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Peristyl | Säulenhof
04-20-2023, 02:47 PM,
Beitrag #31
RE: Peristyl | Säulenhof
Ich war selten so froh Claudia Sabina zu sehen. Als sie beschwingt wie immer mit einer Schriftrolle bewaffnet ins Peristyl schritt, atmete ich erleichtert auf. Hoffentlich würde dann Priscas nutrix endlich Ruhe geben mit dem leidigen Hochzeitsnachtthema, von dem wir wahrlich genug gehört hatten. Wie meistens kam Sabina eher hierher um zu lesen oder zu rezitieren und die Frischluft zu genießen, als zu weben. Wahrscheinlich war ihr gar nicht aufgefallen, dass ich den zweiten Webstuhl - der eigentlich für Sabina gedacht war - an Prisca ausgeliehen hatte. Es waren ohnehin nur noch einige Tage bis Priscas Hochzeit und wir waren bereits fast fertig. 

"Salve, Sabina. Bitte setz dich doch und beehre uns mit einer deiner Rezitationen. Das würde uns bestimmt gut tun in diesem Augenblick." Wenigstens schien mein Gesicht endlich ein wenig von Tomate zu Rose zu wechseln, nachdem wir nicht mehr weiter über Geschlechtsteile und deren Positionen sprachen. "Ach, es ist alles gut. Nur äh...es ging um die äh...Hochzeitsnacht und die Pflichten der Braut. Wir wollten ohnehin gerade das Thema wechseln, da kommt ein wenig Literatur oder Philosophie recht." Ich hoffte, dass Sabina das akzeptieren würde und Miriam nicht doch noch mit Fragen löchern würde.
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Vormund: Ihr Ehemann Tib. Furius Saturninus
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04-20-2023, 05:32 PM,
Beitrag #32
RE: Peristyl | Säulenhof
"Als ich mal Anaxarete nach der Hochzeitsnacht gefragt habe, meinte sie nur, ich soll mir darüber keine Sorgen machen,  denn ich wäre ja jung und gesund", erzählte ich: 
"Obwohl ich mich frage, warum man dafür besonders gesund sein muss. Ist das furchtbar anstrengend oder so etwas?", ich zuckte die Schultern und schaute Serena und Prisca an. 
Prisca saß an meinem Webstuhl, wie ich bemerkte, und ich beschloss sofort, ganz großzügig zu sein und auf das Weben zu verzichten:

"Möchtet ihr vielleicht die Geschichte von Pantheia und Abradatas hören? Pantheia war auch verheiratet. Mit Abradatas natürlich. Ihre Geschichte ist romantisch und tragisch zugleich. Ich lese gerne mit verteilten Rollen, aber Serena mag das nicht. Es ist ihr zu nahe an der Schauspielerei", ich schnitt eine kleine Grimasse.

Als ich aber daran dachte, wie die Romanheldin Pantheia in die Gefangenschaft des Perserkönigs geriet, fiel mir wieder mein eigener Perserkönig ein. Und das eben dieser Iulius Cato mich keines Blickes mehr würdigte.  Nur weil ich ein bisschen mit einer waschechten Hetäre geplaudert hatte. Sie war sehr nett, und hatte eine Mutter, die eine Buchhalterin und eine Ornatrix war oder so ähnlich. Sie wollte kommen, mir die Haare machen. Und mir fiel Linos ein, der gesagt hatte, dass er sich in mich verliebt hatte und das ganze Chaos, was es in mir ausgelöst hatte.

 Serena hatte es gut. Ich glaubte nicht, dass ihr je so etwas passieren würde. Sie hatte einfach ihren drögen Saturninus, und das war es. Und auch Prisca wirkte so... so vollkommen in sich ruhend. Ihren Verlobten kannte ich nicht, doch bestimmt war er ein aufrechter und guter Mann. Nur waren die so.... ich wusste es selber nicht.

