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Auf den Schwingen der Gaviola
07-27-2022, 01:16 PM,
Beitrag #1
Rainbow  Auf den Schwingen der Gaviola
Es wird allgemein behauptet, dass die sogenannten Barbaren sich nur am Schwertkampf erfreuen, aber von unserem Vater Sonnmar kann ich das nicht sagen. 
Er war mit Leib und Seele ein Bauer, nur glücklich, wenn er mit seinen großen schwieligen Händen im Erdreich wühlen oder seiner großen Leidenschaft, der Zucht ausdauernder Pferde, nachgehen durfte.
 
Aber die meiste Zeit seines Lebens hatte dennoch er unter dem Adler gedient, als Marinesoldat bei der Classis Britannica, der römischen Flotte in Britannien. 
Nach sechsundzwanzig Jahren hatte Vater seinen Abschied genommen, war ehrenvoll entlassen worden und hatte vom Kaiser ein Stück Land und das römische Bürgerrecht für sich und seine Kinder - nicht jedoch für seine Frau, die zeitlebens Gerlinda vom Volk der Chatten blieb, erhalten. Es war üblich, sich einen römischen Namen nach dem Kaiser oder einem General  auszuwählen  und aus Verehrung für seinen ersten Befehlshaber wählte unser Vater für sich den römischen Namen Aulus Gabinius Secundus. Ich, Sonnwin, erhielt den Namen Publius Gabinius Secundus und meine jüngere Schwester Gerwina hieß ab diesem Moment Gabinia Clara.

Unser neues Land lag in der Provinz Britannia, umweit der Stadt Iscalis, und ich hatte gehört, dass es dort gute Weiden gab und Pferdeverstand - die Provinz gehörte nicht zu den großen Zentren der Pferdezucht wie Hispanien oder Kappadokien, doch hatte sie eine ganz eigene Art kleiner, zäher und langmähniger Pferde von dunkelbrauner Farbe hervorgebracht, denen Kälte nichts ausmachte, und die große Lasten tragen konnten. 

Kaum war unser Vater aber von seinen geliebten Adlern fort, alterte er schnell, und schließlich entschloss er sich, sein Land Gerwina und mir jetzt schon zu überschreiben. 
Er selbst blieb mit Mutter in Portus Itius, wo die Britannische Flotte  stationiert war. Dort arbeitete er im Garten, und schaute oft nach den Schiffen, wenn sie den Hafen verließen.  
Vater war ein Bauernsohn gewesen, der ein Marinesoldat wurde, und nun, da er wieder Bauer hätte werden können, ließ ihn die Sehnsucht nach der See und seinem Dienst bei der Flotte nicht mehr los.
Aulus Gabinius Secundus würde wohl ein Adler bleiben bis ans Ende seiner Tage. 


Mit dem kleinen Handelschiff Gaviola würden Gerwina und ich in ein wenig mehr als einer Stunde nach Britannia übersetzen, zumindest war das Opfer an Neptun verheißungsvoll gewesen.  Die weiße Gischt spritzte um den Bug, wir machten gute Fahrt, und ich war gespannt auf die Insel.
Nun wartete ich auf meine Schwester, die sich noch um unser Gepäck kümmerte, um mit ihr gemeinsam an Deck unsere neue Heimat aus den Fluten steigen zu sehen.
[Bild: 3_15_08_22_9_36_30.png]
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07-28-2022, 01:07 PM,
Beitrag #2
RE: Auf den Schwingen der Gaviola
Gerwina, nachdem sie alles ordentlich gepackt und die Truhen verschlossen hatte, kam zu ihrem Bruder, der an Deck des Handelsschiffes Gaviola stand und stellte sich neben Sonnwin. Sie schaute auf das Meer und es war atemberaubend, wie das Schiff schäumend die Wellen durchschnitt und das Wasser aufwühlte, dabei  spielte der frische Wind mit ihrem kupferfarbenen Haar, das im Sonnenschein, der durch die Wolken hindurch auf das Schiff strahlte, glänzte und ihre grünen Augen leuchteten vor Freude. Bald werden die beiden Geschwister den neuen, unbekannten Boden betreten, wo die Kelten wohnten und die Römer herrschten.

Und dort, in der Provinz Britannia, unweit der Stadt Iscalis lag auch das Land, das Sonnwin und Gerwina von ihrem Vater bekamen. Ihr Land, ihre neue Heimat... Gerwina schaute ihren großen Bruder mit einem freudestrahlenden Lächeln an und drückte seine Hand...

