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Normale Version: Triclinium - Speisenraum
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Triclinium Speisenraum


Zufrieden schaute Cato sich im Triclinium um. Die Furier hatten seine Einladung angenommen und waren somit die ersten geladenen Gäste. Ob er nun wollte oder nicht er musste sich den Gegebenheiten, so gering sie auch waren, anpassen.
Vieles gab es, dass in der Villa noch nicht nach seinem Wunsch eingerichtet war. Doch hier im Speisenraum schien alles in Ordnung sein. Die neuen hölzernen Speisesofas waren geliefert worden, genauso wie die kleinen runden dreibeinigen Tische mit dem extra aus Roma gelieferten Holzpatten, des Sandarakbaum welches einen leichten Zitrusduft verströmte, deshalb auch Mensa citrea genannt. Die gedrechselten Holzbeinen glichen denen der Klinen. Alles verströmte noch den Duft des Neuen.
Der Köchin hatte er genaue Anweisungen gegeben. Zum Glück gehörte diese nicht zu dem neuen Personal, sie war Griechin, hatte aber Erfahrung in der römischen Küche.
Iulius betastete die Kissen der der Kinen. Zufrieden nickte er, sie hatten die richtige Festigkeit. Jetzt würde er noch sein Baleum aufsuchen, ein erfrischendes Bad nehmen, um sich anschließend für die Cena anziehen.
Der Iulische Haushalt war nicht übermäßig mit Sklaven bestückt, da Cato als Tribunus Laticlavius, sich nur in seiner geringen Freizeit in der Villa aufhielt. Er betete zu den Göttern, dass diese Cena vorbildlich ablief, schließlich wollte er sich keine Blöße vor den Furia geben.
Diese Cena und demnächst weiter geplante, waren ihm wichtig. Er erhoffte sich auf diesem Wege Informationen über Land und Leute einzuholen. Außerdem ein wenig Kontaktpflege um gesellschaftlichen Anschluss zu erhalten war auch sehr wichtig.
Er hatte sich in eine dünne ellenbeinfarbige Tunika gekleidet, welche er fand sich gut zu seinem dunklen Haar absetzte. Hals und Saum waren mit einer purpurfarbigen Borte, welche mit einem Goldfaden durchwirkt war, abgesetzt. Er trug rote Schuhe mit einer goldenen Schnalle.
Obwohl er mit der Ankunft seiner Gäste gerechnet hatte, fuhr fast schon erschrocken zusammen als ein Sklave die Ankunft seiner Gäste meldete.
Saturninus reichte Stella den Arm und hatte sich, drei eigene Sklaven im Schlepptau, von dem Iuliersklaven von der Haustür aus von der Vorhalle ,dem Vestibulum, über die  Fauces, dem Teil des Korridors zwischen Tür und Atrium, durch das Atrium  selbst und schließlich bis ins Triclinium führen lassen.

Das, was er auf dem Weg sah, war gediegen, und man konnte glauben, zuhause in Rom in einer patrizischen Domus, einer repräsentativen Stadtvilla, zu sein.

Das Triclinium war mit neuen Klinen ausgestattet. Die Tischplatten der runden Beistelltische stammten aus Rom und waren aus dem so beliebten Sandarakholz angefertigt, welches einen belebenden Zitrusduft verströmte. 

Saturninus schritt auf Iulius Cato zu, der sehr elegant in Elfenbeinfarben, Purpur und Rot gekleidet war. Er umfasste zur Begrüßung mit beiden Händen kurz die Unterarme des Gastgebers:
"Salve Iulius Cato, es ist mir eine Freude. Dein Haus ist deiner würdig, möchte ich meinen"

er ließ los und schaute sich mit anerkennendem Blick um, dann winkte er seinen Sklaven Scaevus näher, nahm ihm das Gastgeschenk ab und überreichte ihrem Gastgeber das  Buch von Platon "Der ideale Staat", eingeschlagen in purpurgefärbtes Leder und mit einem Goldfaden umwickelt:

"Du kennst meine reizende Cousine Stella schon?", er nahm nun Furia Stellas Hand. Saturninus war stolz auf die weiblichen Mitglieder seiner Familie und zeigte sich gerne an ihrer Seite.
Ein Sklave hat uns durch zahlreiche und sehr imposante Räume ins Triclinium geführt, das mit Klinen ausgestattet war und mit runden Beistelltischen sehr einladen aussah.

