Forum

[Furiana Deirdre]

Da machte er sich über meinen Namen lustig und tauchte mich auch noch unter! Kurz blitzte Ärger in meinen Augen, da er meinen Stolz verletzt hatte. Ich mochte meinen Namen und er hatte eine große Bedeutung für mich. Allerdings erkannte der Römer direkt seinen Fehler und entschuldigte sich bei mir, wie es auch sein sollte. 

Ich sah mich nicht als Besitz oder untergeordnet und ich würde mich auch nie so sehen. Aber es fiel mir schwerer und schwerer Saturninus zu widerstehen. Der Ärger hatte mein Blut wieder in Wallung gebracht und der Entschuldigungskuss machte mich nur hungriger nach mehr. Nur langsam löste ich mich wieder von ihm und half ihm dann mit dem Mandelöl. Meine Stimmung war aber immer noch erhitzt und ein wenig angriffslustig, aber nicht zornig. Jeder Zorn schmolz einfach weg, wenn er mir tief in die Augen sah.

[Tiberius Furius Saturninus]

Saturninus machte es froh, dass ihm Brigantia nichts nachtrug. Zumindest glaubte er das, als sie ihn zwar böse anblitzte, doch so süß und hingebungsvoll blieb wie die ganze Zeit schon zuvor. Der Furier ließ sich Zeit, das Lilienöl auf ihrer lilienweißen Haut aufzutragen. 
Die Keltin war anders als andere Sklavinnen, mit denen er geschlafen hatte. Einige davon waren als Hetären durchaus Meisterinnen ihres Faches gewesen, aber immer hatte da etwas wie Dienstpflicht durchgeschimmert. Saturninus hatte sich manchmal gefragt, ob es für die Dienerinnen etwa das Gleiche war, ein Zimmer abzustauben oder seiner Lust nachzugeben.
Brigantia aber zeigte Herz. Er nahm sie bei der Hand, als sie dann angezogen waren: Saturninus nicht in Toga, sondern in einem griechischen, feinbestickten Freizeitgewand:
"Gehen wir, meine Schöne. Ich glaube, ich werde Dich vor anderen weiter Brigantia nennen. Dein eigener Vogelrufnamen soll mir alleine gehören"

[Furiana Deirdre]

Während er das duftende Öl auf meiner Haut auftrug, schnappte ich spielerisch nach ihm und küsste ihn einmal hart auf die Lippen. Auch wenn ich nicht zornig war, so sollte er spüren, wie ich fühlte. Ich versteckte meine Gefühle nicht und wer mich kannte, konnte mich wie ein offenes Buch lesen. 

Ich nickte nur bei seiner Entscheidung mich weiterhin Brigantia zu nennen. Ob Römer von der Macht der Namen wussten? "Bald ich muss weggehen für ein paar Tage. Sollte länger nicht dauern als ein, zwei Wochen" erzählte ich ihm, während wir uns anzogen. Ich musste mich bald auf den Weg machen für Samhain, sonst würde ich es verpassen.

[Tiberius Furius Saturninus]

Saturninus erwiderte den Kuss , zog die junge Frau an sich, bis er ihren Herzschlag spürte und sie auch seinen spüren musste. Auch regte sich schon wieder etwas bei ihm. Aber ihre nächsten Worte ließen ihn nach Luft schnappen. Er lachte nicht. Er schaute die junge Keltin etwas fassungslos an:

Verstand sie denn überhaupt , was Sklaverei bedeutete? 
Oder war sie hoffnungslos naiv.... oder fehlte es ihr sogar an Vernunft? War ihr nicht klar, dass sie jetzt einem Römer gehörte....und zwar wirklich gehörte, mit Haut und Haar? Er konnte sie kreuzigen lassen, wenn er es gewollt hätte. Oder an andere Männer vermieten. Oder auspeitschen. Ein Sklave, ein bloße Sache zum Gebrauch vor den Augen des Rechts, sagte doch nicht einfach: Ich gehe einmal für ein paar Tage weg...

Anderseits war da eine kleine Stimme, die ihm sagte: Sie weiß es wirklich nicht. Sie ist bei Dir, weil sie dich gern hat. 

Saturninus ließ Brigantia los und setzte sich. Dann nahm er ihre Hände und zog sie zwischen seine Beine, sie stand, und er legte seine Wange an ihre Hüfte:
"Was bedeutet Samhain?", fragte er:
"Ich habe dich an unserem ersten Tag gefragt, ob du einen Wunsch hast. Ich stehe zu meinem Wort und will dir diesen Wunsch erfüllen. Ich selbst werde Dir einen Passierschein geben, damit Du hingehen kannst, wohin du willst"

Saturninus atmete tief ein und aus:
"Ich gebe Dir zehn Tage", er umschlang Deirdre wie ein Ertrinkender:
"Zehn Tage, hörst Du? Kommst Du nicht zurück, werden dich nicht nur die furischen Manen jagen. Auch ich werde es!"

[Furiana Deirdre]

Er schaute mich ganz komisch an, nachdem ich ihm sagte, dass ich für einige Tage gehen musste. Ob er eifersüchtig war oder mich nicht gehen lassen wollte? Es war mir ein wenig rätselhaft, aber er hielt meine Beine fest und presste sein Gesicht gegen meine Hüfte und Taille, als wollte er mich nie wieder los lassen. "Samhain ist wichtigstes Jahresfest. Wichtig für Zukunft." Er war Römer...mehr konnte ich ihm nicht sagen.

