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Auf den Schwingen der Gaviola
08-09-2022, 01:51 PM,
Beitrag #11
RE: Auf den Schwingen der Gaviola
Gerwina lächelte glücklich, als Sonnwin ihr so viele Komplimente wegen ihrer römischen Aufmachung machte, sie wollte ihm einen Kuss geben, aber doch nicht in der Öffentlichkeit, den sparte sie für später.

Als sie dann ihrem Bruder auf den Jungen verwies, schien es Sonnwin nicht sehr gefallen, dass er seine Schwester angesprochen hatte, er blickte ihn direkt in die Augen und fragte, wie der ihnen helfen könnte. Der stellte sich mit einem Lächeln als Duglas vor, und hat vorgeschlagen sie mitzunehmen, er musste auch nach Iscalis.

Sein nettes Lächeln wirkte auf sie wie aufgesetzt und irgendwie falsch, aber sie mussten hier weg und daher das Risiko auf sich nehmen. Gerwina schaute Sonnwin an, "Was meinst du, Publius, können wir diesem einfachen Reisenden vertrauern und sein Angebot annehmen?", denn ihr Bruder hat immer das letzte Wort.
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Vormund (Pater Familias): Aulus Gabinius Secundus [Sonnmar] (NSC)
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08-09-2022, 05:00 PM,
Beitrag #12
RE: Auf den Schwingen der Gaviola
Ich überlegte kurz. Vom Hafen ab führte eine römische Straße schnurstracks nach Iscalis, die zumindest tagsüber viel befahren war. Es war eher unwahrscheinlich, dass wir vom Weg abkamen und uns der Junge in die Gewalt von Wegelagerern bringen würde. Vermutlich war es so, wie er sagte: Da er flink war und kaum Gepäck bei sich trug, hatte er einen Ochsenkarren ergattert und merkte jetzt, dass er alleine den Fuhrlohn nicht aufbringen wollte oder konnte:
"Ja, nehmen wir an, sonst kommen wir hier nicht mehr weg", sagte ich zu Gerwina, und zu diesem Duglas: "Auch wir müssen nach Iscalis und schließen uns daher Dir gerne an. Ist das  unser Karren?"
Das war nicht schwer herauszufinden, er wartete als einziger am Straßenrand.  Ich winkte Durs, Rango und Elfried, die rasch unsere Sachen aufluden. Sie würden hinten aufhocken, wir würden vielleicht mit Duglas zusammen auf dem Kutschbock Platz finden, wenn wir uns zu viert hinquetschten, aber das passte mir nicht.
Ich wies Elfried an, Wolldecken über eine der Truhen zu breiten, so dass Gerwina direkt hinter uns einen Sitz bekam, der einer Dame angemessen war. 
Ich drehte mich zu meiner Schwester um: "Sitzt du bequem, Clara?", fragte ich sie.
Kaum hatten wir Platz genommen, setzten die Ochsen sich geruhsam in Bewegung.
Ich wandte mich an Duglas: "Ich habe mich noch nicht vorgestellt, Gabinius Secundus mein Name. Bist du denn aus Iscalis? Wie es dort so?"
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08-11-2022, 02:18 PM,
Beitrag #13
RE: Auf den Schwingen der Gaviola
"Nein, ich komme nicht aus der Silberstadt. In Iscalis gibt es aber alles, was Römer für ihre Bequemlichkeit brauchen", erwiderte Dunduvan mit leisem Spott: "Ich stamme von der Insel Mona"
er beobachtete seine Mitreisenden rasch, um zu sehen, wie sie reagierten. Ob sie von Mona gehört hatten? 
Er schaute auf die braunen, sich gleichmütig bewegenden Rücken der Ochsen:
"Und was führt euch hierher?", fragte er in  Plauderton, obgleich er die Antwort zu kennen glaubte. Was führte die Adler schon über das Wasser auf die Heilige Insel? 
Silber. Sklaven. Raub. Vergewaltigung und Tod. 
Nur dass die Frau zu ihnen gehören sollte, gefiel Dunduvan nicht so recht. Sie wirkte nicht wie ein schlechter Mensch.
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Falke
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08-12-2022, 01:34 PM,
Beitrag #14
RE: Auf den Schwingen der Gaviola
Also, Sonnwin war mit dieser Fahrangelegenheit einverstanden, denn sonst mussten Geschwister noch warten auf einen anderen Fuhrmann und es könnte lange dauern ... Die Männer beladen den Karren voll mit Truhen und anderem Gepäck. Sonnwin hat Elfried angewiesen für seine Schwester einen Platz auf einer der Truhe vorzubereiten und die Wolldecken darauf zu legen. "Ja, Publius, es ist sehr bequem..., bin zufrieden," antwortete Gerwina, als ihr Bruder sie fragte, ob sie bequem sitzt.
Er selbst nahm mit dem seltsamen Duglas zusammen auf dem Kutschbock Platz.

