10-20-2022, 11:12 AM,
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RE: [Der Gutshof der Furier] Die Pferdeställe
Frowin schwang sich neben ihn und saß da, wie ein sehr rotgelockter, unbekümmerter Apoll, und Saturninus reichte ihm noch einmal den Weinschlauch. Er sah über das weite, grüne Land. Wolkenfetzen trieben über den blassblauen Himmel und bis zum Horizont erstreckte sich das Grün:
"Wenn Du in Iscalis genügend Siege eingefahren hast, schicke ich Dich vielleicht nach Rom", sagte er:
"Könntest Du dir vorstellen, von wirklichen Spitzentrainer der Factio Veneta trainiert zu werden? Und im Circus Maximus zu fahren, der größten Rennbahn der Welt, vor dem verwöhntesten Publikum der Welt. Wenn Du siegreich bist, wirst du mit Gold überschüttet und der Caesar Augustus selbst setzt Dir einen Lorbeerkranz auf. Könntest Du dir vorstellen - Du, Frowin und der Herr der Welt, der dir dein Preisgeld überreicht? Du würdest ein wohlhabender Mann und alle würden dich lieben, auch die Damen, besonders die Damen....",
er grinste:
"Sogar Damen der römischen Gesellschaft, elegant und arrogant wie sie sind, würden sich dir hingeben. Und dazu Rom in all seiner marmornen Pracht, und Gold und Silber und seinen Menschen, die prächtigste Stadt, die Herrin der Erde ...
Nein, leider werde ich nicht viel Zeit haben, dich zu trainieren. Ich suche jemand, der das tun kann, doch ich erwarte von dir, dass du selbst gewissenhaft auf eigene Faust dein Training absolvierst. Ach ja....",
er holte einen bronzenen Titulus hervor, den einer der Furiersklaven, der sich auf kleinere Metallarbeiten verstand, graviert hatte und gab ihn ihm:
Frowin, Sklave des Ti. Furius Saturninus. Er hat die Erlaubnis seines Herren, zwischen dem furischen Landgut und der Stadt Iscalis zu reisen so oft wie es geschieht. TI. FVRIVS SATVRNINVS Siegel |
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"Kannst du die lesen, Frowin? Du brauchst das Bronzeschildchen nicht um den Hals tragen, aber wenn dich Soldaten kontrollieren, so zeige ihnen diese Erlaubnis. Sie könnten dich sonst für einen entlaufenen Sklaven halten und dich auspeitschen lassen. Ich hoffe, Du weißt zu schätzen, wie sehr ich dir vertraue, und dass Du dich außerhalb der Trainingszeit hier und in der Stadt frei bewegen kannst"
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10-20-2022, 11:28 PM,
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Frowin
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RE: [Der Gutshof der Furier] Die Pferdeställe
Sein Herr Saturninus wusste wahrlich, wie man ein Feuer in seiner Seele schüren konnte. Den Weinschlauch abwesend in seinen Händen haltend, starrte der Rothaarige ins Leere und war sich gar nicht der Blicke seines Dominus bewusst, während der ihm von Ruhm und Reichtum erzählte. Von den vielen Menschen in Rom und den gewaltigen Rennen im Circus. So sehr Frowin Iscalis auch mochte, war diese Vorstellung doch alles, was er sich erträumte. Er selbst, geehrt vom Kaiser selbst, so viel Geld wie er nie ausgeben konnte, die Bewunderung der Massen und all die Frauen, die ein Stück von ihm wollten. Welchen Mann hätte diese Vorstellung nicht gelockt? Es war so viel mehr als sich ein einfacher Sklave überhaupt vorstellen konnte.
"Sind die Wagenlenker von Rom so berühmt?", wollte er wissen. "Ich weiß nicht, ob die Damen sich um mich reißen würden. Ich bin nicht so ansehnlich." Mit einem verlegenen Lächeln fuhr er sich durch sein rotes Haar und nahm den Titulus entgegen.
Verwundert musterte er den Text darauf. Er kam nicht oft dazu, etwas lesen zu müssen, doch er hatte es lernen dürfen, ja.
