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Küche I Culina
05-02-2023, 10:40 AM,
Beitrag #21
RE: Küche I Culina
Meine Aufgabe war es, die Neue einzuweisen, und dass nahm ich ernst: 
"Calamistra sind die römischen Ondulierstäbe", erklärte ich: "Sie liegen gerade in der Glut, um aufzuheizen. Man kann sich übelst daran verbrennen, sei also vorsichtig, wenn du sie aus dem Herd nimmst. Tu sie hier rein", ich zeigte auf eine bauchige Amphore mit einem breiten Rand und hielt sie ihr hin:
"Oder soll ich die Dinger rausziehen und du hälst besser nur die Amphore fest?"
"Du sollst Anaxarete suchen", wurde ich erinnert.
"Wo wird sie schon sein? Auf der Latrine vielleicht?", brummte ich, aber ja: Befehl war Befehl, und ich hatte : Schon unterwegs, Domina Sabina, gesagt und mich leicht verbeugt, als sie mir gesagt hatte, was sie haben wollte. Die Mostbrötchen machte ich übrigens. Ich konnte nämlich auch ein paar Gerichte zubereiten:
"Wenn die Neue sich die Hände verbrennt, krieg ich Ärger mit Linos. Ich soll ihr nämlich alles zeigen.", erklärte ich Christina meine neue Verantwortung.
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05-02-2023, 09:39 PM,
Beitrag #22
RE: Küche I Culina
Für einen kurzen Augenblick konnte Nathaira den Blick der jungen Domina direkt auf sich spüren. Wobei sie versuchte sich weiterhin vollkommen unauffällig zu verhalten. Schließlich wollte sie unter keinen Umständen in diesem äußerst kurzen Moment ihrer Begegnung bereits in Ungnade fallen, weil sie eventuell zu hastig geatmet hatte. Schließlich wusste Nathaira nicht mit welchem Gemüt die junge Frau ausgestattet war. Zum Glück rettete Christina die soeben entstandene Stille, in dem sie die Frage der jungen Claudia beantwortete.

“Linos hat erklärt, dass man sie auf dem Sklavenmarkt -Nathaira- genannt hatte. Ob dies ihr wirklicher Name ist, wissen wir jedoch nicht.“

Dabei wusste Claudia Sabina doch, dass sie ihren Sklaven jedweden Namen geben konnte.

Als die junge Claudia schließlich das Wort direkt an Nathaira richtete, blickte die junge Keltin aufmerksam, wenngleich sie keinerlei direkten Blickkontakt herzustellen wagte. Jedoch spitzte sie ihre Ohren, damit ihr auch keines ihrer gesprochenen Worte entging. Sie sollte die Calamistra aus der Glut holen und diese in einer viertel Stunde in das cubiculum der jungen Claudia bringen. Nur, was bei den Göttern, waren Calamistra? Fragend runzelte Nathaira die Stirn und blickte anschließend in Brans Richtung, als Claudia Sabina die Culina verließ.

