04-29-2023, 09:48 PM,
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Accia Prisca
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RE: Auf dem Platz vor dem Thorianum- Hochzeit Marcus Sabinius Merula und Accia Prisca
Auch Claudia Sabina kam, um Glückwünsche dazulassen. Auch sie bekam von Prisca einen zugehauchten Wangenkuss zur Begrüßung für das Glück. “Danke, dass du gekommen bist, liebste Sabina“, sagte sie dann auch schnell als Erwiderung, ehe sich Prisca leicht versteifte, weil sie schon den nächsten Gast erblickte.
Mit deutlicher Verspätung und umgeben von einigen Legionären war Marcus Accius Florus dann auch gekommen und schritt natürlich in vollem Ausgeh-Ornat eines Centurios feierlich zu dem Brautpaar. “Sabinius Merula, lass mich dir hier auch vor aller Augen und diesen Zeugen dazu gratulieren, die Ehe mit meiner liebreizenden Schwester einzugehen. Ich freue mich sehr, dass sich unsere Häuser auf diese wunderbare Weise verbinden werden.“
Vor Zeugen war Marcus Accius Florus nett, charmant gar, und gerne großzügig. Prisca war das unheimlicher, als wenn er gemein war, denn so konnte man zu leicht vergessen, wie er sonst auch sein konnte. Und Leute, die nur diese Seite von ihm kannten, glaubten immer nicht, dass er auch diese andere, düstere, gemeine und vielleicht sogar gewalttätige Seite in sich hatte, die Prisca zu fürchten gelernt hatte in der kurzen Zeit, die sie ihn wirklich kannte. Auf die Entfernung war es definitiv leichter gewesen, in ihm einen Bruder zu sehen.
Und so zuckte sie auch unmerklich zusammen, als er sich zu ihr herüberbeugte, um ihr ins Ohr zu flüstern. “Mach uns nicht zum Gespött, Pferdegesicht“, flüsterte er so leise, dass nur sie es hören konnte, und sofort sank ihr Blick auch nach unten und welche positiven Gefühle sie auch immer gehabt haben mochte durch die Anwesenheit ihrer Freundinnen, war wieder weit in den Hintergrund gerückt.
“Nun, dann wollen wir die beiden vermählen!“ rief Marcus Accius Florus scheinbar freudig und erntete dafür auch lachenden Beifall. Prisca fand es nicht richtig, dass er so tat, als hätte er die Hochzeit organisiert, denn er hatte genau genommen gar nichts dafür getan, noch nicht einmal ihr etwas Geld für den Mehraufwand bereitgestellt. Aber sie konnte natürlich jetzt auch nichts sagen.
Der Pontifex verstand auch so die Aufforderung und trat mit seinem Ministri nach vorne. Ein junger Bursche führte das Ferkel an seiner Leine herein. Es war schön mit einem Wollband und ein paar Blumen geschmückt und der ein oder andere Gast beratschlagte darüber, ob ein Schwein oder ein Schaf für eine Hochzeit das bessere Opfertier wäre. Schweine waren klüger, aber deshalb brachen sie manchmal auch aus.
“Favete linguis!“ forderte der Priester die Anwesenden zum Schweigen auf. Es folgten einige so festgelegte Formeln speziell für eine Hochzeit, vorgetragen vom Pontifex, damit dabei kein Fehler unterlief, ehe es zum eigentlichen Opfer kam.
Dieses Schweinchen hier schien sich nicht gegen sein Schicksal sträuben zu wollen. Es grunzte vergnügt bis zu dem Moment, als das Opfermesser des Pontifex seinen Hals traf. Dann quiekte und strampelte es kurz, festgehalten von dem griff eines jungen Gehilfen, bis die Bewegungen erstarben und das Blut ausreichend in einer Schale für die Götter aufgefangen war. Danach wurde sein Bauchraum geöffnet und die Leber ausführlich inspiziert, bis der Pontifex die Anwesenden mit einem “Litatio!“ aus ihrer Anspannung entließ. “Die Zeichen stehen günstig!“ präzisierte er seine Aussage und stand auf, um sich das Blut von den Händen zu waschen.
