftung würde Owen einen Namen machen. Vermutlich würden dich viele Honoratiorenfamilien bitten, dass er auch für sie arbeiten darf"
Es war in Saturninus Augen ein Weg, Aglaia während ihrer Schwangerschaft davor zu schonen, als Gesellschafterin Geld verdienen zu müssen:
"Der zweite Auftrag käme von mir privat. Ich wünsche mir zwei Bronzestatuen von eurem Eros" Serena wusste es nicht, aber Aglaia wusste bestimmt sofort, dass er Narcissus meinte: " "Eine für mich, eine wird das Hochzeitsgeschenk für den edlen Iulius Cato. Bronze, etwa in der halben Größe, die Augen aus Saphiren. Ich habe bereits mit dem Modell gesprochen, und es ist einverstanden, zu mir nach Hause zu kommen. Jetzt ist nur die Frage, ob Owen die nötige Fertigkeit besitzt"  Saturninus schaute bei dieser Frage Aglaia, die die Domina war, an, wie sich das gehörte.

Dann aber war schon Saturninus da und fragte Owain wegen eines Auftrages. Ich wollte mich ja eigentlich dezent zurückziehen, aber Saturninus hinderte mich daran und stellte mir sogar seine Ehefrau vor. Ich lächelte dem jungen, wahnsinnig ernst aussehenden Ding freundlich zu. “Es ist mir eine Ehre und Freude, deine Bekanntschaft zu machen, werte Furia“, grüßte ich sie sehr freundlich. Ich wusste nicht, wie viel sie wusste oder ahnte, aber eine gute Hetäre versuchte zumindest, sich mit der Ehefrau ihres Liebhabers gut zu stellen. Auch wenn Saturninus genau das nicht mehr war.


Aber er schien selbst nicht ganz so zufrieden damit zu sein, denn immer wieder blickte er fast schon sehnsüchtig zu mir, während er mir mehr als Owain erklärte, was er wollte. Drei Grazien in einem Brunnen. Ich lächelte, hatte ich doch von einer der Grazien meinen Namen.Und ich konnte froh sein, dass es nicht Euphrosyne geworden war, wie eine der beiden anderen hieß.
Vielleicht war das Saturninus’ Art mich um Verzeihung zu bitten. Vielleicht hatte er auch einfach nur Sehnsucht oder hatte es sich vielleicht sogar doch noch anders überlegt, auch wenn ich letzteres für sehr unwahrscheinlich hielt. Schon das letzte Mal hatte er keinerlei Bedenken gehabt, sich mit Kiki zu vergnügen anstatt meiner – auch wenn ich das angeboten hatte – also rechnete ich nicht damit, dass er mich so sehr vermisste, um über seinen Schatten zu springen. Wozu auch, wo doch Alternativen für ihn so leicht erreichbar waren?
Trotzdem war ich ein wenig traurig wegen des Verlustes und ja, ich machte mir Sorgen um meine finanzielle Zukunft. Aber das war beides kein Thema für jetzt und hier. Stattdessen wandte ich mich also an Owain. “Was meinst du, kannst du auch Statuen gießen?“ fragte ich ihn, da das sicher etwas anderes war, als Ohrringe und Halsketten herzustellen.
[Bild: 15_14_01_23_5_20_11.png]
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08-13-2023, 09:32 AM,
Beitrag #22
RE: Lughnasadh
(08-12-2023, 06:36 PM)Tiberius Furius Saturninus schrieb: Der Kelte schaute kritisch, als Saturninus seine Tunika schürzte, damit sie ihm nicht im Weg war. Er schien nicht zu verstehen, dass Römer sich wie kleine Hunde in das verbissen, was sie haben wollten und nicht losließen, bis sie das hatten, was sie wollten. Saturninus war gleich seinen Vorfahren zäh, auch wenn er diesen Eindruck nicht immer machte. Jetzt sah er aber ein hübsches Mädchen, welchem sich dem Großen näherte. Er glaubte die Situation zu begreifen. Menschliches erweckte seine Nachsicht, weil es ihn amüsierte:
"Saturninus ist mein Name. Er bedeutet: Zum Gott Saturn gehörend", korrigierte er, weil der Kelte gut Latein sprach und somit von einer Verbesserung nur profitieren konnte: 
"Wer weiß, ob du Zeit hast, Lu- arnus aus dem Norden, mich abzulösen. Ich habe heute etwas über den Heiligen Stein gelernt. Und diese Cheddarer Schönheit schaut dich so intensiv an, als wolle sie dich sofort zu dem Stein führen wie ein Opferstier zum Altar geführt wird", er zwinkerte Louarn zu und nahm Aufstellung.

Der Römer ließ sich nicht davon abbringen, mitzuspielen. 'Sein Pech', dachte Niamh und grinste immer noch. Er sprach weiter auf Luarnus, wie er Louarn nannte, ein. Niamh verstand allerdings nur einen kleinen Bruchteil dessen, was er sagte. Allerdings schien Furius Satanus, so hatte Louarn ihn genannt, Notiz von ihr genommen zu haben. Dann aber stürzte er sich ins Geschehen auf dem Spielfeld. Sicher wäre es amüsant gewesen, dem Römer dabei zuzuschauen, wie er seine ersten (und sicher schmerzvollen) Gehübungen im Iomaint machte. Aber für Niamh gab es in diesem Moment wichtigeres zu tun!

(08-11-2023, 02:18 PM)Louarn schrieb: Ob das mit dem komischen Knoten besser war? Mein Blick sprach wahrscheinlich Bände, denn ich konnte bei aller druidischer Kunst nicht verbergen, dass ich das für eine ziemlich mutige Idee hielt. Sobald der Römer das erste Mal nach einem Ball grätschen musste, würden gewisse sehr private Teile seiner Anatomie unsanft Bekanntschaft mit dem Boden machen. Aber wenn sich die Römer weniger stark vermehrten, war das ja auch irgendwie gut. Und wenn er spielen wollte, sollte er spielen.
Ich hatte mich grade über den Baumstamm also zu Niamh begeben, als er mich noch nach meinem Namen fragte, und ob ich aus Cheddar sei. “Äh, Louarn. Nein, ich komme aus dem Norden und arbeite jetzt in Cheddar. Also, viel Erfolg, Furius Satanus“, wünschte ich ihm und hatte nicht wirklich vor, ihn abzulösen, wenn er – und das war ziemlich sicher – Probleme bekommen würde.


"Ja, ich habe dort drüben bei den Mädchen gestanden. Dann sah ich dich plötzlich und dachte, ich komme mal rüber zu dir." sagte sie zu ihm und lächelte. "Ja, Ciaran hat mich nach Cheddar gebracht. Ich bin bei Ceridwen untergekommen. Sie war früher mal Pristerin auf Mona, hat sie mir erzählt." Niamh erzählte das recht freimütig, obwohl der Römer sich in Hörweite befand. Allerding glaubte sie nicht, dass er sie verstehen könnte, Kaum ein Römer verstand die Sprache ihrer Heimat.

Niamh war sich nicht sicher, ob es einfach Verlegenheit war oder ob es sein Desinteresse war, dass er so zurücklhalten war. Ja, er machte ihr ein Kompliment, des Kleides wegen und freute sich, dass sie wieder gesund war. Doch er sprach mit ihr, wie mit einer alten Bekannten, die er von früher kannte, aber mit der er nun nichts mehr verband. 

"Das Kleid ist von Ceridwen. Sie hat es mir ausgeliehen und sie hat auch mein Haar geflochten. Und ja, mir geht es wieder gut. So ziemlich,"  meinte sie mit einem gequelten Lächeln. Sie suchte nach Worten, wie sie es ihm sagen sollte, was sie ihm sagen wollte. Aber manchmal war es furchtbar schwer, das zu sagen, was man wollte. Manchmal wollten die richtigen Worte nicht immer sofort über die Lippen kommen.

"Louarn, es tut mir so schrecklich leid, was alles passiert ist und dass ich so häßlich zu dir war.  Ich habe mich nicht mal bedankt, dass du mich befreit hast!" sagte sie schließlich. Aber das war noch lange nicht alles, was sie sagen wollte.

"Louarn!" Sie startete einen weiteren Versuch. "Ich weiß nicht, wie ich es dir sagen soll, denn ich weiß nicht, ob du mich überhaupt noch gerne hast. Ich... ich ...äh. Also ich mag dich immer noch. Nein, eigentlich ist mögen das falsche Wort. Ähm, was ich eigentlich sagen wollte, und das meine ich wirklich ernst, äh .... Ja, also ich liebe dich immer noch und auch wenn du das nicht hören willst und lieber ohne mich sein willst, aber es tut mir so furchtbar weh, wenn du nicht bei mir bist. Aber ich kann verstehen, wenn du sagst, dass du mich nicht mehr sehen willst, nach alldem, was passiert ist und ich so blöd zu dir war und überhaupt... Äh." Ja, genau!