Zum Glück wusste Bran was zu tun war und auch was es mit diesen mysteriösen Calamistra auf sich hatte. Denn er deutete in Richtung des Herds und Nathaira näherte sich dem feuerspeienden Ungetüm mit vorsichtigen Schritten. Augenblicklich schlug ihr eine Hitze entgegen, die sich heiß auf ihrem Gesicht niederlegte. In der Glut lagen sogenannte Ondulierstäbe, wie die junge Keltin mit einem raschen Blick in das Feuer feststellte. Mit diesen Stäben wollte die junge Claudia offensichtlich hübsche Locken in ihre Haare zaubern.  Mit Locken würde die Domina nur noch hübscher aussehen, geisterte es Nathaira durch den Kopf. Schließlich griff die Keltin nach der Amphore, so dass es an Bran lag, die Calamistra aus der Glut zu nehmen. Auch wenn der Jüngere in just diesem Moment mit einer anderen Aufgabe betraut wurde, so blickte Nathaira bittend in Christinas Richtung. Wenn sich die Ondulierstäbe in der Amphore befanden, dann konnte sich Bran seiner anderen Aufgabe widmen und sie selbst würde die Calamistra in das Cubiculum der jungen Domina bringen.
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05-03-2023, 03:38 PM,
Beitrag #23
RE: Küche I Culina
Domina Sabina verschwand auch gleich wieder, während Nathaira ihr nachschaute und mich dann mit ihren großen Augen fragend anblickte. Ja, mich, Bran. 
Ich machte mir nix aus Mädchen. Außer sie konnten kochen und gaben mir was ab. Doch bei den großen Augen wurde mir ganz anders, sage ich. Endlich war ich mal derjenige, der  Bescheid wusste.  Das fühlte sich gut an. Vergessen war, dass ich das Krikelkrakel, will sagen die Schreibkunst einfach nicht in meinen Kopf bekam. War auch total unnötig, wenn man sich alles merken konnte.
Doch die römischen Herrschaften sah das anders. Und ich hätte natürlich nie widersprochen.
Ich merkte schon , dass Nathaira noch nie so einen großen Herd gesehen hatte. Ich zeigte ihr zwei dicke Lappen, die man um die Hände binden konnte, und ich nahm eine große eiserne Zange:
"Gut, halte die Amphore still", sagte ich, und  ich fischte mit der Zange das erste Calamistrum aus der Glut und ließ es gekonnt in die Amphore plumpsen. Auch mit dem zweiten und dritten tat ich das:
"Jetzt bist du dran! Vorsichtig", sagte ich, denn sie sollte ja lernen. Ich nahm die Amphore:
"Und in einer Viertel Stunde gehst du mit der Amphore in das Zimmer von Domina Sabina. Das ist die rechte gelbe Tür im Peristyl. Du klopfst einmal kurz und wartest, bis jemand: Herein sagt. Alles klar?"
eigentlich hätte Nathaira in Ruhe essen sollen, doch Domina Sabina hatte ausdrücklich gesagt, dass sie ihr die Lockenstäbe bringen sollte. Daran hielt ich mich:
"Weißt du überhaupt, was eine Viertel Stunde ist? Hast du die große Klepshydra im Peristyl schon gesehen?", 
fiel mir noch ein. Ich hatte insofern Glück gehabt, dass mein letzter Herr ein romanisierter Kelte gewesen war. Das hieß: Carvilius hielt sich für römischer als die Römer selber. Natürlich musste er alles haben, was es in einem römischen gehobenen Haushalt gab. Also auch Wasseruhren.
Eine der Wasseruhren stand im Peristyl. Ich wusste nicht, ob Nathaira sie schon bemerkt hatte.
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05-03-2023, 10:05 PM,
Beitrag #24
RE: Küche I Culina
Noch immer ruhte Nathairas fragender Blick auf dem jüngeren Sklaven. Bran sollte ihr doch alles zeigen und erklären, nicht wahr? Somit wartete die junge Keltin auf weitere Erklärungen. Außer natürlich dem Jüngeren würden von Christina sofort andere Aufgaben aufgetragen. Doch Christina schien ebenfalls der Überzeugung zu sein, dass Bran der Neuen zeigen sollte, wie sich das mit den Calamistra verhielt. Und so blickte Nathaira vom Herd zu Bran und wieder retour, während die Hitze die feinen Härchen in ihrer Stirn in leichte Kräuselungen versetzte. War es hier in der Culina immer so warm, dank diesem Ungetüm namens Herd? Weitere Gedanken konnte sie sich jedoch darüber nicht machen. Denn Bran griff nach einer großen, eisernen Zange, während er mit dieser Zange auf die Amphore deutete. Ein Zeichen für Nathaira, nach der Amphore zu greifen und diese bereit zu halten.

Mit großen Augen und einem aufmerksamen Gesichtsausdruck beobachtete Nathaira, wie Bran mit der Zange in die Glut griff und eines der Calamistra aus dem Feuer fischte. Mit einem leisen zischen, versank das Calamistra schließlich im Wasser der Amphore. Auch die zweite und dritte Calamistra wurde aus dem Feuer gefischt und in der Amphore versenkt. Dann war Nathaira an der Reihe. Mit leicht zittrigen Händen, die sie sich mit den dicken Lappen umwickelt hatte, umklammerte sie die eiserne Zange und angelte nach den letzten, verbliebenen Calamistra in der Glut. Tatsächlich musste die Keltin etwas stochern, bis sie auch wirklich das letzte Calamistra aus dem Feuer gezogen hatte, um jenes vorsichtig in die Amphore gleiten zu lassen. Diesmal war das zischen eindeutig lauter, oder aber Nathaira kam es lediglich so laut vor.

