08-29-2022, 05:31 PM,
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RE: Triclinium - Speisenraum
"Wenn die Truppen nichts zu tun haben, werden sie träge", pflichtete Saturninus zu und verlagerte etwas seinen Ellenbogen:
"Obgleich ich mir sicher bin, dass Du weißt, wie Du die Männer in Zucht und Ordnung hälst. Ich hoffe, dass der unglückliche Optio sich bald wieder erholt von seinem Kampf mit den Kaninchen.
Vielleicht ist es ein gutes Zeichen, dass die Barbaren sich so angenehm ruhig verhalten. Sie erkennen allmählich die Segnungen der Zivilisation und werden zahm. Und gute Wagenlenker sind diese Kelten ja. Weshalb ich das erwähne?
Ich habe beim Eintreffen des neuen Statthalters vor, ein Wagenrennen auszurichten. Also nur eines für Amateure, und die Einheimischen sind herzlich eingeladen, sich mit uns im Rennen um Siegeskranz und Preisgeld zu messen"
Wagenrennen und edle Pferde waren ein unverfängliches Thema für ein Abendessen:
"Es wäre freilich ein gutes Omen, wenn ein Römer und kein Britannier das Rennen gewinnt", Saturninus wurde richtiggehend fröhlich bei dem Gedanken:
"Darf ich auch mit der Teilnahme eines Iulischen Gespannes rechnen?"
Wagenrennen waren nicht direkt unehrenhaft, und zumindest bei jungen Patriziern drückte man ein Auge zu, wenn sie mitmachen wollten. Aber man konnte auch einen anderen Wagenlenker schicken und da der Preis an den Rennstall ging, die Ehre ohne persönliche Teilnahme einheimsen.
Saturninus plante allerdings, selbst zu fahren, so als kleine Überraschung. Das hatte er nicht einmal Stella gesagt bisher.
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08-30-2022, 12:07 PM,
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Furia Stella
Patrizierin
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Registriert seit: Jul 2022
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RE: Triclinium - Speisenraum
Während die Männer sich über Frieden und Wagenrennen unterhielten, aß ich meine Käsebrote und trank mein Honigwasser. Der Sessel war bequem und das Essen köstlich. Inzwischen langweilte ich mich ein bisschen, ich nahm meinen Fächer und verschaffte mir etwas frische Luft. Als Iulius Cato dann über einen Optio, der sich in einen Kaninchenbau trat erzählte, fiel mir ein, dass wir nicht nur ein paar Hühnner und eine Ziege brauchen, aber auch zwei, drei Kaninchen wären uns auch nützlich.
Morgen werde ich dann die Tiere auf dem Markt besorgen. Meine Laune verbesserte sich und ich schaute meinen Cousin an, weil ich etwas ahnte...
" Du wirst doch nicht selbst als Wagenlenker das Rennen fahren?.. Es ist zu gefährlich, lieber Cousin!" ...
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08-31-2022, 05:49 PM,
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RE: Triclinium - Speisenraum
"Ein Iulisches Gespann?“ Nachdenklich wiegte Cato mit dem Kopf. „Der Gedanke gefällt mir, doch du weißt so lange bin ich noch nicht hier und habe daher noch kein Gespann. Was denkst du bekomme ich hier ein einigermaßen gutes oder muss ich eine größere Stadt, etwa nach Londinium?“ Der Gedanke gefiel ihm wirklich, zumal es sonst hier kaum eine Abwechslung gab. Aber selber als Wagenlenker aufzutreten, das ging ja nun mal gar nicht. „Natürlich muss ein Römer gewinnen,“ pflichtete er mit Nachdruck bei. „Das denkst du doch bestimmt auch Furia Stella?“ Als er sie so ansprach viel ihm etwas ein und gab einer Sklavin ein Zeichen. Diese trat näher und überreichte der Furia einen mit keltischen Mustern geschnitzten Holztiegel in dem sich eine Hautcreme befand ,welche nach einer hier wachsenden Wildrose duftete, als traditionelles Gastgeschenk. Zu Saturninus brachte ein Sklave eine kleine Holzkasette, welch mit gleichen Mustern versehen war.