Und dann redete Niamh. Sie erzählte, dass sie jetzt hier lebte, bei einer ehemaligen Priesterin von Mona, und verwechselte Cinead und Ciaran miteinander. Sofort ruckte mein Kopf einmal hoch und ich suchte mit den Augen die ältere Frau, neben der Niamh vorhin gestanden hatte. War sie gemeint? Wenn ja, und wenn sie auf Mona gewesen war… vielleicht kannte sie meine Mutter? Auf einmal fing mein Herz seltsam schnell zu klopfen an. Cathbad hatte sich immer geweigert, sie auch nur zu erwähnen. Wann immer er über unser aller Mütter gesprochen hatte, dann nur, um uns daran zu erinnern, dass sie sterben mussten, weil die Römer hier waren, und dass es unsere Aufgabe wäre, sie zu rächen. Aber nie erwähnte er auch nur ihre Namen, oder erzählte gar irgend etwas persönliches über sie. Alles, was ich von meiner Mutter Gwyneth wusste, wusste ich von Caradoc, und der kannte sie nur flüchtig. Und auch er hielt sich recht bedeckt. Aber vielleicht…

Aber Niamh redete noch weiter und lenkte meinen Blick wieder mehr in ihre Richtung. Ich wusste ehrlicherweise nicht, was ich zu ihrer Unterbringung in Cheddar sagen sollte, und wollte mich schon dezent aus dem Staub machen und diese Ceridwen suchen, als sie sich völlig überraschend bei mir entschuldigte. Das verwirrte mich schon, aber da konnte ich ihr das schlechte Gewissen nehmen. “Du musst dich dafür nicht bedanken. Es war ja meine Schuld, dass.. dass überhaupt all das passiert ist. Ich hätte besser auf dich achtgeben sollen und nicht einfach wegreiten, auch wenn… Egal. Du musst dich nicht entschuldigen. Es gibt nichts, zu entschuldigen, und ich hatte es verdient“, sagte ich also mit leicht abgewandten Blick, weil ich ihr noch immer nicht in die Augen schauen konnte.

Aber sie sprach mich noch einmal an und… dann musste ich ohnmächtig geworden sein oder sowas. Denn das, was ich hörte, konnte nicht stimmen. Ich stand da und schaute sie an, wie immer mehr Worte aus ihrem Mund kamen. Sie sagte, dass sie mich liebte. Immer noch. Dass sie mich bei sich haben wollte. Trotz allem.
Und irgendwie reagierte mein Körper mal wieder schneller als mein verstand, denn das nächste, was ich mitbekam, war, dass ich sie auf einmal in meinen Armen ganz dicht an mich gezogen hatte und meine Lippen sich mit Vehemenz an ihre in einem ausgehungerten Kuss schmiegten, in dem all das war, was sich über die letzten Monate in mir angestaut hatte. Eigentlich, seit ich sie im Dorf der Priesterinnen vom Pferd hatte gleiten lassen. All das, was dort zwischen uns war, wie ich nachts vor ihrer Tür gestanden hatte und mich davon abgehalten hatte, anzuklopfen. Wie ich ihr die verdammte Tür eingehangen hatte und sie dann im Türrahmen im Sonnenlicht gestanden hatte. Aber auch der Schmerz, sie in Dunduvans Armen liegen zu sehen. Der Schmerz in meiner Brust, als ich durch den Nebel davon geritten war. Die Trauer über ihren Verlust und die Angst um sie wegen meiner Träume. Das Hochgefühl, sie in Erwans Haus in meine Arme zu ziehen. Und wieder die Trauer und die so unendlich große Schuld, ihr weh getan zu haben. All das war in mir, in diesem Kuss, während ich sie mit dem einen Arm feshielt und mit der anderen Hand so ganz sanft ihr Gesicht und ihr Haar berührte, als hätte ich Sorge, sie zu zerbrechen, oder festzustellen, dass sie nur ein Traumbild war.

Keine Ahnung, wie lange ich sie küsste, aber als ich mich von ihr löste, hörte ich Gejohle vom Spielfeld, was darauf schließen ließ, dass es kein allzu kurzer Kuss war. Peinlich berührt, aber auch unwillig, ließ ich sie vorsichtig los, ohne aber von ihr wegzutreten. “Du kennst mich doch gar nicht, Niamh. Und… und du liebst Suileabhain. Und du verdienst auch jemanden, der… der für dich richtig sorgen kann und dir einen ganzen Stall voll Kinder schenkt. Ich meine...“ Wie sollte sie denn verstehen, was es wirklich bedeutete, mich zu lieben? Sie wusste doch gar nicht, wer und vor allen Dingen was ich war. Wollte sie es überhaupt wissen? Ich war mir nicht sicher, ob es gerecht war, all das bei ihr abzuladen. Sie hatte schon so viel durchgemacht. “Ich will dir nicht mehr weh tun, Niamh. Ich wollte dir nie weh tun.“ Aber ich würde ihr weh tun, ganz sicher.
“Können wir… können wir irgendwohin, um zu reden?“ Vielleicht war es nicht fair von mir. Aber sie sollte es wissen. Sie sollte wissen, warum ich war, wie ich sein musste.

Zunächst hatte sie nur so daher geplappert und hatte dadurch Louarns Aufmerksamkeit nur bedingt auf sich gezogen. Offenbar interessierte er sich mehr für Ceridwen, als sie über sie gesprochen hatte. Zumindest suchten seine Augen nach der Alten. Aber vielleicht war es auch einfach nur seine Scham, die es für ihn schwierig machte, sie anzusehen. Aber genau das störte sie in diesem Moment! Dass er sie nicht anschaute und womöglich die wichtigsten Worte, die gerade nur so aus ihr herausquollen, gar nicht richtig hörte.

Erst als keine weiteren Belanglosigkeiten mehr aus ihrem Mund drangen und sie sich bei ihm bedankte und auch entschuldigte, schien sie wenigstens erreicht zu haben, dass er sich für eine Zeit lang auf sie konzentrierte und zuhörte, was sie zu sagen hatte.
Da er so selbstlos war, meinte er natürlich sofort, dass sie sich weder bei ihm bedanken noch entschuldigen müsse, denn schließlich sei er und sein Verhalten dafür verantwortlich gewesen, was alles passiert war.

Wieder wandte er leicht seinen Blick von ihr ab. Aber kein Wunder! Dabei war sie doch noch lange nicht am Ende ihrer langen und verworrenen Rede angelangt. Denn noch immer fehlte das Wichtigste! Aus diesem Grund sprach sie ihn noch einmal mit Namen an, um noch einmal seine volle Aufmerksamkeit auf sich zu lenken. Denn das, was sie sagen wollte, sollte er nicht nur mit halbem Ohr aufschnappen und dann gleich wieder vergessen. Nein, er sollte voll und ganz verstehen, wie sie fühlte und was sie, (noch immer) für ihn empfand.

Seine Reaktion war die eines Ausgehungerten, der schon tagelang durch die Einöde gestreift war und weder Nahrung noch Wasser vorgefunden hatte. Völlig unvermittelt zog er sie in seine Arme und begann sie zu küssen. Damit hatte er sie regelrecht überrumpelt, denn sie hatte nicht damit gerechnet, dass es genau diese Worte gewesen waren, auf die er so lange gewartet hatte. Was musste er gelitten haben und welche Entbehrungen hatte er hinnehmen müssen! Dabei hatte er ihr doch immer wieder signalisiert, dass er nicht der Richtige für sie sei und dass es mit ihm keine Zukunft für sie gäbe.
Doch die Art, wie er sie nun küsste und dabei gar nicht mehr aufhören wollte, ließ vermuten, dass es eben doch ganz anders war! Ob er ahnte, wie sehr er Niamh damit glücklich machte? Denn je länger dieser Kuss dauerte, umso mehr wuchs die Gewissheit in ihr, dass ihre Liebeserklärung auf fruchtbaren Boden gefallen war. Er empfand wie sie! Das war die allerwichtigste Botschaft, die er ihr mit diesem Kuss signalisierte. Auch er konnte nicht ohne sie sein. Was lag dann näher, dass sie von nun an bei ihm bliebe?

Dieser Kuss war so schön gewesen und hätte sicher noch ewig dauern können. Aber irgendwann löste er sich von ihr, blieb aber dennoch bei ihr stehen. In diesem Moment glaubte sie, langsam wieder den Boden unter ihren Füßen spüren zu können, denn mit seinem Kuss hatte er sie in ungeahnte Höhen schweben lassen. Sie schlug wieder ihre Augen auf und lächelte ihn voller Verlangen an. "Oh Louarn!" seufzte sie. Sie spürte, wie sich jede Faser ihres Körpers nach seinen Berührungen zu sehnen begann.