"Wir sind bald da, lieber Bruder, und wir brauchen einen großen Karren, um unser Reisegepäck zu unserem Land zu transportieren...".
[Bild: 3_15_08_22_9_37_19.png]
Vormund (Pater Familias): Aulus Gabinius Secundus [Sonnmar] (NSC)
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07-29-2022, 03:53 PM,
Beitrag #3
RE: Auf den Schwingen der Gaviola
Als meine Schwester so mit ihrem kupferfarbenem Haar und grünäugig wie die See selbst auf mich zutrat,  fiel mir das erste Mal auf, wie erwachsen sie geworden war. Von Schönheit und Haltung brauchte sie sich vor keiner Hauptstädterin verstecken. Ich schaute etwas düster drein, das galt nicht ihr, sondern dem Gedanken, dass die Männer sie jetzt ansehen würden. 
Am liebsten hätte ich den Matrosen und Passagieren zugerufen: Heda, Blicke zu Boden, doch ich konnte mich ja schlecht mit einer ganzen Schiffsbesatzung prügeln.  Ich nahm aber fest Gerwinas Hand, damit jeder wusste, dass Gabinia Clara einen großen Bruder hatte, der auf sie aufpasste.

Ich lächelte ihr zu und deutete in die Ferne: "Dort im Westen die berühmten weißen Felsen, kannst du schon sehen?"

Da die Wellen rauschten, neigte ich den Kopf, um Gerwinas Worte zu verstehen. Sie schien sich auf unser neues Leben genauso zu freuen wie ich:
"Ja, du hast Recht damit,  dass wir für unsere Habe einen Wagen mieten müssen. Und dann werden wir uns erst einmal eine ordentliche Unterkunft in der Stadt suchen." 
In jedem Hafen wohnten alte Bekannte meines Vaters, doch Iscalis lag nicht am Meer. So hatte unsere Familie dort keine Gastfreunde.

All das würde ins Geld gehen, und Bargeld hatten wir nur wenig:
"Ich bin gespannt auf unser Land. Es wird bestimmt fruchtbar  sein, denn unser verehrter Kaiser sorgt gut für seine Veteranen. Zunächst einmal müssen wir mit unserer Besitzurkunde jedoch zum Statthalter, damit uns nachgewiesen wird, welches denn unser Grundstück ist. Das bedeutet, dass ich eine Toga anziehen werde und...."
ich griff in mein langes germanisches Haar und hielt es mir nach hinten zurück. Bei solchen Anlässen knotete ich es im Nacken. Die Römer trugen ihr Haar kurz, doch bei den Chatten wurden nur Sklaven geschoren, und ein freier Mann war stolz auf seine Haarpracht. In alter Zeit durften die Knaben ihr Haar überhaupt nur schneiden, wenn sie ihren ersten Feind getötet hatten. Ich hatte noch nie jemanden getötet, und würden wir noch nach den alten Stammessitten leben, würde mir das Haar bis zu den Füßen reichen. All das wusste Gerwina aber auch:

"Wir sind römische Bürger und werden in Iscalis auch so auftreten." Das sagte ich vorsichtshalber, denn ich kannte meine Schwester, die durchaus ihren eigenen Kopf hatte. 
Von einer Römerin wurde erwartet, dass sie den Mund hielt, wenn Männer redeten, aber unsere Mutter war in ihrer Jugend Wodan geweiht gewesen und hatte auch Gerwina so erzogen, dass sie nicht weniger wert war als ein Mann.
[Bild: 3_15_08_22_9_36_30.png]
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07-31-2022, 12:07 PM,
Beitrag #4
RE: Auf den Schwingen der Gaviola
Gerwina lehnte sich an ihren Bruder, der ihre Hand fest hielt und beobachtete eine Weile, wie die Gischt hochspritzte und dabei verwandelte sich die Farbe des Wassers von tiefem smaragdgrün, so wie ihre Augen, in klares Aquamarinblau, so wie Sonnwins Augen. Das amüsierte Gerwina und sie lächelte fröhlich. Dann blickte sie ihren Bruder an, der aber etwas trübsinnig aussah und strich ihm mit ihrer weichen Hand über die Wange, "Was ist, mein lieber Bruder, ist alles in Ordnung?" Aber dann lächelte er wieder und deutete auf die weißen Felsen in der Ferne, die an der Westküste empor ragten.

