Saturninus spürte, wie sich seine Kehle zuschnürte. Er fasste Claras beide Hände, zart und kühl lagen sie in den seinen:
"Bei den Göttern, ich bringe sie nach Hause", stieß er hervor:
"Sie sollen hier leben auf dem Gabinierland, Stella und Gabinius und ihr kleiner Junge! Ich werde ihnen nicht mehr nachstellen, auch das schwöre ich",
er ließ Clara los. Ihre Nähe brachte wie zuvor schon etwas Wildes, ja Unbeherrschtes in ihm dazu, in sein Bewusstsein empor zusteigen. Gabinia Clara, die germanischer Herkunft war, war schön und charakterfest. Wie gerne hätte er ihren unbändigen Stolz besiegt und erlebt, wie sie sich an ihn schmiegte und mit ihm das Lager teilte. Doch er beherrschte sich. Er würde ab heute nur noch die Schwägerin in ihr sehen und niemals wieder etwas Anderes.
Saturninus vermied Fenias forschenden Blick. Es war ihm, als könne die alte Piktin in seine Seele schauen und seine dunkelsten Triebe erahnen. Aber er sagte:
"In zwei Tagen, Fenia, zwischen Furier- und Gabinierland. Da sehen wir uns wieder. Ich werde zu Pferd sein"
Spiros war irgendwo mit Primus verschwunden. Saturninus lächelte bitter, wie lange war es her, dass er selbst so unschuldig gewesen war, über dem Spielen mit einem Katerchen die Zeit zu vergessen.
Er wandte sich an Clara:
"Kann ich dir den Jungen hier lassen, werte Gabinia? Wenn er dir zu viel wird, so schicke ihn zu meinem Villicus. Aber er kann auch hier durchaus für sein Brot arbeiten, er gehorcht und ist flink. Valete bene!"
Er stellte sich vor, dass Spiros jubeln würde. Der Junge liebte es, auf dem Land zu sein.
Wenigstens einer, dem ich hier eine Freude machen kann, dachte er. Erst draußen vor dem Haus atmete er durch.
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