Prisca atmete einmal durch, denn natürlich war damit noch nicht alles vorbei. Nein, jetzt folgte der eigentlich spannende Teil.
Blossia Commendata, eine Nachbarin in ihren 30er Jahren und Mutter von noch 2 lebenden Kindern, in erster Ehe verheiratet und noch immer ziemlich quicklebendig und rundlich, hatte sich bereit erklärt, für die Zeremonie die Rolle der Pronuba einzunehmen. Sie winkte beiden Eheleuten, zu ihr zu kommen, und ging dann aber doch zu ihnen stattdessen, da Sabinius Merula ja nicht so gut laufen konnte.
Sie stellte sich so zwischen und hinter beide, dass alle Zeugen das Brautpaar gut sehen konnten. Zuerst ergriff sie Priscas rechte Hand, dann die rechte Hand von Merula, und legte beide deutlich sichtbar ineinander, ehe sie ihre Hände theatralisch wegnahm und hochwarf, so dass nur die beiden ineinander greifenden Hände der jetzt zu Eheleuten gewordenen zu sehen blieben.
Applaus wurde mit klassischem Schnipsen bekundet, und damit war dieser Teil erledigt. Nun konnte die eigentliche Feier mit Essen und Trinken bis zum Aufgang der Venus ihren Lauf nehmen.
Vormund (Tutor): Aulus Carisius Primus (NSC)
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04-30-2023, 02:21 AM,
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RE: Auf dem Platz vor dem Thorianum- Hochzeit Marcus Sabinius Merula und Accia Prisca
Was für eine Hektik, war es heute gewesen, erst diese lange Besprechung und dann hatte ich doch fast die Hochzeit vergessen. Cato scheuchte seinen Dicken herum, damit er sich beeilte bei der Anlegung seiner Toga. Steht die Sänfte bereit? Hatte er gemault und war einfach losgestürzt. Zum Glück kam der Dicke noch mit dem Geschenk hinterher.
Erleichtert atmete er auf, er sah es kamen noch mehr Gäste. Eilig trat er mit ihnen ein und näherte sich mit ihnen dem Brautpaar. Bei dem Anblick der Braut erinnerte er sich, er hatte sie schon einmal gesehen. Lächelnd trat er auf das Brautpaar zu. „Den Segen der Götter wünsche ich euch. Meinen Glückwunsch euch beiden.“ An Merula gewandt kam noch bevor er weiter ging, denn es folgten noch weitere Gäste: „Ich freue mich für dich, dass du dein Glück gefunden hast.“
Iulius Blick schweifte suchend umher, bestimmt würde er auf seine Sabina treffen.
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04-30-2023, 03:20 PM,
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RE: Auf dem Platz vor dem Thorianum- Hochzeit Marcus Sabinius Merula und Accia Prisca
Alle geladenen Gäste trafen nach und nach ein. Alle beglückwünschten sie uns und wünschten uns den Segen der Götter. Doch wenn ich nicht ganz den Überblick verloren hatte, war Florus noch immer nicht da. Selbst Mutter hatte sich in der Zwischenzeit eingefunden und schaute mit leuchtenden Augen zu uns herüber. Da wir die Hochzeit nun doch sehr kurzfristig angesetzt hatten, hatte meine Schwester und ihre Familie nicht zur Feier kommen können, was meine Mutter sehr bedauert hatte.
Gerade hatte Prisca Claudia Sabina begrüßt, die mit Lucretia gekommen war, als auch ich mich wieder den Gästen widmete. "Salve Claudia! Auch ich freue mich sehr über dein Kommen. Hab vielen Dank!" entgegnete ich ihr. Wie alle Gäste davor wünschte sie uns natürlich auch den Segen der Götter.
Unwesentlich später traf dann auch noch Tribun Iulius ein. Das freute mich besonders, dass er Zeit gefunden hatte, uns auf unserer Hochzeit zu beehren. Ich wusste selbst, wie schwierig es manchmal im aktiven Dienst sein konnte, sich für ein paar Stunden frei zu nehmen.