Ich strich ihm zärtlich durch die Haare und über die Wange, was ihn anscheinend ein wenig beruhigte. "Weg ist weit, aber beeile ich mich. Versprochen!" Danach kniete ich mich vor ihn hin um auf gleicher Höhe mit seinem Gesicht zu sein und lächelte ihn an. "Papier nicht wichtig...Herz ist wichtig. Herz ist hier." 

Es war wahr, wie mir klar wurde in diesem Moment. Am Anfang war es nur physische Anziehung, aber meine Gefühle waren tiefer geworden, als ich dachte, in den letzten sechs Wochen. Ein Teil von mir wollte gar nicht gehen, aber ich hatte so viele Fragen, die eine Antwort brauchten und so vieles über das ich mir klar werden musste.

[Tiberius Furius Saturninus]

"Ich bezweifle, dass das eine Militärpatrouille auch so sieht, wenn sie wissen wollen, wer du bist und wohin du gehst", sagte Saturninus mit einem kleinen, traurigen Lächeln:
"Ich bezweifle, dass sie sich für dein Herz interessieren werden" >>>

[Tiberius Furius Saturninus]

>>>  Saturninus hatte sich gerade von Seasnán tüchtig durchwalken nund mit kaltem Wasser übergießen lassen. Nun wurde er abfrottiert, und er selbst wickelte ein Handtuch um sich. Die Wärme des aufgeheizten Bades und die Massage hatten ihn belebt, und er überlegte, was er mit dem Abend anfangen konnte. Sollte er zu Kiki oder Narcissus? Oder noch einmal auf den Sportplatz? Oder einfach geruhsam mit Serena speisen und dann mit ihr gemeinsam etwas lesen?
Da streckte Spirus den Kopf zur Tür und ein Schwall kühler Luft trat ein. Saturninus wollte dem Jungen sagen, dass er die Tür schließen sollte, da meldete der:
"Der edle Herr Iulius Cato möchte dich sprechen, Herr"
"Nun gut, er kann hereinkommen oder er wartet fünf Minuten, und ich komme heraus" antwortete Saturninus. Es war laut genug, dass Iulius Cato mithören konnte.

[Marcus Iulius Cato]

Ein tiefer Seufzer entfuhr Iulius, da hatte er den hübschen Bengel endlich einmal dicht vor seiner Nase und dennoch musste er ihn meiden. Es blieb ihm nur kurz zu zunicken nachdem er die Badeschlappen an den Füßen hatte, was er beileibe nur sehr selten bei einem Sklaven machte und ihm zu folgen.

Zögernd trat er dann doch ein, denn er hatte wirklich einen strammen Zeitplan, außerdem musste er sich unbedingt um Bonni kümmern.

„Salvete lieber Furius“, grüßte er. „Bitte entschuldige den unangemeldeten Besuch. Wenn es nicht so eilen würde, hätte ich einen besseren Zeitpunkt gewählt.“ Kurz räusperte er sich, ein Zeichen für seine Anspannung. „Eine Einladung zu unserer Hochzeit hast du und deine edle Gattin ja erhalten. Da Claudia Sabina das in eurem Falle übernommen hat, ging mir etwas völlig durch. Da wir nun im weitesten Sinne entfernt Verwandt sind, (den Göttern sei gedankte nicht Blutsverwandt)bitte ich dich mein Trauzeuge zu sein. Ich hoffe du tust mir auch die Ehre an.“ So nun war es endlich raus, was mir so schwer auf dem Magen lag, dachte er anschließend.

[Tiberius Furius Saturninus]

"Salve Cato", sagte Saturninus: "Leg doch ab, Seasnán gibt sehr gute Massagen", er deutete auf den Gallier: "Er klopft dir jede Verspannung weg. - Nein, du störst ganz und gar nicht. Ich freue mich, dich zu sehen. 
Es ist mir eine große Ehre, dein Trauzeuge zu sein, werter Cato, und mit Freuden nehme ich an",  er wurde ernster:
"Wir Patrizier hier in diesem barbarischen Land sollten zusammen halten. Ich weiß, dass uns unsere Familien schon als Knaben gegeneinander aufgehetzt haben. Daher standen wir immer im Wettstreit. Aber zumindest für meine Familie kann ich sagen, dass die Betreffenden nicht mehr am Leben sind. 
Lass uns unseren Streit begraben, und ein neues Bündnis zwischen uns Furiern, euch Iuliern und den Claudiern schmieden. Unsere Frauen sind Cousinen. Das macht uns zu Verwandten"
Es war ganz und gar nicht so, dass Tiberius Furius Saturninus Iulius Cato plötzlich in sein Herz geschlossen hatte. Was er Cato sagte, gebot seine politische Vernunft. Gerade waren die Zeiten etwas...merkwürdig.  Er hielt Cato für imstande, vernünftig zu agieren. 
Aber irgendwann würden bessere Zeiten kommen, und dann würde man ja sehen, wer als Erster dem anderen den Dolch in den Rücken stieß. Nur figurativ natürlich, nicht wortwörtlich.