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Die Domus und das Ladengeschäft des Tuchhändlers Erwan
08-05-2023, 04:47 PM,
Beitrag #131
RE: Die Domus und das Ladengeschäft des Tuchhändlers Erwan
Dann kam Cato. Ich übergab ihm das Kommando. Er begriff schnell, dass nur Sand und kein Wasser dem Brand Einhalt gebot. Er schickte einen Trupp zum Sandeinsammeln. Er sorgte für Ruhe und beschlagnahmte Karren, um Verletzte zur Castra zu schaffen. Das war mehr, als dass Iscaler Dreckspack verdiente, fand ich. Und ich sollte Recht behalten.
Ovidius und Plinius meldeten sich bei mir.
"Haltet die Leute in Schach!", befahl ich. Eine weitere hölzernde Wand stürzte ein und Funken stoben. Trotzdem versuchten ein paar Frauen wie die Rasenden noch etwas von ihrem Besitz zu retten. Eine zupfte mich am Tunikaärmel: "Bitte Herr, wir verlieren alles!"
Ich starrte auf ihre schmutzige kleine Hand. Die Frau trug ein römisches Kleid, aber ihr Fuchshaar verriet die Keltin. Angeekelt stieß ich sie zu Ovidius und Plinius:
"Du kannst noch mehr verlieren als nur deinen Besitz!" sagte ich. Sollten die mit ihr machen, was sie wollten.
Dann ordnete ich an, alles Holz zur Seite zu schaffen und nur Steine liegen zu lassen. Ich hatte nichts dagegen, die hölzernen Bruchbuden einstürzen zu sehen. Aber wo das Feuer hinkam, brannte es auch zunächst auf dem Stein weiter. Doch bald fand es nichts mehr, was es nährte. 
Aus den Augenwinkeln bemerkte ich einen jungen Mann, der römisch wirkte. Ich wollte ihn schon zum Holzräumen herbeirufen. Da warf er einen Stein in unsere Richtung. Ich war mir nicht sicher, ob er wirklich zielte. Aber er traf Iulius Cato.
Meine Männer sprinteten los. Sie fassten einen, den sie zu mir brachten. Das war nicht der Steinewerfer, doch das war mir gleich. Er war ein Erfolg. Er würde gestehen. Außerdem passte mir ein Kelte besser ins Konzept als ein Römer:
" Ein Angriff auf den Prolegato! Bildet einen Kreis! Schützt ihn! Medicus!" Einer der Ärzte aus der Castra kümmerte sich. 
Ich trat zu dem Blonden hin, den Titius mir im Armgriff präsentierte:
"Wer bist du?!", fragte ich: "Nun ganz gleich, wer du bist! Du wirst dir wünschen, dass deine Mutter dich nie geworfen hätte!", sagte ich und schlug ihm so ins Gesicht, dass mein schwerer Ritterring ihm die Oberlippe spaltete. Der nächste Schlag ging in seinen Magen:
"Nehmt ihn mit in die Castra zum Verhör!", befahl ich. Da Cato verletzt worden war, übernahm ich seinen Posten. Doch der Blonde lief mir ja nicht fort.
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08-06-2023, 04:18 PM,
Beitrag #132
RE: Die Domus und das Ladengeschäft des Tuchhändlers Erwan
Der Anfang eines lauten Aufschreis war zu hören, dessen Ende aber in ein undefinierbaren Aufstöhnen unterging. Die Dinge folgten so schnell aufeinander, das Tristram nicht dazu kam einen Gedanken zu Ende zu fassen. Einzig hatte er sich vorgenommen, nicht seinen Namen zu nennen. Doch selbst wenn er es gewollt hätte, wäre er nicht dazu gekommen, da der Schlag ins Gesicht unmittelbar nach der Beleidigung seiner Mutter erfolgte. Der Schlag in dem Magen reizte ihn zum Würgen. Der Keltenzeit spürte wie Blut über sein Kinn und an seinem Hals entlang lief.
Fest und eng wurden seine Armen auf seinem Rücken gebunden, ein Seil um seinen Hals, was dann weiter zu einem der Karren mit den Verwundeten festgezogen, ging es in Richtung Castra.  >>>>
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08-06-2023, 07:38 PM,
Beitrag #133
RE: Die Domus und das Ladengeschäft des Tuchhändlers Erwan
Ich wandte mich an Iulius Cato, der aus einer Stirnwunde blutete: "Brauchst Du ein wenig Ruhe, Tribun?", fragte ich: "Hier in der Nähe liegt die Taberna eines gewissen Commodus, die könnte ich erstmal für unsere Verletzten räumen lassen" Cato war nicht der einzige Soldat, der etwas abbekommen hatte:
"Ich halte die Stellung, sorge dich nicht"
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08-07-2023, 02:35 PM,
Beitrag #134
RE: Die Domus und das Ladengeschäft des Tuchhändlers Erwan
>>>  Das Militär war schon vor Ort, was Saturninus beruhigend fand. Iulius Cato war von einem Ring Soldaten geschützt, aber einem anderen Offizier rief er zu: 
"Ich bin der Princeps Officii. Schickt alle, die kein Obdach mehr haben, in den Innengarten der Zivilverwaltung! So stehen sie euch weniger im Weg!"
Ungeachtet dessen, dass die Legionäre hier waren, um zu helfen, herrschte eine geradezu feindselige Stimmung gegen sie. Sie hatten die Nachbarhäuser des Brandherdes - es war das prunkvolle Haus eines gallischen Tuchhändlers - niederreißen lassen, was nicht mit Dank honoriert wurde. 
Einer antwortete ihm: "Einen Dreck werde ich tun und hier weggehen. Damit ihr in Ruhe plündern könnt!"
"Wenn Du nicht gehst, Bürger, so will ich wenigstens deine Frau und deine Kinder in Sicherheit bringen", antwortete Saturninus ruhig. 