"Salve Tribun Iulius! Ich freue mich sehr, dass du kommen konntest!" Ich versuchte mich von meinem Stuhl zu erheben, um ihm gegenüber zu stehen zu können. Aber ich merkte gleich, wie wacklig ich auf den Beinen war, so dass Aratas aus dem Hintergrund hervortreten musste, um mich zu halten. Ah, wie ich dieses Bein verfluchte! Also ließ ich mich wieder zurück in den Stuhl fallen.
Endlich traf dann auch mein zukünftiger Schwager Florus ein. In seiner Uniform sah er sehr imposant aus und natürlich war er auch nicht alleine gekommen!
So wie ich Florus kannte, gab er sich nun als der gönnerhafter Schwager, der uns zunächst, wie alle anderen auch, gratulierte. Dann flüsterte er seiner Schwester noch etwas zu, was dazu führte, dass all ihre Freude aus ihrem Gesicht zu weichen schien. Auch wenn sie sie zu verbergen versuchte, indem sie zu Boden starrte, war es mir nicht entgangen. Diesmal versuchte ich es erneut, mich aufzurichten. Die beiden Sklaven waren auch sofort zur Stelle.
"Mein lieber Florus, ich freue mich auch sehr, dich von nun an nicht nur als Freund, sondern auch zum Schwager zu haben! Auf dass diese Verbindung fruchtbar und glücklich werde!", entgegnete ich ihm und umarmte ihn freundschaftlich. Allerdings war das nur gespielt, denn mein Blick, den ich Florus zuwarf, sagte etwas ganz anderes. Er sollte wissen, was ich inzwischen von ihm hielt.
Nun, nachdem alle Gäste anwesend waren, konnte endlich die Zeremonie beginnen. Ich hatte wieder Platz genommen und beobachtete, wie der Pontifex zu uns trat und das Opferferkel hergeführt wurde. Es sah wirklich drollig aus, doch daran konnte ich mich gerade nicht erfreuen. Ich musste zugeben, ich war sogar etwas nervös. Denn gleich würde es seinen letzten Atemzug tun. Dann würde sich herausstellen, ob wir die Gunst der Götter hatten.
Der Priester rief zur Ruhe auf, dann starb das Ferkel und... Ich konnte erleichtert aufatmen. Die Zeichen standen günstig!
Wieder sah ich zu meiner Mutter herüber und lächelte ihr zu. Sie kämpfte mittlerweile mit den Tränen vor lauter Rührung. Eine von Priscas Nachbarinnen hatte die Aufgabe der Pronuba übernommen und legte nun unsere beiden rechten Hände ineinander. Spätestens jetzt hielt sich meine Mutter nicht mehr mit ihren Tränen zurück. Die Gäste begannen zu applaudieren und ich schaute zu meiner Frau. Ich konnte es noch gar nicht richtig fassen. Wir waren verheiratet!
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04-30-2023, 06:23 PM,
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Bran
15jähriges Faktotum
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RE: Auf dem Platz vor dem Thorianum- Hochzeit Marcus Sabinius Merula und Accia Prisca
(04-26-2023, 07:57 PM)Accia Prisca schrieb: Ein kleiner Junge, den Prisca nicht kannte oder aber vergessen hatte, ihn zu kennen, stand ziemlich nah bei ihr und beäugte sie kritisch. Sie schaute freundlich fragend zurück, aber irgendwie sagte er nichts. Sie wusste auch nicht, ob sie etwas sagen sollte, da sie ja nicht wusste, zu wem er gehörte. "Salve", grüßte sie also einfach nur so höflich wie irgendwie möglich.
Ich war noch nie von einer Römerin gegrüßt worden. Ich verbeugte mich stumm, und da Römer sich nicht voreinander verbeugten, wusste sie jetzt, dass ich nur ein Sklave war.
Ihr Mann war aber bestimmt stolz, dass er die Größte von den Damen erwischt hatte. Ich meinte, ich wollte ja auch immer das größte Stück Kuchen.
Es gab eine Menge Gäste. Irgendwann kam auch Militär herangeklirrt. Ein Centurio sprach mit Domina Accia Prisca, und er war wohl von ihrer Familie. Ob er ihr den Speer mit dem Feindesblut zum Haarekämmen gegeben hatte? Doch dann war es ja britannisches Blut, was am Speer klebte. Ich konnte mir das aber bei einer so freundlichen Herrin wie Domina Prisca nicht vorstellen.