"Natürlich, mein Dominus. Ich werde es immer bei mir tragen und dein Vertrauen nie enttäuschen! Ich bin doch so dankbar für all das hier! Ich schwöre, ich werde hart trainieren, um dir Sieg um Sieg einzufahren. Du wirst sehen!"
Ja, er war sehr motiviert. Und die Begeisterung, die sein Dominus da reinsteckte und offen zeigte, änderte daran bestimmt nichts. Im Gegenteil.
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10-21-2022, 08:47 AM,
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RE: [Der Gutshof der Furier] Die Pferdeställe
"Manche der Wagenlenker sind so berühmt, dass selbst der Kaiser ihre Freundschaft sucht", erwiderte Saturninus und schaute den Jüngling an. Er entsprach durchaus seinem Ideal: Kein Muskelpaket wie ein Gladiator, sondern feiner, durchdefiniert, jedoch schlank und anmutig. Das rote Haar war apart:
"Ich für meinen Teil finde dich sehr ansehnlich", entfuhr es ihm. Er wurde einen Moment verlegen, doch dann schalt er sich: Verdammt, der junge Wagenlenker war sein Sklave. Es gab keinen Grund für Verlegenheit.
Er hob eine Hand und fuhr Frowin kurz übers Haar: "Hast du schon Hunger? ich habe Villicus befohlen, dass er uns um die Mittagszeit ein Picknick vorbeibringt. Seine Frau kocht gut."
Seine Hand verweilte einen Moment. Frowin war für ihn zu wertvoll, um ihn zu erschrecken, und für seine Lust gab es anderes. Ein anderer Fall wäre freiwillige Zuneigung. Man sagte, die Kelten wären trotz der Schönheit ihrer Frauen, und auch davon konnte er ein Lied singen, auch dem eigenen Geschlecht nicht abgeneigt:
"Das du so motiviert bist, bestärkt meine gute Kaufentscheidung in deinem Fall. Ich habe noch etwas Zeit, daher lasse ich deinen Gleichgewichtsparcours für heute nachmittag aufbauen"
Er wies die Pferdeknechte an: Sie rollten ein großes leeres gallisches Fass herbei, ein Seil wurde zwischen zwei Bäume gespannt, und sie schleppten mit vereinter Kraft etwas heran, das Saturninus vom Übungsgelände der Veneta kannte und hatte nachbauen lassen: Ein hölzernes speichenloses Rad von zwei Armlängen Durchmesser, welches mittels eines sinnreichen Mechanismus zum Rotieren gebracht werden konnte. Hier war die Kunst sich aufrecht zu halten und nicht hinunterzufallen. Das erforderte ein großes Maß an Körperbeherrschung, was ein gutes Training für jeden Wagenlenker war.
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10-21-2022, 11:15 PM,
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Frowin
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RE: [Der Gutshof der Furier] Die Pferdeställe
Den Kaiser persönlich zu kennen… Das war eine Vorstellung. Ein niederer Hofsklave wie er und dann eine solche Zukunft haben. Frowin schüttelte es fast vor Aufregung. Doch bis dahin lag noch ein weiter Weg vor ihm, das wusste er ja selbst. Aber abgesehen davon was er wollte, schuldete er es seinem Dominus wohl nun auch, der ihn ganz anders behandelte als sein alter Besitzer. Er war gut gewesen zu seinen Sklaven, aber der hätte ihm nie seinen Weinschlauch oder ein gemeinsames Essen angeboten.
Dann jedoch geschah etwas Merkwürdiges. Der Dominus antwortete ihm mit einem Kompliment, das man schon als sehr eindeutig verstehen konnte. Und dann legte er ihm auch noch eine Hand auf den Kopf, dass Frowin ganz rot im Gesicht wurde, fast wie sein Haar.
„Ä-Ähm, ich… Ich danke dir… Glei- Gleichfalls…“, antwortete er verlegen und merkte, wie sein Herz einen Hüpfer machte. Er war erleichtert, als das Thema aufs Essen kam und nickte hastig.