Gerade als er da stand, gab es eine weitere Erschütterung und ein Teil der Mauer des Gallierhauses stürzte ein. Saturninus hob beide Arme um sein Gesicht zu schützen. Ein Gluthauch traf ihn, als würde sich ein Wind aus dem Orcus erheben. Seine Sklaven stellten sich vor ihn, aber es dauerte eine Weile, bis er wieder ohne das Gefühl, Lava einzuatmen, Luft holen konnte.
Vor ihm auf der Mauer leuchteten rote Buchstaben. Saturninus runzelte seine Stirn. Das erste Wort konnte er nicht lesen, doch die zwei anderen verstand er natürlich:

BADWR
TRADITOR

προδότης


Verräter. Auf Latein und Griechisch. Saturninus dämmerte es, dass dies kein gewöhnlicher Brand war, wie er sich ab und an  durch das Hantieren von offenem Feuer entwickeln konnte. Ganz und gar nicht gewöhnlich. Es war Brandstiftung. Jemand hatte eine Strafaktion ausgeführt, so wie sie selbst zuweilen Strafaktionen durchführten. Ihm fiel ihm, dass die Soldaten wie irre Sand herbei schleppten, um die Flammen zu ersticken. Auch das Feuer war ungewöhnlich. Wasser löschte es nicht.

Während er Scaevus die Schriften abskizzieren ließ, würde dem Furius heiß und kalt zugleich, als erwarte er, eine zweite Boudicca heranstürmen zu sehen, um Iscalis zu vernichten.

"Cato!", rief er und bahnte sich den Weg zu dem Tribinus Prolegato. Die Soldaten ließen ihn durch. Er fand seinen Rivalen zwar durch einen Stein verletzt, das jedoch nicht schwerwiegend, vor.
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Honoratior von Iscalis
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08-07-2023, 04:48 PM,
Beitrag #135
RE: Die Domus und das Ladengeschäft des Tuchhändlers Erwan
Iulius glaubte nicht gut zu hören, der schickte ihn dieser Ovidius weg um sich auszuruhen. Sah der nicht was los war. Gut er stand seinen Mann aber ein Teil der Bevölkerung war geradezu feindselig gegen die Legionäre.
Das kann ein Optio oder ein anderer Offizier übernehmen ich muss erst sehen was da vorne los ist“, erwiderte er kurz angebunden.
Dann sah er es wie ein Mauer umstürzte und ganz in der Nähe stand der Furius. „Saturninus“ rief er, doch bei dem Lärm ging sein Warnruf unter.
Trotz ihrer nicht gerade freundschaftlichen Beziehung atmete er erleichtert auf als dieser bald darauf auf ihn zu kam. „Alles in Ordnung Saturninus? Kannst du mir sagen was hier los ist. Manchmal denke ich, wir kämpfen nicht nur gegen das Feuer sondern auch gegen die Bevölkerung. Wieso sind viele so feindselig? Ist dir da mehr bekannt?“
Ein Soldat der gerade vorbeikam hielt er zwischendurch an. „Du eilst so schnell wie du kannst zur Castra und teilst Tribun Iunius mit das ich ihn auffordere die IV. und V. Nach Iscalis zu schicken um die Ordnung wieder herzustellen und die Stadt zu schützen. Abmarsch im Laufschritt!“ Er drehte sich zu Furius: „Entschuldige das hatte jetzt Vorrang."
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Honoratior von Iscalis
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08-09-2023, 09:19 PM,
Beitrag #136
RE: Die Domus und das Ladengeschäft des Tuchhändlers Erwan
(08-07-2023, 04:48 PM)Marcus Iulius Cato schrieb:
Dann sah er es wie ein Mauer umstürzte und ganz in der Nähe stand der Furius. „Saturninus“ rief er, doch bei dem Lärm ging sein Warnruf unter.
Trotz ihrer nicht gerade freundschaftlichen Beziehung atmete er erleichtert auf als dieser bald darauf auf ihn zu kam. „Alles in Ordnung Saturninus? Kannst du mir sagen was hier los ist. Manchmal denke ich, wir kämpfen nicht nur gegen das Feuer sondern auch gegen die Bevölkerung. Wieso sind viele so feindselig? Ist dir da mehr bekannt?“
Ein Soldat der gerade vorbeikam hielt er zwischendurch an. „Du eilst so schnell wie du kannst zur Castra und teilst Tribun Iunius mit das ich ihn auffordere die IV. und V. Nach Iscalis zu schicken um die Ordnung wieder herzustellen und die Stadt zu schützen. Abmarsch im Laufschritt!“ Er drehte sich zu Furius: „Entschuldige das hatte jetzt Vorrang."