Und dann wurde es still und ein geschmücktes Schweinchen geopfert, und der Römerpriester sagte, dass alles ein gutes Vorzeichen hatte. Und dann wurden von einer älteren Frau - also die war bestimmt schon dreißig - die Hände des Brautpaars ineinandergelegt. Und dann waren die Brautleute verheiratet.
Ich fand alles sehr schön. Ich hatte mich zu anderen Jungen aus Iscalis gestellt, die ich schon von meinen Botengängen kannte, und ich schnippste und applaudierte bis mir die Fingerkuppen wehtaten.
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05-01-2023, 07:56 PM,
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Accia Prisca
Forenmitglied
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Registriert seit: Feb 2023
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RE: Auf dem Platz vor dem Thorianum- Hochzeit Marcus Sabinius Merula und Accia Prisca
Prisca fühlte sich ein wenig zittrig, wie sie so dastanden, die Hände ineinander gelegt. Sie mochte es nicht, so im Mittelpunkt zu stehen, aber noch viel mehr fing sie an, jetzt zu realisieren, dass das hier wirklich passierte und sie tatsächlich eine Braut war. Und das alles, was jetzt folgen würde, dazu führen würde, dass sie eine Matrona werden würde. Und vielleicht Mutter. Und dass auf dem Weg dahin noch wichtige Schritte fehlten, von denen sie noch nicht wusste, wie sie die bewerkstelligen sollte.
Erst einmal war aber Accius Florus in seinem Element, wie es schien, denn er scherzte fröhlich nach vollzogenem Ritus mit ein paar Bauarbeitern und lud alle nun zum Fest ein. “Feiert! Esst! Trinkt! Auf das Brautpaar!“ meinte er mit erhobenem Becher und hatte anscheinend gute Laune.
Miriam wartete, bis Sabinius Merula schließlich sich wieder hinsetzte, bis sie zu Prisca ging und ihr einen mütterlichen Kuss auf die Wange hauchte. “Das schwierigste ist geschafft, Lämmchen“ ermunterte sie ihren Schützling, der etwas bleich wirkte. “Ich hole euch mal ein wenig zu essen und zu trinken, sofern dein edler Bruder noch etwas übrig lässt“, meinte sie fröhlich, auch wenn Prisca die leichte Spitze nicht entgangen war. Sie glaubte nicht, dass sie jetzt etwas essen können würde.
“Bist du zufrieden mit der Feier?“ fragte sie also stattdessen Sabinius Merula, weil sie das Gefühl hatte, dass sie sich unterhalten sollten, bis es Zeit für den Brautzug wäre. Sie konnte jetzt ja schlecht zu ihren Freundinnen flüchten und ihn hier sitzen lassen. Das hätte er auch nicht verdient.
Sim-Off: Auch, wenn wir schon andernorts weiterspringen, können alle Gäste hier sehr gerne noch ausgiebig weiterfeiern und natürlich auch mit dem Brautpaar reden, wenn ihr wollt.
Vormund (Tutor): Aulus Carisius Primus (NSC)
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05-03-2023, 04:17 PM,
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Claudia Sabina
Nachfahrin von Kaisern
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Registriert seit: Jul 2022
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RE: Auf dem Platz vor dem Thorianum- Hochzeit Marcus Sabinius Merula und Accia Prisca
(04-30-2023, 02:21 AM)Marcus Iulius Cato schrieb: Was für eine Hektik, war es heute gewesen, erst diese lange Besprechung und dann hatte ich doch fast die Hochzeit vergessen. Cato scheuchte seinen Dicken herum, damit er sich beeilte bei der Anlegung seiner Toga. Steht die Sänfte bereit? Hatte er gemault und war einfach losgestürzt. Zum Glück kam der Dicke noch mit dem Geschenk hinterher.
Erleichtert atmete er auf, er sah es kamen noch mehr Gäste. Eilig trat er mit ihnen ein und näherte sich mit ihnen dem Brautpaar. Bei dem Anblick der Braut erinnerte er sich, er hatte sie schon einmal gesehen. Lächelnd trat er auf das Brautpaar zu. „Den Segen der Götter wünsche ich euch. Meinen Glückwunsch euch beiden.“ An Merula gewandt kam noch bevor er weiter ging, denn es folgten noch weitere Gäste: „Ich freue mich für dich, dass du dein Glück gefunden hast.“
Iulius Blick schweifte suchend umher, bestimmt würde er auf seine Sabina treffen.