„Ja… Ja, was essen klingt gut.“
Und während sie das taten, bauten die Knechte den Parcours für ihn auf, ebenso wie eine merkwürdige Kontraption, auf der er wohl lernen sollte, sein Gleichgewicht zu halten. Ihm war das ja schon angedroht worden und Frowin war neugierig, wie das funktionierte.
Gleich nach dem Essen wollte er es ausprobieren. Er wollte doch vor seinem Dominus eine gute Figur machen.
Nun, die Knechte hatten ganz eindeutig Spaß daran, ihn ein bisschen am Rad drehen zu lassen. Und für eine Weile schlug sich der angehende Wagenlenker auch nicht übel. Doch als das Rad sich bald fast überschlug, katapultierte es den vorwitzigen Jungen dann doch zu Boden. Und Götter, ihm war speiübel.
„Da… habt ihr wohl was übertrieben, Jungs…“, seufzte er.
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10-23-2022, 04:02 PM,
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RE: [Der Gutshof der Furier] Die Pferdeställe
Saturninus hatte zugesehen und zuweilen spielte ein Lächeln um seine Lippen. Frowin schlug sich gut, er hatte eindeutig alle Anlagen für ein hervorragendes Gleichgewicht. Dann ging er aber zu Boden und wurde ganz blass um die Nase.
Der Furius sprang sofort vom Gatter und kniete sich zu ihm hin: "Weder mit leerem noch mit allzu vollem Magen trainiert es sich gut", sagte er und winkte einem der Pferdeknechte, der ihm etwas Wasser aus seinem Beutel in die hohle Hand schüttete.
Saturninus rieb die Stirn des Jünglings ab, und er legte ihm seine kühle Hand in den Nacken:
"Besser so? Wo bleibt der Villicus?! Ist sonst nicht seine Art, mich warten zu lassen"
Etwas war wohl dazwischen gekommen, aber Saturninus gefiel es nicht, dass das Essen noch nicht da war:
"Wenn Du wieder aufstehen kannst, holen wir uns da drüben ein paar Äpfel", sagte er und streckte Frowin seine Hand entgegen.
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10-23-2022, 10:44 PM,
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Frowin
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RE: [Der Gutshof der Furier] Die Pferdeställe
Frowin sah zwar ein paar Sterne, hatte aber nicht das Gefühl, als sei ein ernster Schaden entstanden. So spürte er mit Verwunderung die kühle und nasse Hand des Dominus auf Stirn und Nacken.
"Geht... Geht schon", sagte er beschwichtigend im Schatten des neben ihm knieenden Herrn, der ihn aufgerichtet hielt. Es war ja merkwürdig, welche Sorge der Mann bei ihm zeigte... Nun, er war ja auch teuer gewesen, daran lag es wohl.
"Mir geht es gut, wirklich, Dominus. Bin nur was durchgeschüttelt."
Lächelnd ergriff er die angebotene Hand und ließ sich zu den Apfelbäumen führen. Für einen so bedeutenden Mann gab sich sein Dominus, anders als bei seiner Auktion, hier geradezu unbeschwert. Viel weniger hochwürdevoll, besorgt, aber auch irgendwie befreit. Nur stand es ihm natürlich nicht zu, das zu kommentieren.
Nach einem beherzten Biss in den Apfel deutete er auf den Hauseingang, wo gerade der Freigelassene mit dem Essen herauskam.
"War'n wohl pfu voreilib", mampfte er amüsiert und schluckte den Bissen hastig herunter. "Ähm, nach dem Essen würde ich es gern nochmal probieren." Und dann war er gespannt, welchen Parcours die Männer für ihn aufbauen würden. Er würde da gern mithelfen. Immerhin konnte er sich seine Zeit wohl selbst einteilen.
"Werde ich weiterhin in deiner Villa in der Stadt schlafen oder hier, Dominus?" Er fragte sich, ob es nicht praktischer so wäre. Andererseits faszinierte ihn die Stadt und er konnte sich vorstellen, dass sein Herr ihn wohl in seiner Nähe haben und ihn auch mal vorzeigen wollte, wenn er doch den Rennsport hier ganz neu aufbauen wollte.
Oh je, er errötete schon wieder. Da blickte er lieber wieder in eine andere Richtung.