Unwillkürlich lies ich die Schriftrolle sinken und seufzte tief.
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Vormund (Tutor):  Manius Claudius Menecrates
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04-21-2023, 11:58 AM,
Beitrag #33
RE: Peristyl | Säulenhof
“Ach nein, liebes Kind, es ist nicht sehr anstrengend und allgemein schnell vorüber. Du musst nur...“
“NEIN!“ fiel Prisca Miriam ins Wort und hätte vor Schreck fast den Webrahmen umgestoßen, so schnell drehte sie sich in Richtung der Amme. “Bitte, Miriam, das kann Anaxarete sicher auch erklären“, meinte sie etwas ruhiger und entschuldigender.

Miriam hob resignierend die Handflächen und lehnte sich auf ihrem Stuhl zurück, und Prisca, wieder rot wie eine Erdbeere, schnaufte erleichtert durch. “Entschuldige, Claudia Sabina. Ich würde sehr, sehr gerne eine Geschichte von dir hören“, wandte sie sich dann wieder an die Hinzugekommene und hoffte, dass die ihr den kurzen Ausbruch nachsehen würde. Aber wenn Sabina nur wüsste, was sie in den letzten Minuten alles hatten anhören müssen, würde sie es ganz sicher verstehen! Nur wollte Prisca gar nicht, dass sie oder irgend ein anderer Mensch so etwas nochmal hören musste. Sie selbst wollte sich noch immer am liebsten die Ohren auswaschen, um vergessen zu können, was sie gehört hatte.
“Aber sag, du wirkst betrübt? Ist alles in Ordnung?“ Sabina hatte schon sehr sehnsüchtig geseufzt.
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Vormund (Tutor): Aulus Carisius Primus (NSC)
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04-24-2023, 03:12 PM,
Beitrag #34
RE: Peristyl | Säulenhof
Die Sklavin von Accia Prisca fing damit an, mir etwas erzählen zu wollen, aber gerade als es interessant wurde, unterbrach ihre Herrin sie. Nun ja, es musste wirklich etwas sehr Unerfreuliches sein, dass Prisca und Serena so pikiert waren.
Ich beschloss jedoch, nicht Anaxarete zu befragen, sondern meinen Lehrer Agamedes. Er redete mir gegenüber immer von philosophischer Aufrichtigkeit. Dann würde ich ja sehen, wie weit sie bei ihm reichte. 

Prisca hatte mich so teilnahmsvoll gefragt, was ich hätte, als ich seufzte. Und ich sagte: "Ach nichts" Ich wollte die Accia nicht mit meinen Gefühlen behelligen. Doch dann fiel mir ein, dass ich die Angelegenheit in eine Geschichte verpacken konnte. Phantasie wie gesagt hatte ich. Und beide Freundinnen hatten gesagt, dass sie gerne eine Geschichte hören wollten:

"Ich erzähle euch eine Geschichte, die ihr vielleicht noch nicht kennt. Sie stammt aus Pantheias Jugend", sagte ich schnell:
"Pantheia war eine Prinzessin aus Asia und schon Abradates, dem König von Susa, versprochen. Und obwohl sie ihren zukünftigen Ehemann nur ein einziges Mal in ihrem Leben gesehen hatte, hatte sich sein Bild in ihrem Herzen eingegraben und sie fertigte eine purpurne Tunika für ihn an, die sollte ihm in Falten bis zu den Füßen reichen, Armbänder für seine Handgelenke – alles aus Goldfäden – und  eine Helmfeder in Hyazinthenfarbe. Obwohl man über sie sagte, dass sie wunderschön sei und obwohl sie reich und hochgeboren war, war sie so tugendhaft, dass sie ihren Turm nie verließ, sondern jahrelang nur webte und handarbeitete. Und obwohl sie Abradates nur einmal gesehen hatte, passten ihm die Sachen später ganz genau", ich machte eine Pause:
" An Vollmondabenden  stand Prinzessin Pantheia auf ihrem Söller der Mitternacht und bat Luna, ihr den versprochenen Ehemann zu zeigen. Sie sehnte sich so sehr und sie liebte so sehr. Aber er kam nicht, und ihre Sehnsucht wurde nicht gestillt. Da glaubte Pantheia, dass Abradates sie ganz und gar vergessen hatte. Und sie beugte sich über die Brüstung und eine Träne rollte über ihre Wange und fiel hinab.
Unten aber vor dem Turm wachte Oitolinos*, er war ein treuer Diener, und wie alle Diener der Prinzessin war er natürlich ein Eunuch"

