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Peristyl - der Säulenhof
11-11-2023, 02:18 PM,
Beitrag #11
RE: Peristyl - der Säulenhof
Ich lauschte der Freigelassenen aufmerksam und mir gefielen ihre Antworten sehr gut. Sie schien genau das zu sein, was ich von einer Matrona erwartete und sie hatte Erfahrung mit Kindern, was mir auch sehr wichtig war. Ich lächelte daher meinen Gatten an und schüttelte nur den Kopf. "Ich brauche keine weitere Bedenkzeit, da du bereits die richtige Person vor mich gebracht hast. Ich bin mir sicher, dass Furiana Betua und ich sehr gut zusammen arbeiten werden."

Die Gallierin wirkte kompetent und tatkräftig und schien keine grausamen oder harten Züge zu haben, da ich Grausamkeit und Härte verabscheute. Auch erschien sie mir sehr aufrecht und ich konnte keine Hinterlist oder Heuchlerei in ihren Worten und ihrem Tonfall entdecken. Sowohl mein Gatte als auch die anderen Sklaven und Freigelassenen schienen sie zu mögen, was für ihren Charakter sprach. Es gab in der Tat keinerlei Einwände, was mich zufrieden machte. "Wie lange wird es wohl dauern, bis das Waisenhaus einsatzbereit ist, mein Gemahl?" fragte ich meinen Gatten, der das Objekt bereits besichtigt hatte.
[Bild: 3_15_08_22_9_35_15.png]
Vormund: Ihr Ehemann Tib. Furius Saturninus
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11-16-2023, 03:13 PM,
Beitrag #12
RE: Peristyl - der Säulenhof
"Gut, dann bleibt es dabei, meine Gemahlin", erwiderte Saturninus und schaute nun zu Betua:
"Du solltest jedoch männlichen Schutz dabei haben. Ich gebe dir Fabricius mit. Er versteht was von Renovierungsarbeiten"
Fabricius war der Furiersklave, der die Villa und das Hypocaustum in Schuss hielt. 
Der Vater der Betuasöhne war zwar Seasnán, doch Saturninus eigener Vater hatte den Gallier damals nicht gemeinsam mit Betua freigelassen. Nun war die Situation der kleinen Familie schon ihr Lebtag so, dass die Mutter und die Söhne frei, der Vater jedoch ein Sklave war. Auf Seasnáns Dienste wollte Saturninus jedoch ungern verzichten.
Er war sich auch sicher, dass der so grimmig wirkende, doch freundliche Sklave zwar Frau und Kinder irgendwie gerne hatte, aber auch seine Stellung als Leibwächter nicht gerne verlassen würde. 
Seasnán hatte zwischenzeitlich Freundinnen unter den Mädchen im Haus gehabt. Er war also nicht der treuste Contubernalis, und Betua schien auch gar nicht so großen Wert auf seine Gesellschaft zu legen.
Daher empfahl Saturninus lieber den zweckdienlicheren Fabricius:

" Ich denke, in einer Woche ist das erste Stockwerk fertiggestellt, und die ersten Waisen werden einziehen können. Wenn es dir Freude macht, meine Gemahlin, fahren wir an einem Feiertag einmal hinaus, um Betua zu besuchen und die Fortschritte zu begutachten"

Er ließ gleich nach Fabricius schicken. Der Sklave war groß und in den besten Jahren. Er verbeugte sich.

[Bild: Fabricius113.jpg]
:

"Fabricius, ich habe dir von dem Grundstück mit dem Gebäude auf der anderen Seite des Iscaflusses erzählt, das wir renovieren lassen möchten. Nimm dir so viele Männer von Gadrianus mit, wie du benötigst. Und ansonsten gehorchst du den Befehlen von Furiana Betua, als wären es die meinen", ordnete Saturninus an.
Für ihn war es ausgemachte Sache, dass Betua jetzt schon dort hinziehen würde, um die Aufsicht zu führen und mitzuhelfen. Der Furiergutshof war ja dort in der Nähe, von dort würde sie alles, was sie sonst noch benötigte, beziehen können.