"Oh ja, ich sehe diese glänzend weißen Felsen, die sind in der Tat sehr beeindruckend und sagenhaft schön, aber auch irgendwie bizarr ...!"

Durch rauschen der Wellen vernahm Gerwina die Stimme ihres Bruder, der seinen Kopf zu ihr neigte und er sprach über Mietwagen und, dass die beiden eine Unterkunft in Iscalis suchen werden. Die Schwester nickte und hörte weiter zu. Sonnwin hoffte, dass die Geschwister ein fruchtbares Land bekommen, die müssen sich aber zuerst zum Statthalter begeben, um zu klären, welches Grundstück sie dann in Besitz nehmen dürfen, und Sonnwin muss bei dieser Angelegenheit eine Toga anziehen und, als er sein langes Haar nach hinten zurückhielt, wusste Gerwina, dass ihr Bruder seine goldene Haarpracht zu einem Knoten binden wird.

"Wie Römer auftreten?", Sie sah zu ihm hoch und zuckte spöttisch die Schultern, "Nun ja, das werden wir ja noch sehen ...", murmelte Gerwina vor sich hin, sie war stolz auf ihre germanische Abstammung und so wie sie von ihrer geliebten Mutter erzogen worden war, die ihr Werte der Eigenständigkeit und der Selbstbestimmung vermittelte, wird ihre Tochter es stets in sich tragen.

Aber sie würde ihrem Bruder auch keine  Schwiriegkeiten bereiten, denn Gabinia Clara konnte auch charmant sein und ein römisches Kleid tragen, wenn nötig ... Denn nicht das Äußere, das Innere war wichtig.

"Die Toga wird dir übrigens gut stehen, lieber Bruder", lächelte Gerwina Sonnwin sanft an.
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Vormund (Pater Familias): Aulus Gabinius Secundus [Sonnmar] (NSC)
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08-02-2022, 04:50 PM,
Beitrag #5
RE: Auf den Schwingen der Gaviola
"Es ist alles in Ordnung. Ich denke nur daran, wie schnell Du erwachsen geworden bist", sagte ich zu Gerwina. Sie schien all die Blicke der Männer gar nicht zu bemerken, was mir sehr recht war:
"Nicht nur sollten wir wie Römer auftreten. Wir sind welche", erinnerte ich sie:"Du weißt, wie stolz Vater auf uns ist: Seine neugegründete Gens Gabinia.", ich lachte aber breit, als ich die spöttische Miene meiner Schwester sah:
"Und dir wird eine Tunika mit der Palla darüber hervorragend stehen, Schwesterchen." Eine Stola trug sie noch nicht, die wurde  nur von den römischen Ehefrauen, den Matronen, als Zeichen ihrer Würde und zu besonderen Anlässen  getragen.

Die Gaviola näherte sich dem Hafen, um anzulegen. Mittlerweile hatten die Ruderer übernommen und manövrierten das kleine Schiff geschickt um die größeren herum, die weiter weg Anker geworfen hatten. Dann krachte und knirschte es unter dem Bug, und wir waren in Britannia angelangt. Unsere Knechte: Der große, starke Durs, der fleißige Rango und Elfried, der schon unserer Mutter während Vaters Dienstzeit  beigestanden hatte, griffen nach den Truhen, um sie sich auf die Schulter zu laden, die vierte Truhe nahm ich selbst und trug sie von Bord.

Umweit stellte ich sie ab, richtete mich auf und  schaute mich um. 
Britannien war ein grünes Land,  jetzt im Sommer nicht viel anders als Germanien, aber lieblicher war es, mit grünen Hügeln und ohne die schwarzen, dichten Wälder, die die Römer so schauerlich fanden. 
Ich schickte Rango, Gerwina an Land zu helfen, doch vermutlich würde sie wie ein junges Reh von Bord springen.


Dann suchte ich nach einem Fuhrmann. Drei warteten schon mit ihren Ochsenkarren, sie wussten, dass sie sich etwas verdienen konnten. Doch diesmal hatte ich etwas Pech; andere Passagiere waren schneller, und ein ziemlich dicker Römer schnappte mir den letzten Karren weg, in dem er dem Britannier, der ihn lenkte, ein ganzes Goldstück zuwarf.
Da fiel mir ein, dass ich dem Gott Tiuz, der von den Römern Mars genannt wurde, und dessen Tag heute war, noch kein Dankesopfer gebracht hatte, und ich bat Elfried, mir etwas Bier aus der Truhe zu holen. Das goss ich auf den Boden: "Ich danke dir, göttlicher Tiuz für die gute Überfahrt. Ich bitte Dich um Deinen Segen für das Neue Land und werde Dir ein größeres Opfer bringen, sobald wir alles haben."