Und dann ging die Reise nach Iscalis endlich los. Duglas erzählte, dass er von der Insel Mona stammte, fragte dann, was führte die beiden hierher. Und während die Männer sich über Iscalis unterhielten, schaute sie sich die Umgebung an. Aber weder geheimnisvolle Druiden noch blau angemalte Wilden waren irgendwo zu sehen .... Gerwina fühlte sich auf einmal müde und döste auf ihrer Truhe vor sich hin.
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Vormund (Pater Familias): Aulus Gabinius Secundus [Sonnmar] (NSC)
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08-13-2022, 12:27 PM,
Beitrag #15
RE: Auf den Schwingen der Gaviola
Ich gab Duglas Auskunft, es war ja kein Geheimnis und nichts Unrechtes, und da wir auf jeden Fall noch Landarbeiter einstellen würden, würde sich unsere Ankunft ohnehin herumsprechen:
"Wir sind hier, um das Land zu bewirtschaften, welches unser Vater uns überschrieben hat", antwortete ich:
"Wir sind also einfache Bauern", ich grinste etwas, denn Gerwina in ihrer vornehmen Kleidung sah nicht gerade wie eine Bäuerin aus. Aber ich merkte schon, dass der junge Duglas uns für auf Bequemlichkeit versessen oder sogar für ein wenig verweichlicht hielt. 
Nun gut, wo Römer sich niederließen, gab es sobald ein kleines Forum, Thermen, gepflasterte Straßen, Theater oder einen Circus, das war richtig.
Doch verweichlicht mochte nur auf einen ganz kleinen Teil der Patrizier zutreffen, und von Rom selbst hörte man auch ganz verrückte Sachen. Aber die meisten Römer, die ich kannte, waren für ihren Lebensunterhalt in irgendeiner Form tätig: Entwarfen Aquädukte und Brücken, betrieben Tabernae, übten ein Handwerk aus, dienten als Legionäre oder widmeten sich eben der Landwirtschaft.
Die Ochsen zockelten so gemütlich daher, dass man hätte auch zu Fuß gehen können, aber wir hatten es nicht eilig. Noch war Sommer, das Land um uns wirkte friedlich und grün. Ich drehte mich zu Gerwina um, die sehr still war, vermutlich durch den Rhythmus der Bewegung und das eintönige Ächzen der Wagenräder fast eingeschlafen:
"Schau, dieses saftige Gras! Ich sehe schon unsere Pferde weiden", sagte ich begeistert.
Aus dem nachmittäglichen Dunst erhob sich grau und geheimnisvoll die Silhouette einer Ansiedlung zunächst, die mehr und mehr feste Gestalt annahm, bis es als eine römische Stadt zu erkennen war. Sie war mit Erdwällen und Pallisaden gesichert, nicht mit Mauern aus Stein, und das Tor stand offen, was bedeutete, dass wir in Frieden lebten.
Das war Iscalis, die Stadt am Fluvius Isca, dem Isca- Fluss.
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08-13-2022, 12:40 PM,
Beitrag #16
RE: Auf den Schwingen der Gaviola
Mit welcher Selbstverständlichkeit sie unser Land verteilen, dachte Dunduvan ärgerlich, riss sich aber zusammen. Er legte es nicht darauf an, mit diesen Römern zu streiten. Er wollte unauffällig nach Iscalis kommen, und so schlicht , wie er gekleidet war, konnte man ihn für einen Arbeiter oder auch für einen Sklaven halten, und er war sich sicher, dass die Wachen sie durchwinken und sich sein Gesicht nicht einprägen würden:
"Wir sind gleich da", sagte er:
"Fahrt ihr weiter auf euer Land, oder sucht ihr erst mal eine Unterkunft in der Stadt?", er drehte sich um und warf auf Gerwina einen Blick:
"Deine Schwester ist müde. Wenn ihr Heute Nacht in einem römischen Bett schlafen wollt, so empfehle ich Das Weiße Pferd, eine Taberna, wo auch Zimmer vermietet werden", 
einen Moment sah er fast besorgt aus. Er wusste selbst nicht, warum ihm das Geschick dieser Römerin so berührte. Sie glich vielleicht mit ihrer Lebensfreude jemandem, den er gekannt hatte, aber das waren reine Äußerlichkeiten. Diese Gabinia würde sein wie sie alle waren: hochmütig und davon überzeugt, das Recht zu haben, die ganze Welt zu besitzen.
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Falke
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08-15-2022, 12:05 PM,
Beitrag #17
RE: Auf den Schwingen der Gaviola
Gerwina wurde sofort wach, als sie die Stimme ihres Bruders vernahm, sie fuhren an einem kleinen Wald vorbei und sie bewunderte die malerische Landschaft. Es war ein Grünland, wie für Ackerbau und Landwirtschaft geschaffen. "Oh ja, Publius, ich bin einfach begeistert und unsere Pferde werden es auch, sie werden sich auf so einer prächtigen Pferdeweide wohl fühlen." Freute sich Gerwina, obwohl die beiden noch gar keine Pferde besaßen.