Der Cousin begrüßte Iulius Cato, der zwar sehr elegant aussah, aber für meinem Geschmack war es ein bisschen zu viel rot in seiner Aufmachung.

Tiberius überreichte dem Gastgeber das Geschenk, dann nahm er meine Hand und stellte mich vor, ich nickte höflich und ein leichtes Lächeln flog über mein Gesicht,

"Sei gegrüßt, edler Iulius Cato, und vielen Dank für die Einladung ..."
Cato begrüßte Furius mit einem Gegendruck, „Salve Furius Saturninus, sei mir herzlich willkommen.“ Lächelnd nahm er sich bedankend das Geschenk entgegen. Legte es kurz ab und wandte sich der Cousine zu. „Nein ich bedauere zu meinem Leidwesen, sie nicht zu kennen. Sei auch du mir willkommen Furia Stella, wir Patrizier müssen doch zusammenhalten. Ich gestehe voller Neid, mit so einer außerordentlichen Schönheit als Begleitung kann ich nicht aufwarten.“ Das entsprach auch der Wahrheit, er war neidisch, trotzdem versuchte er sein herzlichstes Lächeln anzubringen, zeigte dabei aber ein wenig zu viel seiner Zähne. „Doch bitte nehmt Platz und äußert den Wunsch nach einem erfrischendem Getränk, derweil gestattet mir das Geschenk auszupacken.“
Er klatschte in die Hände und ein Sklave erschien, beladen mit einem Tablett, beladen mit Kelchen, einer Karaffe wein und einer Wasserkaraffe. „Ich vermute ihr möchtet das hier übliche Bier nicht kosten“, griente er während er versuchte den Goldfaden aufzuknüpfen. Da ihm dies nicht gelang zog er ihn mit ein wenig Mühe ab und schlug den roten Ledereinband auf. Man konnte sein sein Minenspiel genau sehen, als we den Titel las. Cato hatte die Kritik zu dem Buch gehört, ahnte auch gleich wie er dies Geschenk bewerten sollte. War nur die Frage wer von den beiden hatte das Buch für ihn ausgewählt?
Mit einem verkniffenem Lächeln, denn austeilen konnte Cato gut aber einstecken musste er noch lernen, schaute er zu seinen Gästen. „Ich bedanke mich, dann habe ich ja in den langen Abendstunden in der Castra einen erbaulichen Lesestoff.“ 
Saturninus ließ sich die Hände mit Lilienöl begießen, abtrocknen und bat für sich einen Becher Würzwein, der mit einheimischen Honig gesüßt war. Während sein Sklave Scaevus seine Schuhe auszog, wartete er darauf, welchen Platz ihm der Gastgeber zugedacht hatte. Er nahm an, dass seine Cousine jedoch nach guter alter Sitte in einem Sessel sitzen wollen würde:
"Nein, das heimische Bier ist nichts für mich", lachte er: "Obwohl es für die Verdauung durchaus gesund sein soll. Lange Abendstunden in der Castra sagst Du? Was gibt es Neues von der Augusta? Sind die Kelten ruhig?"
Iulius Cato war Militärtribun und konnte aus erster Hand berichten. 
Er selbst hatte als Princeps Officii nicht viel mit dem Militär zu tun, aber ihn interessierten militärische Fragen durchaus. Jetzt fragte er sich, ob ein Buch über die Kriegskunst nicht die bessere Wahl gewesen wäre. Nur leider hatten sie das nicht doppelt zuhause, und Iscalis war nicht wie Rom, wo es Dutzende Buchhändler gab, die jedes erdenkliche Werk auf Lager hatten.
Er ging nicht davon aus, dass sich Stella bei einem kurzen Gespräch über die Legion langweilen würde. Sie war eine gebildete Dame, und nicht nur an weiblichen Themen wie Webkunst oder Schönheitspflege interessiert.
Iulius bat Furius den Ehrenplatz einzunehmen. Angespannt räusperte er sich. „Ich hege die Hoffnung das Furia Stella neben dir auf der Cline Platz nimmt, auch wenn diese neue Sitte sich bisher nur in wenigen Familie einbürgert. In dieser kleinen Runde wäre es doch angenehm, doch wenn es dein Wunsch ist, habe ich auch nach alter Tradition, einen bequemen Sessel für dich bereitstehen." Ein Sklave mit diesem Sessel trat einen Schritt vor, so das er jederzeit diesen aufstellen konnte.
Weitere Sklaven zur Bedienung, mit Tüchern und kleinen Waschbecken, für die Handwaschung zwischen den Gängen saßen auf den steinernen Bänken an der Wand.
Auf den Tischen befanden sich Vorspeisen. Schalen mit mulsum (Honigwein) übergossenen Eiern, die kleinen Löffel Cochlear dafür lagen auch bereit. Weiter gab es eine Großen Teller mit Haselmäuse in Mohn, sowie kleine Fladenbrote für Moretum aus Schafskäse mit frischen Kräutern oder mit Wallnüssen. Karaffen mit Honig gesüßtem Gewürzwein aber auch einfachem Wein und Wasser hielten Sklaven bereit.
Iulius Cato hat mich herzlich begrüßt und bedauerte, mich nicht zu kennen. Sein Kompliment war etwas übertrieben, aber ich nickte höflich und lächelte ihn freundlich an, "Danke, Iulius Cato, für Deinen Willkommensgruß und es freut mich, dass dein Neid ausschließlich positiver Natur ist ..."