Schließlich erklärte Bran, wo sich das Privatgemach der jungen Claudia befand und Nathaira nickte eifrig. Sie würde nach einer gelben Tür rechts im Peristyl suchen. So schwer konnte das ja nicht sein. Unbewusst umfasste Nathaira die Amphore etwas fester, als sie auch schon auf die weiteren Worte des jungen Sklaven nickte. Die Wasseruhr im Peristyl hatte sie durchaus bemerkt, schließlich hatte sie sich bisher alles mit einem aufmerksamen Gesichtsausdruck angeblickt. Damit ihr auch nichts entging und sie sich die verwinkelten Gänge und Winkel schneller merkte. Was würde Bran in der Zwischenzeit machen, während sie selbst Claudia Sabina die Lockenstäbe brachte?
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07-14-2023, 05:18 PM,
Beitrag #25
RE: Küche I Culina
Lustlos schlenderte ich durch die Gänge der Villa. Ich wusste es war sinnlos Sabina noch immer nachzutrauern. Sie war für mich in weite ferne gerückt. Es war an der zeit vorwärts zuschauen. Vielleicht sollte ich mal nachsehen, ob es noch ein paar leckere Kekse in der Küche gab.
Dort angekommen das Nathaira dort war. Sie stand mit dem Rücken mir zugewandt und reinigte gerade einen Topf. Sie war wirklich ein hübsches Mädchen. Ich musste mich unbedingt mehr um sie kümmern. „Was machst du da?“ Kaum ausgesprochen hätte ich mich an den Kopffassen können. Was für eine selten dämliche Frage. Jetzt musste ich auch da stehen bleiben und eine Antwort, dass hieß eine Reaktion, von ihr abwarten.
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07-14-2023, 05:34 PM,
Beitrag #26
RE: Küche I Culina
Es war ruhig geworden in der Villa Claudia, fand Nathaira. Dies mochte aber auch einfach an der drückenden Hitze liegen, die sich wie eine Glocke über der Provinz ausgebreitet hatte. Bei diesen Temperaturen fühlte man sich irgendwie schlapp, gar lustlos. Und dennoch kannte Nathaira keinen Müßiggang. Im Gegenteil. Die junge Frau  brauchte etwas zu tun. So begann sie kurzerhand ihre Schritte in die Küche der Villa Claudia zu lenken und traf dort auf Christina, die Köchin. Die Dunkelhaarige schrubbte gerade an einem der Töpfe, als Nathaira näher trat und der Köchin einen fragenden Blick entgegen warf.

Kurzerhand drückte Christina der keltischen Sklavin die Bürste in die Hand, nickte zufrieden und verließ im nächsten Moment die Culina. So stand Nathaira etwas verloren in der Culina, die Bürste in den Händen betrachtend. Bevor ihr Blick in Richtung des Topfes glitt, den Christina soeben noch blitzblank geschäuert hatte. Dies würde nun Nathaira vollenden. Zumindest nahm sich dies die Keltin vor, als sie sich vor dem Topf aufbaute, die Bürste fester umklammerte und mit dieser die Schmutzflecken und Schlieren aus dem Topf zu schrubben begann. Die sich näherenden Schritte bemerkte Nathaira gar nicht, derart vertieft war sie in ihre Arbeit. Wobei sie sich immer wieder eine ihrer dunklen Strähnen aus dem Gesicht wischte.