Fabricius verbeugte sich nochmals ( Ein wenig mundfaul war der Hispanier schon)
[Bild: 3_18_08_22_2_20_05.png]
[Bild: 3_15_08_22_9_31_55.png]

Honoratior von Iscalis
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02-13-2025, 12:59 PM,
Beitrag #13
RE: Peristyl - der Säulenhof
Es war bereits Winter und eine Woche nach Saturnalia, aber ich fand ein wenig frische Luft im geschützt überdachten Peristylium würde mir beim Weben nicht schaden. Die meist schmollende Saturnina saß neben mir und hantierte lustlos mit ihrem kleinen Kinderwebstuhl, was mich ungemein reizte, während Cassia Übungen mit ihrem Hund durchführte. Nachdem ich schon wieder ein Kind unter dem Herzen trug, hatte ich nur wenig in der Frühe gegessen, damit es mir nicht wieder hochkam und auch die Nachricht über ein weiteres Geschwisterchen hatte Saturnina nicht erfreuen können. Im Gegenteil...sie war seit dem Tag nach Saturnalia, wo ich es ihr erzählt hatte, noch unleidlicher. Ich wusste wirklich nicht, was mit dem Kind los war. Sie schien störrischer und eigensinniger mit jedem Tag zu werden.

Immerhin beruhigte mich die Tätigkeit des Webens und machte mich ausgeglichener, als mich das Gebell des Hundes aus den Gedanken riss. Seit neuestem hatten wir auch einen Hundewelpen in der Villa, den Cassia anscheinend an Saturnalia bei der Tombola gewonnen hatte und nachdem ich Saturnina verboten hatte mit dem Tier zu spielen, hatte sich das Drama nur verstärkt. Ich hatte die Sklavin angemahnt, dass sie dem Hund beibringen musste, dass er sich benimmt, sonst konnte er nicht in der Villa bleiben und regelmäßiges Baden war ein absolutes Muss, da ich kein stinkendes oder schmutziges Tier im Haus duldete. "Maaaama, kann ich mit Cassis Hund spielen bitte? Bitte!" quängelte es wieder an mein Ohr und ich seufzte laut.

Ehe ich aber meiner Tochter noch verständlich machen konnte, dass das Weben wichtiger war als das Hündchen oder Spielen mit Cassia, kam ein Sklave mit dem natürlichen Sohn meines Gatten ins Peristylium. Der Junge wuchs wie eine Rübe und würde großgewachsen sein und gutaussehend wie sein Vater musste ich neidlos anerkennen. Wenn da nicht der Rotstich in der Färbung des Jungen und ein wenig Grün in seinen Augen wäre, hätte man nicht sehen können, dass der Junge ein Halbblut war und von einer keltischen Dirne abstammte. Ich war nicht eifersüchtig auf die Mutter des Jungen, aber ich hoffte doch, dass unsere ehelichen Söhne von besserem Geblüt waren und ihren Halbbruder überflügeln würden. Aber bis dahin würde ich natürlich alle Kinder meines Gatten so behandeln, wie er es von mir erwartete - mit Fürsorglichkeit.

Ich hatte ehrlich gesagt vergessen, dass das heute war, aber mit der Ankunft des kleinen Tiberius war ohnehin jede Liebesmüh vergeben und zack lag der Kinderwebrahmen schon in der Ecke und Saturnina flog ihrem Halbbruder in die Arme. "Saturnina, benimm dich. Du zerknautschst Tiberius' Toga. Sei nicht so wild!" rief ich noch hinterher, ehe mich ein weiterer Anfall von Übelkeit plagte und ich mich abwenden musste. Auch der Junge hatte den Hundewelpen entdeckt und ich musste einsehen, dass ich auf verlorerem Posten stand. Seufzend atmete ich durch, damit die Übelkeit abflaute, ehe ich Phoebe das Feld überließ, damit diese Cassia anwies sich um die Kinder zu kümmern. Ich musste mich erst einmal ausruhen.
[Bild: 3_15_08_22_9_35_15.png]
Vormund: Ihr Ehemann Tib. Furius Saturninus
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02-13-2025, 04:41 PM,
Beitrag #14
RE: Peristyl - der Säulenhof

(02-13-2025, 12:59 PM)Furia Serena schrieb: Ich hatte ehrlich gesagt vergessen, dass das heute war, aber mit der Ankunft des kleinen Tiberius war ohnehin jede Liebesmüh vergeben und zack lag der Kinderwebrahmen schon in der Ecke und Saturnina flog ihrem Halbbruder in die Arme. "Saturnina, benimm dich. Du zerknautschst Tiberius' Toga. Sei nicht so wild!" rief ich noch hinterher, ehe mich ein weiterer Anfall von Übelkeit plagte und ich mich abwenden musste. Auch der Junge hatte den Hundewelpen entdeckt und ich musste einsehen, dass ich auf verlorerem Posten stand. Seufzend atmete ich durch, damit die Übelkeit abflaute, ehe ich Phoebe das Feld überließ, damit diese Cassia anwies sich um die Kinder zu kümmern. Ich musste mich erst einmal ausruhen.