Die Worte, die nun aus seinem Mund kamen, wollten so gar nicht zu diesem wundervollen Kuss passen, denn es waren wieder dieselben Worte, die er ihr schon einmal gesagt hatte. Sie würde ihn nicht kennen und dass sie etwas Besseres verdient habe. Doch sie schüttelte ihren Kopf. "Du irrst dich! Du bist der sanftmütigste, liebevollste und hilfsbereiteste Mann, den ich kenne!" entgegnete sie ihm. Als er den Namen ihres früheren Verlobten aussprach, musste sie bitter lachen, denn  Suileabháin war nicht mehr, als eine verblasste Erinnerung an ihr altes Leben. "Ich habe Suileabháin einmal geliebt, ja. Aber er ist nichts weiter als nur ein Geist aus der Vergangenheit. Etwas, das mich daran erinnert, woher ich komme und was ich verloren habe. Mehr nicht!" Ihr Ausdruck milderte sich wieder, als sie ihn so ansah. 
"Ich weiß, dass ich keinen anderen Mann möchte. Nur dich möchte ich! Und ich weiß, dass du der Richtige bist," sagte sie voller Überzeugung. Aber wieder sprach er davon, dass er ihr nicht mehr wehtun wollte. Doch er tat es, wenn er so zögerte und sie davon überzeugen wollte, dass ihre Gefühle falsch seien! Dann aber wollte er mit ihr irgendwohin gehen, wo sie reden konnten. Sie nickte. Ja, das wollte sie auch! Mit ihm allein sein. An einem Ort, wo sie ihm deutlich machen konnte, was sie für in empfand. Sie nahm ihn bei der Hand und zog ihn mit sich. "Komm!" 
Sie entfernte sich mit ihm vom Getümmel des Festes zum anderen Ende des Dorfes und noch weiter, hinaus bis zum Waldrand. Dort, wo sie allein waren und sie niemand störte. Sie setze sich auf einen großen Steinbrocken, der sich irgendwann aus dem Fels über ihnen gelöst hatte und  an diesem Platz liegen geblieben war.
[Bild: 1_29_07_23_5_35_37.png]
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08-13-2023, 02:27 PM,
Beitrag #23
RE: Lughnasadh
(08-12-2023, 06:36 PM)Tiberius Furius Saturninus schrieb: Der Kelte schaute kritisch, als Saturninus seine Tunika schürzte, damit sie ihm nicht im Weg war. Er schien nicht zu verstehen, dass Römer sich wie kleine Hunde in das verbissen, was sie haben wollten und nicht losließen, bis sie das hatten, was sie wollten. Saturninus war gleich seinen Vorfahren zäh, auch wenn er diesen Eindruck nicht immer machte. Jetzt sah er aber ein hübsches Mädchen, welchem sich dem Großen näherte. Er glaubte die Situation zu begreifen. Menschliches erweckte seine Nachsicht, weil es ihn amüsierte:
"Saturninus ist mein Name. Er bedeutet: Zum Gott Saturn gehörend", korrigierte er, weil der Kelte gut Latein sprach und somit von einer Verbesserung nur profitieren konnte: 
"Wer weiß, ob du Zeit hast, Lu- arnus aus dem Norden, mich abzulösen. Ich habe heute etwas über den Heiligen Stein gelernt. Und diese Cheddarer Schönheit schaut dich so intensiv an, als wolle sie dich sofort zu dem Stein führen wie ein Opferstier zum Altar geführt wird", er zwinkerte Louarn zu und nahm Aufstellung.
Dafür, dass er meinen Namen geradezu schlachtete, durfte er sich nicht beschweren, dass ich seinen falsch aussprach. Saturnus oder Satanus, so groß war der Unterschied auch nicht. Aber ich nahm es leicht. Ohnehin war ich viel zu sehr von Niamh abgelenkt, um mich großartig mit dem Römer zu unterhalten. Und er merkte es auch und schlug mir gleich mehr oder weniger vor, mit ihr zum heiligen Stein zu gehen und sie zu heiraten. Er hatte keine Ahnung, wovon er redete.
Ich lächelte gezwungen und wünschte ihm noch “Viel Glück", ehe ich mich ganz Niamh zuwandte. Wenn er vom Feld zurückkäme, wäre ich schon nicht mehr dort.
(08-13-2023, 09:32 AM)Niamh schrieb: Die Worte, die nun aus seinem Mund kamen, wollten so gar nicht zu diesem wundervollen Kuss passen, denn es waren wieder dieselben Worte, die er ihr schon einmal gesagt hatte. Sie würde ihn nicht kennen und dass sie etwas Besseres verdient habe. Doch sie schüttelte ihren Kopf. "Du irrst dich! Du bist der sanftmütigste, liebevollste und hilfsbereiteste Mann, den ich kenne!" entgegnete sie ihm. Als er den Namen ihres früheren Verlobten aussprach, musste sie bitter lachen, denn  Suileabháin war nicht mehr, als eine verblasste Erinnerung an ihr altes Leben. "Ich habe Suileabháin einmal geliebt, ja. Aber er ist nichts weiter als nur ein Geist aus der Vergangenheit. Etwas, das mich daran erinnert, woher ich komme und was ich verloren habe. Mehr nicht!" Ihr Ausdruck milderte sich wieder, als sie ihn so ansah. 
"Ich weiß, dass ich keinen anderen Mann möchte. Nur dich möchte ich! Und ich weiß, dass du der Richtige bist," sagte sie voller Überzeugung. Aber wieder sprach er davon, dass er ihr nicht mehr wehtun wollte. Doch er tat es, wenn er so zögerte und sie davon überzeugen wollte, dass ihre Gefühle falsch seien! Dann aber wollte er mit ihr irgendwohin gehen, wo sie reden konnten. Sie nickte. Ja, das wollte sie auch! Mit ihm allein sein. An einem Ort, wo sie ihm deutlich machen konnte, was sie für in empfand. Sie nahm ihn bei der Hand und zog ihn mit sich. "Komm!" 
Sie entfernte sich mit ihm vom Getümmel des Festes zum anderen Ende des Dorfes und noch weiter, hinaus bis zum Waldrand. Dort, wo sie allein waren und sie niemand störte. Sie setze sich auf einen großen Steinbrocken, der sich irgendwann aus dem Fels über ihnen gelöst hatte und  an diesem Platz liegen geblieben war.

Der Kuss endete, und noch mehr Worte sprudelten aus ihr heraus, die gleichzeitig so gut und so weh taten. Wie oft hatte ich mir gewünscht, sie würde so etwas zu mir sagen? Wie oft hatte ich davon geträumt, wie es wäre, wenn ich ihre Liebe hätte? Wie oft hatte ich es mir vorgestellt, was sein könnte, wenn ich nur jemand anderes wäre. Aber ich war, wer ich war, und sie wusste es nicht. Und es war sicher nicht sanftmütig, liebevoll und hilfsbereit, es ihr zu erzählen. Aber sie hatte es verdient, es zu wissen.
Zum Glück willigte sie auch gleich ein, mit mir an einen ruhigen Ort zu gehen und führte mich etwas außerhalb des Dorfes an den Waldrand.

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[Bild: 1_22_10_22_8_56_52.png]
Falke
[Bild: 3_15_08_22_9_38_19.png]
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08-13-2023, 04:38 PM,
Beitrag #24
RE: Lughnasadh
(08-12-2023, 07:42 PM)Liciniana Aglaia schrieb: Gerade eben neckte ich ihn noch, da holte er auch schon mit einem grinsen ein weiteres Kästchen hervor, und ich hüpfte wie ein Kind, das ein Geschenk bekam, auf der Stelle. Ich hatte das in meinem Leben so oft getan, weil es Männern gefiel, dass ich gar nicht gemerkt hatte, dass ich es jetzt auch tat. Nun, egal. Owain holte einen Halsreif hervor und hübsche Ohrringe. Ich gab kleine, fröhliche Geräusche von mir und ließ meine Finger über den Torques gleiten. Die kannte ich auch, aber die trugen bei uns nur Männer des Militärs als Ehrenabzeichen ums Handgelenk, nicht Damen um den Hals.. Ich nahm ihn auch gleich und versuchte, ihn anzulegen, was gar nicht so einfach war. Deshalb ließ ich mit von Owain auch helfen.
“Meine Kette aus Perlen und Gold will ich aber trotzdem noch“, neckte ich ihn fröhlich.

Dann aber war schon Saturninus da und fragte Owain wegen eines Auftrages. Ich wollte mich ja eigentlich dezent zurückziehen, aber Saturninus hinderte mich daran und stellte mir sogar seine Ehefrau vor. Ich lächelte dem jungen, wahnsinnig ernst aussehenden Ding freundlich zu. “Es ist mir eine Ehre und Freude, deine Bekanntschaft zu machen, werte Furia“, grüßte ich sie sehr freundlich. Ich wusste nicht, wie viel sie wusste oder ahnte, aber eine gute Hetäre versuchte zumindest, sich mit der Ehefrau ihres Liebhabers gut zu stellen. Auch wenn Saturninus genau das nicht mehr war.