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10-25-2022, 02:43 PM,
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RE: [Der Gutshof der Furier] Die Pferdeställe
Saturninus tat es seinem Sklaven nach und biss in den Apfel, als sei er ein Jüngling. Er war so saftig, dass er den Saft mit der Zunge auffangen musste. Er wischte sich den Mund ab:
"Oh, bald wird es Apfelkuchen so groß wie Wagenräder geben. Ja, da kommt unser Essen, und ich hoffe, dass Kuchen dabei ist. Du darfst freilich nicht zu viel Süßes essen, sondern wirst dich vorwiegend an die Diät von Weizenbrei, Gemüse und Fleisch halten wie jeder gute Athlet",
zum Spaß klopfte er Frowin auf den Bauch: "So flach wie der ist, soll er auch bleiben. Nur Muskeln darfst du aufbauen. Lass dich mal ansehen"
Er hatte Frowins Körper seit der Auktion nicht mehr zu Gesicht bekommen, und nun verdeckte eine einfache Tunika aus dünner Wolle seinen Leib.
Er bemerkte jedoch, dass der Jüngling errötete: "Du kannst selbst entscheiden, was deinem Training zuträglicher ist. Die erste Zeit sollst du bei den Pferden im Stall schlafen, damit sie dich ganz und gar kennen lernen. Doch kannst du jederzeit nach Iscalis in die Villa kommen, deshalb hast du einen unbegrenzt gültigen Passierschein",
Wieder lachte Saturninus leise:
"Ich habe dieser Tage deine Landsmännin Brigantia für einen Kult, den sie Samhain nannte, beurlaubt. Du kannst dir vorstellen, wie sehr einsam ich auf meinem Lager bin. - Nach dem Essen wirst du auf dem Fass trainieren. Das wird nicht einfach. ich hoffe, dass du genauso mutig wie anmutig bist. - Sag mir, was bedeutet Samhain eigentlich? Du sprichst besser Latein als Brigantia: Kläre mich darüber auf",
seine Frage war nahezu beiläufig gekommen. Und ja, seine Einsamkeit und die damit verbundene Enthaltsamkeit machte Saturninus ungeduldiger als gewöhnlich.
Doch seit Deirdre das Fest erwähnt hatte, wollte er wissen, was da exakt getrieben wurde. Noch genauer gesagt wollte der Princeps Officii herausfinden, ob dieses Samhain für die römische Herrschaft eine Gefahr darstellen konnte.
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10-25-2022, 06:34 PM,
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Frowin
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RE: [Der Gutshof der Furier] Die Pferdeställe
Dem Dominus war anzusehen, wie viel Freude er am Landleben hatte. Der Apfel ließ ihn ein wenig aussehen wie einen Knaben mit rosigen Wangen. Jedoch war Frowin ein wenig entgeistert, als ihm seine Diät eröffnet wurde.
„Nicht einmal zu Feiertagen?“, fragte er schon etwas wehleidig und es war nicht ganz klar, ob er es ernst meinte oder nicht.
Dann jedoch sagte der Dominus wieder etwas Seltsames. Eigentlich gab er sich wohl gar keine Mühe mehr, subtil zu sein, denn Frowin merkte sehr genau, warum die Hand ein wenig länger als nötig auf seinem Bauch ruhte. Wieder etwas rot auf den Wangen kam er der Aufforderung nach. Es war nicht so dass er sich schämte. Aber es war das erste Mal, dass ihn einer seiner Herren aufforderte, sich auszuziehen, nur weil er ihn anschauen wollte. Etwas genierte er sich daher, als er sich die Tunika über den Kopf zog und sie über den Zaun legte. Nur im Lendentuch konnte man den Burschen wahrlich bewundern, wie die Sonne auf seinen hellen Leib schien und seine sanft definierten Bauchmuskeln tiefe Schatten erzeugten.
Da stand er ein wenig verlegen auf weiter Flur und war sich bewusst, dass irgendwo noch die Knechte herumliefen und ihre Arbeit machten.