Zwischen den beiden Halbgeschwistern war es Liebe auf den ersten Blick gewesen. Sie hatten ein recht ähnliches Temperament, und als Saturnina: "Tiberius!" rief und Aidan: "Nina!" und sie sich umarmten, da waren sie beide glücklich.
Saturnina war glücklich, weil sie wusste, dass sie ihrer strengen Mutter und dem Webstuhl entkommen konnte, und Aidan war es, weil er wusste, dass ihn ein herrlicher Tag mit Spiel und Spaß und allerlei Süßigkeiten erwartete.
"Oh, ein Hündchen!", zwei Lockenköpfe wölbten sich über dem Korb. Kichern und Lachen waren zu hören.
Aidan besann sich jedoch dann darauf, was er von gutem Benehmen wusste. Er riss sich los, ging zu Furia Serena hin und sagte mit möglichst klarer Stimme (Saturninus hatte behauptet, er würde nuscheln):
"Salve edle Furia Serena. Ich hoffe, es geht Dir und Vater gut. Und ich hoffe, dass auch dein kleiner Sohn Carus bester Gesundheit ist. Wo ist er denn?", dann vergaß er seine Scheu und schwätzte weiter:
"Ich habe noch mehr kleine Brüder. Ich kann gut mit Babies umgehen"
"Komm, Tib!", drängte Saturnina: "Lass uns lieber mit Cassias Welpen um die Wette laufen"....
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02-13-2025, 09:07 PM,
Beitrag #15
RE: Peristyl - der Säulenhof
Wann immer ihre kleine Domina an diesem doofen Webstuhl sitzen musste, war auch Cassia nicht weit. Immerhin hatte sie die Erlaubnis dazu erhalten. Und währen Furia Saturnina etwas sauertöpfisch dreinschaute, weil sie wohl viel lieber mit Cassia und dem Hundewelpen spielen wollte, tollte Cassia mit dem Hund von links nach rechts. Mal hierhin. Und dann wieder dorthin. Von links nach rechts und zurück. Dabei achtete Cassia natürlich besonders darauf, dass sie und ihr Hundchen dem Webstuhl nicht zu nahe kamen. Nicht auszudenken, wenn das Hundchen den Webstuhl berührte, so dass dieser aus dem Gleichgewicht geriet und umkippte. Oh nein. Dann würde Domina Furia Serena ihr mit Sicherheit das Hundchen wegnehmen. Nein, dies durfte unter keinen Umständen geschehen. Also musste Cassia ganz besonders darauf achten, dass das Hundchen den Webstühlen fern blieb. Schon alleine der Tatsache geschuldet, dass es der Römerin ohnehin nicht gut ging. Sie war wieder schwanger, was ihren Dominus zwar erfreute. Aber Furia Serena sah nicht glücklich darüber aus. Cassia verstand dies sowieso nicht. Wieso musste ihr Dominus seine arme Frau ständig dazu bringen, Kinder zu gebären. Dies war doch einfach nur schrecklich. Ein Baby war doch völlig in Ordnung. Nun gut, vielleicht auch zwei. Aber gleich ein drittes. Und wer wusste schon ob es dann dabei bleiben würde. Aus dem Augenwinkel schielte Cassia vorsichtig gen Furia Serena. Als das Hundchen in wilden Sprüngen auf sie zu hetzte und die junge Sklavin beinahe umgerannt hätte. “Heeeeeh! Bleib stehen.“ Kicherte Cassia und flitzte dem Hundchen nach, welches sich gefährlich nahe den Webstühlen genähert hatte. Doch zum Glück machte das Fellknäuel einen abrupten Bogen, umschiffte somit die Webstühle und huschte unter einem Strauch hindurch. Kichernd wuselte Cassia dem Vierbeiner nach und kicherte dabei ausgelassen. Wobei ihre Augen in einem hellen Licht leuchteten. Vielleicht tröstete sie das Hundchen über den Verlust ihres Nicanders hinweg. Denn dass dieser etwas für seine Domina empfand, hatte Cassia ganz deutlich erkennen können. Und Domina Norbana Orestilla schien es ebenso zu ergehen.