Aber er schien selbst nicht ganz so zufrieden damit zu sein, denn immer wieder blickte er fast schon sehnsüchtig zu mir, während er mir mehr als Owain erklärte, was er wollte. Drei Grazien in einem Brunnen. Ich lächelte, hatte ich doch von einer der Grazien meinen Namen.Und ich konnte froh sein, dass es nicht Euphrosyne geworden war, wie eine der beiden anderen hieß.
Vielleicht war das Saturninus’ Art mich um Verzeihung zu bitten. Vielleicht hatte er auch einfach nur Sehnsucht oder hatte es sich vielleicht sogar doch noch anders überlegt, auch wenn ich letzteres für sehr unwahrscheinlich hielt. Schon das letzte Mal hatte er keinerlei Bedenken gehabt, sich mit Kiki zu vergnügen anstatt meiner – auch wenn ich das angeboten hatte – also rechnete ich nicht damit, dass er mich so sehr vermisste, um über seinen Schatten zu springen. Wozu auch, wo doch Alternativen für ihn so leicht erreichbar waren?
Trotzdem war ich ein wenig traurig wegen des Verlustes und ja, ich machte mir Sorgen um meine finanzielle Zukunft. Aber das war beides kein Thema für jetzt und hier. Stattdessen wandte ich mich also an Owain. “Was meinst du, kannst du auch Statuen gießen?“ fragte ich ihn, da das sicher etwas anderes war, als Ohrringe und Halsketten herzustellen.


Sie freute sich, wie ein kleines Kind, dem mal eine Überraschung versprochen hatte. Mir machte es viel Freude, sie so zu sehen, denn dann musste sie nicht mehr an die dunklen Schatten dieses Ortes denken.
Als sie den Schmuck sah, gab sie ein jauchzen von sich. Ihre Finger glitten über den Halsreif und ich wusste, dass er ihr gefiel. Sie wollte ihn gleich anlegen, hatte aber Schwierigkeiten dabei, den Reif um ihren Hals zu bekommen. "Bitte, lass mich dir helfen!" bot ich ihr an und bog den Reif leicht auseinander, damit ich ihn ihr anlegen konnte. "Du siehst hübsch damit aus!  Möchtest du auch die Ohringe anziehen?" Die Form des Triskels und dessen Bedeutung für die Kelten, kannte sie ja schon bereits. 
Aber dann neckte sie mich weiter und bestand auch noch auf die versprochene Halskette aus goldenen Perlen. "Natürlich bekommst du die!" versicherte ich ihr. "Du bekommst von mir alles, was du dir nur wünschst! Irgendwann!" sagte ich ihr feierlich und grinste zum Schluss.


(08-12-2023, 06:36 PM)Tiberius Furius Saturninus schrieb: Wie schön Aglaia in ihrem grünen Seidenkleid war. Aber sie hatte sich vorhin bei ihrem Sklaven eingehängt, als fiele ihr das Laufen schwer und bald würde sich ihr Bauch wölben. Dann wäre es mit ihrer mädchenhaften Grazie vorbei. Saturninus seufzte innerlich: Weshalb nur musste die Hetäre erleiden, was Gattinnen vorbehalten war? Hätte sie nicht Mittel und Wege besessen.... aber nun gut, auch wenn er keine physische Anziehung zu Schwangeren verspürte, so würde diese Zeit einmal zu Ende gehen. Aglaia war und blieb eine gute Freundin. Außerdem sah sie aus wie das blühende Leben. Er lächelte ihr zu, auch wenn nun Serena an seiner Seite und kein Platz an seiner Seite für eine andere war.
"Salve", sagte er und in seinen Augen war zu lesen, dass er seinen Wind aus Arkadien keinesfalls für alle Zeiten vergessen hatte. Dennoch blieb er förmlich, als befände er sich in seinem Büro in der Zivilverwaltung:
" Serena, ich stelle dir eine Freundin, die Griechin Liciniana vor. Es ist mir nicht entfallen, dass wir einmal über die Stiftung eines Rathausbrunnen gesprochen haben, werte Liciniana. Wenn dein Schmied sich darauf versteht, so stelle ich mir einen Brunnen mit drei silbernen Brunnenfiguren vor. Drei Grazien vor, die sich an den Händen fassen. Das wäre passend...", wieder schaute er Aglaia an. Die Schönste der drei Grazien. Ihr grünes Seidenkleid unterstrich die Zartheit ihrer Haut. Ihre Lippe war vollständig verheilt, und es war keine Narbe zurück geblieben:
"Scaevus versteht sich nicht nur aufs Schreiben, sondern auch aufs Zeichnen. Er könnte die Grazien für die Brunnenfiguren  entwerfen. Solch eine Stiftung würde Owen einen Namen machen. Vermutlich würden dich viele Honoratiorenfamilien bitten, dass er auch für sie arbeiten darf"
Es war in Saturninus Augen ein Weg, Aglaia während ihrer Schwangerschaft davor zu schonen, als Gesellschafterin Geld verdienen zu müssen:
"Der zweite Auftrag käme von mir privat. Ich wünsche mir zwei Bronzestatuen von eurem Eros" Serena wusste es nicht, aber Aglaia wusste bestimmt sofort, dass er Narcissus meinte: " "Eine für mich, eine wird das Hochzeitsgeschenk für den edlen Iulius Cato. Bronze, etwa in der halben Größe, die Augen aus Saphiren. Ich habe bereits mit dem Modell gesprochen, und es ist einverstanden, zu mir nach Hause zu kommen. Jetzt ist nur die Frage, ob Owen die nötige Fertigkeit besitzt"  Saturninus schaute bei dieser Frage Aglaia, die die Domina war, an, wie sich das gehörte.


Offenbar hatte ich mich zu früh gefreut, von dem Römer als eigenständige Person wahrgenommen zu werden, denn kurz nach meiner Frage hatte er nur noch Augen für Aglaia. Ntürlich gefiel mir das nicht besonders und ich setzte einfach auch auf Aglaia, dass sie heute nicht schon wieder arbeiten wollte. Er begrüßte sie und stellte ihr seine Frau vor. Statt mit mir über seine Aufträge zu sprechen, was ihm so vorschwebte, erzählte er alles Aglaia und machte ihr Hoffnung, dass ich durch ihre Stiftung noch weitere hochgestellte römische Kunden bekäme. Während er noch weiter mit Aglaia sprach, machte ich mir bereits Gedanken, wie ich die Aufträge realisieren konnte. Vom technischen Standpunkt aus, wusste ich genau, wie ich Gegenstände zu gießen hatte. Es war natürlich ein großer Unterschied, ob ich Schmuck und Gefäße herstellte oder ob ich Statuen goss. Für die beiden Statuen zum Beispiel würde ich eine Dauerform herstellen müssen und sie dann im Schalen- oder vielleicht sogar im Kernguss gießen. Die große Schwierigkeit lag allein lag in der Herstellung der Form, die ich aus Stein hauen musste. Kleinere Gegenstände waren für mich kein Problem. Das gehörte zu meinem täglichen Geschäft. Eine Statue im römischen Stil herzustellen war aber etwas ganz anderes. Ich würde mir vorher einige andere römische Statuen ansehen müssen, um ein Gespür dafür zu bekommen. Mit dem Brunnen würde es wahrscheinlich noch schwieriger werden, je nachdem, wie groß er werden sollte.
Aglaia wandte sich schließlich wieder an mich und fragte, ob ich auch Statuen gießen könne. Ich wollte sie nicht enttäuschen und ich besaß auch den nötigen Ehrgeiz, den man brauchte, um solche Aufträge in Angriff zu nehmen."Das Gießen von Gegenständen, ganz gleich, was gegossen wird, ist kein Problem für mich. Allerdings müsste ich mich mehr mit den Feinheiten des römischen Stils beschäftigen. Ich müsste mir zum Beispiel andere römische Statuen anschauen, um eine Gussform herstellen zu können." antwortete ich.
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08-13-2023, 05:27 PM,
Beitrag #25
RE: Lughnasadh
(08-12-2023, 06:36 PM)Tiberius Furius Saturninus schrieb: Einen Moment lang wurde Saturninus still. Er schaute Ceridwen nachdenklich an. Er dachte an den kleinen  Aidan, und ob Deirdre vielleicht auch dachte, dass ihr Sohn ihrer war, so wie es die keltischen Mütter taten, wenn sie während ihrer Zeitehe ein Kind gebaren. Einen Moment dachte er daran, Schwierigkeiten zu vermeiden und das Kind einfach schon früher zu sich zu holen. Er würde es Serena zur Erziehung überlassen können. Aber dann verwarf er diesen Gedanken. Deirdres Blick, als er ihr eröffnet hatte, dass römische Kinder ab dem siebten Jahr zum Vater gehörten, hatte Bände gesprochen. Er hatte Deirdre aufrichtig gerne, und er wollte nicht grausam sein. Dennoch...das Gefühl, sie könne ihm Aidan entziehen, blieb:
"Die Väter verzichten also auf ihre Söhne? Das ist wirklich...barbarisch" In seiner Miene lag Abwehr. Wer das nicht ahnte, sah kalte Arroganz. Er wandte sich um:
"Danke dir, Dorfälteste Ceridwen, für diese wirklich interessanten Ausführungen zu keltischen Sitten"
Gerade meine Antwort auf seine letzte Frage, ließ ihn nachdenklich zurück. Natürlich hatte ich keine Ahnung, dass er in gewisser Weise selbst betroffen war. Ich sah es ihm geradezu an, wie es in seinem Kopf ratterte. Dann schließlich gab er seine Antwort zurück und meinte, es sei barbarisch, wenn die Väter auf ihre Söhne verzichteten. In seinem Blick lag pure Arroganz. Offenbar zeigte er nun sein wahres Gesicht! Das Gesicht eines Römers eben.