Wieder machte ich eine Pause:
"Pantheias Träne fiel in sein Gesicht, als er nach oben blickte und da sah er die weinende Pantheia, und sie erschien Oitolinos wie die Mondgöttin selbst und das lieblichste Geschöpf auf Erden.
Er ging zu ihr und warf sich ihr zu Füßen: "O Prinzessin Pantheia", sagte er: "Ich habe deine Tränen gesehen, und eine fiel auf meine Wange. Warum weinst du? Wenn du mir erlaubst, dich zu lieben, so werde ich jede Träne trocknen. Das ist keine Schande für dich, denn auch ich wurde als Adliger geboren und nur in der offenen Schlacht besiegt und gefangen genommen. Und wenn du mich auch liebst, dann gib mir einen Kuss"
Oitolinos war ein schöner junger Mann mit feurigem Blick, und er rührte Pantheia sehr, wie er um ihre Liebe bat. Er war treu und gut, und er war die ganzen Jahre immer in ihren Diensten gewesen Die Goldfäden und den Hyazinthenfederbusch hatte er ihr gebracht.
Dennoch zweifelte Pantheia keinen Augenblick daran, dass es nicht sein konnte",
ich stand auf und warf einen imaginären Mantel um mich:
"So etwa tat sie es, und sie sprach: Deine Liebe ehrt mich, und sie ist keine Schande. Doch was nicht sein darf, kann nicht sein. Ich bitte dich, zu gehen", und Oitolinos ging. Er ging für immer.
Versteht ihr? Pantheia zweifelte keinen Moment daran, dass sie das Richtige getan und gesagt hatte. Und sie liebte ihren zukünftigen Ehemann von ganzem Herzen und konnte sich nicht vorstellen, mit einem anderen vermählt zu sein.  Aber weshalb tat ihr das Herz doch weh? Weshalb war sie traurig? Oder hatte sie kein Herz?", meine Stimme wurde leise:

"Soll ich die Geschichte so enden lassen? Prinzessin Pantheia hatte also kein Herz. Als sie in ihre Brust schaute, war da nur ein bunter Vogel. Der Vogel breitete seine Schwingen auf und flog wie ein Phönix zur Sonne und zu den Sternen, dort wo auch sie hingehörte. Zu denen, die ganz oben unerreichbar blieben wie der Himmel.... "

Ich seufzte noch einmal und dann sagte ich mit meiner gewöhnlichen Stimme:
"Lasst ihr mich sehen, wie weit ihr schon seid mit eurem Gewebe?" 


* Sim off:  Oitolinos = altgriech. "Unglücks - Linos" Cool  

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Vormund (Tutor):  Manius Claudius Menecrates
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04-24-2023, 10:04 PM,
Beitrag #35
RE: Peristyl | Säulenhof
Sabina fing an, eine Geschichte zu erzählen. Eine, die Prisca noch nicht kannte, deshalb hörte sie neugierig zu, während Sabina frei und ohne abzulesen rezitierte. Sie hatte ein Talent dafür, fand Prisca, auch wenn sie natürlich verstand, was Sabina zuvor mit Schauspielerei gemeint hatte. Aber die Geschichte klang detailliert und mit kunstvollen Worten geschmückt – Hyazinthenfeder! Prisca hätte nicht einmal geahnt, dass es so etwas gäbe, oder was das sein sollte – auch wenn sie ihr an mancher Stelle wirr erschien. Natürlich kannte Prisca das Wort Eunuch und wusste prinzipiell auch, dass das ein Mann war, der einer Frau nicht beiliegen konnte. Und dass schon frühere Kaiser diese grausame Praxis im gesamten Imperium untersagt hatten – auch wenn das nicht hieß, dass nie dagegen verstoßen worden wäre – so dass nur noch die fanatischen Priester der Kybele sich selbst zu Eunuchen machten. Nicht, dass Prisca auch nur annähernd wüsste, wie das ginge, und sie hatte nicht vor, danach zu fragen. Nicht nach all dem, was Miriam ihr bislang erzählt hatte. Sie fürchtete weitere unappetitliche Details.