Dann hat der Gastgeber meinem Cousin den Ehrenplatz angeboten und hoffte, ich würde den Platz auf einer Kline nehmen. ... Aber ich mochte es nicht auf einer Kline zu liegen, würde dann gleich einschlafen, "Nun, Iulius Cato, es wäre mir angenehmer auf einem Sessel Platz zu nehmen, danke..."

Da kam schon ein Sklave mit dem Tablett, auf dem sich eine große Auswahl an Getränken war. "Ich hätte gerne einen Becher Honigwasser, bitte,"

Auf den Tischen waren bereits die verschiedene Speisen serviert, darunter kleine Fladenbrote für Moretum aus Schafskäse mit frischen Kräutern, die ich sehr gerne aß.

Unterdessen wollte mein Cousin vom Militärtribun wissen, ob die Kelten ruhig seien...

"Das würde mich auch interessieren...", dabei schaute ich Iulius fragend an.
Saturninus lächelte innerlich in sich hinein, denn seine Cousine war nicht leicht zu beeindrucken. Nicht einmal durch einen großen Namen oder Geld. Dass sie sich so altrömisch sittenstreng zeigte und nicht auf einer Kline liegen wollte, gefiel ihm auch. 
Er selbst lagerte sich auf den Ehrenplatz neben den Gastgeber und lobte das Essen: "Haselmäuse mit Mohn! Ich meine gerade in Rom zu sein, köstlich", er ließ die Schüssel herumgehen.
Dann wartete er auf das, was Iulius Cato zu erzählen wusste. Er selbst hatte das städtische Iscalis lange nicht mehr verlassen, und alles Neue war interessant.
Cato der gerade ein Ei ausgelöffelt hatte, schluckte den letzten Bissen mit einem säuerlichen Lächeln hinunter. „Ruhig, sehr ruhig, einfach unheimlich ruhig.“ Die Antwort kam grimmig, ganz so ob er sich über diese friedvolle Stille ärgerte. Dabei fühlte er sich, trotz seiner Langeweile wohl. „Mit jeder Patrouille die zurückkommt erwarte ich einen Bericht über irgendwelche Vorkommnisse, doch nichts. Es ist ganz so als ob sich dieses Barbarenpack verzogen hätte“. Bei seiner letzten Äußerung kam wieder sein typisches Gehabe zum Vorschein. "Die Tage dachte ich es wäre so weit und sie würden tätig, als eine Patrouille heimkam und ein Optio wie ich dachte, von ihnen Verletzt worden wäre. Doch dieser Einfallspinsel trat in einen Kaninchenbau und verknackste sich seinen Fuß.“ Iulius nahm einen Schluck Honig Met, der hier auch recht annehmbar schmeckte. „Was hier fehlt, ist ein wirklich guter Spekulator. Einer der nicht unter dem Keltengesindel auffällt und wenn möglich noch verschiedene Dialekte spricht.“ Er gab einem Sklaven ein Zeichen damit er sich die Hände waschen konnte.
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