Schon drang Furia Saturninas quengelnde Stimme durch den Säulengang und Cassia drehte automatisch ihren Kopf in Richtung ihrer jungen Domina. Das Hundchen saß artig neben der furischen Sklavin und wedelte begeistert mit seinem kleinen Stummelschwänzchen. “Kleine Domina.“ Wisperte Cassia und blickte Furia Saturnina für einen kurzen Augenblick direkt entgegen. Bis ihr wieder einfiel dass ihr dies doch untersagt war und so heftete sich Cassias Blick auf den Boden. Was für das Hundchen ein Zeichen war in seinem Körbchen zu verschwinden. Denn just in diesem Moment trat ein furischer Sklave in das Peristyl. Brachte einen weiteren Gast. Einen Knaben in einer hübschen Jungentunika. Dies war doch Tiberius Furius Victor, oder? Aufgeregt schielte Cassia in Richtung des Jungen, während das Hundchen in seinem Körbchen wie wild mit dem Schwänzchen zu wedeln begann. Und dies besonders ulkig aussah, so dass Cassia leise kichern musste. “Pssst.“ Raunte Cassia gen des Hündchens gewandt. “Das ist mein Hündchen.“ Erklärte Cassia nicht ohne Stolz in ihrer Stimme, als sich die beiden Kinder, Tiberius Furius Victor und Furia Saturnina über das Körbchen beugten. “Wenn ihr ganz vorsichtig seid, dann lässt er sich streicheln.“ Meinte Cassia mit leiser Stimme und kniete sich nun neben das Körbchen, wie um ihr Hündchen zu beschützen.

“Ein Wettrennen.“ Kicherte Cassia und animierte ihr Hündchen aus dem Körbchen aufzustehen. Sofort flitzte das Fellknäuel davon und Cassia kichernd hinterher. “Na kommt schon. Nicht so langsam.“ Forderte Cassia die beiden Kinder auf ihr zu folgen.
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02-27-2025, 10:46 PM,
Beitrag #16
RE: Peristyl - der Säulenhof
Die Übelkeit flaute nach einigen Momenten wieder ab und Phoebe holte mir ein wenig Apfelsaft, der zu dieser Jahreszeit allerdings recht sauer ausfiel, da er aus den kleinen harten Winteräpfeln gemacht wurde, die eigentlich nicht dafür geeignet waren. Aber Phoebe wusste, wie sehr ich Fruchtsaft gerade in der Schwangerschaft mochte und ließ mir alle paar Tage einen kleinen Krug davon von den Mädchen in der Küche zubereiten. Auch für die Kinder war noch ein bisschen etwas da, das sie in kleine Becher füllte für Tiberius und Saturnina. 

Erstaunlicherweise war es der natürliche Sohn meines Gatten, der anscheinend seine Manieren entdeckt hatte und nicht wie ein Wilder davonrannte in Richtung des Hundes, sondern mich ordentlich begrüßte. Das entlockte mir ein freundliches Lächeln, da man bei mir mit guten Manieren und Höflichkeit offene Türen einrannte. "Salve, Tiberius. Es geht deinem Vater und mir sehr gut, danke der Nachfrage. Carus macht gerade ein Mittagsschläfchen in seinem Zimmer mit seiner nutrix Phaedra. Ihr könnt ihn später besuchen, wenn er wieder wach ist." Phoebe war einstweilen verschwunden und hatte eine einfachere Tunika geholt für Tiberius, damit dieser spielen konnte. 

"Zieh dies hier an, Tiberius, damit deine weiße Toga nicht verschmutzt wird. Phoebe hier kann auf die schöne Toga aufpassen. Dann könnt ihr euren Saft trinken und mit Cassia und dem Hund spielen." Der milde Blick dem Jungen gegenüber verhärtete sich allerdings schnell als er wieder zu meiner Tochter schweifte. Wäre sie nur ein Junge wie Tiberius, dann wäre ihr Benehmen nicht so ungebührlich, aber ich wusste dass mit der Ankunft ihres älteren Halbbruders jede Disziplin und Ordnung chancenlos war. "Auch du darfst mit Cassia und dem Hund spielen, Saturnina. Ich erwarte allerdings im Gegenzug von dir Gehorsam in der kommenden Woche - insbesondere am Webstuhl. Ich hoffe, dass wir uns verstehen, junges Fräulein. Und nun lauft zu Cassia."