Ich hoffte sehr, dass Tiuz uns hold wäre und dafür sorgen würde, dass auch wir noch an einen Karren kamen.
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08-04-2022, 12:21 PM,
Beitrag #6
RE: Auf den Schwingen der Gaviola
Als Sonnwin sagte, dass sie die Römer sind, weil der Vater auf seine Kinder Sonnwin und Gerwina stolz ist, denn sie sind nun die neugegründete Gens Gabinia. Sie nickte nur, ihre Meinung darüber behielt sie für sich, denn sie wollte ihrem breit lächelnden Bruder, nicht widersprechen, noch nicht ... und schaute auf das schäumende Meer, das durch die brechenden Wellen entstand und beobachtete, wie näher und näher der Hafen in Sicht kam, als entstiege der aus dem Meer.

"Britannia, wir kommen!", freute sich Gerwina, auch auf dem Schiff herrschte nun die Freude, als "Gaviola" am Hafen anlegte und Gerwina zog sich in ihre Kajüte zurück, um sich für weitere Reise vorzubereiten. Inzwischen trugen die Knechte, die zu der Familie gehörten, die Truhen vom Bord. Und da kam Rango in die Kajüte, um sie abzuholen und so gingen die beiden an Land.

Gerwina näherte sich graziös ihrem Bruder, der anscheinend nach einem Wagen Ausschau hielt, blieb nun neben Sonnwin stehen und drehte sich vor ihm herum. Sie trug eine hellgrüne Tunika, die ihre Augen betonte und die bis auf Knöchel reichte, mit rosa Borde um die Hüften gegürtet. Und das Haar hatte Gerwina nach hinten gekämmt und zu einem Knoten befestigt. Ihre Palla, die harmonisch mit der Tunika kombinierte, trug sie über dem Arm. Gerwina blickte zu ihm hoch und lächelte ihn verschmitzt an, "Ich hoffe, du bist nun mit mir zufrieden, lieber Bruder ...",

Danach, nach einem Dankesopfer warteten nun Geschwister auf einen Karren
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Vormund (Pater Familias): Aulus Gabinius Secundus [Sonnmar] (NSC)
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08-05-2022, 09:46 AM,
Beitrag #7
RE: Auf den Schwingen der Gaviola
Jeden Tag kamen frische Römer mit Sack und Pack an, um auf der Insel Britannien ihr Glück und Reichtum zu suchen. Die Gier nach Gold, nach Silber, nach Land und nach Sklaven stand ihnen ins Gesicht geschrieben. 

Dunduvan war aus Gallien zurückgekehrt, wo er einige Botengänge für seinen Meister Cathbad zu erledigen hatte. Auch er war an Bord  der Gaviola gewesen, doch wenn er nicht wollte, bemerkte man ihn nicht. Er verschmolz mit den Schatten in den Ecken.

Mit verschränkten Armen beobachtete er die junge Frau, fast ein Mädchen noch, in römischer Tracht, die von Bord ging. Wie glücklich sie schien, wie sie jubelte über ihre Ankunft. 
Einen Moment lang wurde Dunduvan an ein anderes Mädchen erinnert, jünger, welches sich auch so freuen konnte über die erste Blume nach dem Winter, die Ankunft der Schwalben...Siofra....im gestaltlosen Nebel war sie jetzt. 

Die Ochsenkarren setzten sich in Bewegung. Die Neuankömmlinge hatten keinen abbekommen. Schlimm war das nicht, sie würden ein Weilchen warten müssen, bis ein weiterer geschäftstüchtiger Fuhrmann am Hafen ankam.

Dunduvan ergriff die Gelegenheit: Diese Römer würden ihm helfen, unbehelligt von römischen Kontrollen zu reisen. Flink schritt er zu einem der  ersten Karren und legte eine Hand dem Ochsen ans Maul. Das Tier verharrte. Dann sah der Druidenschüler mit seinen dunklen Augen zu dem Fuhrmann auf, setzte sich zu ihm auf den Bock und flüsterte ihm etwas ins Ohr.

Die Augen des Mannes weiteten sich, er errötete. Hastig  komplimentierte er seine gerade aufgenommenen Fahrgäste wieder aus dem Karren, gab ihnen ihr Geld zurück, ertrug ihre Beschimpfungen.