Erst als die Stimme ihres Dominus erklang, schrak Nathaira zusammen und drehte sich augenblicklich herum. Musste sich ihr Herr denn so lautlos anschleichen? Kurzzeitig hatte sich eine verärgerte Falte zwischen Nathairas Augenbrauen gegraben. Jene Gefühlsregung wandelte sich im nächsten Moment auch schon und ein schüchternes Lächeln huschte über die Lippen der jungen Frau. Was sie hier tat? War dies nicht ersichtlich? Um es ihrem Dominus zu verdeutlichen, hob Nathaira die Bürste an und deutete damit auf den Topf der direkt vor ihr stand.
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07-14-2023, 05:43 PM,
Beitrag #27
RE: Küche I Culina
Noch nie hatte ich Probleme im Umgang mit Sklaven gehabt, wieso denn mit meiner eigenen? Ein wenig unsicher wischte ich mit der Hand über den Tisch, um einen imaginären Krümel weg zu wischen. „Wir beide könnten eigentlich nachher zum Volksfest gehen. Dann lernst du auch mehr von der Stadt kennen und ich als dein Besitzer bin bei dir. Also wenn du hier fertig und umgezogen bist gib mir Bescheid ich warte in meinem Zimmer“. Damit trat ich eilig den Rückzug an.
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07-14-2023, 05:54 PM,
Beitrag #28
RE: Küche I Culina
Ihren Kopf neigte Nathaira auf die Seite, während sie ihren Herrn schweigend beobachtete. Hatte ihr Herr sie gesucht? Aber wieso? Sollte sie etwa eine andere Aufgabe übernehmen, als hier in der Culina die Töpfe zu schrubben? Und wo steckte eigentlich Christina? Das Fragezeichen über Nathairas Kopf wurde immer größer, während sie darauf wartete das Linos seine Stimme erhob. Als die Stimme ihres Dominus erklang, spitzte Nathaira augenblicklich ihre Ohren und lauschte aufmerksam. Sie wollte ihn später auf das Volksfest begleiten, dass zu Ehren des Gottgleichen Kaisers veranstaltet wurde? Hatte er diese Worte tatsächlich an sie gewandt ausgesprochen? Dankbar und mit einem strahlen in ihren Augen nickte Nathaira, während sie Linos nachblickte, als dieser eilig den Rückzug antrat. Wieso hatte er es denn jetzt auf einmal so eilig? Fürchtete er sich etwa in ihrer Nähe? Etwas verwirrt schüttelte Nathaira ihren Kopf und wandte sich im nächsten Moment erneut dem Topf zu, dem sie abermals mit der Bürste zu Leibe rückte, damit dieser so richtig glänzte und blinkte. Erst als Nathaira den Eindruck hatte, Christina könnte es auch nicht besser, ließ sie die Bürste sinken und stellte den Topf zurück in das Regal. Dann erinnerte sie sich an die Worte ihres Dominus, lächelte glücklich und huschte mit flinken Schritten aus der Culina, um die Sklavenkammern aufzusuchen. Schließlich sollte sie sich dort zurecht machen, umziehen und dann in den Gemächern ihres Dominus zu erscheinen.
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08-03-2023, 01:19 PM,
Beitrag #29
RE: Küche I Culina
>>> In der Küche setzte ich mich hin. Es gab Suppe auf dem Herd,. und ich servierte mir eine große Schale. Jetzt während ich wartete, dass die Suppe abkühlte, war ich fast wieder der Alte. Aber dann fiel mir wieder die verflixte Angelegenheit mit den Mistkäfern ein. Und ich sagte zu Nathaira, während wir auf Linos warteten:
"Nathaira, ich weiß, dass wir nie und nimmer die Herrschaft zu kritisieren haben. Wir gehören ihnen ja,  wie ihnen diese Suppenschale und dieser Suppenlöffel auch gehören. Doch das Päckchen hat uns Domina Sabina ausgehändigt. Ich habe nicht reingeguckt. Und du, Nathaira, hast du etwa vorher reingesehen?"
Ich war sehr ernst geworden. Ich machte mir meine Gedanken.
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08-06-2023, 06:55 PM,
Beitrag #30
RE: Küche I Culina
>>> Mit Bran an der Hand eilte Nathaira durch die Gänge und kam schließlich bei der Culina an. Die Küche schien wie ausgestorben, worüber die keltische Sklavin sehr erleichtert ward. So bugsierte Nathaira den Jüngeren in Richtung des hölzernen Tisches und beobachtete Bran, wie dieser artig auf die Bank kletterte. Dem Suppentopf auf dem Herd schenkte Nathaira im ersten Moment keinerlei Beachtung, schließlich galt ihre gesamte Aufmerksamkeit dem Jüngeren. Als dieser nicht den Anschein vermittelte, jeden Augenblick einen Schreikrampf zu bekommen oder zusammen zu brechen, nickte die claudische Sklavin für sich und stellte vor Bran eine Schüssel dampfender Suppe hin. Der Jüngere sollte sich erst einmal stärken und was half da besser, als etwas Warmes im Magen zu haben.

Mit einem zaghaften Lächeln auf den Lippen blickte Nathaira in Brans Richtung, während sie den Dampf verfolgte, der von der Suppe aufstieg. Wie lange Linos wohl auf sich warten lassen würde? Oder war dies eine Masche ihres Dominus, um die beiden Sklaven mürbe zu machen? Ihr Dominus durfte den Jüngeren einfach nicht verkaufen. Dies musste die stumme Sklavin dem Älteren irgendwie begreiflich machen. Schließlich war Nathaira mitschuld an der gesamten Aktion.

Die Stimme des Jüngeren holte Nathaira schließlich aus ihren Gedanken und so bekam sie lediglich den letzten Satzteil mit. Ob sie in das Paket geguckt hatte? Nein! Augenblicklich schüttelte die Dunkelhaarige ihren Kopf und blickte Bran dabei äußerst ernst an.
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