Nun war Prisca Teil dieses Mysteriums, was Matrona sein hieß, und ich schaute genau hin, ob sie sich verändert hatte. Doch nein, sie war immer noch die liebe Accia Prisca ( Der Centurio, der ihr Bruder war, gefiel mir allerdings weniger. Seine Augen erinnerten mich an die der Heiligen Krokodile in Bakchias. In Bakchias gab es einen großen Tempel des Gottes Sebak, dem diese Tiere geweiht waren. Ich hatte ihn besucht. Ich weiß nicht, ob jemand in Iscalis schon mal solche Augen gesehen hatte. Wenn nicht, konnte er sich ja jetzt Accius Florus angucken)
Ich schaute mich gerade zu Serena um, um ihr meine Beobachtung mitzuteilen, als ich sozusagen im Satz erstarrte. Mein Kopf wurde ganz leer. Vielleicht weil mein Herz bis zum Halse klopfte? Dort war Iulius Cato mit seinem Lieblingssklaven. Wie gut Xerxes aussah. Ich hatte das eigensinnige Kinn und die dunklen Augen... nein, nicht vergessen. Ich könnte ihn nie vergessen. Aber mir aus dem Kopf geschlagen.
Ich konnte den Gedanken kaum ertragen, dass er wieder so tun würde, als wäre ich nicht da wie auf dem Sklavenmarkt. Ich schaute ihn sehnsüchtig an, und als mir Anaxarete in die Rippen stieß, schaute ich ganz schnell wieder weg.
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05-04-2023, 12:28 AM,
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RE: Auf dem Platz vor dem Thorianum- Hochzeit Marcus Sabinius Merula und Accia Prisca
Als erstes entdeckte Iulius den kleinen Claudischen Schreihals, wenn der Knirps hier ist, gehört er bestimmt zu ihrem Gefolge. Ach und die Cousine die Verlobt von Furius sah er auch. Schon bahnte Cato sich möglichst unauffällig eine Weg zu ihr. Er hatte seine Sabina entdeckt, heute würde er sie im Auge behalten. Ich glaube sie hat mich auch gesehen, stellte er mit Herzklopfen fest. Siehe da die Amme war auch dabei oder wer immer die Alte war. Eigentlich war das ja gut, so geriet sie wenigstens nicht in falsche Hände, doch jetzt passte das ihm gar nicht. Möglichst dicht streifte er an ihr vorbei und flüsterte ihr dabei zu: „Xerxes folgt deinem Duft, wunderschöne Blume.“
Erst danach wandte er sich um schritt ihr lächelnd entgegen. „Sei gegrüßt werte Claudia Sabina, ich hoffe das werte befinden ist gut. Es freut mich dich hier zu sehen. Wie immer sticht deine Schönheit hervor.“
Aufmerksam betrachtete er sie, konnte es sein, dass sie ein wenig traurig aussah? War das weil er hier war? Wollte sie lieber einen anderen sehen. Kurz schaute er sich aufmerksam um. Cato sah keinen, der ihm hier gefährlich werden konnte, das wäre ja noch schöner.
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05-05-2023, 07:10 PM,
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Claudia Sabina
Nachfahrin von Kaisern
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Registriert seit: Jul 2022
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RE: Auf dem Platz vor dem Thorianum- Hochzeit Marcus Sabinius Merula und Accia Prisca
"Es geht mir gut", flüsterte ich und merkte wie mir das Blut in den Kopf strömte. Xerxes nannte mich eine wunderschöne Blume. Das war romantisch.
Aber ich richtete mich auf und sah Iulius Cato an. Er sollte nicht glauben, dass er mir ohne eine Erklärung davon käme.