Jetzt ergab auch die Äußerung Sinn, dass er nach Lust und Laune nach Iscalis kommen durfte. Denn da er hier leben und arbeiten sollte, hatte er sich nicht vorstellen können, warum er dies hätte tun sollen – doch als sein Herr weitersprach, wurde der Sinn des Angebots schon ein wenig klarer. So „einsam“ wie der Dominus in seinem Lager war. Frowin jedenfalls konnte sich nicht vorstellen, dass dieser reiche Mann in Iscalis keine andere Frau fand, auch wenn Brigantia unvergleichlich hübsch war. Wie um es zu überspielen, redete der Dominus gleich weiter und Frowin, der nicht wusste, ob er stehen bleiben oder sich setzen sollte, verblieb an Ort und Stelle und dachte nach.
„Ich… also… D-Danke, Dominus. Für die Freiheiten, die du mir gewährst. N-Nun, Samhain… Also… Meine Eltern stammen ja beide aus Rom und meine Mutter ist Gallierin. Aber mein Vater hat mir hin und wieder von den alten Sitten erzählt und vieles habe ich auch auf dem Hof meines ersten Herrn gehört. Samhain, das ist ein Geisterfest. Im Grunde ist es dem mundus patet sehr ähnlich, nur dass die Kelten nicht daran glauben, dass die Toten und Geister unter der Erde wohnen, sondern an einem anderen Ort. Ein paar gehen vor Angst nicht aus dem Haus, aber manche opfern den Göttern auch, um sich Fruchtbarkeit zu wünschen.“
Da war es wieder. Das Thema Fruchtbarkeit. Frowin war ein wenig überfordert, wie seine herrlich roten Wangen auch deutlich zeigten. Denn – es flog ihm einfach aus dem Mund:
„I-Ich hab noch nie bei einem Mann gelegen!“
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10-26-2022, 12:14 PM,
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RE: [Der Gutshof der Furier] Die Pferdeställe
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Die Kutsche hielt in der Nähe der Stallungen. Villicus hatte seinen Patron bestimmt gesehen und diesen Haltepunkt ausgewählt. Wenn dieser oder der Furius jetzt erwarteten, er Cato, würde jetzt über die Wege oder Weiden hetzen, dann enttäuschte er sie ganz bestimmt.
Zum Schutz gegen den Sonneneinfall hielt er beide Hände an seine Stirn. Ein entsetzter Ausdruck breitete sich auf seinem Gesicht aus. Erkannte er das jetzt richtig, Furius in trauter Zweisamkeit mit dem Sklaven. Darum hatte er diesen unbedingt ersteigern wollen. Fast hätte er vor Abscheu ausgespuckt. Immerhin ich habe ja meinen Dicken und der weiß wo sein Platz ist. Heute Abend wird er zu meinen Diensten bereit liegen. Alleine diese Vorstellung bewirkte einen träumerischen Blick, der ihn seine Umgebung vergessen ließ.
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10-26-2022, 03:59 PM,
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RE: [Der Gutshof der Furier] Die Pferdeställe
(10-25-2022, 06:34 PM)Frowin schrieb: „Ich… also… D-Danke, Dominus. Für die Freiheiten, die du mir gewährst. N-Nun, Samhain… Also… Meine Eltern stammen ja beide aus Rom und meine Mutter ist Gallierin. Aber mein Vater hat mir hin und wieder von den alten Sitten erzählt und vieles habe ich auch auf dem Hof meines ersten Herrn gehört. Samhain, das ist ein Geisterfest. Im Grunde ist es dem mundus patet sehr ähnlich, nur dass die Kelten nicht daran glauben, dass die Toten und Geister unter der Erde wohnen, sondern an einem anderen Ort. Ein paar gehen vor Angst nicht aus dem Haus, aber manche opfern den Göttern auch, um sich Fruchtbarkeit zu wünschen.“
Da war es wieder. Das Thema Fruchtbarkeit. Frowin war ein wenig überfordert, wie seine herrlich roten Wangen auch deutlich zeigten. Denn – es flog ihm einfach aus dem Mund:
„I-Ich hab noch nie bei einem Mann gelegen!“
(10-26-2022, 12:14 PM)Marcus Iulius Cato schrieb: <<<<<<
Die Kutsche hielt in der Nähe der Stallungen. Villicus hatte seinen Patron bestimmt gesehen und diesen Haltepunkt ausgewählt. Wenn dieser oder der Furius jetzt erwarteten, er Cato, würde jetzt über die Wege oder Weiden hetzen, dann enttäuschte er sie ganz bestimmt.