Während nun die Hauptspeise aufgetragen wurde:
Wolfsbarsch in Quittensauce -- Begleitet von Apotermo (mit Nüssen gekochter Grieß) und Salat mit Liburnia-Öl
Honig-Dill-Huhn -- Gebratenes würziges Hähnchen mit Honig-Dill-Sauce
Perna
Gebackene Haxe mit Feigen, Honig und Lorbeerblatt, auf traditionelle Weise zubereitet,
entschuldigte der Iulier sich umständlich, das er zur Unterhaltung keine Artisten oder Tänzerinnen bieten konnte. „Bitte entschuldigt, das ich nichts gefunden habe um für gute Unterhaltung zu sorgen. Den Einheimischen traue ich nicht und möchte sie nicht in meiner Villa haben und für eine Reise nach Londinium fehlt mir die Zeit.“
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09-01-2022, 11:42 PM,
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RE: Triclinium - Speisenraum
"Danke", sagte Saturninus, als der Duft der hier heimischen Wildrose an seine Nase drang. Die blumige Creme war vermutlich die Ursache der milchweißen Haut der Britannierinnen:
" Nun wir haben einige Pferde auf unserem Landgut vor den Toren der Stadt, und ich bin sicher, dass es auf dem Pferdemarkt gute britannische Tiere zu erstehen gibt. Sie haben hier eine Rasse zwar kleiner, aber zäher und flinker dunkelbrauner, langmähniger Pferde, die die keltischen Streitwagen ziehen. Es soll ja auch ein Amateurrennen werden, weniger anspruchsvoll als ein Wagenrennen in Rom. Und ich glaube, Consular Claudius hat sich auch Pferdchen aus Italischer Zucht mitgebracht. Deine Teilnahme wäre eine große Ehre"
ein köstlicher Wohlgeruch nach Fisch stieg ihm in die Nase: "So frisch wie hier bekommt man Fisch oder Wildbret in Rom nicht", bemerkte er: "Das Fehlen der Artisten macht mir nichts. So können wir uns unterhalten. Und Tänzerinnen sind zwar schön anzusehen, aber zuweilen sind die Darbietungen ...nun etwas unzüchtig. Ansonsten ist alles wunderbar, und Du hast einen großartigen Koch. Hast du ihn aus Rom importiert?"
Stella ahnte, auf was er hinauswollte, und der Furius errötete etwas: "Äh ja, in der Tat dachte ich daran, den Wagen selbst zu lenken", sagte er.
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09-03-2022, 03:10 PM,
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Furia Stella
Patrizierin
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Registriert seit: Jul 2022
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RE: Triclinium - Speisenraum
Mit Interesse verfolgte ich das Gespräch zwischen Tiberius und Cato weiter und sah abwechselnd die beiden an, nahm dann einen Apfel und biss kräftig zu. Und Iulius Cato war davon überzeugt, dass ein Römer das Rennen gewinnen muss und fragte mich nach meiner Meinung, "Nun, wer wird da außer Römer noch an dem Wagenrennen beteiligt? ... Das würde mich auch interessieren...", Ich lehnte mich zurück und schaute dann Cato fragend an.
Dann kam ein Sklave und überreichte mir einen Holztiegel mit mysteriösen keltischen Mustern geschnitzt. Da drin befand sich eine Creme, die nach Wildrose duftete. Es musste wohl ein traditionelles Gastgeschenk sein. "Danke, Iulius Cato, für dein Geschenk, sehr hübsch...", und ich lächelte ihn nett an.
Inzwischen erzählte mein Cousin über unsere Pferde und wenn es um Pferde ging, könnte er stundenlang darüber reden.