“Aber Pantheia hat doch später Abradates geheiratet und ihn sehr geliebt, dachte ich?“ fragte sie verwirrt von der Geschichte nach. Sie hatte auch nie gehört, dass Pantheia davor einen Geliebten gehabt hätte oder irgendwas, wobei sie so viele Geschichten über die Prinzessin aus Asia auch gar nicht kannte. “Warum sollte sie da also jetzt herzlos sein, nur weil sie ihrem verlobten treu war? Es war doch ihre Pflicht, ihren Verlobten zu wählen? Caritas und Pietas gar einem anderen zu schenken, das wäre doch ein schlimmer Frevel gewesen, nicht?“ fragte Prisca die anderen beiden, was sie dachten.
“Und das mit dem Vogel kapier ich nicht. Ich dachte, sie lebte danach noch lange mit ihrem Mann zusammen?“ Nein, Prisca war wirklich verwirrt. Das war vielleicht doch eine etwas zu hohe Kunst für sie. Normalerweise verstand sie ja Theaterstücke, Gedichte und Geschichten, aber das mit dem Vogel erschien ihr doch irgendwie seltsam und unlogisch. Warum sollte ein Gott ihr Herz in einen Vogel verwandeln, und welcher Gott überhaupt? Es kam bis eben ja noch gar keiner vor. Nein, irgendwas fehlte da.
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Vormund (Tutor): Aulus Carisius Primus (NSC)
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04-25-2023, 03:16 PM,
Beitrag #36
RE: Peristyl | Säulenhof
Ich war erleichtert, dass Prisca ihrer Dienerin Miriam so entschieden den Mund verbat. Sabina würde schon noch genug erfahren, wenn es an der Zeit für sie war. Über so etwas musste man wirklich nicht mehr als absolut notwendig sprechen. Und es freute mich, dass Sabina dieses Mal eine Liebesgeschichte dabei hatte und nicht wieder so philosophischen Literaturkram, den ich persönlich höchst langweilig fand. 

Sabina legte sich anfangs sehr ins Zeug um ihre Geschichte auszuschmücken und darzustellen, aber je näher das Ende der Geschichte rückte, desto dünner und tonloser wurde ihre Stimme und desto leiser sprach sie auch. Ich runzelte ein wenig die Stirn, da dies so gar nicht die Sabina war, die ich in meiner Zeit hier bei der Gens meiner Mutter kennengelernt hatte. Ich würde später einmal privat mit ihr sprechen, wenn sie hier vor Prisca nicht mit der Sprache rausrücken wollte. 

"Pantheia hat in jedem Fall richtig gehandelt. Als Frau ist es nur Recht, dass wir die Männer lieben, die für uns bestimmt sind und niemand sonst." Wo würde unsere Gesellschaft denn sonst hinkommen, wenn da einfach jeder mit jedem davonlief und sich wie Tiere in den Büschen vereinigten oder so. 

"Komm her, Sabina und schau. Prisca ist schon so gut wie fertig und mir fehlt auch nicht mehr viel." Stolz blickte ich auf den handwerklich gut gewebten Stoff, auch wenn mir die Hände, Schultern und der Rücken schmerzten von den vielen Stunden am Webstuhl.
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Vormund: Ihr Ehemann Tib. Furius Saturninus
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04-26-2023, 01:39 PM,
Beitrag #37
RE: Peristyl | Säulenhof
Serenas und Priscas Worte bliesen jeden Kummer weg wie der Wind die Wolken vor der Sonne:
“Warum sollte sie da also jetzt herzlos sein, nur weil sie ihrem Verlobten treu war? Es war doch ihre Pflicht, ihren Verlobten zu wählen? Caritas und Pietas gar einem anderen zu schenken, das wäre doch ein schlimmer Frevel gewesen, nicht?“, sagte Prisca und Serena meinte : "Pantheia hat in jedem Fall richtig gehandelt. Als Frau ist es nur Recht, dass wir die Männer lieben, die für uns bestimmt sind und niemand sonst."