Bevor ich noch etwas entgegnen konnte, badankte  er sich fur meine 'interessanten Audführungen' und ließ mich einfach stehen. Arroganter Schnösel! Aber ich ließ mir den Tag nicht von dem arroganten Römer verderben. Ich sah mich stattdessen nach Niamh um. Allerdings sah ich sie nicht mehr. So viel ich wusste, wollte sie zum Iomaint gehen. Also ging ich auch dorthin und sah mich weiter nach der jungen Frau um. Etwas später konnte ich aus einer gewissen Entfernung beobachten, wie der Römer nun übermütig wurde und bei dem Spiel mitmachen wollte. Sollte er doch! Ich wandte mich ab und suchte weiter nach Niamh. 
Gerade noch im letzten Moment sah ich sie schließlich, wie sie sich mit einem jungen Mann zurückzog. Ich grinste in mich hinein und kehrte zum Fest zurück.
[Bild: 3_15_08_22_9_39_13.png]
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08-20-2023, 04:23 PM,
Beitrag #26
RE: Lughnasadh
(08-13-2023, 05:27 PM)Ceridwen schrieb: Gerade meine Antwort auf seine letzte Frage, ließ ihn nachdenklich zurück. Natürlich hatte ich keine Ahnung, dass er in gewisser Weise selbst betroffen war. Ich sah es ihm geradezu an, wie es in seinem Kopf ratterte. Dann schließlich gab er seine Antwort zurück und meinte, es sei barbarisch, wenn die Väter auf ihre Söhne verzichteten. In seinem Blick lag pure Arroganz. Offenbar zeigte er nun sein wahres Gesicht! Das Gesicht eines Römers eben.

Bevor ich noch etwas entgegnen konnte, badankte  er sich fur meine 'interessanten Ausführungen' und ließ mich einfach stehen. Arroganter Schnösel!

Ceridwens Gesicht verschloss sich. Saturninus nahm wahr,  wie fragil das Gleichgewicht zwischen ihm und seinem Klientendorf doch war; kaum gab es eine Annäherung, konnte ein falscher Schritt alles wieder zunichte machen. Die Cheddarer zeigten das Verhalten von Menschen, die glaubten, dass ihnen Unrecht widerfuhr. Aber es war göttlicher Wille, dass Rom hier war. Es war kein Unrecht. Sie mussten miteinander leben lernen. Nun, der arrogante Satz war gesagt. Der Furius konnte ihn nicht wieder zurücknehmen. Es war auch nicht seine Art einzulenken oder um Verzeihung zu bitten. Eher verließ er sich auf Serenas ausgleichende Lieblichkeit. Die Frauen waren der Kitt zwischen allen Parteien. Mochte Furia Serena dem Dorf Gutes tun! Er tat es auf seine Art auch.

(08-13-2023, 02:27 PM)Louarn schrieb: Dafür, dass er meinen Namen geradezu schlachtete, durfte er sich nicht beschweren, dass ich seinen falsch aussprach. Saturnus oder Satanus, so groß war der Unterschied auch nicht. Aber ich nahm es leicht. Ohnehin war ich viel zu sehr von Niamh abgelenkt, um mich großartig mit dem Römer zu unterhalten. Und er merkte es auch und schlug mir gleich mehr oder weniger vor, mit ihr zum heiligen Stein zu gehen und sie zu heiraten. Er hatte keine Ahnung, wovon er redete.
Ich lächelte gezwungen und wünschte ihm noch “Viel Glück", ehe ich mich ganz Niamh zuwandte. Wenn er vom Feld zurück käme, wäre ich schon nicht mehr dort.

Für den Furius war es selbstverständlich, dass er sich ausländische Namen nur unzureichend merkte oder sie latinisierte. Weshalb sollte er fremde Sprachen lernen, wenn alle Untertanen genauso gut Latein lernen konnten? Und Latein war ohnehin die schönste, die logischste, die prägnanteste Sprache der Welt, und es war die Sprache, mit der die Herrin der Welt die Welt beherrschte. 
Der rothaarige Kelte, der ihm Schläger und Schärpe hinterlassen hatte, war vermutlich mit der Rothaarigen abgezogen. Sicherlich würde sie ihm viele fuchshaarige Kinder schenken. In Saturninus Vorstellung waren Barbaren eher einfach gestrickt, keine Tiere natürlich, aber längst nicht so ausdifferenziert und kultiviert wie sein eigenes Volk - oder die Griechen. Die Griechen waren zwar auch Untertanen, aber vor denen hatte er wie alle patrizischen Jungen, die gnadenlos
 " kósmos,  kósmou, kósmo" eingebläut bekommen hatten, doch eine andere Vorstellung.
Luarnus hatte ihm Glück gewünscht, und Saturninus hatte mit dem Schläger salutiert: "Ich kann es gewiss brauchen, danke", hatte er gut gelaunt gemeint.

(08-13-2023, 04:38 PM)Owain schrieb: Offenbar hatte ich mich zu früh gefreut, von dem Römer als eigenständige Person wahrgenommen zu werden, denn kurz nach meiner Frage hatte er nur noch Augen für Aglaia. Ntürlich gefiel mir das nicht besonders und ich setzte einfach auch auf Aglaia, dass sie heute nicht schon wieder arbeiten wollte. Er begrüßte sie und stellte ihr seine Frau vor. Statt mit mir über seine Aufträge zu sprechen, was ihm so vorschwebte, erzählte er alles Aglaia und machte ihr Hoffnung, dass ich durch ihre Stiftung noch weitere hochgestellte römische Kunden bekäme. Während er noch weiter mit Aglaia sprach, machte ich mir bereits Gedanken, wie ich die Aufträge realisieren konnte. Vom technischen Standpunkt aus, wusste ich genau, wie ich Gegenstände zu gießen hatte. Es war natürlich ein großer Unterschied, ob ich Schmuck und Gefäße herstellte oder ob ich Statuen goss. Für die beiden Statuen zum Beispiel würde ich eine Dauerform herstellen müssen und sie dann im Schalen- oder vielleicht sogar im Kernguss gießen. Die große Schwierigkeit lag allein lag in der Herstellung der Form, die ich aus Stein hauen musste. Kleinere Gegenstände waren für mich kein Problem. Das gehörte zu meinem täglichen Geschäft. Eine Statue im römischen Stil herzustellen war aber etwas ganz anderes. Ich würde mir vorher einige andere römische Statuen ansehen müssen, um ein Gespür dafür zu bekommen. Mit dem Brunnen würde es wahrscheinlich noch schwieriger werden, je nachdem, wie groß er werden sollte.
Aglaia wandte sich schließlich wieder an mich und fragte, ob ich auch Statuen gießen könne. Ich wollte sie nicht enttäuschen und ich besaß auch den nötigen Ehrgeiz, den man brauchte, um solche Aufträge in Angriff zu nehmen."Das Gießen von Gegenständen, ganz gleich, was gegossen wird, ist kein Problem für mich. Allerdings müsste ich mich mehr mit den Feinheiten des römischen Stils beschäftigen. Ich müsste mir zum Beispiel andere römische Statuen anschauen, um eine Gussform herstellen zu können." antwortete ich.

"Das Haus deiner Herrin ist natürlich sehr geschmackvoll eingerichtet. Und du könntest auch in mein Haus kommen, um zu sehen und zu lernen", sagte Saturninus, der nicht viel Ahnung davon hatte, was der Unterschied zwischen Gießen und Schmieden war ... etwas mit Metall eben
"Schreibe mir eine Einkaufsliste, und du sollst haben, was du brauchst. Ach Moment einmal, du kannst gar nicht schreiben. Sage, was du brauchst, nur deiner Domina, und sie schreibt es für Dich auf"


(08-12-2023, 07:42 PM)Liciniana Aglaia schrieb: Dann aber war schon Saturninus da und fragte Owain wegen eines Auftrages. Ich wollte mich ja eigentlich dezent zurückziehen, aber Saturninus hinderte mich daran und stellte mir sogar seine Ehefrau vor. Ich lächelte dem jungen, wahnsinnig ernst aussehenden Ding freundlich zu. “Es ist mir eine Ehre und Freude, deine Bekanntschaft zu machen, werte Furia“, grüßte ich sie sehr freundlich. Ich wusste nicht, wie viel sie wusste oder ahnte, aber eine gute Hetäre versuchte zumindest, sich mit der Ehefrau ihres Liebhabers gut zu stellen. Auch wenn Saturninus genau das nicht mehr war.