Nun, wurde die Hauptspeise aufgetragen und Cato bedauerte, dass er keine Artisten zu unserer Unterhaltung besorgen konnte, worauf Cousin Tiberius sagte, dass ihm das nichts ausmacht. Mir wurden die Artisten auch egal, ich machte mir nur Sorgen, dass er doch vorhatte, den Wagen selbst zu lenken.
"Das werden wir noch sehen, lieber Cousin!" dabei sah ich ihn skeptisch an und bewegte langsam meinen Fächer hin und her vor meinem Gesicht.
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09-04-2022, 03:58 PM,
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RE: Triclinium - Speisenraum
Furia Stella kam Iulius etwas unheimlich vor. Es mochte ja sein, dass er sich irrte, er war sich jedoch sicher, sie wollte nicht bei der Cena sein oder aber und dies fände er sehr beleidigend, sie mochte ihn nicht. Natürlich war sie höflich wie es einer Patrizierin gebührte. Er wollte sich aber nicht vorstellen was sie von sich geben würde, kaum zu Hause. Doch in einem stimmte er ihr entsetzt zu. „Furius, du wirst doch nicht selber als als Wagenlenker fungieren wollen? Du bist Patrizier und der unterhält einen Rennstall aber mehr nicht. Schon gar nicht in der Provinz, denk doch an dein und unser Ansehen.“ Erschöpft von seinem Ausbruch winkte er einem Sklaven: „Wein aber schnell!“ Hastig ergriff er den gefüllten Pokal und trank einen großen Schluck. Fächelte sich anschließend mit der Hand ein wenig Luft zu. „Gut ich werde mich, um der Konkurrenz und des Ansehens Willen, in den nächsten Tagen nach geeigneten Pferden umsehen. Was für ein Aufstand, ich brauche dann ja auch Platz und geeignete Leute, die sich mit der Pflege und der Arbeit, mit den Tieren auskennen. Das wichtigste wäre dann noch der Wagenlenker?“ Dieser sollte natürlich der Beste sein. Wenn er sich schon zu solchen Taten hinreißen ließ musste es sich lohnen und sein Ansehen vergrößern. Das weiter was er unbedingt in Angriff nehmen musste war eine Frau finden. Dies Furia Stella kam natürlich nicht in Frage.
So in seinen Gedanken vertieft bekam er so gerade noch die Frage, nach dem Koch mit. „Ja Furius den Göttern sei Dank wenigstens sie, eine Köchin, aus Rom mitbringen. Wenn ich in der Castra bin kümmert sie sich auch um die Villa.“
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09-05-2022, 09:30 AM,
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RE: Triclinium - Speisenraum
"Wer wird sich noch beteiligen? Ich hoffe doch sehr, auch Britannier. Die Kelten haben die Streitwagen erfunden, Stella, sie haben eine Tradition von hervorragenden Wagenlenkern", erwiderte Saturninus und ließ sich von dem Honig- Dillhuhn auflegen. Auch so etwas, was es in Iscalis günstiger als in Rom gab: Honig. Man konnte in der Provinz gut leben, sofern man die Besatzungsmacht war:
"Nun ja, in Rom habe ich als Junge selbstverständlich an den Troja- Spielen teilgenommen. Du doch auch, Iulius Cato?"
Die Troja - Spiele waren von Kaiser Augustus gestiftet worden. Die Jungen, vorzugsweise aus senatorischen Familien (auch die kaiserlichen Prinzen nahmen teil), führten, in Abteilungen von jüngeren (etwa bis zu elf) und älteren (etwa bis zu siebzehn Jahren) geordnet, in glänzendem Waffenschmuck Reiterübungen und Scheinkämpfe aus:
"Und später beim Oktoberpferd"
Das Oktoberpferd war ein Wagenrennen zu Ehren des Mars, an dem alle Römer teilnehmen konnten. Das Handpferd des Siegers wurde Mars geopfert, die Verlierer konnten sich damit trösten, ihre Pferde behalten zu haben.