Nachdem die Kinder verschwunden waren und ich das Gelächter, Gequietsche und Hundegebell hörte, straffte ich mich und kehrte an meinen Webstuhl zurück. Ich war fast fertig mit dem feinen Wolltuch, das ich für eine warme Kindertunika webte. Sie war für meinen kleinen Carus, der ein speckiges Baby mit dicken Pausbacken war und am liebsten rund um die Uhr futtern wollte. So viele kleine Kinder waren kränklich und aßen nicht gut, aber Carus war kugelrund wie eine dicke Rübe. Sobald das Tuch fertig war, konnte ich es zuschneiden und vernähen und meinen kleinen Wonneproppen schön warm darin einpacken. Ich wünschte mir, dass Saturnina so einfach wie Carus wäre...aber so waren Töchter eben. Sie brachten einen zehn Jahre früher ins Grab bis sie endlich unter der Haube waren.
[Bild: 3_15_08_22_9_35_15.png]
Vormund: Ihr Ehemann Tib. Furius Saturninus
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03-02-2025, 02:00 PM,
Beitrag #17
RE: Peristyl - der Säulenhof
[Bild: Tiberius-und-Saturnina.jpg]

Aidan bedankte sich für die Tunika: "Danke schön" Er war froh, die Toga loszuwerden, mit der er nicht spielen konnte.
Die Mutter ermahnte Saturnina. Sie dürfe zwar jetzt spielen gehen, müsste sich jedoch die nächste Woche durch gebührliches Benehmen auszeichnen. Oh, wie blitzte es da in den dunklen Augen auf. Aber Saturnina wusste schon, dass sie mit Bockigkeit bei Furia Serena nicht weiter kam:
"Das werde ich gewiss tun, liebe Mutter", sagte sie.

Später zog sich Saturninas Mutter zurück, und die Kinder spielten sehr lange mit Cassia und dem Hündchen. Dann war es aber das Hündchen, das müde vom Spielen sich verkroch und schlafen wollte.

Saturnina umschmeichelte Cassia: "Zeigst du uns nachher Jonglage, liebe Cassi? Tib hat das bestimmt noch nie gesehen. Ob Mutter erlaubt, dass du mit Feuer jonglieren darfst?"

Sie gingen zu Phaedra und dem kleinen Carus, der dick und zuzfrieden im Schoß der Sklavin ruhte.
Saturnina versuchte ihm beizubringen, Nina zu sagen. Carus lächelte zwar freundlich, doch sagte kein Sterbenswörtchen.

"Spricht er noch gar nicht? Die Zwillinge sprechen bereits, wenn auch meistens untereinander", sagte Tiberius und kitzelte den Kleinen am Kinn. Er hatte im Laufe des Tages Saturnina von allen erzählt: Von ihrem Haus in Cheddar, von seiner Mama Deirdre, die nun einen waschechten Schmied heiraten würde - und ich darf in der Schmiede helfen und schmiede bestimmt bald ein Schwert - von seinen kleinen Brüdern Ruari und Ronan, die er "Ruanonan" nannte, weil sie irgendwie eine Einheit bildeten, von der Kuh, den Lämmchen, den Hühnern und den jungen Frauen Rhea und Catia, die für alle sorgten. Aidan erzählte so lebendig, dass sich Saturnina alles gut vorstellen konnte.
Aus tiefstem Herzen sagte sie:
"Ich möchte auch nach Cheddar ziehen! Es ist viel lustiger, eine Keltin zu sein! Und wir wären wirklich wie Bruder und Schwester"
"Das sind wir doch, Nina", sagte Aidan und drückte ihre Hand: "UNd wenn Vater mir ein Pferd schenkt, dann komm ich dich besuchen, wann immer ich kann"....