Ich glaube, in diesem Moment erst begriff ich die Lehre der Stoa: Es machte gar nicht glücklich, seinen Launen und kindlichen Wünschen nachzugeben. Es machte glücklich, das Richtige zu tun und seine Pflicht zu erfüllen. Meine Cousine und ihre Freundin hatten so was von Recht. Ich konnte nicht anders und gab erst Serena und dann Prisca einen ganz schnellen, gehauchten Kuss auf ihre Wange:

"Oh ja. Also hat die Geschichte einen ganz anderen Schluss: ", sagte ich aus tiefstem Herzen erleichtert:
" Pantheia vergaß Oitolinos völlig. Sie webte und stickte in ihrem Turm weiter. Ihr Herz war kein Vogel, obwohl sie sich danach sehnte, zu ihrem Verlobten zu fliegen. Doch Pantheia konnte geduldig warten auf das, was ihr geschenkt werden sollte. Als sie die letzte Stickerei am Kragen der goldenen Tunika vollendet hatte, kam König Abradatas an ihres Vaters Hof, und die Hochzeitsfeierlichkeiten begannen. Sie dauerten drei Tage und drei Nächte. Und Abradatas von Susa  und Pantheia liebten sich so sehr, dass niemals einer ohne den anderen sein wollte. Sie waren glücklich ihr Leben lang und hatten viele Kinder. Ende",

Ich strahlte, trat neben meine Cousine und die beiden Webstühle und schaute mir beide Webstücke an:

"Eure Hochzeitsgewänder sind wunderschön. Wie kunstfertig ihr doch seid!", sagte ich ehrlich begeistert: "Ich freue mich so sehr für euch beide. Und ich bin froh, dass ich euch habe!"

Vermutlich konnten beide junge Frauen meinen plötzlichen Umschwung zu  guter Laune nicht ganz verstehen. Das machte aber nix.
Jetzt musste nur noch mein eigener Xerxes, ich meine Abradatas kommen.
[Bild: 3_15_08_22_9_35_15.png]
Vormund (Tutor):  Manius Claudius Menecrates
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05-19-2023, 05:46 PM,
Beitrag #38
RE: Peristyl | Säulenhof - eine erfreuliche Nachricht
Es war einige Zeit vergangen, seit ich Serena und Prisca, die ein jede an ihrer tunica recta gesessen hatte, meine Version von Abradatas und Pantheia erzählt hatte. Mittlerweile war Prisca verheiratet. 
Die Pantheia aus der Geschichte war ja eine Meisterin in Handarbeiten gewesen. Und meine Cousine und ihre Freundin waren auch ziemlich gut. Zumindest hatte ich in ihren Hochzeitsgewändern keinen Fehler entdecken können. Ich dachte an Iulius Cato und dann dachte ich daran, dass es alle Männer anscheinend zu lieben schienen, wenn eine Frau eine gute Weberin war. Ich war leider überhaupt nicht gut darin. Was ich webte, wollten nicht einmal die Sklaven anziehen.
Jetzt stand ich zwischen meinem und Serenas Webstuhl und starrte sinnend nach links und rechts, als seien sie zwei Monster, die gekommen waren, mich zu holen. Wie sollte das nur werden? Aber dann dachte ich daran, dass bisher kein Verlobter in Sicht war. Der besagte Iulius Cato wollte mich zwar Augenstern nennen, aber anscheinend nicht heiraten.