Aber er schien selbst nicht ganz so zufrieden damit zu sein, denn immer wieder blickte er fast schon sehnsüchtig zu mir, während er mir mehr als Owain erklärte, was er wollte. Drei Grazien in einem Brunnen. Ich lächelte, hatte ich doch von einer der Grazien meinen Namen.Und ich konnte froh sein, dass es nicht Euphrosyne geworden war, wie eine der beiden anderen hieß.
Vielleicht war das Saturninus’ Art mich um Verzeihung zu bitten. Vielleicht hatte er auch einfach nur Sehnsucht oder hatte es sich vielleicht sogar doch noch anders überlegt, auch wenn ich letzteres für sehr unwahrscheinlich hielt. Schon das letzte Mal hatte er keinerlei Bedenken gehabt, sich mit Kiki zu vergnügen anstatt meiner – auch wenn ich das angeboten hatte – also rechnete ich nicht damit, dass er mich so sehr vermisste, um über seinen Schatten zu springen. Wozu auch, wo doch Alternativen für ihn so leicht erreichbar waren?
Trotzdem war ich ein wenig traurig wegen des Verlustes und ja, ich machte mir Sorgen um meine finanzielle Zukunft. Aber das war beides kein Thema für jetzt und hier. Stattdessen wandte ich mich also an Owain. “Was meinst du, kannst du auch Statuen gießen?“ fragte ich ihn, da das sicher etwas anderes war, als Ohrringe und Halsketten herzustellen.

Saturninus gefiel es, mit welchem Respekt und welcher Anmut zugleich, Aglaia seine Gattin begrüßte. Natürlich stand Furia Serena weit über ihr, und dennoch , beide Frauen so nebeneinander zu sehen, dies war ein Anblick, den er zumindest einen Moment lang genoss. Furia Serena war sehr würdevoll,  und - da hatte Saturninus großes Glück, denn vermutlich hätte er sie auch geheiratet, wenn sie wie eine Harpyie ausgesehen hätte, um in verwandtschaftliches Verhältnis mit dem Consular Claudius Menecrates zu treten  - sie war auf ihre zurückhaltende Art sehr hübsch. Sie hatte ein liebreizendes Gesicht mit dunklen Augen und eine weibliche Figur. Und außerdem war Serena so sanft und freundlich, dass er sich jeden Abend darauf freute, zu ihr nach Hause zu kommen. Serena war seine Nachtigall.
Aglaia war von Venus mit herausragender Schönheit gesegnet worden. Wenn Serena eine Nachtigall war, so war sie ein Paradiesvogel, und zudem kannte sie alle Künste der Liebe. Saturninus dachte bei sich, dass Serena bestimmt froh darüber war, wenn er zu einer exklusiven und gebildeten Hetäre ging und nicht zu irgendeinem Gossenmädchen. Er sehnte sich nach Aglaias Verführungskünsten, die seiner Ansicht nach auch nichts mit dem zu tun hatten, was in seinem Ehebett geschah ( Nur einmal vor einem Monat, eben während dieses  Brandes in Iscalis, da war es mit Serena....  beinahe wie mit Aglaia gewesen. Aber darüber sprach er mit seiner Gemahlin nie. Er hatte das Gefühl, dass sie sich schämen würde. Auch ihm war es, auch wenn es verboten schön gewesen war, peinlich)

"Ich hoffe, dass niemand von deinen Leuten beim Feuer in Iscalis verletzt worden ist. Kiki und Narcissus geht es hoffentlich gut?  Die Legion hatte dann doch rasch alles in Griff und konnte das Feuer auf einen Block begrenzen" Etwas sorgenvoll schaute er für einen Moment drein.  Der Brand war während des Festes des Regierungsjubiläums des Kaisers ausgebrochen. Die Angelegenheit war noch nicht vorüber. Er selbst war dabei gewesen, als  Tribun Iulius Cato die Brandstelle untersuchte und die Ergebnisse waren so beunruhigend, dass er einen Brief an den Statthalter geschrieben hatte. *
Aber das war kein Thema für ein fröhliches Fest. Heiterer war es, von einem eigenen Missgeschick zu erzählen:
"Ich habe dieses Spiel, das die Kelten dort auf der Wiese mit so viel Passion spielen, vorhin mal ausprobiert. Sie haben auch verschiedene Wörter für Schläger und Ball und Tor, die ich mir nicht gemerkt habe. Ich habe gerade einmal fünf Minuten durchgehalten. Es ist kein schöner Anblick, wenn eine Menge rothaariger Kerle mit grimmigen Gesichtern auf einen zustürmen. In diesem Moment vermisste ich meine Rüstung und mein Schwert außerordentlich", er grinste:
"Nein, natürlich habe ich nichts davon vermisst. Heute ist ein Tag des Friedens. Keine Waffen und keine Soldaten" Er wünschte sich aufrichtig, dass es so bliebe, doch ihn beschlich das dunkle Gefühl, dass es nicht so bleiben würde.


*Sim off: Wird noch erledigt

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Honoratior von Iscalis
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08-21-2023, 06:51 PM,
Beitrag #27
RE: Lughnasadh
Ein klein wenig überlegte ich nun wirklich, ob Saturninus mir gegenüber ein schlechtes Gewissen hatte, was er nun versuchte, durch Großzügigkeit zu stillen. Denn sein Angebot war wirklich sehr großzügig, wenn Owain wirklich alles bekommen sollte, was auch immer wir aufschreiben würden. Ich lächelte ihn leicht an, als Zeichen meiner Dankbarkeit und dass ich es durchaus realisiert hatte, dass er großzügig sein wollte. Er wusste, ich würde es nicht ausnutzen, dafür kannten wir uns nun doch schon lange genug. Und ja, vielleicht versöhnte es mich auch ein klitzekleines bisschen damit, dass er mich ansonsten als Geliebte abgelegt hatte. Ein winziges bisschen.

Dann erkundigte er sich auch nach meinem Wohlergehen, oder besser dem der anderen im Haus. “Es wurde zum Glück niemand in unserem Haus verletzt, alle sind wohlauf. Ich habe lediglich einen Schuh eingebüßt auf der Flucht vom Forum zurück nach Hause. Ich hoffe, dass auch bei dir im Haus alle unverletzt geblieben sind? Ich hatte euch beide auf dem fest gesehen, aber ich meine, ihr seid schon aufgebrochen, ehe es zu dieser fürchterlichen Explosion gekommen war.“
An den Tag dachte ich eigentlich nicht gerne. Ich hatte fürchterliche Angst gehabt. Es hatte mich an die schrecken des Vierkaiserjahres erinnert, in vielerlei Hinsicht. Etwas, von dem ich gehofft hatte, hier so fernab der Zivilisation nicht mehr ausgesetzt zu sein. Aber scheinbar war es hier nicht weniger gefährlich als in Rom.
Da war es leichter, mir Saturninus bei diesem Spiel vorzustellen. 2Ich kam noch gar nicht dazu, es mir anzusehen, wir sind eben erst gekommen“, meinte ich, als er davon erzählte. “Schade, sonst hätte ich dich sicherlich angefeuert“, meinte ich noch verschmitzt, aber hoffentlich nicht zu vorlaut angesichts der Ehefrau neben ihm.
Als er dann aber die Soldaten erwähnte, zuckte ich doch kurz leicht zusammen und mein Blick wanderte ganz automatisch zu Owain zurück. Er würde mich beschützen, falls sie wieder kämen, musste ich mir in Gedanken sagen. Ich war sicher. Sie würden es nicht wagen, etwas zu tun, solange Furius Saturninus hier anwesend war als Patron dieses Dorfes. Ich musste es mir sagen und ich musste daran glauben. Denn sonst wäre ich wohl augenblicklich wieder gegangen. Ich wollte diesen schrecklichen Tribun in meinem ganzen Leben nie wieder sehen.
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09-01-2023, 11:44 AM,
Beitrag #28
RE: Lughnasadh
(08-20-2023, 04:23 PM)Tiberius Furius Saturninus schrieb: "Das Haus deiner Herrin ist natürlich sehr geschmackvoll eingerichtet. Und du könntest auch in mein Haus kommen, um zu sehen und zu lernen", sagte Saturninus, der nicht viel Ahnung davon hatte, was der Unterschied zwischen Gießen und Schmieden war ... etwas mit Metall eben
"Schreibe mir eine Einkaufsliste, und du sollst haben, was du brauchst. Ach Moment einmal, du kannst gar nicht schreiben. Sage, was du brauchst, nur deiner Domina, und sie schreibt es für Dich auf"