Dann wurde Cassia an die Tür gerufen....
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03-04-2025, 06:19 PM,
Beitrag #18
RE: Peristyl - der Säulenhof
>>> Kichernd hatte Cassia nach Catias Hand gegriffen und zog die junge Keltin beinahe hinter sich her. Durch das Atrium, hin gen des Peristylium. Denn dort, hatte sie, bevor sie an die Porta gerufen wurde, die beiden Kinder in der Gesellschaft der Domina zurück gelassen. Und auch ihr Hündchen. Bei dem Gedanken an ihr Hündchen spürte Cassia wie sich ihre Lippen zu einem breiten Grinsen verzogen. So dass sie nun beinahe an der Hand Catias gehüpft wäre. Doch verbot sie sich dies im letzten Moment. Sie war doch eine folgsame Sklavin und kein ungebärdiges Kind. Nun ja. Manchmal, wenn ihr Dominus nicht so genau hinschaute. “Ja. Ich habe ein Hündchen. Es ist ein süßes Hündchen. Mit wuscheligen Ohren. Und es kann noch gar nicht bellen. Naja, es kann schon bellen. Aber dabei quiekt es wie ein Schweinchen. Das klingt total lustig.“ Sprudelte es über Cassias Lippen, die immer wieder zu der älteren Frau empor blickte.
Schon näherte sich Cassia dem Peristylium und erblickte sogleich die beiden Kinder. “Junge Domina? Junger Dominus?“ Rief Cassia nach den beiden Kindern, dass Furia Saturnina und Tiberius Furius Victor ihre Köpfe heben würden, weil sie ihre Stimme gehört hatten. So die stille Hoffnung der Gauklersklavin.  “Dort drüben sind die beiden.“ Sprach Cassia und deutete mit ihrem ausgestreckten Finger in Richtung der beiden Kinder, die sich bei Phaedra und dem keinen Carus aufhielten. “Der ganz kleine Dominus ist immer total leise.“ Murmelte Cassia, wobei sie ihre Worte doch so laut aussprach, dass Catia ihre Worte durchaus vernehmen konnte. “Musst du den jungen Dominus sofort mitnehmen? Domina Furia Saturnina wollte dass ich ihr noch ein neues Kunststück mit meinen Lederbällen zeige. Eigentlich wollte sie, dass ich Fackeln schleudere. Aber das hat der Dominus verboten.“ Nach diesen Worten huschte ein wahrlich schmollender Ausdruck über Cassias Gesicht. Natürlich wusste sie, dass die Feuerjonglage überall verboten war. Und dennoch sehnte sich Cassia an manchen Tagen mit jeder Faser ihres Herzens danach, wieder einmal ihre Feuerkunststücke zu präsentieren. Hach ja. Wenn sie doch nie von Nicander getrennt worden wäre, dann könnten sie noch immer gemeinsam auf den Straßen auftreten. Doch Nicander hatte sich nun in seine Domina verliebt und hatte nur noch Augen für Domina Norbana Orestilla. Die junge Römerin war aber auch eine hübsche junge Frau.
Um sich auf andere Gedanken zu bringen, zog Cassia nun etwas stärker an Catias Hand und erreichte schließlich die Sklavin Phaedra, den schlafenden Carus, sowie die beiden Kinder.
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03-06-2025, 03:57 PM,
Beitrag #19
RE: Peristyl - der Säulenhof
"Hat dein Hund auch schon einen Namen?", fragte Catia. Das junge Mädchen, das sie führte, sprudelte wie ein Wasserfall und hatte entschieden etwas Aufgedrehtes. Da war Rhea ganz anders, so dass Catia von ihr nicht auf alle Furiersklavinnen schloss.
Dann kamen sie schon zum Peristyl. Dort saß eine Amme mit einem schon recht großen, pummligen Baby auf dem Arm, ein kleines schwarzlockiges Mädchen beugte sich darüber und sagte sehr energisch "Sa- tur- nin- a", und Aidan zog ein wenig eine Flunsch, als er Catias ansichtig wurde.
Die legte den Finger auf die Lippen: "Ich bin zu früh", formten ihre Lippen: "Ihr dürft noch weiterspielen" 
 Aidan war erleichtert. Das dunkelhaarige Mädchen drehte sich um. Ihre Augen waren fast so schwarz wie ihre eigenen. Sie sagte aber nur zu Cassia: "Jonglierst du für uns!", ohne sich sonderlich für Catia zu interessieren. 
"Du kannst jonglieren, Cassia?", fragte Catia und sah die junge Sklavin nun neugierig an.
[Bild: 3_15_08_22_9_39_13.png]
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03-07-2025, 11:56 PM,
Beitrag #20
RE: Peristyl - der Säulenhof
“Einen Namen? Hm. Nein, einen Namen hat mein Hundchen noch nicht. Ich wollte Bran sagen, dass er meinem Hund einen Namen geben darf. Aber ich habe Bran schon eine ganze Weile nicht mehr gesehen.“ Murmelte Cassia mit leiser Stimme und schluckte vernehmlich. Bevor sie sich über ihre Augen wischte und einen raschen Blick gen Furia Saturnina und Tiberius Furius Victor warf. Oh nein. Die beiden Kinder sollten unter keinen Umständen merke, dass es ihrer Gauklersklavin schwer ums Herz geworden war. Denn Cassia sollte Späße machen, sollte Saltos und Rad schlagen und die Kinder mit ihren Witzen und ihrer Jonglage erheitern. Und nicht mit einem trübsinnigen Gesichtsausdruck und Tränen in den Augen im Säulengang stehen und nicht wissen was sie mit sich anfangen sollte. Schon verdrängte Cassia ihre düsteren Gedanken und konzentrierte sich stattdessen auf Catia. Schon erreichte die beiden den Säulenhof und Cassia deutete gen der beiden Kinder. Tiberius Furius Victors Kopf hob sich augenblicklich an, als er Catia ansichtig wurde. Oh nein. Dies bedeutete nur eines. Die Keltin war gekommen um ihn wieder mitzunehmen. Dabei hatte die Gauklersklavin Cassia doch noch gar nicht mit den Lederbällen jongliert, wie sie es versprochen hatte. Und Versprechen durften nicht gebrochen werden.