Nun gut, so blieb mir die Weberei noch eine Weile erspart.
[Bild: 3_15_08_22_9_35_15.png]
Vormund (Tutor):  Manius Claudius Menecrates
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05-21-2023, 09:07 PM,
Beitrag #39
RE: Peristyl | Säulenhof
Auch wenn Nathaira stumm war, so war sie doch nicht taub und hatte sehr wohl mitbekommen, dass ein gewisser Militärtribun namens Marcus Iulius Cato um ein Gespräch bei Herius Claudius Menecrates gebeten hatte. Mehr wusste Nathaira jedoch nicht, schließlich war sie niemand die an verschlossenen Türen lauschte. Außerdem wäre ihr dies mit Sicherheit nicht gut bekommen, wenn sie dabei erwischt worden wäre. So atmete die claudische Sklavin tief durch und strich sich dabei eine Strähne aus ihrer Stirn. Irgendwie musste sie Claudia Sabina über dieses Treffen informieren. Denn das es dabei um die junge Römerin ging, konnte sich ein jeder an einer Hand abzählen. Außer eben jene Person war nicht des rechnens mächtig. So wie Nathaira. Bei diesem Gedanken spürte Nathaira für einen kurzen Augenblick einen dicken Kloß in ihrem Hals, den sie rasch hinab schluckte. Nein. für Sentimentalitäten war in diesem Moment kein Raum. Sie musste Claudia Sabina finden und ihr irgendwie diese Neuigkeit mitteilen. Denn das es eine Neuigkeit war, dessen war sich die Sklavin sicher.

So begab sich Nathaira schließlich auf die Suche nach der jungen Claudia. DIe Villa Claudia war jedoch so weitläufig, dass Nathaira im ersten Moment gar nicht wusste, wo sie ihre Suche nach Claudia Sabina beginnen sollte. Moment mal. Hatte sie nicht eine der weitaus älteren Sklavinnen darüber sprechen gehört, dass sich Claudia Sabina an einem Webstück versuchen wollte und die Webstühle aus diesem Grund in das Peristyl gebracht worden waren?

Mit diesem Gedanken im Kopf durcheilte Natharia regelrecht die Gänge der Villa, bis sie den Säulenhof erreichte und dort besagte Webstühle entdeckte. Und noch jemand anderen entdeckte sie dort. Claudia Sabina. Bei deren Anblick fiel Nathaira ein riesengroßer Steinbrocken von ihrem Herzen. Blieb jetzt nur abzuwarten ob sie von Claudia Sabina ebenfalls entdeckt werden würde und wie sie der jungen Römerin die Neuigkeit mitteilen würde. Mimik und Zeichensprache waren hier in diesem Fall wohl nicht angebracht. Also blieb Nathaira eigentlich nur eine Möglichkeit. Sie würde Claudia Sabina auf direktem Weg zu besagten Marcus Iulius Cato bringen.
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05-23-2023, 10:37 AM,
Beitrag #40
RE: Peristyl | Säulenhof
"Nathaira", sagte ich freundlich, winkte ihr zu und wies auf den von Prisca verwaisten Webstuhl: "Verstehst du dich eigentlich aufs Weben?"
 Bitte, bitte sage ja, dachte ich. Oder vielmehr: Nicke mit dem Kopf.  
Wenn Nathaira mir beim Anfertigen von Stoff helfen würde, würde sie es wenigstens hinterher nicht weiter tratschen können. Ich war mir ziemlich sicher, dass es in Rom auch viele Damen der Gesellschaft so hielten. Handarbeiten langweilten sie genauso wie mich. Um den schönen Schein zu wahren, setzten sie ihre Sklavinnen an die Arbeit. und taten dann so, als hätten sie sämtliche Togen der Männer der Familie mit eigenen Händen angefertigt (Da hatte ich sogar meine Urahnin Livia Augusta, das sittenstrenge Vorbild aller Matronen, ganz schön in Verdacht)
[Bild: 3_15_08_22_9_35_15.png]
Vormund (Tutor):  Manius Claudius Menecrates
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