Saturninus gefiel es, mit welchem Respekt und welcher Anmut zugleich, Aglaia seine Gattin begrüßte. Natürlich stand Furia Serena weit über ihr, und dennoch , beide Frauen so nebeneinander zu sehen, dies war ein Anblick, den er zumindest einen Moment lang genoss. Furia Serena war sehr würdevoll,  und - da hatte Saturninus großes Glück, denn vermutlich hätte er sie auch geheiratet, wenn sie wie eine Harpyie ausgesehen hätte, um in verwandtschaftliches Verhältnis mit dem Consular Claudius Menecrates zu treten  - sie war auf ihre zurückhaltende Art sehr hübsch. Sie hatte ein liebreizendes Gesicht mit dunklen Augen und eine weibliche Figur. Und außerdem war Serena so sanft und freundlich, dass er sich jeden Abend darauf freute, zu ihr nach Hause zu kommen. Serena war seine Nachtigall.
Aglaia war von Venus mit herausragender Schönheit gesegnet worden. Wenn Serena eine Nachtigall war, so war sie ein Paradiesvogel, und zudem kannte sie alle Künste der Liebe. Saturninus dachte bei sich, dass Serena bestimmt froh darüber war, wenn er zu einer exklusiven und gebildeten Hetäre ging und nicht zu irgendeinem Gossenmädchen. Er sehnte sich nach Aglaias Verführungskünsten, die seiner Ansicht nach auch nichts mit dem zu tun hatten, was in seinem Ehebett geschah ( Nur einmal vor einem Monat, eben während dieses  Brandes in Iscalis, da war es mit Serena....  beinahe wie mit Aglaia gewesen. Aber darüber sprach er mit seiner Gemahlin nie. Er hatte das Gefühl, dass sie sich schämen würde. Auch ihm war es, auch wenn es verboten schön gewesen war, peinlich)

"Ich hoffe, dass niemand von deinen Leuten beim Feuer in Iscalis verletzt worden ist. Kiki und Narcissus geht es hoffentlich gut?  Die Legion hatte dann doch rasch alles in Griff und konnte das Feuer auf einen Block begrenzen" Etwas sorgenvoll schaute er für einen Moment drein.  Der Brand war während des Festes des Regierungsjubiläums des Kaisers ausgebrochen. Die Angelegenheit war noch nicht vorüber. Er selbst war dabei gewesen, als  Tribun Iulius Cato die Brandstelle untersuchte und die Ergebnisse waren so beunruhigend, dass er einen Brief an den Statthalter geschrieben hatte. *
Aber das war kein Thema für ein fröhliches Fest. Heiterer war es, von einem eigenen Missgeschick zu erzählen:
"Ich habe dieses Spiel, das die Kelten dort auf der Wiese mit so viel Passion spielen, vorhin mal ausprobiert. Sie haben auch verschiedene Wörter für Schläger und Ball und Tor, die ich mir nicht gemerkt habe. Ich habe gerade einmal fünf Minuten durchgehalten. Es ist kein schöner Anblick, wenn eine Menge rothaariger Kerle mit grimmigen Gesichtern auf einen zustürmen. In diesem Moment vermisste ich meine Rüstung und mein Schwert außerordentlich", er grinste:
"Nein, natürlich habe ich nichts davon vermisst. Heute ist ein Tag des Friedens. Keine Waffen und keine Soldaten" Er wünschte sich aufrichtig, dass es so bliebe, doch ihn beschlich das dunkle Gefühl, dass es nicht so bleiben würde.

Natürlich empfand ich Freude darüber, diese drei Aufträge bekommen zu haben. Sie waren eine Herausforderung für mich, denn ich betrat völliges Neuland, wenn ich im römischen Stil arbeiten sollte. Ebenso das gießen von Statuen. Solche große Gegenstände hatte ich noch nicht hergestellt. Ich würde eine tiefe Grube an der Schmiede ausheben müssen, um dort die Statuen gießen zu können.
"Wie groß sollen die Statuen denn werden?" fragte ich den Römer, damit ich eine Vorstellung davon bekam, was auf mich zukommen würde. Was den Brunnen betraf, so würde ich mich mit Aglaia darüber besprechen müssen. Denn schließlich sollte es ihr Auftrag sein. 

Ja, im 'Haus meiner Herrin' konnte ich mich sicher schon etwas orientieren. Besser jedoch war es, sich mit noch mehr Beispielen ein Bild von der Art und Weise zu machen, wie die Römer ihre Bildnisse gestalteten. "Das ist sehr freundlich, dass du mir gestattest, in dein Haus zu kommen." meinte ich. auch wenn ich ahnte, dass der Furius nur so entgegenkommend war, um Aglaia zu  gefallen. Das ganze Gipfelte schließlich darin, dass er auch noch anbot,  die kosten aller Materialien, die ich für alle Aufträge benötigte, tragen zu wollen. Ich sollte nur alles aufschreiben. Eigentlich wollte ich mich dafür schon bedanken, doch dann holte der Römer zu einem Schlag in die Magengegend aus, um mir klar zu machen, das ich doch nur ein ungebildeter Barbar war. Ich versuchte meinen Zorn runterzuschlucken und ein freundliches Gesicht zu machen. "Danke für deine Großzügigkeit!"

Der Römer wandte sich dann Aglaia wieder zu und während sich die beiden unterhielten, versuchte ich mich anderweitig zu beschäftigen. Zumindest versuchte ich, jedoch gelang es mir kaum auf etwas anderes zu konzentrieren, weil ich den beiden zuhörte, was sie miteinander besprachen. Natürlich war der furchtbare Brand am Festtag ein Thema. Wenn ich selbst darüber nachdachte, überkam mich immer noch ein Schauer. Ich war so unendlich froh, dass Aglaia nichts passiert war. Ein verlorener Schuh war nichts im Vergleich zu einem verlorenen Kind oder einem verlorenen Leben! 

Ich staunte nicht schlecht, als der Römer davon erzählte, er habe sich im Iomaint probiert. Aber er hatte gerade mal fünf Minuten durchgehalten. Das wunderte mich nicht besonders und ich musste bei dem Gedanken in mich hineingrinsen. Vielleicht sollte ich später auch einmal eine Runde mitspielen. Es war war schon eine gefühlte Ewigkeit her, seit ich zum letzten Mal gespielt hatte. Aglaia aber würden dann jemanden haben, dem sie zujubeln konnte. Wenn sie dann genug gejubelt hätte, wollte ich sie noch zu dem Stein in der Dorfmitte führen. Das hatte ich mir fest vorgenommen, denn sie war es, die ich aufrichtig liebte. Außerdem trug sie mein Kind und ich wollte der Vater dieses Kindes sein! Ganz gleich, ob sie nun eine von meinem Volk war oder nicht. Wer sie deswegen angreifen wollte, würde sich erst mit mir auseinandersetzen müssen!
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09-04-2023, 10:56 AM,
Beitrag #29
RE: Lughnasadh
(08-21-2023, 06:51 PM)Liciniana Aglaia schrieb: Ein klein wenig überlegte ich nun wirklich, ob Saturninus mir gegenüber ein schlechtes Gewissen hatte, was er nun versuchte, durch Großzügigkeit zu stillen. Denn sein Angebot war wirklich sehr großzügig, wenn Owain wirklich alles bekommen sollte, was auch immer wir aufschreiben würden. Ich lächelte ihn leicht an, als Zeichen meiner Dankbarkeit und dass ich es durchaus realisiert hatte, dass er großzügig sein wollte. Er wusste, ich würde es nicht ausnutzen, dafür kannten wir uns nun doch schon lange genug. Und ja, vielleicht versöhnte es mich auch ein klitzekleines bisschen damit, dass er mich ansonsten als Geliebte abgelegt hatte. Ein winziges bisschen.

Dann erkundigte er sich auch nach meinem Wohlergehen, oder besser dem der anderen im Haus. “Es wurde zum Glück niemand in unserem Haus verletzt, alle sind wohlauf. Ich habe lediglich einen Schuh eingebüßt auf der Flucht vom Forum zurück nach Hause. Ich hoffe, dass auch bei dir im Haus alle unverletzt geblieben sind? Ich hatte euch beide auf dem fest gesehen, aber ich meine, ihr seid schon aufgebrochen, ehe es zu dieser fürchterlichen Explosion gekommen war.“
An den Tag dachte ich eigentlich nicht gerne. Ich hatte fürchterliche Angst gehabt. Es hatte mich an die schrecken des Vierkaiserjahres erinnert, in vielerlei Hinsicht. Etwas, von dem ich gehofft hatte, hier so fernab der Zivilisation nicht mehr ausgesetzt zu sein. Aber scheinbar war es hier nicht weniger gefährlich als in Rom.
Da war es leichter, mir Saturninus bei diesem Spiel vorzustellen. 2Ich kam noch gar nicht dazu, es mir anzusehen, wir sind eben erst gekommen“, meinte ich, als er davon erzählte. “Schade, sonst hätte ich dich sicherlich angefeuert“, meinte ich noch verschmitzt, aber hoffentlich nicht zu vorlaut angesichts der Ehefrau neben ihm.
Als er dann aber die Soldaten erwähnte, zuckte ich doch kurz leicht zusammen und mein Blick wanderte ganz automatisch zu Owain zurück. Er würde mich beschützen, falls sie wieder kämen, musste ich mir in Gedanken sagen. Ich war sicher. Sie würden es nicht wagen, etwas zu tun, solange Furius Saturninus hier anwesend war als Patron dieses Dorfes. Ich musste es mir sagen und ich musste daran glauben. Denn sonst wäre ich wohl augenblicklich wieder gegangen. Ich wollte diesen schrecklichen Tribun in meinem ganzen Leben nie wieder sehen.
(09-01-2023, 11:44 AM)Owain schrieb: Natürlich empfand ich Freude darüber, diese drei Aufträge bekommen zu haben. Sie waren eine Herausforderung für mich, denn ich betrat völliges Neuland, wenn ich im römischen Stil arbeiten sollte. Ebenso das gießen von Statuen. Solche große Gegenstände hatte ich noch nicht hergestellt. Ich würde eine tiefe Grube an der Schmiede ausheben müssen, um dort die Statuen gießen zu können.
"Wie groß sollen die Statuen denn werden?" fragte ich den Römer, damit ich eine Vorstellung davon bekam, was auf mich zukommen würde. Was den Brunnen betraf, so würde ich mich mit Aglaia darüber besprechen müssen. Denn schließlich sollte es ihr Auftrag sein. 