Dunduvan wartete, bis Gabinius Secundus mit dem Trankopfer an seine Götter beschäftigt war, dann näherte er sich Gabinia Clara. 
Er sprach sie an, in sorgfältigem Latein. Cathbad hatte die Falken in allen Fertigkeiten des Feindes unterrichtet:
"Salve Römerin, wohin wollt ihr? Ich kann euch helfen"
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Falke
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08-07-2022, 11:43 AM,
Beitrag #8
RE: Auf den Schwingen der Gaviola
Während Sonnwin das Bier als Dankesopfer auf die Erde schüttelte, betrachtete Gerwina die grüne, hügelige Landschaft Britanniens, sie dachte an ihr neues Leben hier und fühlte sich wohl...

Dann wurde sie aus ihren Gedanken gerissen als jemand sie ansprach und blickte den Störenfried an, es war ein junger Mann von uneindeutiger Herkunft. Aber, was war es für eine Frechheit, eine römische Dame, einfach so anzusprechen, auch, wenn er angeblich helfen wollte, dachte Gerwina und zuckte nur mit den Schultern, sie hatte nicht vor, sich mit einem Fremden zu unterhalten. Ihr Bruder wird schon  diese Angelegenheit mit dieser Person regeln und sie schaute zu ihm,

"Publius, der Junge hier möchte uns helfen..."
[Bild: 3_15_08_22_9_37_19.png]
Vormund (Pater Familias): Aulus Gabinius Secundus [Sonnmar] (NSC)
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08-07-2022, 05:56 PM,
Beitrag #9
RE: Auf den Schwingen der Gaviola
"Bei Zius silberner Hand, so würdest Du selbst den Kaiser bei einer Audienz beeindrucken!", rief ich verblüfft aus, als meine Gerwina, nein falsch als meine Gabinia Clara jeder Zoll eine römische Dame förmlich auf mich zuschwebte. Wie wandlungsfähig meine kleine Schwester doch war. 
Sie trug eine hellgrüne Tunika, die ihre Augenfarbe, und einen rosigen Gürtel, der ihre schmale Taille und ihre Hüften betonte
Meine Aufgabe, über Gerwinas Ehre zu wachen, würde noch schwieriger werden als angenommen.
Und da war es auch schon so weit: Sofort sprach irgendein herumlungernder dunkelhaariger Jüngling meine Schwester an. Aber Gerwina ließ ihn abblitzen und verwies ihn an mich:
" Publius, der Junge hier möchte uns helfen"
Ich überragte den jungen Mann um zwei Haupteslängen, hätte also vermutlich eine körperliche Auseinandersetzung gewonnen, falls er frech geworden wäre. Allerdings hatte ich gar nicht vor, mich sofort bei meiner Ankunft mit den Leuten hier im neuen Land zu streiten. 
Doch Respektlosigkeiten gegenüber Clara würde ich auch nicht dulden, daher sah ich dem Burschen fest in die Augen:
"Salve Unbekannter. Wie kannst du uns helfen?", fragte ich.
[Bild: 3_15_08_22_9_36_30.png]
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08-09-2022, 09:56 AM,
Beitrag #10
RE: Auf den Schwingen der Gaviola
Dunduvan wunderte sich ein wenig, als ein Mann ihn ansprach, der blauäugig und mit langem blonden Haar viel mehr keltisch als römisch wirkte; doch er war eindeutig Römer, und er erinnerte den Druidenschüler daran, wie groß das Imperium wirklich war, und wie viele verschiedene Völkerschaften unter seiner Knechtschaft leben mussten. 
Denn die Römische Wölfin war schlau und umschmeichelte die Hochgestellten der Völker mit süßen Worten und Wohltaten, so dass dann ihren Stolz vergaßen und freiwillig zu ihr hinstrebten. Das Durchschauen ihrer Ränke war Dunduvan von seinem Meister Cathbad gelehrt worden.
"Ich bin Duglas, ein einfacher Reisender", erwiderte er lächelnd, mit einem gewinnenden Lächeln, welches jedoch seine dunklen Augen nicht erreichte:
"Ich habe gesehen, dass ihr keine Fahrgelegenheit mehr abbekommen habt. Ich habe eine erwischt, aber sie ist zu groß für mich. Wie wäre es, wenn wir uns zumindest einen Teil der Strecke Gefährt und Kosten teilen. Ich muss bis nach Iscalis und ihr?"
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