Saturninus hatte damals einen der hinteren Plätze belegt, und das allein machte ihm Sorgen:
"Dem Ansehen schaden würde es eher, wenn ich nicht gewinne und mir irgendein blautätowierter Wilder davon fährt und mich hinterher frech auslacht", Saturninus seufzte und dann machte er ein großzügiges Angebot:
"Wenn du möchtest, komm auf unser Landgut und suche dir die zwei besten Pferde aus", sagte er:
"Wagenlenker habe ich leider auch nicht. Vielleicht sollten wir junge Britannier kaufen und sie ausbilden"
Ja, Saturninus war ziemlich dem Wagenrennsport verfallen. Er nickte nun, als Iulius Cato von der Köchin sprach:
"Tüchtige Frau. Ich werde ihr ein Trinkgeld zukommen lassen"
Er schaute zu Stella hinüber, die freundlich war, aber kein gesteigertes Interesse an Iulius Cato zeigte.
Also würde er sie nicht an den Patrizier verheiraten können. Er hatte ja, als er Stellas Vormund wurde, ihrem Vater versprechen müssen, sie niemals gegen ihren Willen zu verheiraten, und das Versprechen einem Sterbenden gegenüber brach man nicht. Dennoch schade. So viele Patrizier gab es nicht, die seine Cousine heiraten konnte:
"Hast du von dem Hähnchen probiert, liebe Cousine? Einfach köstlich"
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09-06-2022, 12:52 PM,
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RE: Triclinium - Speisenraum
Cato wurde es unbehaglich, wäre er nicht auf einer Cline gelegen, würde sein Allerwertester auf dem Stuhl hin und her rutschen. Das einzige was ihm an den Troja - Spielen gefallen hatte, war die funkelnde Rüstung die er aus diesem Anlass erhalten hatte. Natürlich wurde der beste Rüstungsschmied beauftragt sie auf seine Maße anzufertigen. Ein einziges Mal, hatte er einen Wagen betreten. In der ersten Kurve verlor er das Gleichgewicht und viel raus. Von da hieß es immer Cato wäre verreist. „Nein, leider, den Moiren gefiel es nicht.“ Und ich glänzte durch Abwesenheit, setzte er den Gedanken fort.
„Habt ihr denn alle eure Sklaven aus Rom mitgebracht.“ Mit dieser Frage verließ er schnell das Thema. „Ich dummer weise nicht und zu meinem Ärger fehlen sie jetzt und gute zu bekommen ist auch sehr schwer. Einen dieser Kelten möchte ich nicht in meinem Haus haben.“ Er wischte sich die Hände ab und ergriff seinen Pokal um einen erneuten Schluck zu nehmen. „Aber du hast Recht, das Huhn ist ihr wieder einmal ausgezeichnet gelungen. Doch zurück zu deiner Frage nach den Kelten, du bist doch schon eine Weile vor mir hier angekommen. Was denkst du denn, von der Situation mit den Kelten? Immerhin bewegst du dich viel öfter in der Stadt und auch in deinem Büro bekommst du doch bestimmt eine Menge mit.“
Noch einmal nahm er einen Schluck des Weines, was für ein Glück, dass er den wenigstens mitgebracht hatte. „Auf deinem Landgut, sagtest du hast du Pferde die ich mir ansehen könnte?“ Gerade hätte er sich selber schlagen können, fing er doch wieder von dem Thema an. Ich sollte mit dem Wein Genuss aufhören, nachher fange ich noch an zu lallen.
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09-06-2022, 06:25 PM,
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Furia Stella
Patrizierin
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Beiträge: 258
Themen: 7
Registriert seit: Jul 2022
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RE: Triclinium - Speisenraum
Cousin Tiberius war ganz in seinem Element und ich hörte sehr gerne seine Erläuterungen über Rennen, Wagenlenker und Pferden zu.
"Ach, die Kelten haben die Streitwagen erfunden? Interessant ... Also, wenn auch Britannier sich am Wagenrennen beteiligen, da komme ich auch mit!"... Das würde mir bestimmt Spaß machen, junge, starke Männer auf den Streifenwagen zu bewundern. Dabei lächelte ich in mich zufrieden hinein.