Zum Schutz gegen den Sonneneinfall hielt er beide Hände an seine Stirn. Ein entsetzter Ausdruck breitete sich auf seinem Gesicht aus. Erkannte er das jetzt richtig, Furius in trauter Zweisamkeit mit dem Sklaven. Darum hatte er diesen unbedingt ersteigern wollen. Fast hätte er vor Abscheu ausgespuckt. Immerhin ich habe ja meinen Dicken und der weiß wo sein Platz ist. Heute Abend wird er zu meinen Diensten bereit liegen. Alleine diese Vorstellung bewirkte einen träumerischen Blick, der ihn seine Umgebung vergessen ließ.
Der Furier nickte zu Frowins Erklärungen. Alle Völker hatten Fruchtbarkeitsfeste, sie selbst hatten gerade das Oktoberpferd, dem göttlichen Mars als Hüter der Ernte geweiht. Samhain klang nicht wie ein Fest der Verwünschungen und Rache gegen Römer. Das beruhigte ihn.
Er ließ den Blick über die helle Haut des jungen Wagenlenkers wandern: "Auch ich habe noch nie bei einem Mann gelegen, Frowin", sagte er: "Das würde sich für einen römischen Patrizier, ja für einen Freigeborenen auch gar nicht schicken. Aber weißt du, dass unsere Vorfahren geglaubt haben, dass die Sonne ein junger Gott wäre, der mit seinem Pferdegespann über den Himmel zieht? Helios wird er genannt"
Der Furius glaubte nichts desgleichen; er wusste, dass die Sonne ein Gestirn war. Aber in der Vorstellung lag alle Poesie, die sich nun mit dem jungen Kelten verband:
"Du musst Helios ähnlich sehen, so sonnenhell wie Du bist mit deinem Kupferhaar. Deine Schönheit wirkt auf mich sehr anziehend, weißt du",
Saturninus dachte daran, Frowin hier versteckt zwischen den Apfelbäumen, ein wenig zu liebkosen, da aber vernahm er das Poltern einer sich nähernden Kutsche.
Sein Villicus würde bestimmt nicht mit einem Wagen kommen. Das musste ein Besucher sein.
Er runzelte die Stirn: "Ich befürchte, wir bekommen einen Gast", sagte er.
Saturninus trat zwischen den Apfelbäumen hervor, um zu sehen, wer da kam. Die prächtige Kutsche erkannte er siofort, denn sie gehörte dem Militärtribunen Cato. Iulius Cato kam nicht unerwartet; er selbst hatte ihn eingeladen. Aber der Zeitpunkt
war bedauerlich. Gerade wäre er soweit gewesen, seinem hübschen Wagenlenker einen Kuss zu stehlen - oder zwei, oder drei:
"Du kannst dich wieder anziehen", befahl er und ging dann lächelnd auf Iulius Cato zu:
"Salve mein werter Cato, ich bin hocherfreut, dich zu sehen. Gerade wollte ich ein ganz zwangloses Picknick beginnen. Geselle Dich doch bitte zu mir und leiste mir Gesellschaft. Danach suchst du die beiden Pferde aus, und wenn du wünschst, zeige ich dir ein neues Training, was ich in Rom bei den Blauen gesehen habe - Du bist doch ein Meister mit der Peitsche, oder?",
rief er aus.
Auf Frowin selbst nahm er nun wenig Rücksicht. Er wollte dem Gast die Fähigkeiten des Jungen vorführen.
Der Villicus und andere Sklaven hatten mehrere weiche Teppiche auf den Boden gelegt und richteten ein einfaches, jedoch leckeres Mahl, mit Wein, Most und Wasser in Krügen und allerhand Pasteten gefüllt mit dem, was der Hof hergab.
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