Ja, im 'Haus meiner Herrin' konnte ich mich sicher schon etwas orientieren. Besser jedoch war es, sich mit noch mehr Beispielen ein Bild von der Art und Weise zu machen, wie die Römer ihre Bildnisse gestalteten. "Das ist sehr freundlich, dass du mir gestattest, in dein Haus zu kommen." meinte ich. auch wenn ich ahnte, dass der Furius nur so entgegenkommend war, um Aglaia zu  gefallen. Das ganze Gipfelte schließlich darin, dass er auch noch anbot,  die kosten aller Materialien, die ich für alle Aufträge benötigte, tragen zu wollen. Ich sollte nur alles aufschreiben. Eigentlich wollte ich mich dafür schon bedanken, doch dann holte der Römer zu einem Schlag in die Magengegend aus, um mir klar zu machen, das ich doch nur ein ungebildeter Barbar war. Ich versuchte meinen Zorn runterzuschlucken und ein freundliches Gesicht zu machen. "Danke für deine Großzügigkeit!"

Der Römer wandte sich dann Aglaia wieder zu und während sich die beiden unterhielten, versuchte ich mich anderweitig zu beschäftigen. Zumindest versuchte ich, jedoch gelang es mir kaum auf etwas anderes zu konzentrieren, weil ich den beiden zuhörte, was sie miteinander besprachen. Natürlich war der furchtbare Brand am Festtag ein Thema. Wenn ich selbst darüber nachdachte, überkam mich immer noch ein Schauer. Ich war so unendlich froh, dass Aglaia nichts passiert war. Ein verlorener Schuh war nichts im Vergleich zu einem verlorenen Kind oder einem verlorenen Leben! 

Ich staunte nicht schlecht, als der Römer davon erzählte, er habe sich im Iomaint probiert. Aber er hatte gerade mal fünf Minuten durchgehalten. Das wunderte mich nicht besonders und ich musste bei dem Gedanken in mich hineingrinsen. Vielleicht sollte ich später auch einmal eine Runde mitspielen. Es war war schon eine gefühlte Ewigkeit her, seit ich zum letzten Mal gespielt hatte. Aglaia aber würden dann jemanden haben, dem sie zujubeln konnte. Wenn sie dann genug gejubelt hätte, wollte ich sie noch zu dem Stein in der Dorfmitte führen. Das hatte ich mir fest vorgenommen, denn sie war es, die ich aufrichtig liebte. Außerdem trug sie mein Kind und ich wollte der Vater dieses Kindes sein! Ganz gleich, ob sie nun eine von meinem Volk war oder nicht. Wer sie deswegen angreifen wollte, würde sich erst mit mir auseinandersetzen müssen!

Saturninus nahm Serena leicht am Arm, mehr Zuneigungsbezeugungenzu seiner Gattin wären höchst unschicklich gewesen und sagte:
"Ich fürchte, du wärst vor lauter Lachen nicht zum Anfeuern gekommen, werte Liciniana.  Dennoch wie gesagt, dieses Spiel hat etwas. Man könnte es durchaus auch bei uns spielen. Sofern man es nicht als keltischen Spaß sondern als eher als Wehrsport verkauft" , er grinste ein wenig, aber dann merkte er, dass es Aglaia bei der Erwähnung von Soldaten unbehaglich zu Mute wurde. Eigentlich war die Legion dafür da, Römer und auch Latiner zu beschützen. Das sich Truppenteile aufführten wie marodierende Banden traf Saturninus selbst ins Mark. Ja, der Furier wusste natürlich, dass auf der Insel Mona und auch anderswo nicht alles Recht gewesen war, was geschehen war, doch grundsätzlich sollte Rom gleich Recht und Ordnung sein. Zumindest in den Provinzen, es reichte, wenn die Hauptstadt selbst ein Vipernnest war.
Wieder ein Thema, das wie mit Schwingen einer Furie düster den fröhlichen Tag streifte. Es gab einiges in Iscalis, das im Argen lag; Unfassbares, und wo er hingriff, wich es zurück. Saturninus schüttelte sich leicht, um den Schatten zu vertreiben.
Da kam ihm das Gespräch über die anzufertigenden Bronzearbeiten gerade zur rechten Zeit:
"Es geht um ein Hochzeitsgeschenk für den guten Cato und deine Cousine Sabina", erklärte er Serena:
"Dieser Owen hier ist ein begnadeter Kunstschmied, weißt du"
Er lächelte und wieder streifte sein Blick Aglaia. Warum nur musste sie schwanger sein? Kiki war gewiss lieb und sexuell erfahren, um ihn zufrieden zu stellen, aber ihm fehlte die geistige Komplizität, die man mit einer Hetäre wie der Liciniana genoss. Einen Schuh hatte sie verloren, erzählte sie. Unter anderen Umständen hätte er gefragt, welchen denn und dann ihren kleinen armen Fuß, der hatte barfuß vom Forum bis zu ihrem Zuhause humpeln müssen, mit Küssen übersät... aber das ging gerade nicht....
Owen gegenüber zeigte sich Saturninus über alle Maßen leutselig; denn der war trotz seines Könnens nur ein Sklave, dazu auch noch ein Barbar, der einst unter dem Kranz verkauft worden war. Dennoch lud er ihn in seine Villa ein, um verschiedene Kunstwerke zu studieren. Wie so oft in Gegenwart von Barbaren hatte der Patrizier dennoch das Gefühl, dass Owen seine Gunst nicht recht zu schätzen wusste. Das war wie bei Deirdre, die auch nichts mit Rom anfangen konnte. Zumindest bedankte  sich der Sklave höflich; Aglaia schien ein gutes Händchen für die Erziehung ihrer Familia zu haben.
Owen fragte, wie hoch die Statue denn werden sollte und Saturninus deutete Hüfthöhe an: "Halbe Lebensgröße. Sie wird noch auf einen Marmorsockel gestellt", erwiderte er:
"Komme einfach nächste Woche am späten Nachmittag, wenn deine Herrin dich entbehren kann, zur Villa Furia. Ich gebe den Türwächtern Anweisung, dich durchzulassen"*


* Komm, wann immer Du magst

[Bild: 3_18_08_22_2_20_05.png]
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Honoratior von Iscalis
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09-05-2023, 10:29 PM,
Beitrag #30
RE: Lughnasadh
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Hand in Hand kehrten Louarn und Niamh zum Fest zurück. Ihr Haupt war nun mit einem Kranz aus Blumen und Gräsern gekrönt. Das Lächeln in ihrem Gesicht zeigte jedem wie glücklich und zufrieden sie gerade sein musste, den der Mann, den sie liebte war dicht bei ihr und hielt ihre Hand.
 Als sie den Dorfplatz erreichten, hielt sie Ausschau nach Ceridwen. Sicher war sie noch irgendwo auf dem Fest. Vielleicht unterhielt sie sich noch mit diesem Römer, von dem sie gesprochen hatte. Der, der sich selbst zum Schutzpatron des Dorfes ernannt hatte und sich aus diesem Grund wohl heute hier blicken ließ. Es war wohl auch derselbe, der den Mut aufgebracht hatte, für wenige Minuten beim Iomaintspiel mitzuspielen. Doch nein, sie entdeckte ihn und seine Frau, die sehr zurückhaltend wirkte, am Stand eines Händlers, der Schmuckstück feilbot. Er unterhielt sich mit einer anderen Frau, die, ihrer Kleidung nach zu urteilen, ebenfalls Römerin war. Seltsam, sie schien einen silbernen Torques zu tragen. 
Ganz gewiss würden sie Ceredwin früher oder später über den Weg laufen. So groß war das Sorf nun auch nicht! Doch bis dahin überließ sie es Louarn, wohin sie gingen und was sie dort taten.
[Bild: 1_29_07_23_5_35_37.png]
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