"Weshalb hast du nicht mehr mit mir gesprochen auf dem Sklavenmarkt?", fragte ich unverblümt. Ja, ich wusste, dass das unkonventionell war: Eine junge Dame hatte bescheiden und zurückhaltend zu sein. Sie hatte zu schweigen und zu dulden. Völlige Aufrichtigkeit war aber meine Devise. Ich würde Xerxes immer alles sagen wollen. Und er sollte mir immer alles sagen. Ich wollte mit ihm vertraut sein wie meine Vorfahrin die göttliche Kaiserin Livia mit ihrem Ehemann, dem vergöttlichten Augustus. War das denn zu viel verlangt? Anaxarete bekam bereits Schnappatmung.
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05-09-2023, 08:52 AM,
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RE: Auf dem Platz vor dem Thorianum- Hochzeit Marcus Sabinius Merula und Accia Prisca
Wieso fragt sie das? Iulius wusste nicht was das sollte, sie wusste die Antwort doch selber. Schon wieder zwang sie ihn zu etwas, obwohl sie die antworten selber wusste. Das viele Gerede um bestimmte Sachen, konnte ganz schön nervig sein. Machten das alle Frauen so oder war das so eine Marotte von seiner geliebten Sabina? Sollte er sie ihr zugestehen um des lieben Frieden willens, ob wohl sie Ehrlichkeit erwartete. Demnach müsste er ihr dies aber Abgewöhnen. Doch sie war kein Kind, sondern eine frau mit ihrem eigenen Kopf, um dessen Willen er sie auch liebte.
„Muss ich die Frage wirklich beantworten? Du kennst doch den Grund. Ich möchte nicht das du näheren Kontakt mit dieser hetäre pflegst und schon gar nicht das sie dich in ihrem heim aufsucht. Für die Patrizierin Claudia Sabina geziemt sich das nicht.“ Damit wusste sie auch, dass er es auch missbilligen würden wenn sie einmal verheiratet wären. Das er ihr Haus aber selber aufsuchte brauchte er ja nicht zu erwähnen.
„Doch lass uns jetzt unser zusammentreffen genießen“, kam im charmantesten Lächeln von ihm.
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05-10-2023, 02:53 PM,
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Claudia Sabina
Nachfahrin von Kaisern
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RE: Auf dem Platz vor dem Thorianum- Hochzeit Marcus Sabinius Merula und Accia Prisca
Iulius Cato wollte also nicht, dass ich mit Licinana Aglaia Kontakt hatte. Er machte sich Sorgen um meinen Umgang. Das war reizend. Ich war gerührt:
"Gut, wenn du es nicht willst, so werde ich nicht mehr mit jener Aglaia sprechen. Das hättest du mir aber auch sagen können, anstatt mich stehen zu lassen. Obwohl sie durchaus eine nette Person ist. Sie ist Griechin. Und ich hätte vielleicht etwas zur Unterhaltung lernen können"
Hatte ich schon erwähnt, dass die Leute in Alexandria gerne spotteten. Beispielsweise nannten sie den Caesar Augustus Vespasianus wegen seines Geschicks, aus allem Geld zu schlagen, den "Cybiosactes", einen Heringshändler oder Kleinkrämer. Manchmal gefiel es mir auch, Witze zu machen (Nicht den Kaiser einen Kleinkrämer zu nennen. Das würde ich nie tun)
Doch diesmal meinte ich meine Worte gar nicht als Witz.
Meine Mutter hatte mir gesagt, dass eine Hetäre eine "Unterhalterin für Männer" wäre. Ich konnte mir da nicht viel darunter vorstellen. Vielleicht spielte sie gut Lyra oder Flöte oder sänge schön. Und wenn sie war wie die berühmten Hetären aus den Geschichten, war sie elegant und sagte kluge Sachen über Politik und Philosophie. Mehr wusste ich wirklich nicht, und was ich wusste, erschien mir durchaus erstrebenswert. Obwohl Hetären infam waren. Aber bei uns Römern waren alle möglichen Leute infam:
"Ich würde doch absichtlich nie etwas tun, Xerxes, was dich kränken könnte", sagte ich. Ich glaube, mir stiegen schon wieder Tränen in die Augen. Ich fühlte mich so weich und nachgiebig. Was machte dieser Mann nur mit mir? Hatte er Zwiebeln in seiner Toga versteckt? Oder war das Liebe?
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