Forum

[Aulus Plautius Montanus]

Die Hälfte des Rennens war vorbei und ich lag nur auf Rang drei hinter Tristram und Tjaart, was mich zornig machte. Vor allem Mistral war schon zwei Mal gestolpert und einmal war ich fast in den Wagen von einem anderen Fahrer gedotzt. Dieses Rennen lief wahrlich nicht gut und ich peitschte Mistral und Bora gnadenlos, damit sie endlich einmal ein wenig Geschwindigkeit aufbauten und tatsächlich konnte ich mich zumindest ein klein wenig von Frowin absetzen und hatte Tjaart fast eingeholt.

[Chronist]

Die anderen Fahrer waren fast herangekommen, als die kleinen, keltischen Pferde von Tristram anfingen, den Endspurt einzuleiten. Runde um Runde zogen sie das Tempo an, um die Verfolger hinter sich zu verbannen. Das Dreiergespann dahinter zog anfangs noch gut mit, dann aber zeigte sich, wessen Pferde das längste Durchhaltevermögen hatten. Agamantes fiel als erster leicht zurück, und so sehr er sich auch bemühte, er konnte das nicht wieder gutmachen. Frowin, der die ersten Runden noch zurückgelegen hatte, überholte ihn schließlich und versuchte, zu Tjaart aufzuholen. Eine Weile sah es auch so aus, als könne das gelingen, bis schließlich auch dieser seinen Pferden ordentlich die Peitsche gab, um den führenden Tristram einzuholen.

Der aber war uneinholbar, und das keltische Publikum explodierte vor Freude bei dem Anblick der keltischen Pferde, die als erstes über die Ziellinie donnerten, und einem siegreichen Tristram, der es seiner Schwester gleichgetan hatten. Wann hatte es das das letzte Mal gegeben? Und noch dazu an einem Tag, den die römische Legion feierte? Zwei Kelten, Geschwister obendrein, die sich beide den Siegeskranz holten!

Tjaart folgte zwar dichtauf, aber doch deutlich hinter Tristram auf dem zweiten Platz. Frowin hatte sich einen respektablen dritten Platz erkämpft, und zum Schluss kam ein unglücklicher Agamanthes, der heute wohl den falschen Göttern ein Opfer dargebracht hatte.

[Tristram]

Tristram platzte fast vor Stolz aber auch vor Häme. Ausgerechnet an diesem Tag, dem Tag, der für die Römer und ihre Streitkräfte so wichtig war, wurden sie bezwungen. Von ihm und seiner Schwester. Zwei Kelten hatten es geschafft, wenn auch im kleinen Kreis, sie zu besiegen. Unter einem Ohrenbetäubenden Jubelgeschrei der Kelten bestieg er das Podium, Hinter ihm kamen seine Mitstreiter. Er ahnte, das sich mit diesem Tag, die Kluft zwischen Kelten und Römer wieder vergrößert hatte.