Als mein Cousin, dann den Iulier aber auf unser Landgut eingeladen hatte, und ihm vorgeschlagen, zwei von unseren besten Pferden auszusuchen, bekam ich auf einmal einen Hustenanfall und trank mein Honigwasser aus. Ich zeigte natürlich, als gut erzogene Dame, meine Empörung nicht, lächelte nur leicht, "Entschuldigung...". Zu Hause wird aber der liebe Cousin noch was erleben!
"Nein, Cousin Tiberius Saturninus, ich habe nicht von dem Hähnchen probiert, bin schon satt, danke ... Aber einen Becher Wasser hätte ich gerne."
Inzwischen langweilte mich diese ganze Plauderei über Essen, Köchin und Sklaven. Und, wie es aussah, trank der Gastgeber zu viel Wein...
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09-07-2022, 05:41 PM,
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RE: Triclinium - Speisenraum
Natürlich erinnerte sich Saturninus an Iulius Cato während der Trojaspiele. Er hatte die schönste Ausrüstung und das edelste Pferd gehabt; alle Jungen hatten ihn beneidet. Später hatte er ihn beim Kräftemessen nicht mehr gesehen. Der junge Iulius war entweder krank oder verreist gewesen, was ihm die Gelegenheit nahm, sich hervorzutun:
"Ja, die Kelten", sagte er: "Kriegsgefangene möchte ich auch nicht im Haus. Schon der berühmte Cato sagte: Willst du die Zahl deiner Feinde kennen, die dich hassen - zähle deine Sklaven. Das muss nicht sein.
Wir haben eine Anzahl hausgeborener Sklaven, Vernae, mitgebracht, ja. Aber eigentlich auch nicht genügend. Ich gestehe dass jetzt nur, weil wir unter uns sind: Jeder unserer Sklaven muss mehr als EINE Tätigkeit verrichten",
Saturninus schwieg einen Moment nach diesem schockierenden Geständnis.
So "ein Sklave für alle anfallenden Arbeiten" war eigentlich ein Zeichen für eher prekäre Verhältnisse. In den guten Häusern hatte man verschiedene Sklaven für verschiedene Tätigkeiten, was so weit ging, dass einer beispielsweise nur Geflügel aufschnitt und ein anderer es nur servierte.
Doch was sollte ein Patrizier tun, wenn es nicht genügend ausgebildetes Personal gab? Selbst im besten Fall - lernwillig und nicht rebellisch - taugten gefangene Britannier erstmal nur für niedrige Arbeiten.
Dann antwortete er seiner Cousine: "Ich hoffe sogar, dass sich die Britannier am Wagenrennen rege beteiligen. Deshalb möchte ich ein gutes Preisgeld aussetzen. Es geht schließlich um Völkerverständigung: Fairer Sport im Rahmen eines großen Festes zur Begrüßung des neuen Statthalters"
Nun, was man so unter fair verstand. Die Wagenlenker untereinander waren nicht gerade zimperlich:
"Sag mir Bescheid, Iulius Cato, und wir reiten an einem Feiertag, wenn es Dir passt, zusammen raus. Unser Landgut ist nicht weit",
dann griff Saturninus wieder seine Lieblingsthese auf:
"Ich glaube, dass die hiesigen Kelten gute Bürger werden können, so wie es die Gallier größtenteils schon sind. Es gibt ja sogar gallische Senatoren. Die Kelten mögen die schönen Dinge des Lebens, manchmal sind sie sogar erfindungsreich, auch wenn es natürlich Barbaren sind.
Doch es gibt Männer, die sie aufhetzen können, und dann vergessen sie ihre Treue zu Rom. Dann vergessen sie auch ihre Angst vor Roms Strafe."
Er machte eine kunstvolle Pause:
"Ich meine die Druiden"
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