Schon wollte sich Tiberius Furius Victor zu Wort melden und erklären, dass er unbedingt Cassias Kunststücke betrachten wollte. Da war es Catia die offensichtlich Gedanken lesen konnte. Denn die Keltin legte ihren Finger auf ihre Lippen und flüsterte ganz leise, dass sie wohl etwas zu früh erschienen war. Oh ja. Eindeutig viel zu früh. Denn nun stierte auch Furia Saturnina gen Catia und zog ihren Halbbruder etwas dichter an sich heran. Bevor es Furia Saturninas Stimme war, die sich an Cassia wandte und Catia somit vollkommen ignorierte. Die beiden Kinder taten nun nämlich so als wäre Catia überhaupt nicht anwesend. Und Cassia musste ob dieses merkwürdigen Schauspiels unwillkürlich grinsen. “Aber nur mit den Lederbällen kleine Domina. Mit Feuer darf ich nicht jonglieren. Das möchte dein Papa nicht.“ Erklärte Cassia und erhob sich dann auch schon, um gen der Sklavenunterkünfte zu laufen. Denn dort, in ihrer eigenen kleinen Truhe befand sich ihre Jonglage. Unter anderem die kleinen Lederbälle. Mit den kleinen Lederbällen in den Händen eilte Cassia mit glänzenden Augen und verrutschter Tunika zurück in den Säulenhof und strahlte gen der beiden Kinder.

Doch  zuerst machte Cassia einen Halt bei Catia und blickte zu der Keltin empor. “Ja. Ich kann jonglieren. Das konnte ich schon als ganz kleines Mädchen. Nicander hat mich damals mit Datteln jonglieren sehen und hat mich meinen Eltern abgekauft. Solche Kunst durfte nicht verschwendet werden, hatte er meinen Eltern mitgeteilt, als er mich mitgenommen hat.“ Doch mehr erwähnte Cassia nicht. Nicht von dem bösen Römer, den sie aus Versehen mit ihrer Fackel die Hand verbrannt hatte. Denn nur diesem ätzenden Römer war es zu verdanken, dass Nicander und sie aus Syria fliehen mussten. Ätzendes Pack! Bäh! Grr! Um sich also auf andere Gedanken zu bringen, nahm Cassia Aufstellung, lockerte etwas ihre Hände und begann mit den kleinen Lederbällen zu jonglieren. Dabei strahlte die furische Sklavin und man konnte Cassia überdeutlich ansehen, wie sehr es ihr gefiel.
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