Saturninus war zurückgewichen, als die Mauer fiel. Erst als der Staub sich legte, wischte er sich über sein Gesicht und hinterließ eine Schmutzspur quer über seine Wange:
"Ich bin froh, dass es dich nicht schlimmer erwischt hat, Cato", sagte er. Er meinte es aufrichtig:
"Was los ist? In letzter Zeit benehmen sich einige von uns so, als ginge es darum, eine eroberte Stadt zu bestrafen anstatt den Frieden in einer Provinz zu bewahren. Daher misstrauen uns jetzt mehr Einwohner als früher.  Und: Das hier ist keinesfalls ein gewöhnliches Feuer. Es ist so ungewöhnlich, dass ich einen Eilbericht nach Londinium zum neuen LAPP senden muss. Schau her: Seit wann löscht Wasser kein Feuer? So etwas habe ich noch nie gesehen. Man könnte fast an Zauberei glauben. Doch ich gehe davon aus, dass die Römischen Götter stärker sind als alles, was die Kelten an Hexerei aufbringen können.  Zauberei hin oder her, jedenfalls ist es Brandstiftung" 
 Die Strafe für Brandstiftung waren hart: Verbrennen bei lebendigem Leibe:
" Wer immer hier Verräter an die Wand geschrieben hat, der will uns verhöhnen. Oder weshalb sonst sollte man es in drei Sprachen schreiben? Nein, nein, ich will dich nicht von deiner Pflicht abhalten, Cato Ich habe den Garten der Zivilverwaltung für die Bevölkerung öffnen lassen. Serena ist dort und verteilt Decken und Nahrung. Sie ist eine fabelhafte Frau", er nickte noch einmal Cato zu. 

(08-04-2023, 10:16 AM)Titus Ovidius Decula schrieb: Mit dem Feuer stimmte etwas ganz und gar nicht. Ein Soldat war in Brand geraten, und als ihm ein Kamerad mit einem Eimer Wasser zu Hilfe kommen wollte, waren die Flammen noch schlimmer aufgelodert und die Wasserspritzer hatten neue Brandherde geschaffen. Das abergläubische Volk wich zurück, und leider auch einige meiner Männer. Ich war nicht abergläubisch. Ich wich auch nicht zurück. Ich hatte im Osten so etwas schon einmal gesehen. Dort gab es Öl, das direkt aus Steinen geboren wurde. Die Einheimischen nannten es auch so: Petro- oleon, Steinöl. Das war zwar viel schwerer zu entzünden als dies hier. Niemand wusste, für was es gut sein sollte. Doch es hatte ganz ähnliche Eigenschaften.
....
ich hatte Befehl gegeben, die umliegenden Häuser abzureißen. Das war mühselig, denn die Bewohner wehrten sich, ihr Hab und Gut zu verlieren. Da die meisten römische Bürger waren, disputierten sie. Verfluchtes Pack. 
Eine zweite Explosion ließ noch einmal die Erde beben. Eine gewaltige Flammensäule strebte in den Nachthimmel. Viele kleine Feuertropfen fielen zur Erde und brannten mit unverminderter Kraft dort weiter, wo sie hingefallen waren. Wer auch immer im Haus des Tuchhändlers gewesen war, hatte dieses Inferno unmöglich überlebt.
"Löscht! Löscht! Nur mit Sand! Kein Wasser!", befahl ich noch einmal.

Als Saturninus in Richtung Provinzialverwaltung ging,  streifte sein Blick Tribun Ovidius.  Das war also der römische Ritter, der angefangen hatte, die Seiten der Geschichte dieser Gegend erneut mit Blut zu beschreiben. Aglaia hatte sich umhören wollen, ob es nicht einen gäbe, der den Kerl endlich aus dem Verkehr zog. Bessere Männer als er waren schon wegen weit weniger gestorben. Der Frieden in Britannien war fragil, die Zeit der Kämpfe erst wenige Jahre her. 
Die umstehenden Häuser niederzureißen hatte das Feuer so weit eingedämmt, dass es nicht mehr das ganze Viertel bedrohte.  Aber es flackerte immer noch weiterhin auf, als würde ein Ungeheuer aus der Unterwelt urplötzlich emporzüngeln und sich nicht geschlagen geben wollen.
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Honoratior von Iscalis
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