Und nun könnte man schon die Stadt Iscalis sehen, die mit Palissaden gesichert war und es sah alles so friedlich aus.

Duglas fragte, ob die Geschwister gleich aufs Land fahren wollen, oder eine Unterkunft in der Stadt brauchten und hat eine Taberna vorgeschlagen. Dabei sah er Gerwina kurz an und stellte fest, sie sei müde, was für die junge Frau nichts anderes bedeutete, als dass sie schlecht aussah.

"Das ist natürlich ein nettes Kompliment, danke" ... meinte Gabinia mit spöttischem Unterton in ihrer Stimme, schaute ihn kühl an und überlegte, warum er wohl um sie besorgt war
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Vormund (Pater Familias): Aulus Gabinius Secundus [Sonnmar] (NSC)
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08-15-2022, 06:59 PM,
Beitrag #18
RE: Auf den Schwingen der Gaviola
Ich konnte mir ein Lachen nicht verkneifen. Da hatte sich der keltische Jüngling ganz schön in die Nesseln gesetzt. Er konnte ja nicht wissen, dass Gerwina wie unsere Mutter Gerlinda war, stark und unermüdlich, obgleich sie so filigran wirkte. Ein wenig tat er mir Leid, und ich milderte den Spott ab:
"Die Taberna Zum Weißen Pferd  ist eine ausgezeichnete Idee. Dann gehen wir Morgen früh schön ausgeruht und nach dem Morgenbrei zum Palast des Statthalters ", sagte ich laut und leiser zu Gerwina: "Und du hilfst mir Morgen früh bitte in meine Toga"
Eine Toga bestand aus einer langen weißen Stoffbahn, die etwa viermal so lang wie ich selbst war. Wohlhabende Römer hatten für gewöhnlich einen Extra- Sklaven, der ihnen beim Anlegen half. Es war nahezu unmöglich, eine Toga alleine so zu drapieren, dass sie in elegante Falten fiel und so aussah, wie es sich für das Ehrengewand eines römischen Mannes geziemte. 
Durs, Rango und Elfried, unsere germanischen Knechte, verstanden zumindest  gar nichts davon. Wir hatten die Drei für unsere Landwirtschaft mitgebracht, und ich glaube, hätte ich dieses Ansinnen an sie gerichtet, hätte der alte Elfried sein faltenreiches Gesicht belustigt verzogen: Lieber Herr Sonnwin, wickle dich mal schön selber ein....
"Was schulden wir dem Ochsenkarrenfahrer, Duglas?", wir hatten alle zusammenlegen wollen, was ich nicht vergessen hatte.
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08-16-2022, 02:44 PM,
Beitrag #19
RE: Auf den Schwingen der Gaviola
"Mit einem Sesterz pro Nase wird er zufrieden sein", antwortete Dunduvan und schaute den Fuhrmann, der während der ganzen Fahrt kein Wort gewechselt hatte, kurz von der Seite an. Der Mann schien aber nur erleichtert darüber zu sein, sie bald loszuwerden.

Sie passierten die Stadtgrenze von Iscalis, da jetzt in Friedenszeiten das Tor offen stand, und die Wachen nur sporadisch Stichproben machten, ohne sich aufzuhalten und kamen dort umweit des Forums zu stehen:
"Und hier lang geht es zum Weißen Pferd. Valete bene Römer", Dunduvan hatte es plötzlich eilig. Er wollte keinen Moment länger in römischer Gesellschaft verbringen, als es notwendig war.
 Dennoch hielt er sich an das, was sich gehörte, hob grüßend die Hand und verschwand dann erst in der Menge.

Er wollte zu Erin und erfahren, was es in Iscalis Neues gab.
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Falke
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08-16-2022, 06:51 PM,
Beitrag #20
RE: Auf den Schwingen der Gaviola
"Aber ja, lieber Bruder, natürlich helfe ich dir morgen in deine Toga, wer könnte es sonst tun, Elfried vielleicht?", seine Schwester lächelte vergnügt!

Dann wollte Sonnwin wissen, wieviel die dem Kutscher für die Fahrt schulden und Duglas nannte die Summe, die den Fuhrman zufrieden stellen sollte.

Gerwina beobachtete gespannt, wie sie sich der Stadt Iscalis, ihrer zukünftigen Heimat, näherten, und es dauerte nicht lange, bis der Karren das offene Tor passierte und bald stehen blieb. Duglas zeigte dann Sonnwin den Weg zu der Taberna, verabschiedete sich schnell und verschwand, anscheinend hatte er sehr eilig. Sie winkte ihm hinterher und schaute Publius lächelnd an, "Endlich sind wir in Iscalis angekommen, lieber Bruder, freue mich, dass unsere Reise nun hier endet ", Gerwina sah sich neugierig um,

"Jetzt nur noch Taberna finden..., ich bin sehr hungrig!"
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Vormund (Pater Familias): Aulus Gabinius Secundus [Sonnmar] (NSC)
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